Neues Straßenbahnkonzept für Frankfurt

  • Meines Erachtens wäre eine Verlängerung der Linie 35 von der Mörfelder Landstraße bis zur Stresemannallee ohnehin empfehlenswert. Die Linie müsste allerdings ohne Ruhepause direkt wenden und zurück zum Lerchesberg. Bautechnisch wäre hier wahrscheinlich kein Pausenplatz möglich.


    Die Wege an der bisherigen Anknüpfung zu Linie 35 Louisa sind schon recht weit, so dass Stresemannallee deutlich praktischer wäre. Zudem könne man den ein oder anderen "Beifang" an Fahrgästen erzeugen. Heute würde auf der Linie ein AST dreimal reichen und ein Mehrbedarf an Umläufen würde durch die Verlängerung auch nicht entstehen.


    Ich bin dennoch der Überzeugung, dass in der HVZ ein 10 Minuten-Takt auf der 17 südlich der Gartenstraße nicht ausreichend ist. Zudem "knallt" an der S Bahn Stresemannallee ein 15-Minuten-Takt S-Bahn auf einen 10-Minuten-Takt bei der Straßenbahn. Dies ist nie wirklich ideal.


    Der 10-Minuten-Takt auf der Mörfelder Landstraße ist hingegen völlig ausreichend, auch wenn die Linie 61 in Zukunft seltener fährt und teilweise durch die X61 ersetzt wird.


    Durch die Verknüpfung 13/18 würde eine ideale Situation enstehen. Anwohner rund um den Zieglhüttenplatz hätten neu eine Direktverbindung zum Hbf. Gleichzeitig könnte vielleicht der ein oder andere Umlauf durch den Wegfall der doppelten Anbindung 17/18 Louisa-Stresemannallee/Mörfelder-Landstraße entfallen.

  • Wenn die neue 13 am Industriehof schnell wenden muss, ist eine lange Linienführung aber verspätungsanfällig.


    Wer sagt denn, dass das so sein muss?

    Zum einen könnte der Fahrplan irgendwann einmal auch so aussehen, dass am Industriehof eine Wende mit Zeitpuffer eingeplant ist.


    Zum anderen steht doch noch gar nicht fest, wie die Haltestelle am Industriehof genau aussehen wird. Aktuell heißt es nur Verlängerung des Strab-Gleises neben den U-Bahnsteig. Im Planungsprozess kann sich sowas doch noch ändern/konkretisieren. Die RTW sollte usprüglich auch über das Betriebsgleis Heerstraße geführt werden. Jetzt wird es anders kommen ...

    Und am Industriehof ist m.E. genug Platz für eine zweigleisige Straßenbahnhaltestelle! Für die Anordnung von Strab und Bus braucht es dann etwas Gehirnschmalz. Aber den wird man schon aufbringen können.

    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


    (Etwas frei nach Albert Einstein)

  • Auch hier ... Die Diskussionen verfolge ich mit Begeisterung und manchmal auch Verwunderung. Schauen wir aber erst einmal in Ruhe was noch passiert, wenn der parlamentarische Weg beschritten wird.

    Oh, wilkommen, Herr Nagel! Das wird ja immer prominenter hier. Und gut zu wissen, dass wir nun auch historisch aus erster Hand beäugt und beraten werden. :thumbup:

  • Mich würde mal interessieren, wieviele Fahrplanwagenkilometer das neue Tramnetz erfordert (und das im Vergleich zum heutigen Netz). Ich habe den Presseberichten keine Zahlen zu den Kosten entnommen (oder hab ich was überlesen?).

    Bedarf neues Straßenbahnkonzept


    Ist-Stand 2020
    Zielnetz ohne Ringstraßenbahn
    Zielnetz mit Ringstraßenbahn
    23.250 km/1370h (WT5)
    28.900 km/1630h (WT5)
    30.600 km/1750h (WT5)
    102 Kurse
    122 Kurse (davon 30 TL)
    130 Kurse (davon 30 TL)
    119 Fahrzeuge
    137 Fahrzeuge (davon 34 TL)
    146 Fahrzeuge (davon 34 TL)
    320 Fahrer
    381 Fahrer
    409 Fahrer
    notwendige Abstelllänge 3570 Meter
    notwendige Abstelllänge 4450 Meter
    notwendige Abstelllänge 4720 Meter



    Dabei ist kalkuliert:

    • alle 38 R-Wagen ausmustern (P-Wagen sowieso)
    • zusätzlich 15 T-kurz bestellen (oder R-Wagen behalten)
    • zusätzlich 12 T-lang bestellen (für Linie 16)
    • Fahrzeugabstellung auch am Stadion und in Eckenheim
    • Einrichtung Werkstatt Eckenheim


    Diese Informationen hat traffiq in der Pressekonferenz gegeben. (Über meine Quelle schweige ich aber zu ihrem Schutz.)

