Regionaltangente West (PFA Süd_1)

  • Ich weiß nicht ob dies anderswo schon besprochen wurde. Mir ist folgendes aufgefallen:


    Wenn ich es richtig verstanden habe teilen sich zwischen Buchschlag und Neu Isenburg Dreieichbahn und RTW die Gleise. Vor Neu Isenburg entsteht ein Tunnel o.ä. damit die RTW auf die S-Bahn Gleise wechseln kann, bevor sie später Richtung Stadion abbiegt.


    Ermöglicht das nicht gleichzeitig irgendwann in ferner Zukunft vielleicht möglicherweise, dass die Dreieichbahn dort auch auf die S-Bahn Gleise wechselt und als S-Bahn über die Stammstrecke geführt wird? Ich kenne die Kapazitätsprobleme auf der Stammstrecke usw., es geht mir nur um die prinzipielle Machbarkeit.


    Grüße

    Heinz

  • Im Erläuterungsbericht für PFA Süd_1 vom 23.5.2019 steht geschrieben:


    Zitat

    ...

    Das innerhalb des Kreuzungsbauwerks Bf Neu-Isenburg in Richtung Süden abzweigende Gleis führt in einer geböschten Rampe aus dem Einschnitt heraus undschließt bei Bau-km 6,0+24 (km 8,2+27 Strecke 3655) mittels einer neu zu errich-tenden Weiche an das vorhandene Abstellgleis 12 an. Über die vorhandenen Weichen 72 und 73, welche jeweils für eine Geschwindigkeit von 60 km/h erneuertwerden, schließt die RTW an die Strecke 3655 (Dreieichbahn) an.

    Südlich von Bau-km 6,6+43 (km 8,8+39 Strecke 3655) erfolgt der Regelbetrieb der RTW eingleisig auf der bestehenden Strecke 3655. Bauliche Maßnahmen sind mit Ausnahme der eisenbahntechnischen Ausrüstung bis zum Bf Dreieich-Buchschlagnicht erforderlich.Im Bf Dreieich-Buchschlag wird ein neues Stumpfgleis in der Lage des heutigen Abstellgleises 49 erstellt, an dem ein neuer Außenbahnsteig für die RTW vorgesehen wird. Das neue Stumpfgleis zweigt bei km 10,1+95 (3601) aus dem Gleis der Dreieichbahn mit einer neuen Weiche ab und endet bei km 10,5+76 (3601). Bei km 10,5+48 (3601) ist ein Prellbock vorgesehen.

    ...

    (Kap. 8.1.1.5, S. 101)

  • Grundsätzlich geht "prinzipiell" alles. Aber: a) Bahnsteighöhen, b) auf S-Bahn ausgelegte Geschwindigkeits-/Bremswegsignalisierung im Tunnel, c) Diesel im Tunnel.

    OK danke für die Infos erstmal, auch dir tunnelklick.


    a) ist klar. Im Zuge einer S-Bahnisierung müssten die Bahnsteige auf der Dreieichbahn natürlich angeglichen werden. Die Punkte b) und c) sind ja nur fahrzeugabhängig. Es gibt heute schon Akkutriebzüge, sodass die Dreieichbahn-Strecke dafür nicht mal elektrifiziert werden müsste.


    Die RTW lässt eine DreieichSbahn (mittel oder langfristig) jedenfalls realistischer werden 😀

  • OK danke für die Infos erstmal, auch dir tunnelklick.


    a) ist klar. Im Zuge einer S-Bahnisierung müssten die Bahnsteige auf der Dreieichbahn natürlich angeglichen werden. Die Punkte b) und c) sind ja nur fahrzeugabhängig. Es gibt heute schon Akkutriebzüge, sodass die Dreieichbahn-Strecke dafür nicht mal elektrifiziert werden müsste.


    Die RTW lässt eine DreieichSbahn (mittel oder langfristig) jedenfalls realistischer werden 😀

    Sie müsste auch zweigleisig werden, was an einigen Stellen auf Grund der Bebauung nicht oder nur schwer möglich sein wird.

