Odenwaldbahn fit für die Zukunft machen

  • Der Fernbahntunnel Frankfurt und auch die Schnellfahrstrecke Frankfurt-Mannheim wird Auswirkungen auf die verfügbaren Trassen für den Nahverkehr zwischen Darmstadt, Frankfurt Hbf, Frankfurt Süd und Hanau haben. Diese Themen sind demnach auch für die Odenwaldbahn und ihre Zukunftsfähigkeit relevant. Dennoch vertraue ich auf einen Konsens, dass sie nicht hier diskutiert werden sollten. Gleiches sollte dann auch für grundlegende Politikfragen gelten.


    Zur Diskussion der Frage, was Privatisierung mit inkompatiblen Fahrzeugen zu tun hat, möchte ich euch einen anderen Thread ans Herz legen.

  • Mir wird die Vias hier viel zu negativ dargestellt. Wenn ich in der Vergangenheit gelegentlich die Odenwaldbahn genutzt hatte, so war ich mit dem Service der Vias immer zufrieden. Ich bin jetzt kein Odenwälder und nutzte die Odenwaldbahn nur, wenn ich beispielsweise zum wandern in den Odenwald, oder nach Bad König in die Therme fahre. Bei meinen Fahrten fand ich das Vias Personal immer sehr freundlich. In jedem Falle wesentlich freundlicher als die der DB Regio. Auffallend ist, dass sich Zugbegleiter und Fahrgäste beim Ein- und Aussteigen gegenseitig freundlich begrüßen bzw. verabschieden. Das kenne ich von anderen Strecken so nicht. Das zeigt, dass die Vias ihre Leute gut ausbildet. Auch kann die Vias nichts für den Fahrzeugbestand. Die Itinos wurden vom RMV über die Fahma angeschafft. Man hatte damals zu wenig bestellt, da man vom Erfolg der "neuen" Odenwaldbahn mit Direktverbindungen nach Frankfurt überrascht war. Dann hatte man das Pech, dass die Itinos Ladenhüter wurden. Außer für die Odenwaldbahn und einem schwedischen Bahnbetreiber, wurden keine Itinos beschafft. Das führt dazu, dass man nicht so einfach neue Fahrzeuge nachbestellen konnte. Als es 2007 nochmal eine Gelegenheit gab, wurden vom RMV nur 4 Fahrzeuge nachbestellt. Auch weil diese wegen der geringen Stückzahl recht teuer waren. Jetzt hat man vermutlich das Problem, dass die Fahrzeuge inzwischen recht alt sind und Ersatzteil für ein Fahrzeug, das kaum gebaut wurde, schwer zu beschaffen sein dürfte. Bei der Werkstatt im Odenwald war man vor 20 Jahren froh, dass man dort Arbeitsplätze schaffen konnte. Heute hat man wegen dem allgemeinen Fahrkräftemangel Probleme genügend Personal zu finden. So ändern sich halt die Zeiten. Aber das ist kein Grund die Vias als Viasco zu verunglimpfen.

  • Nachdem bereits gestern und heute Wissmüller fleissig zwischen Hanau und Wiebelsbach pendelte als Ersatz für ausgefallene Vias-RBs, kommt ab morgen die nächste Ausfallstufe. Die RB 86 ist bis auf einzelne wenige Fahrten komplett auf SEV umgestellt (sofern dieser denn fährt), der RE 85 hat bis zum Mittag auch mehr Ausfälle als Fahrten. SEV soll bis Frankfurt Hbf verkehren (dem DB Navigator nach). Auf dem Darmstädter Ast gibt es ebenfalls diverse Ausfälle, insbesondere beim RE 80.

    Ich kann mit beim besten Willen nicht vorstellen, dass Wissmüller geschätzte 10 Busse und mehr für SEV aus dem Hut zaubern kann zumal keine Schulferien sind.

    Warum man nicht konsequent wieder zum früheren Fahrplan zurückkehrt und die neuen zusätzlichen REs streicht, die kaum genutzt werden und stattdessen die RB 86 zeitweise komplett dicht macht, bleibt das Geheimnis von Vias. Rein mit Krankheit kann man diese Ausfälle nicht begründen. Meine Vermutung ist, dass mehrere der neu eingestellten Quereinsteiger-TFs wieder weg sind. Fluktuation beim Personal ist bei Vias schon Dauerzustand.

    PS: Der RMV kennt die Ausfälle nicht, nur der DB Navigator. Nachdem ich gestern aber selbst mehrere Wissmüller-Busse in Babenhausen als SEV sah, schliesst sich der Kreis.

    Einmal editiert, zuletzt von Hajü ()

  • Die Frage ist nun, wann der RMV endlich Konsequenzen zieht und man einen verlässlicheren Fahrplan bekommt. Die Pfungstädter RB hat schon eine gefühlte Ewigkeit SEV als Dauerzustand.

  • Eigentlich müsste das ja den anderen Linien entgegenkommen, da man Personal einspart. Aber heute teilweise 2 Stunden kein Zug zwischen Hanau und Wiebelsbach, das ist schon grenzwertig.

  • Rechnerisch 2[,X] Schichten weniger die abzudecken sind. Nur wieviele das der Gesammtschichtenzahl ist weiss

    ich nicht - dürfte aber bei entpsrechenden Krankenstand sicherlich nicht dafür sorgen, dass es keine einzelnen

    Ausfälle gibt.


