CBTC soll die Kapazität der Frankfurter Stadtbahn um 25% erhöhen

  • Ich vermute, das ATO ein Bestandteil CBTC sein wird. Auf den Tunnelstrecken ist theoretisch eine 100% Automatisierung möglich. Ob es auch so genutzt wird, ist eine andere Frage.

    ich finde es gerade nicht (hier im Thread), aber Automatisierung sollte meiner Erinnerung nach (nur) in den Wendeanlagen zum Einsatz kommen.

  • Ich finde eigentlich, dass man auch im Linieverkehr Automatisierung nutzen solle. Jetzt nicht GoA4 wie z.B in Singapur aber eher ein Konzept nwie in London wo der Fahrer zwar noch vorhanden ist, der Zug aber selbst anfährt und bremst

  • Da unter ATO alle Arten des automatisierten

    Betriebes fallen, kann die Antwort, ob ATO eingeführt wird, mit ja beantwortet werden.


    Nach meinem Kenntnisstand, den ich aus den aktuellen Veröffentlichungen habe, ist für Tunnelstrecken GOA 2 und für die Wendeanlage GOA 4 vorgesehen. Ob aber zu Beginn bereits GOA 4 realisiert wird, bleibt abzuwarten.


    Bei GOA4 im Tunnel kommt dann wieder die Frage, ob Bahnsteigtüren ja oder nein. Nürnberg macht es vor, dass es ohne geht. Hamburg wird bei der U5 GOA 4 nutzen, aber hingen Bahnsteigtüren einbauen. München rüstet die Bahnsteigtüren nach. Dort wird auch ein CBTC System eingeführt, die fahren aber heute bereits im GOA 2 Betrieb.

    Bei der S-Bahn Hamburg wird bei der S21 ab Ende 2021ähnlich wie in Frankfurt, GOA2 auf der Strecke und GOA4 in der Wendeanlage getestet.

  • Zitat von Antwort auf YouTube unter dem Video zu CBTC von der VGF

    Fragen: Dürfen dann auch noch historische Fahrzeuge durch die Tunnel fahren oder müssen die auch umgerüstet werden? Die S-Wagen bräuchten das System ja dann auch. Was wird das System eigentlich insgesamt kosten? Ist dann komplettes autonomes fahren ohne Fahrer möglich?


    Antwort der VGF: Das DTC System Frankfurt befindet sich derzeit in der Ausschreibung. Die B-Strecke inkl. Europaviertel wird die erste umgebaute Strecke sein und wird Ende 2025 in Betrieb gehen. Danach folgen die A-Strecke und die C-Strecke. Die historischen Fahrzeuge sollen weiterhin durch den Tunnel fahren können, wie dies erfolgen wird basiert auf den Angeboten und ist noch nicht festgelegt. Für die Straßenbahnwagen S- und T-Wagen ist angedacht ein System auf die Fahrzeuge zu bringen, mit dem eine Kommunikation mit dem DTC-System möglich ist. Ein automatisches Fahren ist hier nicht vorgesehen. Da sich das System derzeit in der Ausschreibung befindet, können wir zu den Kosten derzeit keine Auskunft geben. Zum autonomen Fahren: Wir verfolgen mit dem System einen Grade of Automation 2 (GoA2), hierbei bleibt der Fahrer weiterhin zur Sicherung des Fahrweges auf dem Führerstand. *sr

    Also soll in Frankfurt mit GoA2 gefahren werden.

  • Dazu passend findet sich auf der Seite der 16 des Erläuterungsbericht zur Nutzen-Kosten-Untersuchung ein Plan mit den GOA2 Abschnitten. Neben den Tunnelstrecken soll auch die Strecke Ginnheim-Heddernheimer Landstraße im GOA 2 Verfahren betrieben werden. Was tatsächlich davon umgesetzt wird, zeigt sich am Ende der Vergabe.

  • Die VGF hat heute eine neue Pressemitteilung dazu veröffentlicht:



    Viel Neues gibt es nicht, außer das das Projekt mit "Frankfurt MIND" verknüpft werden soll.

  • In einer heutigen Pressemitteilung informiert der VGF das demnächst der Vertragsabschluss mit Siemens Mobility ansteht. Vorangegangen war ein eine Ausschreibung die Anfang 2021 startete (auch Thema hier im Strang). Damit ist klar was die Umrüstung der Fahrzeuge und des Stadt- und Straßenbahnnetzes kosten wird, nämlich etwa 250 Mio. EUR. Jedoch sind 92 % also 230 Mio. EUR förderfähig. Anlässlich dessen hat gestern Tarek Al-Wazir einen Förderbescheid i.H.v. 95,3 Mio. EUR an den VGF übergeben und der Anteil des Bundes daran beträgt 81 Mio. EUR. Mit der Umrüstung der ersten Fahrzeuge beginnt der VGF Ende 2022 und bis 2031 soll das Projekt mit der Umrüstung des Netzes enden.


