ICB will Elektro-Gelenkbusse beschaffen

  • Die ICB schreibt die Beschaffung von 9 Elektro-Gelenkbussen und 2 Elektro-Solobussen aus:


    Zitat

    Gegenstand des Auftrags sind Herstellung und Lieferung von 9 Elektro-Niederflur-Gelenkbussen mit 9 Ladesäulen (Los 1) und 2 Elektro-Niederflur-Standardbussen mit 1 Ladesäule (Los 2).

    Die Busse müssen u.a. folgende grundsätzliche Ausstattungsmerkmale vorweisen:

    - vollelektrischer Antrieb

    - Mindestreichweite 190 km (Gelenkbus) bzw. 170 km (Standardbus)

    - Ladung auf dem Betriebshof über Combo 2 CCS-Stecker

    - Fahrzeuglänge: Gelenkbus ca. 18m, Standardbus ca. 12m

    - 3 Türen

    - Videoüberwachung

    - Klimaanlage für Fahrer- und Fahrgastraum

    - Fahrgastinformation

    Grundlage für den Bau der Busse ist die VDV-Schrift 230 („Rahmenempfehlung für Stadt-Niederflur-Busse“).

    ...

    Die Fahrzeuge und die Ladesäulen müssen bis spätestens 26.02.2021 betriebsbereit geliefert bzw. installiert sein. Da die Fahrzeuge für die Inbetriebnahme neuer Linien zum Fahrplanwechsel im Dezember 2020 zur Verfügung stehen sollen, wird eine Lieferung vor dem 30.11.2020 in der Angebotswertung deutlich besser bewertet als Liefertermine zwischen dem 01.12.2020 und 26.02.2021.


  • Mindestreichweite 190 km (Gelenkbus) bzw. 170 km (Standardbus)

    Reicht das für den ganzen Tag,- Betriebsbeginn bis Betriebsende? Ich konnte keine Kilometerangaben der Linienlängen in Frankfurt finden.

    Sind diese Ladesäulen eigentlich einheitlich, d. h. könnte man dann auch die 5 E-Urbinos dort laden oder brauchen die ihre eigene Säule?

    Beantwortet das nicht diese Frage: ?

    Zitat

    Ladung auf dem Betriebshof über Combo 2 CCS-Stecker


    Oder liefern Ladesäulen unterschiedliche Stromstärken, die auf den zu ladenden Akku angepasst sein müssen?

  • da hat also die Stadt Frankfurt immer noch nicht verstanden, dass elektrobusse eine äusserst schlechte Klimabilanz haben. Der erste Solaris Urbino Electric hat bereits einen Totalschaden im Akku und trotzdem will man weiter unausgereifte Schwachsinnigkeiten kaufen. Für mich unverständlich.

    Zumal ich starke Bedenken hinsichtlich der Wartung habe. Denn wenn es eine Firma nichtmal schafft, Dieselbusse zu pflegen, wie soll das mit derart empfindlicher Elektronik funktionieren? Ich habe da starke Bedenken. Es gibt keinen Bus mehr von dieser Firma, bei dem ich nicht das Gefühl habe Wartungsmangel zu spüren. Und das bei gefährlicher Akkutechnik.... Da bekomme ich Angst schon beim Nachdenken.

  • Von der Gesamtbilanz sind die E-Teile schon eine Katastrophe.

    Aber die Feinstaubpartikel und NOx usw Emmissionen vom Motor entfallen (an den Messstationen). Darum geht es in erster Linie, nicht um eine CO2 Neutralität.

  • Bezogen auf den Feinstaub bringt die Umstellung praktisch nichts. An der gesamten Belastung sind die Emissionen der Busse irgendwo mit einem niedrigen einstelligen Prozentwert beteiligt. Wesentlich höher bei den Anteilen liegt (logischerweise) der sonstige Straßenverkehr, aber auch der Gummiabrieb der Reifen. Den bekomme ich nicht weg, auch wenn die Buslobby und so manche Anti-Straßenbahn-Bürgerinitiative gebetsmühlenartig den ach so tollen Elektrobus propagiert.

  • Einspruch, Holger. Feinstaub ist ist der Sammelbegriff für feste Teilchen, die nicht rasch zu Boden sinken, sondern eine Zeit in der Atmosphäre schweben und deswegen eingeatmet werden können. Für ihre Gefährlichkeit sind aber noch ein paar Dinge entscheidend, bei denen sie sich stark unterscheiden. Zum einen ist das die Partikelgröße, je kleiner die Staubteilchen, umso tiefer können sie in die Lunge eindringen. Zum anderen ist es ihre Chemie und schließlich die Unterscheidung ob es Primärpartikel oder Sekündärpartikel sind, also solche, die aus Primärpartikeln z.B. durch Oxidation entstehen. Es führt einfach kein Weg an der Erkenntnis vorbei, dass die Partikel aus der Verbrennung von Kohlenstoff wegen ihrer geringen Partikelgröße zusammen mit der Entstehung von CO2 und Stickoxiden das Hauptproblem sind, Das betrifft die neben industrieller Erzeugung, der Heizung von Wohngebäuden eben zu einem sehr großen Teil die Verbrennung durch Benzin- und Dieselmotoren. Da muss man, und zwar schnell, weshalb die Aussage, die E-Mobilität brächte in bezug auf den Feinstaub nicht,. kaum haltbar ist.