  • PFB für den Abschnitt Süd_1 erteilt

    Einer PM des Hessischen Wirtschaftsministers entnehmen wir, dass heute der Planfeststellungsbeschluss für den PFA Süd_1 erlassen wurde.


    Zitat

    Der Bau eines der wichtigsten regionalen Schieneninfrastrukturprojekte des Ballungsraums Frankfurt Rhein-Main rückt näher: Das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt als zuständige Planfeststellungsbehörde hat der RTW GmbH am heutigen Freitag, 28. Januar 2022, den ersten Planfeststellungsbeschluss für die Regionaltangente West (RTW) erteilt. Dies teilte das RP Darmstadt dem Verkehrsministerium heute mit. Der erste Abschnitt der RTW umfasst den Bereich von Kelsterbach über den Flughafen Frankfurt und den Bahnhof Frankfurt-Stadion nach Neu-Isenburg Bahnhof und Dreieich-Buchschlag. Zunächst soll im April mit Arbeiten an der Leit- und Sicherungstechnik begonnen werden. Voraussichtlich im September starten dann der Bau des Kreuzungsbauwerks in Neu-Isenburg und einer Brücke am Bahnhof Frankfurt-Stadion.



    Seit längerem schon sind die Ingenieurbauwerke in diesem Streckenabschnitt in der Ausschreibung, die Brücke im Bf Stadion war schon mal Thema, auch die Ausführungsplanung für die Station Stadion an der Mörfelder Landstraße und das Kreuzungsbauwerk in Neu-Isenburg dürfte längst fertig sein.


    Siehe auch die Meldung der RTW-GmbH

    4 Mal editiert, zuletzt von tunnelklick ()

  • PFB für den Abschnitt Süd_1 erteilt

    Einer PM des Hessischen Wirtschaftsministers entnehmen wir, dass heute der Planfeststellungsbeschluss für den PFA Süd_1 erlassen wurde.


    Seit längerem schon sind die Ingenieurbauwerke in diesem Streckenabschnitt in der Ausschreibung, die Brücke im Bf Stadion war schon mal Thema, auch die Ausführungsplanung für die Station Stadion an der Mörfelder Landstraße und das Kreuzungsbauwerk in Neu-Isenburg dürfte längst fertig sein.


    Siehe auch die Meldung der RTW-GmbH

    Und siehe auch im allgemeinen rtw-Thread; ich sehe ein, dass ich da den falschen Thread gewählt habe.

  • Seit heute steht der schon erwähnte PFB vom 26.1.2022 online mit allen festgestellten Plänen, und zwar auf der Seite des RP Darmstadt:


    Beschluss_PFA_Süd_1


    Im Hinblick auf hier im Forum zuletzt geführte Diskussion zum Thema Barrierefreiheit sei auf das Kapitel III.13 (S. 290) verwiesen. Immer wieder interessant sind auch die Abschnitte zu den Einwendungen und Stellungnahmen (B für Träger öffentlicher Belange, V für Verbände, z.B. BUND und E für private Einwender); interessant fand ich, das die Stadt Dreieich das Projekt grundsätzlich abgelehnt hat. Interessant auch die Erwiderung auf die Einwendung Nr. 23 SÜ1_E 019 (ab S. 315 unten); ich nehme an, dass dies der Herr Speck war.


    Besonders ausführlich muss auch die Einwendung Nr. 79 SÜ1_E 075 (ab S. 362) gewesen sein, was sich der entsprechend ausführlichen Erwiderung entnehmen lässt. Ein Hort des Widerstandes gegen die RTW waren anscheinend die Eigentümer der denkmalgeschützten Villen in Buchschlag, was etliche Einwendungen aus diesem Bereich nahelegen.


    Ob es aus dem Kreis der Einwender noch Klagen geben wird, bleibt abzuwarten, jedenfalls ist die Latte durch die Anordnung des Sofortvollzuges höher gelegt worden.