    Tags zuvor informierte der VGF mit einer Pressemitteilung das Tarek Al-Wazir noch einen zweiten Förderbescheid i.H.v. 25,5 Mio. EUR übergab. Bei diesem beträgt der Bundesanteil 17 Mio. EUR. Was wird damit gefördert? Der VGF plant für ca. 43 Mio. EUR die Grunderneuerung von Gleisen, Weichen und Kreuzungen in Form von 27 Einzelmaßnahmen im Schienennetz.

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  • In einer heutigen Pressemitteilung informiert der VGF das demnächst der Vertragsabschluss mit Siemens Mobility ansteht. Vorangegangen war ein eine Ausschreibung die Anfang 2021 startete (auch Thema hier im Strang). Damit ist klar was die Umrüstung der Fahrzeuge und des Stadt- und Straßenbahnnetzes kosten wird, nämlich etwa 250 Mio. EUR. Jedoch sind 92 % also 230 Mio. EUR förderfähig. Anlässlich dessen hat gestern Tarek Al-Wazir einen Förderbescheid i.H.v. 95,3 Mio. EUR an den VGF übergeben und der Anteil des Bundes daran beträgt 81 Mio. EUR. Mit der Umrüstung der ersten Fahrzeuge beginnt der VGF Ende 2022 und bis 2031 soll das Projekt mit der Umrüstung des Netzes enden.


    Tags zuvor informierte der VGF mit einer Pressemitteilung das Tarek Al-Wazir noch einen zweiten Förderbescheid i.H.v. 25,5 Mio. EUR übergab. Bei diesem beträgt der Bundesanteil 17 Mio. EUR. Was wird damit gefördert? Der VGF plant für ca. 43 Mio. EUR die Grunderneuerung von Gleisen, Weichen und Kreuzungen in Form von 27 Einzelmaßnahmen im Schienennetz.

    Bin sehr gespannt, was da bezüglich des zweiten Absatzes im einzelnen gemacht werden soll. Gibt ja ein paar Abschnitte, die mittlerweile mal Überholung gebrauchen könnten.

  • Siemens hat ebenfalls eine Pressemitteilung veröffentlicht, die auch auf die langjährige Partnerschaft von Siemens und der Stadt Frankfurt eingeht.


    Siemens Pressemitteilung


    Ergänzend zur VGF PM findet sich hier eine Grafik, die nochmal die wesentlichen Meilensteine zusammenfasst.


    Beim DTC in Frankfurt handelt es sich Fahrzeugseitig somit um das von Siemens standardmäßig entwickelte CBTC Siemens Trainguard MT, einer für Metros angepassten Form der ETCS Siemens Trainguard, wie sie auch in vielen Zügen verbaut ist.

    Mehr Infos finden sich in der hier verlinkten Broschüre.

  • Ich bange da allerdings etwas um die historischen Fahrzeuge... Muss man die jetzt nachrüsten, nur um sie auf dem Stadtbahnnetz überhaupt bewegen zu können oder zu dürfen? Bei der Berliner S-Bahn mussten tatsächlich diese Sicherungssysteme nachinstalliert werden, zB. Ohne die durften die nicht weiter als ein paar Meter vor das AW.

  • Muss man die jetzt nachrüsten, nur um sie auf dem Stadtbahnnetz überhaupt bewegen zu können oder zu dürfen?

    Ich fürchte, ja. Baut man die Hauptsignale und die magnetischen Fahrsperren ab, gibt es keine Zugsicherung mehr. Wenn so ein Pt oder U2 oder U3 nochmals in den Tunnel soll, dürfte an einer Nachrüstung kein Weg vorbei gehen.


    In Wuppertal gab es vergleichbare Diskussionen. Der letzte noch vorhandene Wagen der Bauart 1972 bei der Schwebebahn ist seither nicht mehr einsetzbar.

  • Ein Zitat aus der Pressemitteilung der VGF vom vergangenen Dienstag, mit Hervorhebung von mir, hilft ggf. diese Frage zu beantworten:

    "Diese Form der Datenübertragung ermöglicht den Verzicht auf die bisher üblichen Signale, was Instandhaltungskosten reduziert. Darüber hinaus kann die VGF mit der digitalen Zugsicherung die Leistungsfähigkeit ihrer Strecken erhöhen, insbesondere in den Tunneln.

    […] Denn ein „CBTC“-System ermöglicht das Fahren im sogenannten „wandernden Raumabstand“, wodurch die Züge im Bremswegabstand fahren, statt wie derzeit in Blockabschnitten."


