S-Bahn Berlin: Stromschiene bohrt sich durch Fahrgastraum und Heckführerstand

  • Beim Verlassen der Station Lichtenberg hat sich diese Woche eine Stromschiene durch das Wageninnere gebohrt und schaute nach der Entgleisung des letzten Wagens durch ein relativ kleines Loch der Heckscheibe raus.

    Glücklicherweise keine Verletzten, da der Zug nicht stark besetzt war.

    Die Stromschiene ging knapp an der (wohl letzten) Vierersitzgruppe Richtung Gang vorbei durch den heckseitigen Führerstand.

    Wäre die Sitzgruppe voll besetzt gewesen, wären zwar keine lebenswichtigen Organe getroffen worden, aber je nach Position und Winkel von Füßen und Beinen der am Gang sitzenden hätte dramatische Folgen haben können. Das ist das schockierende daran.


    Wie das passieren konnte wurde zwar nicht erklärt (Link eines Kumpels über einen anderen elektronischen Weg), kann ich aber ausführen:

    Die Stromschiene war locker. Durch die Kräfte auf die Schiene, wurde sie aus der Halterung gehebelt, wurde weder vom Fahrzeug weggestoßen, noch hat sie sich unter dem Fahrzeug bleibend verkeilt. Vermutlich hat das stabile Drehgestell dafür gesorgt, dass die Stromschiene in das Fahrzeuginnere ausgewichen ist. Offensichtlich hat der Wagenboden keine Panzerstärke (wozu bisher auch).

    Kann also sein, dass der glimpflich ausgegangene Unfall Auswirkungen auf die Konstruktion auf die Serienfertigung der neuen Baureihe oder gar für alle künftigen neuen Stromschienenzüge hat, indem stabilere Böden gefordert werden.

    Vollkommen Großartiges Forum

  • Kann also sein, dass der glimpflich ausgegangene Unfall Auswirkungen auf die Konstruktion auf die Serienfertigung der neuen Baureihe oder gar für alle künftigen neuen Stromschienenzüge hat, indem stabilere Böden gefordert werden.

    Wohl kaum. Eschede hat auch nicht dazu geführt, dass Fahrzeugböden massiver konstruiert werden müssen.

    X
    X
    X

  • Wie das passieren konnte wurde zwar nicht erklärt (Link eines Kumpels über einen anderen elektronischen Weg), kann ich aber ausführen:

    Die Stromschiene war locker. Durch die Kräfte auf die Schiene, wurde sie aus der Halterung gehebelt, wurde weder vom Fahrzeug weggestoßen, noch hat sie sich unter dem Fahrzeug bleibend verkeilt. Vermutlich hat das stabile Drehgestell dafür gesorgt, dass die Stromschiene in das Fahrzeuginnere ausgewichen ist. Offensichtlich hat der Wagenboden keine Panzerstärke (wozu bisher auch).

    Woher weißt du, dass die Stromschiene locker war? Hast du das vor dem Unfall überprüft?

    X
    X
    X

  • Woher weißt du, dass die Stromschiene locker war? Hast du das vor dem Unfall überprüft?

    Dass die Stromschiene mit hoher Wahrscheinlichkeit locker war, war das Einzige, was gleich mit im Bericht stand.

    Es wurde im Bericht nur etwas spekuliert, warum die Stromschiene locker gewesen sein könnte.


    Meine Meinung:

    Wäre sie fest gewesen, hätte sie sich ja nicht "verbiegen" können. Wären zwei Stromschienen nicht richtig zusammengestanden, hätte schon der erste Stromabnehmer gegen die Unebenheit hauen müssen.


    So gesehen konnte ich mir die Situation verifizieren.

    Vollkommen Großartiges Forum

  • Kannst du uns wenigstens verraten, woher dieser Bericht stammt, wenn du schon keinen Link parat hast?


    Und, semantische Anmerkung: sich etwas selbst plausibel machen durch „wird schon so sein“-Argumente ist nicht das gleiche wie verifizieren.

  • Dann fasse ich mal zusammen: Du warst nicht vor Ort, kennst dich laienhaft aus und begründest deine Tatsachenbehauptung mit zweifelhaften Angaben aus einem Bericht, zu dem du noch nicht einmal eine nachweisbare Quelle angibst. Stimmt das so?


