Machbarkeitsstudie "Seilbahn Hochtaunus"

  • Wir haben jetzt verstanden, dass Du - aus welchen Gründen auch immer - gegen eine Seilbahn vor Deiner Haustür bist. Das ist in Ordnung, sollte die für die Entwicklung des Nahverkehrs Verantwortlichen aber nicht davon abhalten, sich mal Gedanken über Verkehrskonzepte zu machen jenseits eingefahrener Strukturen. Warte doch einfach die Studie ab, dann werden wir sehen, was sie herausgefunden haben.

    Die Gründe habe ich deutlich genannt, wenn die Bahn auch nicht "vor meiner Haustür" gebaut werden soll. Auf Sachargumente gehen Sie aber leider nicht ein. Ihrem Befehl die "Diskussion" zu beenden werde ich aber selbstverständlich Folge leisten.


    Mal sehen, wie die Machbarkeitsstudie ausfällt. Sie ist ja sicher völlig ergebnisoffen, auch wenn der Auftraggeber sein Wunschergebnis in der Presse genauestens kommuniziert hat. Nach mehr als einem Jahr dürfte sie überragend detailliert und fundiert sein, auch wenn die Verfasser es nicht für nötig halten, die Pendler in Schmitten, Weilrod etc. zu befragen.


    PS: Bitte nicht ungefragt duzen, vielen Dank!


    PPS: Bin gespannt , wie in dieser Studie mit den DTV aus den Verkehrszählungen 2005; 2010 und 2015 verfahren wird.


    Die Autoren der letzten Machbarkeitsstudie für den Feldberg haben nicht die Zeit gefunden, die Zahl der Motorräder in Erfahrung zu bringen. Deshalb wurde jeder Motorradfahrer wie ein mit 2,5 Personen besetzter PKW "bewertet". Auf dieser Basis wurde dann die Besucherzahl für den Feldberg "berechnet". So viel zu der abschließenden Aussagekraft von Machbarkeitsstudien. ;)

  • Auf Sachargumente gehen Sie aber leider nicht ein.

    Komisch, dass das meistens genau jene behaupten, die selbst ganz schnell sachliche Argumente ignorieren, wenn sie ihnen nicht in den Kram passen.


    Ihrem Befehl die "Diskussion" zu beenden werde ich aber selbstverständlich Folge leisten.

    Meine Wahrnehmung ist nach einigem Mitlesen, dass du derjenige bist, der eine offene Diskussion vorab beenden möchte (s. o.).


    PS: Bitte nicht ungefragt duzen, vielen Dank!

    Ist aber in Internetforen, und da ist dieses hier keine Ausnahme, so üblich. Immerhin: Du bist ja wie viele hier anonym unterwegs, also wird nur dein Pseudonym geduzt und nicht Ihr echter Name, werter Herr ;-)

  • Meine Wahrnehmung ist nach einigem Mitlesen, dass du derjenige bist, der eine offene Diskussion vorab beenden möchte (s. o.).

    Mir fällt vor allem eher auf, daß es (bislang) das typische Ich-melde-mich-für-genau-ein-Thema-an-Verhalten ist. Und da hat die Vergangenheit (siehe z. B. User "H-Bus-Traveller" vor fast acht Jahren - der hatte außer seinem Thema Sitzplätze für Senioren nix beizutragen und war kurz danach wieder weg, als fast niemand seinen Thesen folgen wollte) schon öfter gezeigt, daß es dort wenig Diskussionsbereitschaft gibt.

  • Kosten: Forist tunnelklick hat keinen 'Befehl' erteilt die Diskussion zu beenden sondern sein Verständnis zum Ausdruck gebracht welches Meinungsbild er aus Ihren Beiträgen hier im Strang wahrgenommen hat.


    Weder er noch andere Foristen (inkl. mir) im FNF wissen Stand heute was das Ergebnis dieser Machbarkeitsstudie sein wird. Deswegen erscheint es ihm und mit Verlaub auch mir müßig zu spekulieren was das Ergebnis sein könnte. Wenn die Studie falsche Annahmen beinhaltet, folglich dies zu falschen Schüssen führt dann müsste dieses ersichtlich sein und diese Diskrepanzen können wir nach der Veröffentlichung hier oder Sie auch in anderen Medien diskutieren. Dann macht es auch Sinn den Studieninhalt in Gänze im FNF zu erörtern. Bis dahin reden wir über "ungelegte Eier".