    Wenn nach vollständiger Umrüstung nach Raumabstand bzw. Bremswegabstand statt nach Blockabschnitt im Straßen- und Stadtbahnnetz gefahren wird - frühestens ab 2031 zu erwarten - dann ist die Frage welches Signal für die Fahrerin oder Fahrer bindend ist insbesondere wenn diese bei der Signalisierung eines freien Streckenabschnittes unterschiedliches Anzeigen und daher eine abweichende Interpretation zulassen. Auch aus diesem Grund denke ich das der VGF die analogen Signale, welche den freien Blockabstand signalisieren, zurück bauen wird mit der Konsequenz das historische Fahrzeuge nachgerüstet werden müssten wenn sie weiterhin verkehren sollen. Ob der Rückbau der alten Signale mit dem Einbau von CBTC zeitgleich erfolgt, dazu habe ich in der Pressemitteilung nichts lesen können.

    2 Mal editiert, zuletzt von main1a ()

  • dann ist die Frage welches Signal für die Fahrerin oder Fahrer bindend ist insbesondere wenn diese bei der Signalisierung eines freien Streckenabschnittes unterschiedliches Anzeigen und daher eine abweichende Interpretation zulassen.

    Dieser Teil wäre einfach und bei der großen Bahn seit Jahrzehnten gelöst: ein Zug, der mit CBTC fährt, schaltet Signale dunkel.


    Aber die Frage ist ja nicht wirklich, weil die VGF ja grade den Unterhalt der Signale einsparen will, wie du selbst berichtest.

  • Die Frage ist gut.

    In Nürnberg zeigt es sich, das vollautomatische und manuell gesteuerte Züge zusammen verkehren können.

    Ganz ohne Investitionen in die Museumsfahrzeuge wird es aber nicht gehen. Eine gewisse bidirektionale Kommunikation zwischen Fahrzeug und Zentrale muss ja stattfinden.

    Es ist ja nicht nur die Frage, wie die Fahrzeuge ihre Informationen vom CBTC System erhalten, sondern auch, wie das System erkennt, wo ein sich Fahrzeug befindet (und wie es sich bewegt). Das gilt im Grunde auch Sonder- und Arbeitsfahrzeuge.

    Die Features rund um das automatisches Fahren werden wohl nicht in die Museunsfahzeuge kommen.

  • Ich hatte im Februar bei der VGF nachgefragt und folgende Antwort erhalten:


    Zitat von VGF

    Die historischen Fahrzeuge sollen weiterhin durch den Tunnel fahren können, wie dies erfolgen wird basiert auf den Angeboten und ist noch nicht festgelegt. Für die Straßenbahnwagen S- und T-Wagen ist angedacht ein System auf die Fahrzeuge zu bringen, mit dem eine Kommunikation mit dem DTC-System möglich ist.

    Von Mitarbeitern der StZw habe ich erfahren, dass Museumsfahrzeuge und die Straßenbahnfahrzeuge mit dem sogenannten DTC Light ausgestattet werden sollen, damit weiterhin Fahrten in den Tunneln möglich sind. Allerdings dann nur nach GoA0 und nicht nach GoA2 wie bei den Stadtbahnfahrzeugen.


  • Für Überführungsfahren bb ost - stzw ist der direkte Weg durch den C-Tunnel schon sinnvoll, und die Zufahrt zu einem BB Nord kann von Gutleut aus auch einen Tunnelabschnitt beinhalten.

  • Ich fürchte, ja. Baut man die Hauptsignale und die magnetischen Fahrsperren ab, gibt es keine Zugsicherung mehr. Wenn so ein Pt oder U2 oder U3 nochmals in den Tunnel soll, dürfte an einer Nachrüstung kein Weg vorbei gehen.


    In Wuppertal gab es vergleichbare Diskussionen. Der letzte noch vorhandene Wagen der Bauart 1972 bei der Schwebebahn ist seither nicht mehr einsetzbar.


    Und was ist mit dem Kaiserwagen? Wurde der nachgerüstet oder kann der jetzt auch nicht mehr auf die Strecke?

    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


    (Etwas frei nach Albert Einstein)

  • Ich hatte im Februar bei der VGF nachgefragt und folgende Antwort erhalten:


    Von Mitarbeitern der StZw habe ich erfahren, dass Museumsfahrzeuge und die Straßenbahnfahrzeuge mit dem sogenannten DTC Light ausgestattet werden sollen, damit weiterhin Fahrten in den Tunneln möglich sind. Allerdings dann nur nach GoA0 und nicht nach GoA2 wie bei den Stadtbahnfahrzeugen.



    Was bedeutet denn GoA0 und GoA2?

    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


    (Etwas frei nach Albert Einstein)