23.01.2020: Totalausfall S3; Information vor Ort: NIX!

  • Gestern Abend ist S3 gegen 20:40 Richtung Eschborn, Bad Soden an der Galluswarte "wegen technischer Störung, Totalausfall" liegengeblieben. Information für die gestrandeten Fahrgäste: Null. EIne Weiterfahrt mit einem Zug der S6 nach Frankfurt West endete für die Fahrgäste nach Eschborn dort, ein dort startender Schienenersatzbus fuhr nicht über Eschborn. Die gestrandeten Fahrgäste "durften" sich um private Fahrtfortsetzung kümmern. Nicht gerade vorbildlich, wenn man Mensch zu Fahrt per Schienen-ÖPNV überzeugen möchte.

    Pannen können immer passieren, aber man kann doch die Fahrgäste zeitnah informieren, daß statt dem nächsten planmäßigen Kurs bis Betriebsschluß nichts mehr Richtung Bad Soden geht und läßt die Fahrgäste nicht uninformiert bei Temperaturen um den Gefrierpunkt an zugigen Bahnstationen stehen.

    Avatar: Relikt! Remember Linie 5 Liebfrauenstraße!

  • Und der Zeitungsartikel war gestern schon verfügbar? Schwacher Trost für Fahrgäste, wenn ganz viel andere ebenfalls uninformiert sind. (Das war der Kritikpunkt).


    Wäre bestimmt schön gewesen, wenn bekannt, wo und wie Züge fahren (können).

    Eschborn könnte ja auch über Höchst und Bad Soden erreichbar sein oder ab Rödelheim.

    Lässt der RMV eigentlich derartige Ausweichstrecken zu, wenn keine entsprechende Fahrkarte vorhanden ist?

  • Ja, ich finde die Informationslage auch oft schlecht und meist verbesserungswürdig. Aber auch der beste Nahverkehr kann kein Immer-rundum-Sorglos-Paket bieten.


    Aus eigenem Antrieb setze ich im Störungsfall lieber auf ein wenig Eigeninitiative (statt mich zu ärgern oder selbst zu bemitleiden), um zum Ziel zu kommen. In der App kann man auch selbst nachschauen, selbstständig eine andere Strecke versuchen oder selbst ein Taxi nehmen, sobald absehbar ist, dass die 10 Minuten mehr in der Ankunft überschritten werden. Ach ja: Wenn dort andere Fahrgäste an der Haltestelle warten, biete ich denen auch die Taxi-Mitfahrt an. Haben sich bisher alle gefreut, wie einfach und bequem so etwas Dank der RMV-Garantie lösbar ist.

  • Ich agiere ähnlich wie Bernemer. Aber hilfreich wäre schon eine Information, wie lange eine eingetretene Störung voraussichtlich dauert. Das brauchen keine genauen Zahlen zu sein, aber wenigstens in der Art "Geht gleich weiter", "dauert einige Minuten" oder "kann länger dauern".


    Und zumindest für Fahrgäste vom Westbahnhof zur Innenstadt wäre auch ein Hinweis auf das parallele Angebot der VGF sinnvoll. (Mit Bus und U-Bahn kommt man ja recht gut sowohl zum Hbf wie zur Innenstadt.

  • In der App kann man auch selbst nachschauen, selbstständig eine andere Strecke versuchen

    Das führt bei mir schon manchmal zum fluchen, denn mit meiner Streckenkenntnis und Erfahrung sehe ich, was eben nicht geht und die App bietet mir das trotzdem an, weil die Daten leider oft nicht korrekt sind (Sperrungen, Ausfälle, doppelte Trassenbelegung, keine Wendezeit berechnet usw.). Man muss schon ganze Umläufe, parallele Linien, Gegenrichtung usw. analysieren, wenn man mehr wissen möchte.


    Die DB könnte für wenige Millionen ( = unnötige Abfindungen) in qualitativere Texte stecken, damit die Fahrgäste genau informiert werden, wo die Bahn die Schraube locker hat und welche Bahn in welche Richtung auf welchem Gleis von der Langsamfahrt betroffen ist, statt gleich vorsorglich für unbestimmte Zeit den gesamten Verkehr im Ballungsraum auf unbestimmt verspätet zu benennen.


    Qualitative Information (=präzise Information) kostet nicht so viel, sondern eben wenige Arbeitsplätze mehr.

    Vollkommen Großartiges Forum

  • Sicher hast Du längst bemerkt, dass das noch den einen oder anderen weiteren Zug und Fahrgast betroffen hat: Gestrandet: Bahn lässt hunderte Menschen stundenlang verzweifeln (FNP)


    Zitat aus dem verlinkten Artikel:


    "Denn der Frankfurt Hauptbahnhof konnte ab 21 Uhr von vielen Regional- und S-Bahnen nicht mehr angefahren werden." (FNP)

    Der Frankfurt Hauptbahnhof??? Am Frankfurt Hauptbahnhof??? Der Artikel verwendet konsequent, also mehrfach, diese Formulierungen. Aber nie Frankfurter Hauptbahnhof. Hier will die FNP wohl gezielt einen Sprachwandel anstoßen. Oder das irgendjemand schon mal so gehört?