    Re - Motorradfahrer: Wurde überhaupt die Anzahl der Motorradfahrten von und zum Feldberg ermittelt? Für welche Routen und welchen Zeitraum? Durch wen und wann? Sind alle Bedingungen der Erhebung bekannt um die Details einschätzen zu können? Dieses Thema erschließt sich mir in diesem Zusammenhang nicht.

    Nehme jedoch wahr, das von Ihnen im Vorfeld die Ergebnisse und die Qualität von Machbarkeitsstudien in Frage gestellt wird und damit auch die der laufenden. Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dieser Studie ist dadurch prinzipiell nicht mehr möglich weil alle Studien nur "getürkte" Ergebnisse liefern.

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  • Ist aber in Internetforen, und da ist dieses hier keine Ausnahme, so üblich. Immerhin: Du bist ja wie viele hier anonym unterwegs, also wird nur dein Pseudonym geduzt und nicht Ihr echter Name, werter Herr ;-)

    Ich möchte daraufhinweisen, dass Kosten auch eine werte Dame sein könnte. („Per Default sind alles Männer“ finde ich nicht schön.)


    Und was das ungefragte Duzen angeht: Ich finde es ziemlich daneben, wenn in einer bestehenden Gemeinschaft jemand kommt und ungefragt eine andere Form als die gebräuchliche benutzt.

  • Damit eine Seilbahn rentabel wäre, müssten sie - je nach Seilbahntyp - von 2000 über 4500 bis hin zu 5500 Passagiere pro Stunde nutzen.

    Diese Behauptung wage ich Mal zu hinterfragen, da die Rittner Seilbahn eine Kapazität von 720/h hat und ursprünglich für weniger gebaut wurde. Zusätzlich erreicht keine Pendelbahn dieser Welt eine so hohe Kapazität und es gibt doch Beispiele urbaner Pendelbahnen (Roosevelt Island in NYC, Portland etc.). Luftseilbahnen in den Schweizer Alpen zur Anbindung von Bettmeralp etc. habe ich jetzt Mal herausgenommen, da die alternativlose Grundversorgung sind und die Schweizer da auch für viele Bergdörfer mehr Prinzipien als KNV nutzen.

  • https://www.wetterauer-zeitung…tschaftlich-12900597.html

    "Damit eine Seilbahn rentabel wäre, müssten sie - je nach Seilbahntyp - von 2000 über 4500 bis hin zu 5500 Passagiere pro Stunde nutzen."


    Really? Nähmen wir an, die Seilbahn wäre als Pendlerseilbahn von 6 bis 20 Uhr in Betrieb, also 14 Stunden, dann würde dies 28.000 bis 77.000 Fahrgäste pro Tag bedeuten.
    28.000 Fahrgäste entsprechen etwa dem Aufkommen im Abschnitt zwischen Höhenstraße und Bornheim Mitte (U4), 77.000 Fahrgäste etwa dem Aufkommen zwischen Galluswarte und Hbf (S3-S6) oder dem zwischen Hauptwache und Eschenheimer Tor (U1-U3, U8). Oder wenn wir es auf eine ganze Linie beziehen: Die Tramlinie 18 hat etwas unter 20.000 Personenfahrten pro Tag. Man bräuchte also das 1,5- bis 4-Fache der Linie 18, damit sich eine Seilbahn rechnet?!

    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


    (Etwas frei nach Albert Einstein)

