Verstärkerzüge in den 80ern und 90ern

  • Hallo zusammen,


    früher fuhren zu den Hauptverkehrszeiten neben den normalen Straßenbahnlinien auch noch einzelne Verstärkerbahnen. Diese wurden auf bestimmte Streckenäste losgeschickt, um den Andrang der Fahrgäste abzufangen. Auf der Seite tramfan-ffm.de sind sogar die einzelnen Kurse aufgelistet (Rubrik " historische Fahrpläne Linie 16 bis 39, ganz weit unten). 9 Kurse wurden von BB-Eckenheim gestellt und 5 Kurse von BB-Bornheim (Stand 1980/1981). Ich nehmen mal an, es wurden vorwiegend L-l Züge eingesetzt.


    Meine Fragen:


    1) Bis zu welchem Jahr fuhren diese Verstärkerkurse ?

    Durch die Streckeneröffnungen Südbahnhof 1984, C-Strecke 1986 und die Erweiterung der S-Bahn-Trasse in den Folgejahren waren bestimmt einige Verstärkerbahnen entbehrlich oder die Routen wurden umgelegt.


    2) Ende der 80er gab es auch noch die Linie 16V (warscheinlich OF-Stadtgrenze bis Westbahnhof). Auf tramrider.de finden sich Bilder (1988-1989) von diversen L-l Zügen und teilweise auch M-Triebwagen mit der Beschilderung 16V. Wann wurde diese Linie zum letzten mal eingesetzt ? Waren das auch nur einzelne Verstärkerkurse oder kann man diese als eigenständige Linie betrachten mit festem Takt , ähnlich wie die 11V auf der Hanauer?

    Wenn ich mir die Kursschildchen anschaue, wurden die Bahnen von Eckenheim und Bornheim aus eingesetzt.



    Möglicherweise ist der eine oder andere Forum-Teilnehme damals mit den Bahnen rumgefahren und kann mir weiterhelfen :)

  • Hallo yunus,


    mir liegen Zeiten vom Stand 15.12.1980 bzw. 01.06.1987 vor. Vom BB Bornheim, BB Eckenheim und BB Sachsenhausen.

    Hauptroute der V-Wagen war 1987 Offenbach/Stadtgrenze - Westbahnhof. 1980 war auch die Verbindung nach Schwanheim Ziel der V-Wagen.


    Gruß

    HCW

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  • Die 16V müsste es bis zum Fahrplanwechsel im Mai 1996 gegeben haben, ehe die Linie 16 von OF Marktplatz bis zur Stadtgrenze gekürzt wurde. Evtl. verschwand die auch schon ein Jahr früher mit Start des RMV.

    Sie war auch eine Linie wie die 11V, also mit festem 10.-Min.-Takt in der HVZ.


    Die letzten beiden klassischen HVZ-Verstärker Linien 10 und 11V fuhren bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2002. Dann wurden sie durch Taktverdichtungen der Linie 11 (Umstellung des 10-Min.-Taktes auf 7/8-Min.-Takt) ersetzt.


    Gleichzeitig "verschwand" im Dezember 2002 auch die auf den Schülerverkehr ausgerichtete Verstärkerlinie 12V, die aber nicht eingestellt, sondern in Linie 19 umbenannt wurde. Auch die Buslinie 73V (die letzte Bus "V-Linie") wurde gleichzeitig in Linie 68 umbenannt.

    Viele Grüße, vöv2000

  • Vielen Dank für die schnellen Antworten.


    Die 19 wäre somit eigentlich die einzige noch existierende Verstärkerlinie, nach zahlreichen Umbenennungen:


    in den 80ern: einzelne Kurse der Linie V nach Schwanheim

    ab 01.06.1987: Linie 26 übernahm diese Kurse nach Schwanheim

    ab 24.09.1993: Umbenennung in Linie 21V

    ab 15.12.2002: Umbenennung in Linie 19


    Auf der 16 gab es ja ein Comeback der Verstärker ab Fahrplanwechsel 2010/2011 mit den 3 Zügen, welche zwischen Ginnheim und Westbahnhof pendelten. Beschildert waren diese normal als 16. Dies ist ja auch schon wieder Geschichte.

  • Ergänzung:

    ab Fahrplanwechsel Mai 2000: Umbenennung von 21V in 12V

    Viele Grüße, vöv2000

  • Die 16V müsste es bis zum Fahrplanwechsel im Mai 1996 gegeben haben, ehe die Linie 16 von OF Marktplatz bis zur Stadtgrenze gekürzt wurde. Evtl. verschwand die auch schon ein Jahr früher mit Start des RMV.