    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


    (Etwas frei nach Albert Einstein)

  • Ja, ich finde die Informationslage auch oft schlecht und meist verbesserungswürdig. Aber auch der beste Nahverkehr kann kein Immer-rundum-Sorglos-Paket bieten.


    Aus eigenem Antrieb setze ich im Störungsfall lieber auf ein wenig Eigeninitiative (statt mich zu ärgern oder selbst zu bemitleiden), um zum Ziel zu kommen. In der App kann man auch selbst nachschauen, selbstständig eine andere Strecke versuchen...."

    Die rmv-APP meldete in jenem Zeitraum, selbst noch gegen 22 Uhr (!) "keine Meldungen über Störungen"...

    Avatar: Relikt! Remember Linie 5 Liebfrauenstraße!

  • Die RMV-App benutzt man ja auch nicht, wenn man ankommen will - aber das muß man halt auch wieder wissen...

    "Der Mensch, der so ehrbar im Einzelnen, aber so miserabel im Ganzen ist."
    Johann Wolfgang von Goethe

  • Liebe Bahn, der Satz

    für unbestimmte Zeit den gesamten Verkehr im Ballungsraum auf unbestimmt verspätet

    war nicht als vorbildlicher Mustertext zu verstehen, der heute morgen lediglich um das Wort "Weichenstörung" ergänzt wurde.

    Vollkommen Großartiges Forum

  • Meine Erfahrung ist, dass sämtliche Apps (egal ob Öffi, RMV oder DB Navigator) im Störungsfall auf der Suche nach alternativen Verbindungen leider meistens nicht weiterhelfen.


    Beispiel letzte Woche Freitagmorgen, Odenwaldbahn. Als ich um kurz nach halb sieben zum Bahnhof Mühltal komme, ist der Bahnsteig noch voll mit Fahrgästen. Dem erfahrenen Pendler ist klar, die RB 81 06.25 Uhr nach Darmstadt war noch nicht da. Laut Öffi soll der Zug aber zu diesem Zeitpunkt mit fünf Minuten Verspätung gerade zwischen TU-Lichtwiese und Darmstadt Ost unterwegs sein. Auch auf DFI und DSA kein Hinweis, dass der Zug noch nicht in Mühltal war.


    Kurze Zeit später kommt die verspätete RB 81 nach Eberbach. Nachdem diese Ober-Ramstadt erreicht hat, fährt die RB 81 nach Darmstadt in Ober-Ramstadt los. DSA, DB Navigator und Öffi zeigen jetzt auch korrekt die Verspätung an, die DFI vor dem Bahnhof Mühltal nicht. Mühltal wird mit plus 16 gegen 06.41 Uhr erreicht. Alternative zur jetzt zwangsläufig auch verspäteten RB 82 um 06.44 Uhr nach Frankfurt wäre, die RB 81 nach Darmstadt zu nehmen und dort zum RE 60 umzusteigen. Ankunft der RB wäre in Darmstadt Hbf. so gegen 06.57 Uhr, der RE fährt um 06.58 Uhr und steht mit plus 1 in der Öffi-APP.


    DB Navigator meldet Anschluss vs. nicht erreichbar und zeigt weiter an, dass beide Züge von Gleis 6 abfahren sollen. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Der RE fährt von Gleis 5 ab, dann würde der Anschluss am gleichen Bahnsteig wohl klappen. Wird aber die RB 81 auf ein anderes Gleis verlegt, klappt der Anschluss mit Sicherheit nicht und man steht erstmal sinnlos in Darmstadt rum. Also bleibt man in Mühltal stehen und wartet auf die RB 82, die dann mit ungefähr plus 12 kommt.


    Klar: Die eigentliche Ankunftsverspätung meiner RB 82 in Frankfurt von sechs Minuten war jetzt keine große Sache. Ich wollte am Beispiel nur darstellen, dass man mit Wischgerät am Freitagmorgen genau so schlau war, wie ohne.

  • Welche App mir da sehr weiterhilft ist die Private DB Anzeigetafelapp. Diese zeigt genau die Bahnhofsanzeigen Deutschlandweit an. Komischerweise schon mit Verspätungen oder ausfällen bevor DB-Navigator oder RMV-App dies hinbekommen. Diese zeigt auch an welche Bahnhöfe bei Kurzpendeln nicht erreicht werden und zeigt auch kurzfristige SEVs an.