Lichtwiesenbahn (Bauthread)

  • Hallo ins Forum,


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    Hier sehen wir das Gleisdreieck Hochschulstadion. Offenbar sollen die Kurven nur mit einer einfachen Fahrleitung versehen werden. Oder die Tragseile für die Hochkette wird noch dazwischen gezogen.

    Also was da hängt ist ganz oben Beleuchtung an Drahtseil und drunter provisorisch gespannter Fahrdraht, um Zug zwischen den Masten am Ende der NBS und denen der Bestandsstrecke zu erzeugen. Habe es vor Ort angesehen. Da kommt noch Kettenfahrdraht hin, dann auch mit mehr Zwischenabspannungen, um den Verlauf der Gleise zu folgen und natürlich mit einem Fahrdraht pro Gleis.


    Grüße


    ~w~

  • Man könnte auch einfach in die Planfeststellungsunterlagen reinschauen, da klären sich dann die Fragen (soweit es nicht im Detail nachträgliche Änderungen gegeben hat) von ganz alleine:


    Zitat

    Bei der Fahrleitungsanlage werden folgende Bauweisen eingesetzt:

    - am Streckenbeginn wird ein kurzer Abschnitt Einfachfahrleitung über dem Gleisdreieck Nieder-Ramstädter Straße vorgesehen sowie

    - eine Hochkettenfahrleitung im Bereich der restlichen Strecke

  • Da ich heute mal einen Tag aus dem Urlaub in Darmstadt zurück war, habe ich mir vorhin den aktuellen Baufortschritt angesehen:


    Die Wartehäuschen an der Endstation stehen (allerdings schon so seit zwei-drei Wochen). Der Gleisbau ist noch nicht abgeschlossen, immerhin ging es aber weiter, nachdem in den letzten Wochen wenig in diesem Bereich passiert war.

    Die Gleise sind nun also bis in den Bereich der Eingleisigkeit (ja, man kann inzwischen auch sehen, daß der Abschnitt eingleisig ist und keine Gleisverschlingung) verlegt. Damit fehlen noch ein paar Meter gerades Gleis und die anschließenden Weichen Richtung Schleifenausfahrt und Überholgleis, dann wäre die Strecke durchgehend verlegt.


    Am Gleisdreieck Jahnstraße wurde der Fahrdraht in den Gleisbögen gezogen. Wenn er dann mal verspannt und befestigt ist. könnte man auch angebügelt zur Neubaustrecke abbiegen. Da das Kupfer noch blitzblank ist, dürfte das erst kürzlich (wenn nicht sogar jetzt am Wochenende) erfolgt sein. An der Lichtwiese standen auch zwei Lkw vom Fahrleitungsbau mit Personal herum.

  • Ich habe gerade eben auf die Webcam geschaut. Deren Auflösung ist natürlich endlich, was weiter entfernte Objekte angeht. Aber so wie es gerade aussieht, scheint man ab heute daran zu gehen, die letzten noch fehlenden Gleise und Weichen einzubauen (oder zumindest die darunter liegenden Betonplatten fertigzustellen). Zumindest sind wieder Baufahrzeuge im Bereich und "orangene Punkte" erkennbar.

  • Zu vermelden ist, daß mit dem Einsetzen der letzten Teile neben der Mensa das Verlegen der Gleise "quasi" abgeschlossen ist.


    Zwei schnelle Knipsbilder:


    "Quasi" nur deshalb, weil die Gleise bisher nur auf dem Drahtgeflecht aufliegen und das alles noch einbetoniert werden muß.


    Mit einem Fahrzeug, das eine Achslast von "0 Tonnen" hätte, könnte man aber nun theoretisch schon eine komplette Runde auf der Neubaustrecke drehen.


  • Frage mich ja, ob an der Strecke noch mehr fehlt als von außen scheint (Elektronik an der Wendeschleife vielleicht), oder ob man sich wegen des reduzierten Unibetriebes Zeit bei der Inbetriebnahme lässt. Vier Monate für Test- und Schulungsfahrten erscheinen mir arg lange…

  • Man kann sich überlegen, woran es liegt. Ich habe mir die Daten von früher rausgezogen: Erste Fahrt nach Kranichstein war am 17.11., die Eröffnung am 13.12.2003. Viel früher (bezogen auf den Fahrplanwechsel) war man damals auch nicht dran. Rein vom (nach außen hin sichtbaren) Aufwand würde ich das so einschätzen, daß man die Strecke bis Mitte November fahrfähig herrichten könnte, denn viel fehlt nicht mehr (genau genommen: vermutlich letzte Schienenstöße schweißen und die Fahrleiteitung zwischen Kletterhalle und Wendeschleife spannen). Gut und natürlich viele begleitende Restmaßnahmen wie die Wiederherstellung diverser Wegeverbindungen, Grünzeugs und so.