  • JmkJmk

    multi


    Ich halte diese Zahlen auch für sehr hoch angesetzt. Das kann aber an den zu erwartenden Einnahmen liegen. Die Planung für Bad Vilbel sollte ja, wie die für den Feldberg auch, davon ausgehen, dass die Bahn im Tarifgefüge des RMW fährt. Schüler mit 365-Ticket zahlen also nichts, Pendler nur einen "kleinen" Aufpreis (aktuell 48,20 Euro) auf ihre Monatskarte, Ausflügler am Feldberg nur den Aufpreis gegenüber dem U3-Ticket zur Hohemark (beim Gruppentagesticket aktuell 12,40 Euro). Die Einzelfahrt in Koblenz z.B. kostet 8 Euro für Erwachsene und 4,90 Euro für Kinder. Monatskarten sind auch in Koblenz recht günstig, dürften aber nur einen kleinen Marktanteil haben, da die Fahrt zur Festung doch eher ein einmaliges touristisches Unterfangen ist und kaum jemand täglich dort fahren wird. Schauen Sie sich einmal die Fahrpreise in Bozen an: https://www.ritten.com/de/sonn…u/highlight/seilbahn.html


    Die Bahnen in Koblenz und Bozen sind deutlich kürzer als die geplante Feldbergbahn. Die Baukosten am Feldberg werden also sicher deutlich über denen in Bozen und Koblenz liegen.


    Die Wirtschaftlichkeit ist bei bestehenden Bahnen, gerade in den Alpen, fast immer gegeben, aber bei Fahrpreisen, die bei urbanen Seilbahnen niemals erzielt werden können. Also werden diese Bahnen deutlich höhere Fahrgastzahlen brauchen, um wirtschaftich zu sein.


    Wer zahlt z.B. einen heftigen Aufpreis, um langsamer als bisher von Schmitten nach Oberursel zu kommen? Das würde nur mit Zwangsmaßnahmen wie einer Sperrung der Strecke funktionieren.


    Für die Feldbergbahn wird grundsätzlich von einer 3S-Bahn ausgegangen, da nur diese die erhoffte Geschwindigkeit von 8,5 m/s bieten kann. Dieses System ist deutlich teurer als die für Bad Vilbel zu Grunde gelegte Einseil-Umlaufbahn. Die Wirtschaftlichkeit könnte also nur über den touristischen Betrieb erreicht werden, der soll aber ebenfalls im Tarifgefüge des RMV abgewickelt werden.


    Eine NKU wird ganz sicher nicht ergeben, dass die durch eine Seilbahn erzielbaren Kostenvorteile die Bau- und Betriebskosten ausgleichen können. Alleine der minimale Personalaufwand (8 Vollzeitkräfte bei 4 Stationen) entspricht mindestens 120.000 Buskilometern. Ich gehe davon aus, dass man die NKU umgehen will, in dem die Bahn als Pilotprojekt etikettiert wird.


    Ich würde mich über Sachargumente der Befürworter der Feldbergseilbahn zu diesem Thema sehr freuen. Das wäre einer sachlichen Diskussion sicher dienlicher als pauschale, und niemals belegte Vorwürfe einer irgendiwe gearteten Fundamentalopposition.

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  • Re - Motorradfahrer: Wurde überhaupt die Anzahl der Motorradfahrten von und zum Feldberg ermittelt?

    Ja, die Motorräder werden bei jeder Verkehrszählung, also alle 5 Jahre, getrennt erfasst, dann aber in den allgemeinen Publikationen dem DTV PKW zugeschlagen. Aus einem Motorradfahrer, der die Feldberstrecke an einem schönen Sonntag fünf Mal auf- und abfährt (gibt es sehr häufig!) wurden so 12,5 "Feldbergbesucher". Die so "berechnete" Besucherzahl von 945.000 pro Jahr wird aber seit dem von der Politik als Tatsache angesehen.

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  • Dann bleiben wir doch mal bei den Verkehrszählungen. Verkehrszählung ist ein unscharfer Oberbegriff für eine emprische Erfassung von Verkehr, es kommt aber in Einzelfall immer auf das Erkenntnisinteresse an. Für eine Lärmberechnung nach der VerkehrslärmVO zur Bemessung von Lärmschutzmaßnahmen, braucht man andere Daten als für die Planung einer Kreuzung, wo es vielleicht auf die Dimensionierung der einzelnen Zu- und Abfahrten, Abbiegespuren ankommt. Für eine langfristige Ausbauplanung kommt auf die Erkennung von Trends an (Zu- und Abnahme der Gesamtverkehrsmenge pro Jahr z.B.). Und wenn man Besucher auf dem Feldberg zählt, zählt man dann Besucher, das wären auch Wanderer oder zählt man die Belegung der Parkplätze oder die Art der Fahrzeuge. Und wenn man die Zahl der Motorräder Sommers auf dem Feldbergplateau kennt, kennt man dann die Zahl, Ziel und Herkunft von Berufspendlern? Wenn man die Zahl der Fahrzeuge misst, kennt man dann die Zahl der transportierten Personen? Ein Motorrad, ein PKW, ein Lieferwagen und ein Linienbus zählen egal als ein Fahrzeug, vielleicht noch differenziert nach Gewichtsklasse, aber was sagt das über die Zahl der transportierten Personen?