    Sie war auch eine Linie wie die 11V, also mit festem 10.-Min.-Takt in der HVZ.

    Das stimmt nicht so ganz. Die 16V hatte morgens und nachmittags jweils 4 (oder 5?) Fahrten. Morgens Stadtgrenze Offenbach - Westbahnhof, nachmittags Westbahnhof - Offenbach Stadtgrenze. Die fuhren aber nicht im im glatten 10er-Takt, da waren auch mal 20-Mimuten-Lücken dabei.

  • Linie 26 von Niederrad zur Louisa wurde auch Wallmann-Linie genannt. Sie sollte Niederräder samstags zum Einkaufen nach Sachsenhausen bringen und fuhr auf Rechnung der Stadt. Sie war zwar mit FVV-Fahrscheinen zu benutzen, aber buchhalterisch gesehen kein FVV-Verkehrsmittel. Die heutige 19 ist eher ein Schulbus auf Schienen.

    Es folgt die Durchsage für die Fahrt in Richtung Preungesheim.

  • Das stimmt nicht so ganz. Die 16V hatte morgens und nachmittags jweils 4 (oder 5?) Fahrten. Morgens Stadtgrenze Offenbach - Westbahnhof, nachmittags Westbahnhof - Offenbach Stadtgrenze. Die fuhren aber nicht im im glatten 10er-Takt, da waren auch mal 20-Mimuten-Lücken dabei.

    Die Wagen haben sich an der Staatsgrenze aber weder in Luft aufgelöst noch sind sie leer zurück gefahren.
    Ich bin in der ersten Hälfte der 90er oft genug nachmittags gemütlich mit L-Zügen auf Linie 16V gen Frankfurt gejuckelt.

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Vuhr nocht so einiges als V herum ohne dem Linienweg einer Linie zu volgen?

    Wurde nicht auch aus V Eckenheim - Hugo Junckers-Straße dann die Linie Vünf?

    Definitiv! Hier unter dem Link gibt es eine Übersicht und auch eine Erklärung warum z.B. die Bezeichnung "V" gewählt wurde und nicht wie in anderen Städten "E".


    Wie gesagt: "V" steht natürlich für "Verstärker" aber gemeint sind "vagabundierende E-Wagen":D:D:D:D.

    Einmal editiert, zuletzt von dortelweiler ()

  • Damals mussten ja schon eine ganze Menge Fahrzeuge vorgehalten werden, wenn man überlegt, dass es sich hierbei "nur" um einzelne Verstärkungsfahrten morgens und nachmittags handelt.


    14 Kurse als Linie V und dann noch die 4-5 Kurse für die Linie 16V, also um die 18-19 Fahrzeuge, welche extra bereitstehen mussten. Mittlerweile muss man ja für die Linie 19 einfach nur jeweils ein Kurs aus der 12 und 18 rausholen, statt extra 2 Fahrzeuge vorzuhalten.


    Da man sowieso noch viele L-Züge übrig hatte, war das anscheinend kein Problem. Wenn ich richtig gelesen habe, wurden die letzten L-Triebwagen erst im Laufe des Jahres 1995 ausgemustert (206, 218, 221, 224, 237, 240). Die Beiwagen ab 1996-1998.

  • Damals mussten ja schon eine ganze Menge Fahrzeuge vorgehalten werden,

    Vor allem auch Beiwagen,- denn es wurde ja i.d.R. tagsüber Motorwagen + 1 Beiwagen gefahren.
    Zur HVZ wurde noch ein weiterer Beiwagen angehängt. Die Line 13 wurde z.B. an der Gießener Straße verstärkt. Zu diesem Zwecke fuhr ein Motorwagen mit DREI Beiwagen vom Depot Eckenheim zur Gießener Straße und stellte die Beiwagen auf dem dortigen Stumpgleis ab. Die 13 kam aus Richtung Berkersheim, fuhr in die Station "Gießener Straße" ein und fuhr dann rückwärts MIT FAHRGÄSTEN in das Stumpfgleis und holte einen weiteren Beiwagen ab.
    Dies war Sinn und Zweck der Stumpfgleise an einigen Stationen.

  • Die Wagen haben sich an der Staatsgrenze aber weder in Luft aufgelöst noch sind sie leer zurück gefahren.
    Ich bin in der ersten Hälfte der 90er oft genug nachmittags gemütlich mit L-Zügen auf Linie 16V gen Frankfurt gejuckelt.

    Das ist natürlich richtig. Aber das waren dann nur noch Ein-/Ausschiebefahrten, die nicht die gesamte Strecke befuhren.