    Was allerdings inzwischen (nicht nur in Darmstadt) reinspielt, ist der bekannte Fakt, daß die TAB wesentlich "aufmerksamer" ist und damit erheblich mehr Dokumentation und Nachweise anfallen. Daher wird wohl auch die Fahrerschulung aufwendiger sein, als das bislang der Fall war. Ebenso gibt es noch ein paar Neuerungen gegenüber dem Restnetz wie die Kompensationsleitung unterhalb des Gleises. Die möchte man vermutlich auch in Ruhe austesten.


    Daß man nun allerdings bis zu den Osterferien wartet, würde ich nicht als Zeitproblem deuten, sondern eher unter "OK, wir starten passend zum Sommersemester/Vorlesungsbeginn" einsortieren. Anderseits hat das auch den Vorteil, daß man nicht holterdipolter einen gerade so hingefrickelten Betrieb aufnimmt (man erinnere sich an die wenig erfolgreiche Inbetriebnahme der Mainzelbahn) und dann unter dem rollenden Rad die letzten Fehler ausbügelt, sondern relativ entspannt die Strecke fertigstellt.


    Außerdem ist für Feierlichkeiten das Frühjahr auch sicher wettermäßig etwas besser als der dunkelste Dezembertag. :)

  • Zitat aus dem Echo von heute, Freitag:

    Zitat

    Nach Ostern 2022 sollen dann die ersten Fahrgäste mit der Straßenbahnlinie 2 im Zehn-Minuten-Takt vom Hauptbahnhof an den Campus der Technischen Universität Darmstadt fahren können.

    Geplant war/ist doch ein 7,5-Min.-Takt?

  • Zitat aus dem Echo von heute, Freitag:

    Geplant war/ist doch ein 7,5-Min.-Takt?

    Geplant war so vieles.

    Wenn ich mal eine Antwort von Holger heranziehen darf:

    Man könnte auch einfach in die Planfeststellungsunterlagen reinschauen, da klären sich dann die Fragen (soweit es nicht im Detail nachträgliche Änderungen gegeben hat) von ganz alleine:

    Da drin kann viel stehen.

    Ich denke nur mal an die Merckschleife bzw. Maulbeerallee. Dort war auch mal vom Drehen der Richtung die Rede. Und doch wird sie heute gegen den Uhrzeigersinn gefahren. Es kann sich soviel ändern. Ebenso die mögliche Oberleitung im Gleisdreieck, um das es bei der Antwort hier ging.


    Aber vielleicht hat man sich hier doch eher für den 10 Minuten Takt entschieden, weil es bereits erste Linien mit eben diesen Takt gibt: Linie 3 und H.

    Viele Grüße aus Darmstadt


    Jörg

  • Ich denke nur mal an die Merckschleife bzw. Maulbeerallee. Dort war auch mal vom Drehen der Richtung die Rede.

    Du verwechselst da mal wieder einiges. Was hat das mit dem Thema Planfeststellung zu tun? Nix. Weil das mal eine Planungsidee war, die aber nie zur Ausführung gelangt ist. Insofern hat dieses Beispiel genau Null Aussagekraft bezüglich "drin stehen". Wo nix ist, kann auch nichts drin stehen. Außerdem ging es da um eine Infrastrukturmaßnahme. Wenn sie gebaut wird, wird sie so gebaut, wie der Plan festgestellt ist. Daher Punkt 2: Ein konkreter Fahrplan ist nicht Teil dieser Planfeststellung. Daher steht da in den Unterlagen nicht "viel drin".

  • Zeitungen sind auch nicht immer dafür bekannt, 100 % richtige Aussagen zu machen.

    Ich mag mich täuschen, aber die Planungen für die Lichtwiesenbahn sind doch älter als das neue Linienkonzept für die Straßenbahn. Die ältere Taktangabe dürfte einfach zum bisherigen Linienkonzept gepasst haben, die 10 Minuten zum künftigen, weshalb es auch den Fahrzeugmehrbedarf gibt, die ST 12 erst einmal bleiben dürfen, die historischen Fahrzeuge weichen müssen usw.