    Einmal editiert, zuletzt von Bernemer () aus folgendem Grund: Rechtschreibfehler korrigiert

  • Bitte alle Zahlen und Werte als Orientierung nehmen. Erst wenn konkrete Fahrpläne erstellt werden kann seriös gerechnet werden. Aber natürlich viel besser als keine Zahlen ...

  • Ich habe mir das Ganze nochmal systematisiert, so hatten wir das hier meines Wissens noch nicht (sonst bitte wieder löschen):


    Planungen für die einzelnen Linien:

    11: längere Züge

    12: bleibt

    13: neue Linie

    14: Verlängerung

    15: Änderung, wenn die 19 fährt

    16: Tausch 16/21, längere Züge ab 2024

    17: fährt ggf. seltener

    18: bleibt

    19: neue Linie mit Bedarf Wendestelle Fr. Warte

    20: neue Linie mit Bedarf Wendestelle Niederrad

    21: Tausch 16/21

    Das bedeutet, dass die Maßnahmen nur teilweise einen längeren Vorlauf erfordern:

    11: wenn die längeren Wagen da sind

    12: sofort

    13: neue Linie mit Bedarf Wendestelle Industriehof*

    14: Verlängerung, sofort möglich

    15: Änderung, wenn die 19 fährt*

    16: Teil 1 ist sofort umsetzbar, längere Züge ab 2024

    17: sofort

    18: sofort

    19: neue Linie mit Bedarf Wendestelle Fr. Warte*

    20: neue Linie mit Bedarf Wendestelle Niederrad*

    21: sofort
    *diese Änderungen sind abhängig von Baumaßnahmen


    "sofort" bedeutet natürlich "unter Vorbehalt von Finanzierung und Beschluss durch die städt. Gremien", zeigt aber, dass nur die neuen Linien und die Änderung für die 15 länger dauern könnten.

  • Nicht ganz. Z.B. bleibt die 11 zwar im Linienweg unverändert, aber bekommt den Sommerfahrplan. Damit müssten die zweiten Linien (z.B. Westast 21 bzw 16+14) ebenfalls mit umgestellt werden. Das Sofort ist vermutlich auch abhängig von der Fahrzeugdecke.

    Ist tatsächlich eine Frage, ob es eine große Liniennetzreform zu einem Stichtag gibt, oder ob es schrittweise umgesetzt werden kann.

  • Nicht ganz. Z.B. bleibt die 11 zwar im Linienweg unverändert, aber bekommt den Sommerfahrplan. Damit müssten die zweiten Linien (z.B. Westast 21 bzw 16+14) ebenfalls mit umgestellt werden. Das Sofort ist vermutlich auch abhängig von der Fahrzeugdecke.

    Ist tatsächlich eine Frage, ob es eine große Liniennetzreform zu einem Stichtag gibt, oder ob es schrittweise umgesetzt werden kann.

    Die Umstellung von 7,5-Minuten-Takt auf 10-Minuten-Takt muss auch berücksichtigt werden (anderes Beispiel Linei 17/20). Außerdem der Fahrzeugmehrbedarf ...

  • Ich gehe mal davon aus, nobo meint in #304 die Verknüpfung zwischen der Messe / Adalber-Schloss-Straße und Industriehof auf kürzerem Weg als über den Umstieg an der Bockenheimer Warte in die U 6 / U 7. Und es entsteht auch faktisch eine Verknüpfung zwischen S-Bahn / Regionalbahn am Westbanhhof und der Straßenbahn "13" oder "18" und über diese besser als bisher, da der Fußweg zur Haltestelle Kurfürstenstraße nur etwa 170 m beträgt und am Industriehof ein niveaugleicher Übergang zur U-Bahn ohne Fahrbahnquerung besteht.


    Längerfristig wäre ja auch eine Weiterführung über Hausen zur Praunheimer Brücke denkbar.


    Und die Tram wäre auf jeden Fall attraktiver als die zumindest noch derzeitig eher seltenere Anbindung über die Buslinie 73.

  • Ost-West-Express ich meinte eigentlich eher die MrWanne in den Beiträgen #280 und 301 angeregte Verlängerung der 13 nach Süden und Verknüpfung mit der 18. Mit anderen Worten eine Linie 18 vom Gravensteiner Platz über Sachsenhausen zu Industriehaof und dafür keine 13.

    Natürlich stimmt auch was Ost-West-Express schreibt. Vom Kurfürstenplatz zum Westbahnhof mit all seinen Verbindungen ist es nur ein Katzensprung, im Vor-U-Bahn-Zeitalter mit 5 Linien in der HVZ auf der Schloßstr. wurde der Weg täglich von Tausenden genutzt, die in Praunheim, Hausen und Bockenheim arbeiteten und im Umland wohnten (oder umgekehrt).