    Ich würde sagen, das Ergebnis einer Zählung der Feldbergbesucher ist in Bezug auf das Seilbahnthema nicht brauchbar, so lange man nicht weiß, wer zu welchem Zweck was gezählt hat.


    "Ja, die Motorräder werden bei jeder Verkehrszählung, also alle 5 Jahre, getrennt erfasst, dann aber in den allgemeinen Publikationen dem DTV PKW zugeschlagen", schreibt Kosten.


    Wenn du dich schon auf allgemeine Publikationen beziehst, dann lass das Forum doch wissen, welche das sind. Der Jahresmittelwert der durchscnittlichen Tagesverkehrsmenge (DTV), steht online auf den Seiten von Hessenmobil, und darin taucht das Feldbergplateau nicht auf, weil dort nicht gezählt wurde, siehe Zählstellenkarte_2015.


    Das kartografische Auswertung der Verkehrsmenge für den Hochtaunuskreis steht hier: VM2015_Hochtaunuskreis.


    Meintest du das? Was aber besagt das jetzt in Bezug auf das Seilbahnthema?






  • Ich beziehe mich auf die turnusgemäßen allgemeinen Verkehrszählungen, die Grundlage der Verkehrsmengenkarten sind. Es gibt eine Zählstelle zwischen Sandplacken und Rotes Kreuz, die aber nur einen der zwei Zugänge zum Feldbergplateau erfasst. Ich behaupt eben nicht, dass man über die VZ die Zahl der Feldbergbesucher wirklich ermitteln kann. Gerade das werfe ich der damaligen Studie ja vor. In dieser "Machbarkeitsstudie für Tourismusprojekte" wurde die Zahl der Feldbergbesucher aus einer Mischung von Ergebnissen der Zählstellen rund um den Feldberg mit willkürlich angenommenen (und eben nicht gezählten) Auslastungen der Parkplätze "berechnet". Eine Kontrollzählung der Parkplätze an einem Spitzentag ergab, dass diese Auslastung viel zu hoch angesetzt war, als Grundlage irgendwelcher "Berechnungen" also nie taugte.


    Die Zählstelle an der L3024 ist aber nicht gänzlich uninteressant, denn dort wurden z.B. 2005 im DTV Personenverkehr/Jahr 39% Motorräder gezählt. Sie, oder von mir aus auch Du, werden /wirst mir sicher wenigstens darin zustimmen, dass die Motorradfahrer kaum auf die Seilbahn umsteigen werden.


    Die damalige Studie kam zu dem Schluss, dass eine Seilbahn von der Hohemark zum Feldberg möglicherweise wirtschaftlich betrieben werden könnte. Dabei ist man allerdings von der geschilderten äußerst fraglichen Besucherzahl UND einer Erschwerung der Zufahrt für den MIV ausgegangen. Eine solche, aus meiner Sicht sehr wünschenswerte, Erschwerung der Zufahrt zum Feldbergplateau ist aber leider bisher nicht Bestandteil der Planung. Da eine solche Sperrung das Ende des "überregionalen Bikertreffs" Feldberplateau bedeuten würde halte ich sie für äußerst unwahrscheinlich, lasse mich aber gerne und hocherfreut von Gegenteil überzeugen.


