[RP] Fahrgastzahlen im SPNV stagnieren

  • Auf Anfrage der Grünen muss die Landesregierung eingestehen, dass die Fahrgastzahlen im SPNV stagnieren und dies obwohl die Zugkilometer gleichzeitig gestiegen sind. Eine kleine Ohrfeige bei der Diskussionen um die Verkehrswende. Im Vergleich zu 2014 sind sie sogar gesunken!


    Code
    1. Zeitraum Fahrgäste pro Woche
    2. 1. Halbjahr 2010: 1 337 000
    3. 1. Halbjahr 2012: 1 330 000
    4. 1. Halbjahr 2014: 1 438 000
    5. 1. Halbjahr 2016: 1 430 000
    6. 1. Halbjahr 2018: 1 430 000

    Quelle: Antwort des Verkehrsministeriums (PDF)

  • Stagnation ist eine Sache, aber einen Rückgang von Einer Millionen und Vierhundertachtunddreißigtausend auf Eine Million und Vierhundertdreißigtausend ist ein halbes Prozent. Ohne Angabe von Fehlerbalken ist es nicht einzuschätzen, ob das mit einer Stagnation kompatibel ist oder nicht. Von „Rückgang“ zu reden ist also m.E. ziemlich übertrieben, aber für Politiker*innen (aller Coleur!) doch sehr typisch.

  • Wie sind die Fahrgastzahlen definiert? Nur Fahrgäste der Eisenbahn oder auch von Tram und U-Bahn? Da koennten ja manche auch nur das Nahverkehrsmittel gewechselt haben, vor allem in Anbetracht der notorischen Störungen bei der Bahn ?

  • Im Dokument heißt es:


    Zitat

    Die Entwicklung der Angebote im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in den Jahren 2010 bis 2018 ist in Form der bestellten Leistungen in Millionen Zugkilometer pro Jahr in der nachstehenden Tabelle angegeben:

    Die RNV-Linien 4/4A und 9 gehören also auch dazu, ebenso die S5/S51/S52 der Stadtbahn Karlruhe.

  • Sind das statistisch zusammengetragene oder in echt erhobene Zahlen? Wenn 2016 und 2018 die Zahlen exakt gleich sind, und auch sonst die Varianz sehr gering, dann habe ich doch Zweifel an den Werten. Oder sind 2016 und 2018 nur dieselben Leute unterwegs gewesen? Kaum vorstellbar.

  • Sind das statistisch zusammengetragene oder in echt erhobene Zahlen?

    Natürlich wird nicht jeder einzelne Fahrgast erfasst und gezählt. Dafür bräuchte man ja in jedem Zug zu jeder Zeit eine*n Fahrgastzähler*in. Statt dessen wird an repräsentativ* ausgewählten Tagen in repräsentativ* ausgewählten Zügen gezählt und hochgerechnet. (* : so sollte es wenigstens sein…)


    Eine solche Hochrechnung hat intrinsische Unsicherheiten, Fehler genannt (heißt nicht, dass jemand was falsch gemacht hat!). Die kann man ausrechnen, wenn man die Rohdaten und das genaue Verfahren der Hochrechnung kennt. Ohne Angaben dieser Fehler kann man aber die Veränderung zwischen zwei Messungen (etwa 2014 und 2016) nicht beurteilen. Wir wissen zum Beispiel nicht, wieviele Fahrgäste mehr hochgerechnet würden, wenn einfach in einen der gezählten Züge eine Person oder gar eine Familie mehr oder weniger eingestiegen wären.

  • Ich sehe da auch eher eine Ungenauigkeit durch die Art der Erhebung.

    In einer schnellen Recherche habe ich Studentenjobs dazugefunden.

    Bei einem wird an Di, Mi & Do gezählt; der näcshte Di & Do; dann mal

    einer Fr, Sa & So als Schwerpunkt.

    Das ganze ausserhalb der Ferien - und zu Zeiten wo wohl auch Nicht-Eltern

    (theoretisch (*)) nicht im Urlaub sind. Zu den Zeiten kann aber auch die

    Krankheitsrate schwanken was u.U nicht ausreichend bei der Hochrechnung

    berücksichtigt wird (ist es eher feucht und über Null verbreiten sich Erkältungen

    besser als bei kalt & trocken)

    Das reicht schon, von einem aufs nächste Jahr mal um 0,X% eine Schwankung zu

    haben.


    (*) zB gibt es Rentner die "Überwintern" in südlichen Urlaubsressorts

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
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