  • Vor allem auch Beiwagen,- denn es wurde ja i.d.R. tagsüber Motorwagen + 1 Beiwagen gefahren.
    Zur HVZ wurde noch ein weiterer Beiwagen angehängt. Die Line 13 wurde z.B. an der Gießener Straße verstärkt. Zu diesem Zwecke fuhr ein Motorwagen mit DREI Beiwagen vom Depot Eckenheim zur Gießener Straße und stellte die Beiwagen auf dem dortigen Stumpgleis ab. Die 13 kam aus Richtung Berkersheim, fuhr in die Station "Gießener Straße" ein und fuhr dann rückwärts MIT FAHRGÄSTEN in das Stumpfgleis und holte einen weiteren Beiwagen ab.
    Dies war Sinn und Zweck der Stumpfgleise an einigen Stationen.

    Hatten die Tw denn so viel "Wums", um auch mit noch einem Bw mehr noch "spritzig" genug unterwegs zu sein? Oder war das dann ein eher zähes Schleichen? Nur mal so aus Interesse gefragt.

    Hinweis: Sofern nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, spiegeln meine Beiträge nur meine persönliche Meinung. Diese muß nicht zwangsläufig der meines Arbeitgebers, irgendwelcher Institutionen oder von sonstwem entsprechen, sie muß auch nicht unbedingt jedem gefallen, ich lasse sie mir aber auch nicht verbieten oder madig machen und werde mich im Normalfall auch nicht dafür, daß ich eben eine eigene Sicht der Dinge habe, entschuldigen.

  • Damals mussten ja schon eine ganze Menge Fahrzeuge vorgehalten werden, wenn man überlegt, dass es sich hierbei "nur" um einzelne Verstärkungsfahrten morgens und nachmittags handelt.

    Das gilt doch heute aber genauso. Nur mit dem Unterschied, daß die Fahrten in den Linienverkehr übernommen sind und das daher weniger auffällt. Als Beispiel der 7,5 statt 10-Minuten-Takt auf der 17. Hier mußt Du ebenso Fahrzeuge vorhalten, die außerhalb der HVZ nicht benötigt werden.

  • Zitat

    14 Kurse als Linie V und dann noch die 4-5 Kurse für die Linie 16V, also um die 18-19 Fahrzeuge, welche extra bereitstehen mussten. Mittlerweile muss man ja für die Linie 19 einfach nur jeweils ein Kurs aus der 12 und 18 rausholen, statt extra 2 Fahrzeuge vorzuhalten.

    Diese Rechnung stimmt so nicht. Mit der Einführung der Linie 16V wurden (ich denke alle damals verbliebenen) täglich verkehrenden V-Züge eingestellt.

    Leider ist die Entwicklung der V-Züge -wie schon erwähnt- schwierig nachzuvollziehen, da sie nur in den internen Fahrplänen aufgeführt sind.


    Wenn man die Linie V (Eckenheim - Hugo-Junkers-Str.) weg lässt, dann waren es in den 80er/90er Jahre sicherlich nur max. 6-8 V-Züge.


    Übrigens zu den Kursnummern (80er/90er-Jahre), üblich war:

    Einstellig: Eckenheim (braunes Kursschild)

    10er-Ziffern: Bornheim (gelbes Kursschild)

    20er-Ziffern:Sachsenhausen (grünes Kursschild)


    Von Gutleut dürfte es in den 80er/90er-Jahren wohl keine (wochen-)täglichen V-Züge gegeben habe. Messe-Verstärker gab es natürlich von Gutleut. Diese hatten (nach meiner Erinnerung) häufig 30er-Kursnummern.


    Von Gutleut gab es in den frühen 80er-Jahren (bis 1984) den berühmten Kurs 1611, der morgens eine Runde nur bis Stadtgrenze/Offenbach fuhr. Auf diesem Kurs setzte Gutleut alles ein, was gerade so da war. Kurs 1611 wurde aber als "16" beschildert gefahren. 1611 war der Exot auf der sonst reinen P-Wagen-Linie 16.


    Gruß Matthias

    Hier ist Walter, wer ruft?

  • Zitat von Matti

    1611 war der Exot auf der sonst reinen P-Wagen-Linie 16.

    Als ich Anfang der 90er Jahre nach Frankfurt kam, fuhren auf der 16 auch O-Wagen. Die wurden ja damals extra für die 16 gebaut. :)


    Ich denke, mit der "reinen P-Wagen Linie 16" war es wohl 1986 vorbei, als viele P-Wagen als Ptb auf die damals neu eröffnete C-Strecke kamen, die ja 1992 noch einmal tüchtig erweitert wurde.