    Für die aktuelle Situation ist die damalige Studie aber trotzdem in zweierlei Hinischt nicht unwichtig:


    1. Wir haben nicht die geringste Ahnung, wie hoch die Zahl der Feldbergbesucher tatsächlich ist.

    2. Machbarkeitsstudien können methodische Fehler enthalten, die nur sehr schwer aufzudecken sind.


    Wir sind damals erst stutzig geworden, weil auf 3 Parkplätzen mit insgesamt 329 Stellplätzen an einem absoluten Spitzentag mit prächtigem Wintersportwetter gerade einmal 10 PKW standen. Laut Studie hätten aber alleine auf diesen Parkplätzen 412 Feldbergbesucher parken müssen, die mit ca. 165 PKW angereist sind. Die Zufahrt zu den 3 Parkplätzen war zu diesem Zeitpunkt frei, die geringe Auslastung lag also nicht daran, dass die möglichen Besucher im Stau steckten. Korrigiert man aber nur die falsche Berechnung des Anteils der Feldbergbesucher auf den Parkplätzen sinkt die Besucherzahl bei gleicher Rechenweise schon auf 580.000 jährlich. Wie Du siehst, können vermeintlich kleine und schwer nachweisbare Fehler die Aussagekraft einer solchen Studie dramatisch beeinflussen.


    Ich hoffe die aktuelle Studie wird in vollem Umfang veröffentlicht. Es hat mich vor einigen Jahren sehr viel Mühe gekostet ein Exemplar der damaligen Studie zu bekommen. Es war dann der Piratenpartei zu verdanken, dass die Studie Jahre nach ihrer Vorstellung endlich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Es wurde übrigens bis heute keines der damals für möglich erachteten Projekt realisiert. Das liegt aber nicht an der Fundamentalopposition, sondern an der konsequenten Ausblendung von Planungshindernissen durch die Befürworter der Projekte. Mal hatte man den Limes nicht berücksichtigt, mal ein FFH-Gebiet überbauen wollen, mal sollten Kundenparkplätze in WSG gebaut werden usw.

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  • Bei den Betriebskosten ist es wurscht wie sehr die deckend sind - es ist im RMV nämlich keine

    einzige Linie die sich zu 100% trägt. ÖPNV ist immer ein Zuschussgeschäft. Und es wird auch

    nicht teuerer für den Nutzer, ausser der RMV würde einen Zuschlag für die Nutzung der

    Seilbahn erheben (so wie es die HEAG auf dem Airliner macht) - was aber sicherlich nicht der Fall

    sein wird.

    Vergleiche mit Koblenz oder Bozen sind somit bullshit!


    In den Alpen sind die Seilbahntickets so teuer, da die nur paar Monate Betrieb haben und auch damit die

    Schneekanonen und weiterer Kram quersubventioniert wird.

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

  • Und wenn wir bei Bozen sind: normale Zeitkarten gelten da auch (und mWn auch der Südtirol-Pass (in den meisten Hotels bekommst du den gratis und er ermöglicht dir während deines Aufenthaltes Freifahrt im ÖV ganz Südtirols, weswegen der Anteil an Fahrgästen mit Einzelfahrschein sehr gering sein dürfte))

  • Ich bin mit meiner Südtirolkarte jeden Tag da rauf gefahren (3 Tage, 21€ - aber Südtirolweit in ALLEN öffentlichen Verkehrsmitteln - inklusive 4 weiterer Seilbahnen und einer Standseilbahn die bar jeglichen Verdachtes einer außertouristischen Nutzung steht).

    Wie kommst du auf 2 Personen pro Station? Es gibt in Bozen einen Anlagenmeister, der sitzt in der Bergstation. Die Talstation wird per Video fernüberwacht, Fahrkarten gibt es am Automaten. Regulär ist in der Talstation kein betrieblich notwendiges Personal anwesend...

    Einzelfahrkarten dürfte wirklich nur der unbedarfte Touri kaufen, der sich uninformiert ins Parkhaus stellt (das bei der Modernisierung 2009 mitgebaut wurde).

    Eine postulierte Feldbergbahn wäre in diesem Kontext selbstverständlich im normalen Tarifgefüge integriert und mit normalen Fahrkarten benutzbar. Die Frage ist, und genau dafür wird es ja eine Machbarkeitsstudie geben, ob sich da ein NKV ergibt über den man weiterdiskutieren kann.

    "Der Mensch, der so ehrbar im Einzelnen, aber so miserabel im Ganzen ist."
    Johann Wolfgang von Goethe

  • Bei den Betriebskosten ist es wurscht wie sehr die deckend sind - es ist im RMV nämlich keine

    einzige Linie die sich zu 100% trägt. ÖPNV ist immer ein Zuschussgeschäft.