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick ()

  • Zu dem hier im Forum immer wieder - und langsam enervierend - vorgebrachten Problem der Einstiegshöhen steht im PFB Folgendes als Situationsbeschreibung und -bewertung:


    "Die RTW wird drei unterschiedliche Bahnsteighöhen bedienen, nämlich 960 mm und 760 mm über Schienenoberkante (SO) im Bereich der EBO-Strecken und 800 mm über SO im BOStrab-Bereich. [...]
    Von der RTW [werden] im PFA Süd 1 [...] Bestandsbahnsteige bedient, deren Bahnsteigkanten eine Höhe von 0,76 m aufweisen [...], aber auch solche, die zum S-Bahn-Netz gehören und daher über Bahnsteigkanten von 0,96 m verfügen.
    Die daraus resultierende Problematik von Stufen beim Ein- bzw. Ausstieg ergibt sich folglich nicht aus der Entscheidung zugunsten einer Zweisystembahn, sondern ist bereits im Eisenbahnrecht angelegt, das keine verbindliche und einheitliche Bahnsteighöhe kennt." (PFB 2022, S. 291)


    Zur Lösung des Problems steht dann:


    "Allerdings ist nach Auffassung der Planfeststellungsbehörde bei Ausstiegsdifferenzen von +/- 16 cm [Anmerkung von mir: das betrifft die S-Bahnsteige] eine Nutzung der Eisenbahnbetriebsanlagen ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe nicht zu gewährleisten und wird damit heutigen Anforderungen an die Barrierefreiheit nicht gerecht.
    Die Gewährleistung der Barrierefreiheit muss daher fahrzeugseitig sichergestellt werden. Die Berücksichtigung dieser Anforderungen ist technisch möglich. Allerdings müssen die Spezifikationen, denen das Fahrzeug gerecht werden muss, bereits im Lastenheft definiert werden. Aus diesem Grund wurde der Vorhabenträgerin aufgegeben, die diesbezüglichen Anforderungen an das Fahrzeug mit den zuständigen Behörden (EBA, TAB) frühzeitig abzustimmen, um sicherzustellen, dass eine Bedienung der Bahnsteigkanten des S-Bahnnetzes aus Gründen der Barrierefreiheit zugelassen werden kann.
    " (PFB 2022, S. 292)


    Heißt: Nur wenn das RTW-Fahrzeug die Barrierefreiheit auch an S-Bahnsteigen gewährleistet, kriegt das Ding eine Zulassung!

    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


    (Etwas frei nach Albert Einstein)

  • Oder ein Gefälle innerhalb des Zuges. Also die Türen bei den Drehgestellen liegen annähernd auf s Bahn Niveau und die sonstigen Türen auf U-Bahn Niveau. Natürlich müsste man neue Züge dafür entwickeln

  • Ein Hort des Widerstandes gegen die RTW waren anscheinend die Eigentümer der denkmalgeschützten Villen in Buchschlag, was etliche Einwendungen aus diesem Bereich nahelegen.

    Aber wie so üblich bei schienenbezogenen Planfeststellungen zeigt sich auch hier wieder, daß die (meist am lautesten krähenden) Bürgerinitiativen nicht wirkliche Argumente haben und ihre tollen vorgefertigten Mustereinwendungen dann in einem Aufwasch abgebügelt werden können. Aber wie immer hingen sie ihrem Traum nach, daß mehr gleiche (aber falsche) Einwendungen auch mehr Gewicht machen.

  • In dem Artikel ist vom "zentralen Abschnitt zwischen Sossenheim und Neu-Isenburg" die Rede, auf dem es einen 15-Minuten-Takt geben soll. Ich dachze bisher, den 15-Minuten-Takt gäbe es im Nordosten bis Eschborn Süd durch Überlagerung der Linien 1 und 2.


    Das wäre auch mit Blick auf die Verknüpfung mit den S-Bahnen S 3 und 4 in Eschborn Süd und den riesigen Gewerbegebieten in dessen Umkreis sinnvoll.

  • "Eschborn Süd" als Haltestelle und " Sossenheim " als grobe Ortsangabe würde ich gleichsetzen. Immerhin muß der Redakteur/ Journalist etwas verstehen, was ein Redner gesagt hat. Dieser muss wiederum ebenfalls verstanden haben, was er vorträgt.

    Zu viel "Stille Post "