    Wäre sie fest gewesen, hätte sie sich ja nicht "verbiegen" können.

    Ja, wäre das Flugzeug geflogen, wäre es nicht abgestürzt. Wie massiv müsste denn so eine Stromschiene konstruiert sein, dass sie einem ca. 30 t schweren Wagen standhält? Selbst Leitplanken auf der Autobahn verbiegen sich, reißen ab oder durchbohren Fahrzeuge, aber bestimmt nicht, weil sie "mit hoher Wahrscheinlichkeit locker waren".

    X
    X
    X

  • Die Links hole ich jetz mal nach, weil mich die Frage auch interessiert:


    Hier zu RBB: https://www.rbb24.de/panorama/…-bahnhof-lichtenberg.html


    Berliner Zeitung vom Donnerstag (Video): https://www.bz-berlin.de/berli…t-sich-in-fuehrungswaggon


    Berliner Zeitung vom Donnerstag (Bericht): https://www.berliner-zeitung.d…berlin-entgleist-li.81303


    Der Unfall geschah bereits am Mittwoch Abend kurz nach 21 Uhr. In den Berichten steht zunächst die Entgleisung im Vordergrund. Dem letzten Bericht zufolge gehen V e r m u t u n g e n in die Richtung, dass zuerst der letzte Waggon entgleiste, dabei gegen die Stromschiene schlug und diese sich infolge der Entgleisung löste und den Wagenbogen durchschlug.


    In Corona-Zeiten richtig unangenehm: Wegen der Entgleisung müssen die Fahrgäste der S-Bahn derzeit auf die U-Bahn U 5 ausweichen, die deshalb zeitweise so voll ist, dass die gebotenen Abstände nicht eingehalten werden können.

  • Aus dem RBB-Bericht:

    Zitat

    Sendung: Inforadio, 15.04.2020, 23.20 Uhr

    Hinweis: In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, dass eine Frau im letzten Waggon nur knapp von der Stromschiene verfehlt worden sei, als diese sich in den Waggon gebohrt habe. Diese Information ist laut Feuerwehr nicht bestätigt, wenngleich vor Ort dergleichen zu hören gewesen sei.

    Das ist beeindruckend, weil der nächste Bericht dann Fotos einer aus em Waggon ragenden Schiene zeigt.

    Einmal editiert, zuletzt von Xalinai2 ()

  • OT

    Die sollen sich ja verbiegen, um Energie aufnehmen zu können, ganz andere Funktionsweise, als so eine Stromschiene.

    Das ist richtig. Du hast aber oben geschrieben, dass die Stromschiene locker war. Und du hast geschrieben, dass die Stromschiene sich nicht hätte verbiegen können, wenn sie fest gewesen wäre. Dann hast du aber eine falsche Vorstellung von der Funktionsweise einer Stromschiene. Eine Stromschiene soll im Grunde einfach nur Strom für einen Abnehmer bereitstellen. Sie hat keine Führungsfunktion bei Entgleisungen und muss auch nicht einem ca. 30 t schweren Wagen standhalten können. Ein Verbiegen der Stromschiene ist daher nicht ungewöhnlich und nicht zwangsläufig die Folge einer fehlerhaften Befestigung.

    X
    X
    X

  • Auch wenn hier die Stromschiene nicht die Ursache war ist die Gefahr, die durch eine verbogene Stromschiene ausgeht schon länger bekannt.
    In Valhalla (Metro North, Großraum New York) ging die Sache 2015 dann auch bei weitem nicht so glimpflich aus.


    Da die Stromschiene dummerweise nach dem Unfall selbst (der mit einem Kurzschluß an der Verbindung am Bahnübergang die Versorgung unterbrochen hat) nicht mehr sauber geerdert war hat die automatische Wiedereinschaltung zu einem schweren Brand geführt.


    https://en.wikipedia.org/wiki/Valhalla_train_crash#Collision

    "Der Mensch, der so ehrbar im Einzelnen, aber so miserabel im Ganzen ist."
    Johann Wolfgang von Goethe