Überführungsgleis in der Schloßstraße entfernen?

  • Solange es kein neuen Verkehrsplan für die nächsten 10-15 Jahr gibt, weiß man nicht ob die Strecke in Zukunft wieder regelmäßig befahren werden wird.

    Bitte was? Eine Linienbenutzung der Strecke würde irgendeine Neubaustrecke bedingen, und da ist keine in Sicht — dass die Ringstraßenbahn weiterhin über Bockenheimer Warte führen soll, halte ich nach den letzten Analysen dazu für gegeben, und neue Projekte würden von der Idee bis zur Realisierung sicherlich 15 Jahre brauchen.


    Wenn es um die Schleife am Westbahnhof geht, kann man in diesem Bereich ja das Gleis Richtung Industriehof auf eigenem Körper belassen und hat immernoch 2,50m gewonnen.

  • Wie schnell man sich in die Irre leiten lässt: Ich hatte immer nur die Überschrift des Threads gelesen und dann ein bisschen Quer durch den Thread und dachte "achja, Stilllegen des Betriebsgleises - was ein Quatsch".


    Und jetzt habe ich mal nachgelesen und festgestellt, dass die Forderung ist: "Straßenverkehr auf Betriebsgleise verlegen, bisherige Autospur für Fahrradwege und Parkplätze nutzen".


    Wäre der Threadname vielleicht nicht besser: "Überführungsgleise in der Schloßstraße zum Platzgewinn für Autoverkehr nutzbar machen?"?


    Aber vielleicht haben sich auch alle schon dran gewöhnt und ich war nur faul... 8o

  • Ah, siehste, den Threadtitel habe ich gar nicht mehr bewusst wahrgenommen. Insofern war der Beitrag des Verkehrsdezernenten doch nicht so eine krasse Politiker-Nullaussage, wie ich ursprünglich dachte. Meine Reaktion daher nicht angemessen. Entschuldigung, KlausOesterling .

  • 2. Betriebsstrecke = Kein „Ö“ in ÖPNV: nicht öffentlich. Du hast zwar recht, dass hier Fahrradweg gegen Gleiskörper genommen wird, aber wir reden eben dann doch von vielleicht mal zwei Fahrten pro Tag und Richtung.

    Das spielt aber letztlich keine Rolle. Leider muß man doch aufgrund der Erfahrungen früherer Zeit (und auch in Darmstadt [*]) feststellen, was weg ist, ist weg. Und wenn Du einmal keinen eigenen Gleiskörper mehr hast, wirst Du das nicht mehr hinbekommen. Aber unabhängig davon wird ein Umbau in dieser Form eh nicht kommen, weil Fördergelder für den Rückbau von eigenen Trassen wird es nicht geben. Also müßte die Stadt Frankfurt den Umbau der Schloßstraße komplett alleine stemmen.


    [*] Heidelberger Straße: Vollmundige Versprechungen, was nach dem Umbau alles besser wird. Zähneknirschende Zustimmung seitens des Verkehrsbetriebs. Umbau. Alles schlechter, Straßenbahn steht im Stau. Bei der Stadt nur Achselzucken, dann ist das halt so. Schön, daß ich für mich jetzt einen wirklich guten Radweg habe. Aber das hätte nicht zu Lasten des ÖPNV gebaut werden dürfen.


    Was den Radverkehr angeht, will ich das nicht weiter vertiefen. Als jemand, der pro Jahr etwa 4000 km auf dem Rad, davon vieles innerstädtisch, runterreißt, halte ich persönlich die Situation in der Schloßstraße für unkritisch und sehe andere Gefahrenstellen, bei denen das vergleichsweise geringe Budget zur Herstellung sicherer Radwege deutlich angebrachter wäre. Z. B. Kurt-Schumacher-Straße, wo rund um die Zeil gar nüscht vorhanden ist und in der Folge Konrad-Adenauer und Friedberger mit dem kruden Durcheinander von auf die Seite, auf die Straße, auf die Gegenfahrbahn, als Fußwegkombi und wieder zurück. Aber da müßte man dem heiligen Straßenverkehr ja eine Spur wegnehmen...

  • Leider muß man doch aufgrund der Erfahrungen früherer Zeit (und auch in Darmstadt [*]) feststellen, was weg ist, ist weg.

    Dass etwas wegfällt, ist aber nur dann schlecht, wenn dieses etwas benötigt wird; das spielt schon eine Rolle. Der BB Bornheim ist auch weg. Der BB Sachsenhausen auch.


    Und hier soll nicht Mal ein Gleis verschwinden, sondern nur das Exklusivflächennutzungsrecht für nicht-öffentlichen Gelegenheitsverkehr.

  • Sofern nicht doch mal wieder Linienverkehr stattfindet, wenn z.B.die Ringtram oder wohin auch immer. Ansonsten ist der eigene Bahnkörper Luxus.