  • Letzte Woche war ich mal wieder in Darmstadt und habe dabei auch der Lichtwiesenbahn einen Besuch abgestattet. Ich hatte mich da schon gefragt, wie das mit der Eröffnung zum Fahrplanwechsel klappen soll. Ostern 2022 scheint mir da auch realistischer, obwohl eine Eröffnung im Februar, wenn die Studis vorlesungsfrei bekommen, wohl möglich wäre.


    Allerdings begegnete mir dann auch dies:



    Achtung! Hochspannungsleitung.

    Aber (noch) keine Leitung.

  • Zitat von Baertram

    Aber vielleicht hat man sich hier doch eher für den 10 Minuten Takt entschieden, weil es bereits erste Linien mit eben diesen Takt gibt: Linie 3 und H.

    Auf der Linie 3 gibt es keinen 10 Minuten Takt mehr. Die Linie 3 fährt alle 15 Minuten und wird im Schülerverkehr zeitweise auf einen 7,5 Minuten Takt verdichtet. In welchem Takt die Linie H fährt, spielt für die Linie 2 eigentlich keine Rolle.


    Zitat aus dem Echo von heute, Freitag:

    Geplant war/ist doch ein 7,5-Min.-Takt?

    Für einen 7,5 Minuten Takt stehen sowieso noch nicht genügend Fahrzeuge zur Verfügung. Das wird erst nach Lieferung der ersten neuen Straßenbahnen der Fall sein. Daher war eigentlich klar, dass es zu Beginn keinen 7,5 Minuten Takt geben kann. Ich frage mich aber, wie man einen 10 Minuten Takt zustande bringen möchte. Ich hätte eher erwartet, dass man einfach nur die Linie 2 zur Lichtwiese statt zum Böllenfalltor fahren lässt, ohne Änderungen am Takt (also alle 15 Minuten), eben so lange bis die neuen Bahnen da sind. Man hat heute gerade so genügend Fahrzeuge für den Regelbetrieb. Man hat ja in der Vergangenheit gesehen, dass nach fast jedem Unfall einer Straßenbahn kurzzeitig der Takt der Linie 1 reduziert oder diese sogar ganz eingestellt wurde. Für einen 10 Minuten Takt auf der Linie 2 benötigt man zwei bis drei Umläufe mehr als heute: Heute sind es 6 Umläufe auf der kombinierten Linie 2 + 3. Zukünftig bräuchte man dann 5 Umläufe auf der Linie 2, und 3 oder 4 Umläufe auf der Linie 3. Die Verstärkerfahrten auf der Linie 3 im Schülerverkehr habe ich hier jeweils nicht eingerechnet. Wenn man die Linien 2 und 3 weiterhin verknüpfen möchte, müsste man auch die Linie 3 ganztägig auf einen 10 Minuten Takt verdichten. Daher benötigt man dann ebenfalls mindestens 3 Umläufe mehr als heute. Dafür könnten dann die Verstärkerfahrten im Schülerverkehr entfallen, die aber heute ohnehin meist mit Ersatzbussen gefahren werden.


    Klar ist aber auf jeden Fall, dass damit die Umsteigehaltestelle Böllenfalltor mindestens bis zur Lieferung der neuen Fahrzeuge nur noch im 15 Minuten Takt von der Linie 9 bedient wird. Das hatte man noch größeren Protesten im überarbeiteten Nahverkehrsplan eigentlich korrigiert, aber wegen der Lichtwiesenbahn wird es nun temporär wohl doch dazu kommen.

    Einmal editiert, zuletzt von drivr7 ()

  • Ein Update von gestern nachmittag: Die Fahrleitung ist weitgehend fertiggestellt. Ich sah nur im Bereich der Schleife, daß der Fahrdraht an einigen Stellen noch mit Haken statt Auslegern befestigt war. Außerdem steht noch die aufwendige Verkabelung der Einspeisung aus, die im Bereich der Kompensationsleitung an jedem Mast erfolgen muß.


    Außerdem sind ab der Haltestelle Kletterhalle bis zur Jahnstraße die Bauzäune entfernt und die Anlage damit im Prinzip abgenommen.