    [,X] = Pausenablösung


    Hajü: Wie sieht es in deiner Firma mit Personalabdeckung und (Corona)Krankenstand aus? Kommt ihr der Arbeit

    ohne Überstunden durch die gesunden nach? Alles tipi-topi?!

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  • @Darkside….Die Ausfälle mit Corona oder anderen ähnlichen Krankheiten sind überall deutlich zurückgegangen. Ansonsten müsste es bei der DB auch Ausfälle geben. Da ist nichts bekannt, die WFB ist ein anderes Thema.

    Vias hat ein chronisches Personalproblem schon seit längerer Zeit, nicht erst seit der Leistungsauswertung. Bei der HLB ists kaum anders, da hats die Ländchesbahn erwischt.

  • Doch doch, bei DB regnet es auch reichlich Ausfälle, zwischen Friedberg und Hanau am meisten, da ist es normal, dass die DB gerne mal 2-3 Stunden keinen einzigen Zug fahren lässt.

    Immerhin hat man teilweise die Centralbahn als Ersatz. Nicht zu vergessen, dass die Strecke in absehbarer Zeit auf die HLB übergeht.

    Wobei: Hanau - Nidderau kann man notfalls auch mit dem Bus zurücklegen, dauert zwar etwas länger - ist aber vom Takt her ok.

    Hanau - Seligenstadt - Babenhausen - Wiebelsbach hat keinerlei Bus-Parallelverkehr (mal die ehemalige 567 von Hanau bis Hainstadt ausgenommen).

  • Alleswasnichtvormeinerhaustüreausfälltistjanichtsoschlimmweilesgibtjadaauchnochandereumständewiebaldneuerbetreiberundso......

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  • Alles, was nicht wegen Baustellen oder Beeinflussung von Außerhalb ausfällt, ist schlimm. Sorry, aber da habe ich eine eindeutige Meinung zu. Man kann natürlich nicht alle Umstände abbilden. Aber mangelnde Fahrzeuge, während im DB Stillstandsmanagement zig Loks, Triebwagen und Wagen vor sich hingammeln, kann keine Ausrede sein. Und mangelndes Fahrpersonal auch nur bedingt, wenn man sich überlegt, dass Ausschreibungen am Ende des Tages nur über die Personalkosten gewonnen werden.

  • Egal, ob man die Vias mag oder nicht - Fakt ist: Es sind nicht genügend Tf. da, um den bestellten Fahrplan zu fahren. Kurz nach Fahrplanwechsel wurde ein Sonderfahrplan erstellt, bei dem die Pfungstadt-Bahn zum größten Teil im SEV gefahren wurde. Trotzdem fielen Fahrten aus. Jetzt sind planmäßig Bauarbeiten mit SEV und trotzdem fallen weiterhin Fahrten im Restnetz aus. Am Wochenende fuhr die RB 86 wohl komplett im SEV und der RE 85 07.06 Uhr ab Wiebelsbach Mo. - Fr. fuhr seit Fahrplanwechsel (fast) nie. Von daher bräuchte es dringend einen gekürzten Fahrplan, der dann auch stabil gefahren werden kann.

    2 Mal editiert, zuletzt von olieisenbahn () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Hat denn ein Mangel an Personal wirklich was mit der Zukunftsfähigkeit der Odenwaldbahn zu tun? Ich meine, ja, auch in der Zukunft werden Tf gebraucht und so, aber Notfahrpläne gibt es aktuell auch anderswo, zB in Kassel, dennoch würde ich nicht davon ausgehen, dass die KVG deswegen nicht zukunftsfähig sei.

  • Ich bin kürzlich mal auf der Webseite von Stadler hängen geblieben. Auf den Infoseiten zum Flirt Akku gibt es eine Karte, die Dieselfahrten in Deutschland ohne und unter Fahrdraht zeigt. Da ist natürlich auch die Odenwaldbahn dabei, die mit der Linie RB82/RE85 ja auch große Anteile unter Oberleitung hat.

    Das fand ich sehr spannend, weil sich auf dieser Linie ein Akkubetrieb ja gerade zu anbietet. Laut Stadler hat der Flirt Akku eine Reichweite von 150 Km im Akkubetrieb, würde das ausreichen um von Groß-Umstadt nach Hanau und dann von Darmstadt Nord nach Eberbach zu kommen? Meines Wissens ist das Gleis auf dem die RB82 in Eberbach hält ja auch mit Oberleitung ausgestattet. Dort könnte also zusätzlich auch über den Pantograph geladen werden, wenn denn entsprechende Standzeiten vorhanden sind.


    Gab oder gibt es denn Studien zu einem Einsatz von Akkutriebwagen auf der Odenwaldbahn?

  • Gab oder gibt es denn Studien zu einem Einsatz von Akkutriebwagen auf der Odenwaldbahn?


    Wir sind hier nicht in Baden Württemberg oder Bayern, wo würden wir hinkommen wenn wir alle Antriebskonzepte für jede noch nicht elektrifizierte Strecke in einer ergebnisoffenen Studie untersuchen würden bevor eine halbe Milliarde in neue Triebzüge investiert werden.