    Mir fallen spontan ein: Linie H in Darmstadt, Linie K53 und K54 zwischen AB und Babenhausen und jede weitere Linie, welche eigenwirtschaftlich betrieben wird. Auf viele weitere nur in der HVZ betriebene Linien wie die Straßenbahnlinien 2 oder 4 in Darmstadt dürfte das auch zutreffen.


    Und selbstverständlich spielen Betriebskosten eine Rolle: denn wenn man Investitionskosten für ein - wie auch immer geartetes - auf eine eigene Infrastruktur angewiesenes Verkehrsmittel rechtfertigen möchte, so müssen diese Kosten entweder durch Einsparungen bei den Betriebskosten nun überflüssiger Fahrten anderer ÖPNV-Linien kompensiert werden oder halt einen entsprechenden Nutzen stiften dass ein positiver NKU-Faktor herauskommt. Und gerade das halte ich bei einem Freizeitziel, welches nur an Wochenenden im Sommer nennenswerte Besucherzahlen anlockt, und einer Verbandsgemeinde, welche gerade mal 10,000 Einwohner zählt und diese über 9 mehr oder weniger gleichgroße Ortsteile verteilen, sowie einer Buslinie, welche 1-2 mal die Stunde fährt, für ausgeschlossen.


    Und genau deswegen gebe ich Kosten recht, dass es sich bei diesem Projekt ganz klar um eine “Lösung auf der Suche nach einem Problem” ist, man also gezielt nach Anwendungsmöglichkeiten gesucht hat für welche evtl. eine Seilbahn in Frage kommen könnte anstatt sich die Straße zwischen Oberursel, Feldberg und Schmitten anzuschauen und eine Problemstellung zu formulieren für welche man nach kreativen Lösungen sucht.


    Zugegebenermaßen wäre der Feldbahn ein deutlich weniger wahnwitzig ungeeigneter Anwendungsfall als die in diesem Forum vor etwa einem Jahr diskutierte Strecke Darmstadt-Groß-Zimmern, wo ein maximal 36 km/h schnelles Verkehrsmittel niemals gegen den Schnellbus auf der parallel verlaufenden Schnellstraße anstinken könnte. Dennoch fehlt der “Killer-effekt” gegenüber Koblenz gänzlich, wo diese den Weg zwischen zwei national bedeutenden Sehenswürdigkeiten (“Deutsches Eck” und “Festung Ehrenbreitstein”) von 8km auf 890 Metern zusammenschmilzen lässt und dabei noch einen spektakulären Panoramablick auf das Rheintal (der Touristenmagnet schlechthin) erlaubt.


    Wenn “Seilbahn” für den hier diskutierten Anwendungsfall (Hohemark/Feldberg/Schmitten) die Antwort sein soll, was müsste dann die Frage (also die Problemstellung) gewesen sein?

  • Wie kommst du auf 2 Personen pro Station? Es gibt in Bozen einen Anlagenmeister, der sitzt in der Bergstation. Die Talstation wird per Video fernüberwacht, Fahrkarten gibt es am Automaten. Regulär ist in der Talstation kein betrieblich notwendiges Personal anwesend...

    https://docplayer.org/62087534…-schweiger-wsw-mobil.html


    "Gemäß der Vorstudie zur technischem Machbarkeit 2015 [1] sind für die Seilbahn täglich 16 Stunden Betriebszeit geplant, was als Vor-

    und Nachbereitungszeit eine zusätzliche Stunde bedingt, so dass insgesamt für 17 Stunden pro Tag ausreichend Personal zur Verfügung stehen

    muss. Gegenüber den Darstellungen in der Vorstudie kann der geplante Personaleinsatz dahingehend optimiert werden, dass zum Garagieren keine

    zusätzliche Arbeitszeit erforderlich wird und an jeder Station nur eine Person zur Gewährleistung des sicheren und ordnungsgemäßen Betriebs eingesetzt wird (ein(e) Maschinist (in) an der Antriebsstation, jeweils ein(e) Stationsbedienstete (r) an der Umlenk bzw. Zwischenstation). Zusätzlich kommt ein(e)

    Stationsbedienstete (r) zur Verstärkung bzw. als Springer (Pause, Toilettengang) zum Einsatz. Das Ingenieurbüro Schweiger bestätigt, dass derar-

    tige Personalkonzepte bereits bei diversen Seilbahnanlagen Anwendung finden und dem allgemeinen Trend im Seilbahnbereich entsprechen."