  • Das, tunnelklick , von Experten anders gehört. Hast du da eine Quelle?


    Insbesondere habe ich außerdem gehört, dass der Abrieb mit der sechsten Potenz der Masse steige (wenn ich mich recht erinnere; der Vortrag ist schon ein Jahr her). Deswegen haben Elektroautos, die typischerweise durch den Akku (und durch die allgemeine Tendenz) wesentlich schwerer sind als Verbrennungsmotorautos, wesentlich höhere Feinstaubwerte. Ich weiß nicht, wie die Massen der Elektrobusse im Vergleich zu anderen Bussen aussieht, aber wenn es mit dem gleichen Faktor skaliert wie bei Autos, ist das richtig schlecht für die Feinstaubbilanz.


    Möglicherweise wäre die Diskussion darüber aber an anderer Stelle besser aufgehoben.

  • Da muss man, und zwar schnell, weshalb die Aussage, die E-Mobilität brächte in bezug auf den Feinstaub nicht,. kaum haltbar ist.

    Ich bitte zu beachten, daß sich meine Aussage auf Busse bezog. Da ich gerade eben nur schnell online suchen kann, ein Verweis auf etwas ältere Angaben aus Bayern: https://www.stmuv.bayern.de/th…nstaub/emissionenpm10.htm

    Der dort ermittelte Anteil der Motoren von Dieselbussen liegt bei 2%. Das heißt, die Umstellung eines Busses auf E-Betrieb ist in Bezug auf die Emissionen insgesamt praktisch vernachlässigbar. Und trotz Umstellung bliebe die Belastung z. B. durch Reifen- oder Bremsenabrieb gleich, bzw. würde aufgrund des höheren Fahrzeuggewichts sogar zunehmen. Daher wird die Umstellung bei Bussen quasi ein Nullsummenspiel, gewonnen wird aber dadurch nichts. Denn kein einziger Fahrgast wird im ÖPNV dadurch gewonnen werden, weil statt eines Diesel- nun ein Elektrobus fährt. Im Gegenteil machen sich die höheren Anschaffungs- und Wartungskosten letztlich als zusätzliches Defizit beim Verkehrsbetrieb und somit beim Aufgabenträger bemerkbar. Kann oder will der nicht mehr Geld in den ÖPNV stecken, resultiert daraus dann wieder eine Angebotsausdünnung und somit ein Fahrgastverlust. Mehr Fahrgäste - und damit weniger Autofahrten und deutlich weniger Feinstaubbelastung - gibt es daher nur, wenn ordentliche Nahverkehrsangebote geschaffen werden und das würde in vielen Fällen Umstellung von Bus auf Bahn erfordern. Stichwort Schienenbonus.

  • Möglicherweise wäre die Diskussion darüber aber an anderer Stelle besser aufgehoben.


    Möglicherweise, es ging hierauch schon um die Vor- und Nachteile der E-Busse.


    Aber im Grunde sind die Bestellungen eine direkte Folge aus dem Fahrverbotsurteil für Frankfurt. Die Einsatzorte sollen ja auch dementsprechend die hochbelasteten Gebiete abdecken.



    Der Schienenbonus umfasst (bisher) nur den höheren Fahrkompft Bahn gegenüber Bus. Der Umweltvorteil müsste eigentlich jetzt auch dazugenommen werden bzw. mehr betont werden. Ich nehme an, der Umweltvorteil hat auch noch keinen Einzug in KNF Bewertung erhalten?

  • Ich nehme an, der Umweltvorteil hat auch noch keinen Einzug in KNF Bewertung erhalten?

    Zumindest nicht in dem Maße, wie er wünschenswert wäre. Die gesamte akutelle Diskussion bezüglich einer wie-auch-immer-gearteten Schienenlösung von Darmstadt in den Ostkreis dreht sich genau um diese Problematik. Dadurch, daß der Busverkehr im Vergleich zu so manch anderem Überlandverkehr schon gut ausgebaut ist, wird die (Rück-)Umstellung auf Schiene nicht soviele neue Fahrten und Umsteiger generieren, wie es für einen positiven NKU-Faktor erforderlich wäre. Daß aber mit einer (Straßen-)Bahn eine Menge Busfahrten mit allen umweltbezogenen Problemen entfallen können, fließt eben nicht (ausreichend) in die Bewertung ein.