    Dieser Luxus entstand unter anderem aus dem Grund, dass es erst geplant war die U-Bahn in der Adalbertstraße wieder ans Tageslicht zu bringen, später dann in der Schloßstraße. Daher der Stadtbahnmäßige, Raumgreifende Ausbau. S.a.:


    Jens Krakies und Frank Nagel

    Stadtbahn Frankfurt am Main S. 138:


    Nochmal

    Jens Krakies und Frank Nagel

    Stadtbahn Frankfurt am Main S. 156:


    Dies lässt doch den Schluss zu, dass bereits seit ca. 30 Jahren mal mehr, mal weniger das Begehr besteht, die Strecke zu verschlanken.

    Die ursprünglich gedachte Nutzung als Stadtbahnstrecke ist obsolet geworden, als Straßenbahn ebenso.
    Es sei denn, man würde die Ideen die es in diesem Forum gibt umsetzen und die Strecke Hausen - Industriehof in eine Straßenbahn taugliche Strecke umzuwandeln, um dann eine Straßenbahn Hausen - Industriehof - Hauptbahnhof einrichten zu können.

  • Wer weiß, wie sich die Siedlungsstruktur jenseits der Heerstraße weiterentwickeln wird. Möglicherweise Ringstraßenbahn doch über Kirchplatz und Ginnheimer Landstraße sowie eine Tram Hauptbahnhof via Schloßstraße in das Neubaugebiet. (Es eht ja nicht nur um Wohnungen und Arbeitsplätze, sondern auch um Kultur und Sportangebote, Einkaufen und Bildung. Auch dafür wird es ÖPNV Angebote geben müssen, siehe Gymnasium Westhausen.)

    Ehrlich gesagt "kenne" ich die Straße nur außerhalb der HVZ, aber gen Brücke dürften sich die Staugefahr in Grenzen halten. Gen Süden ließe sich mit entsprechender Verkehrsführung und Ampelschaltungen (gut, für Ffm utopisch) eine flüssige ÖPNV fahrt Fahrt realisieren, falls dann doch Linienverkehr kommen sollte.

  • Vor allem wäre es sehr sinnvoll, bei dieser Gelegenheit die riesige Asphaltfläche der Kreuzung Adalbert- / Schloßstraße in einen zeitgemäßen, begrünten Kreisverkehr umzuwandeln. Und die Querung in Höhe Kurfürstenplatz fußgängerfreundlich zu gestalten, damit zum Westbahnhof Gehende nicht länger auf das Ampelgrün als später auf die Bahn warten müssen.

    Da ist doch was in Planung,- wenn ich mich nicht irre.


    Das wäre sehr zu wünschen. Diese Kreuzung ist ein städtebaulicher Schandfleck. Asphaltwüste trifft es wirklich. Für Fußgänger extrem schlecht zu überqueren.

    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


    (Etwas frei nach Albert Einstein)

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  • Sofern nicht doch mal wieder Linienverkehr stattfindet, wenn z.B.die Ringtram oder wohin auch immer. Ansonsten ist der eigene Bahnkörper Luxus.


    Mit der Ringtram kann man dort nicht wirklich rechnen. Die Führung über Rödelheimer Straße, Kirchplatz, Ginnheimer Straße wäre nur sinnvoll, wenn die Strecke in der Franz-Rücker-Allee zugunsten der U-Bahn aufgegeben würde. Sprich: D-II müsste in der ursprünglich geplanten Variante gebaut werden, dann Ringtram über Schlossstraße und Kirchplatz.

    Da davon auszugehen ist, dass eine der "Uni-Varianten" kommen wird, sollte die Straßenbahntrasse in der Franz-Rücker-Allee erhalten bleiben, und schon hat es sich mit der Ringtram.

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    (Etwas frei nach Albert Einstein)

  • Wobei die Führung der Ringtram über Rödelheimer und Ginnheimer Straße dort abschnittsweise auf einen sehr engen Straßenraum treffen würde. Das ist sogar unabhängig von der Entscheidung der Trassenführung des Lückenschlusses einer der Gründe, die Bestandsstrecke zu bevorzugen.


    Dagegen finde ich die angesprochene Straßenbahnstrecke Hbf - Schloßstraße - Industriehof - Hausen zumindestens einen überlegenswerten Ansatz, zumal ja dann auch eine mögliche Weiterführung bis Praunheim mindestens hinsichtlich der Bahnsteige leichter wäre.

  • Wobei die Führung der Ringtram über Rödelheimer und Ginnheimer Straße dort abschnittsweise auf einen sehr engen Straßenraum treffen würde. Das ist sogar unabhängig von der Entscheidung der Trassenführung des Lückenschlusses einer der Gründe, die Bestandsstrecke zu bevorzugen.

    Ist das nicht schon entschieden, zumindest vom Prinzip her? Zumindest hatte mein Hirn das so gespeichert.