    Bei einer Betriebszeit von 6-20 Uhr an Werktagen und 8-20 Uhr an Wochenden und Feiertagen kommen wir auf 4.882 Betriebsstunden im Jahr. Der Ansatz von 2 Vollzeitstellen pro Station ist also sehr gering angesetzt, da sich bei einer 40-Stunden-Woche und 30 Tagen Urlaub mit 2 Personen nur 3.536 Stunden abdecken lassen. Spingerdienste, Krankheit etc. habe ich ebenfalls nicht berücksichtigt. Deine Beobachtung in Bozen kann ich nicht nachprüfen, zwei Ingenieurbüros in Deutschland sehen aber nun einmal die Notwendigkeit die Stationen mit Persoal zu besetzen. Die Übernahme der Jobs durch bereits vorhandene Mitarbeiter vor Ort ist am Feldberg nur im Bereich der Geschäftsführung möglich und da hat die Politik auch bestimmt schon geeignete Kandidaten im Blick.


    Hast Du mittlerweile eine Umlaufseilbahn gefunden, die wirklich mit 10 m/s betrieben wird? Die 36 km/h geistern ja immer noch hier herum.


    P.S. Das Ingenieurbüro Schweiger ist schon lange im Bereich Seilbahn tätig und ist wahrlich nicht als "Ablehner" von Seilbahnen bekannt.

    Einmal editiert, zuletzt von Kosten ()

  • Diese Behauptung wage ich Mal zu hinterfragen, da die Rittner Seilbahn eine Kapazität von 720/h hat und ursprünglich für weniger gebaut wurde. Zusätzlich erreicht keine Pendelbahn dieser Welt eine so hohe Kapazität und es gibt doch Beispiele urbaner Pendelbahnen (Roosevelt Island in NYC, Portland etc.). Luftseilbahnen in den Schweizer Alpen zur Anbindung von Bettmeralp etc. habe ich jetzt Mal herausgenommen, da die alternativlose Grundversorgung sind und die Schweizer da auch für viele Bergdörfer mehr Prinzipien als KNV nutzen.

    Meinst Du wirklich Pendelbahnen? Eine solche ist für den Feldberg nie im Gespräch gewesen, es geht um eine 3S-Bahn, deren Kapazität von den Herstellen mit bis 5.500 Personen pro Stunde und Richtung angegeben wird. Der Begriff Pendlerbahn ist hier geprägt worden, weil behauptet wird, die Bahn solle dem Pendlerverkehr dienen. Pendelbahnen erreichen übrigens tatsächlich problemlos die Geschwindigkeit von 10 m/s, die hier immer wieder für 3S-Bahnen genannt wird, ohne das bis heute jemand eine Quelle dafür nennen mag. Doppelmayr und Leitner geben für die 3S-Bahnen nach wie vor 8,5 m/s als Höchstgeschwindigkeit an. Mir ist allerdings kein Betreiber bekannt, der seine 3S-Bahn im Regelbetrieb durchgehend mit dieser Geschwindigkeit betreibt, üblich sind 6 bis 7 m/s.

  • Mir fallen spontan ein: Linie H in Darmstadt, Linie K53 und K54 zwischen AB und Babenhausen und jede weitere Linie, welche eigenwirtschaftlich betrieben wird. Auf viele weitere nur in der HVZ betriebene Linien wie die Straßenbahnlinien 2 oder 4 in Darmstadt dürfte das auch zutreffen.


    Und selbstverständlich spielen Betriebskosten eine Rolle: denn wenn man Investitionskosten für ein - wie auch immer geartetes - auf eine eigene Infrastruktur angewiesenes Verkehrsmittel rechtfertigen möchte, so müssen diese Kosten entweder durch Einsparungen bei den Betriebskosten nun überflüssiger Fahrten anderer ÖPNV-Linien kompensiert werden oder halt einen entsprechenden Nutzen stiften dass ein positiver NKU-Faktor herauskommt. Und gerade das halte ich bei einem Freizeitziel, welches nur an Wochenenden im Sommer nennenswerte Besucherzahlen anlockt, und einer Verbandsgemeinde, welche gerade mal 10,000 Einwohner zählt und diese über 9 mehr oder weniger gleichgroße Ortsteile verteilen, sowie einer Buslinie, welche 1-2 mal die Stunde fährt, für ausgeschlossen.


    Und genau deswegen gebe ich Kosten recht, dass es sich bei diesem Projekt ganz klar um eine “Lösung auf der Suche nach einem Problem” ist, man also gezielt nach Anwendungsmöglichkeiten gesucht hat für welche evtl. eine Seilbahn in Frage kommen könnte anstatt sich die Straße zwischen Oberursel, Feldberg und Schmitten anzuschauen und eine Problemstellung zu formulieren für welche man nach kreativen Lösungen sucht.


    Zugegebenermaßen wäre der Feldbahn ein deutlich weniger wahnwitzig ungeeigneter Anwendungsfall als die in diesem Forum vor etwa einem Jahr diskutierte Strecke Darmstadt-Groß-Zimmern, wo ein maximal 36 km/h schnelles Verkehrsmittel niemals gegen den Schnellbus auf der parallel verlaufenden Schnellstraße anstinken könnte. Dennoch fehlt der “Killer-effekt” gegenüber Koblenz gänzlich, wo diese den Weg zwischen zwei national bedeutenden Sehenswürdigkeiten (“Deutsches Eck” und “Festung Ehrenbreitstein”) von 8km auf 890 Metern zusammenschmilzen lässt und dabei noch einen spektakulären Panoramablick auf das Rheintal (der Touristenmagnet schlechthin) erlaubt.


    Wenn “Seilbahn” für den hier diskutierten Anwendungsfall (Hohemark/Feldberg/Schmitten) die Antwort sein soll, was müsste dann die Frage (also die Problemstellung) gewesen sein?


    Danke. Ich habe ja auch nicht behauptet, dass eine Bahn kostendeckend sein muss, sondern nur auf die üblicherweise nötige NKU hingewiesen. In der müssen die Kosten nun einmal berücksichtigt werden. Die Bahn soll mit Fördergeldern gebaut werden und für deren Bewilligung ist nach meinem Kenntnisstand eine solche NKU nötig. Es kann natürlich sein, dass sich die Rechtslage ändert. Für entsprechende Infos wäre ich sehr dankbar.

    Einmal editiert, zuletzt von Kosten ()

  • Eine Nutzen-Kosten-Untersuchung führt zu einem Nutzen-Kosten-Verhältnis. Der Nutzen muss um einen bestimmten Faktor größer sein als die Kosten. Sind die Kosten gering, kann natürlich auch der Nutzen geringer sein, und trotzdem ist der Faktor >1.


    Eine Seilbahn ist von ihren technischen Anforderungen mit anderen Vekehrsmitteln nicht zu vergleichen. Da man hierzulande praktisch keine Erfahrungen hat, wie sich die gegebenen wirtschaftlichen, technischen und rechtlichen Bedingungen auf ein solches Vorhaben auswirken, soll die Machbarkeit an einem konkreten Fall, unter "echten" örtlichen Bedingungen geprüft werden. Ansagen dazu, was Seilbahn kann oder nicht kann, dass sie gefahrlos und wirtschaftlich betrieben werden kann, gibt es einige (Beispiel), aber was vielleicht für Heidelberg herausgefunden wurde, muss andernsorts nicht stimmen, deshalb: Machbarkeitsstudie.

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  • Danke.

    Dürfte ich Dich mal freundlichst darum bitten, Deinen Zitierstil anzupassen? Es ist wenig sinnvoll und auch nicht notwendig, für drei Zeilen Antwort 20 Zeilen des Vorposters (bzw. hier sogar den Gesamttext) zu zitieren. Erstens ist der Gesamttext jedem bekannt und zweitens ist nicht klar, auf welche Passagen sich Deine Antwort überhaupt beziehen soll.