[07.05.2020] Tödliches Bahnunglück in Frankfurt-Nied

  • ^Ganz fix nach der alten Regel: "Es muss erst mal einer ums Leben kommen...." :-(


    Wer hat eigentlich behauptet, wir hätten die Menschenopfer für die alten Götter abgeschafft? Mammon bekommt seine weiterhin.

  • Ich bin ja als IT-ler unterwegs, aber es läuft bei uns doch nicht besser: Man kennt ein Problem, man hat eine Lösung dafür, aber weil der aus dem Problem resultierende kritische Fehler noch nicht aufgetreten ist, bekommt man kein Budget zur Behebung des Fehlers. Kaum tritt der Fehler auf, muss dirngend und sofort etwas getan werden und plötzlich ist Budget da.


    Dass dieser Bahnübergang ein Risiko darstellt, war sicher allen beteiligten Organisationen über 20 Jahre bekannt. Aber so lange sich das Risiko nicht öffentlichkeitswirksam, also in einem Unfall - und die sind an Bahnübergängen häufig tödlich, manifestiert, gab es kein Budget für den Umbau.

    Und natürlich geht das nur so schnell, weil man eben die Pläne ohne Budget fertig in der Schublade hatte und nicht umsetzen konnte.


    Der Vorwurf geht auch nicht an die, die die Pläne machen, sondern an die, die die Prioritäten setzen.

  • Ich bin ja als IT-ler unterwegs, aber es läuft bei uns doch nicht besser: Man kennt ein Problem, man hat eine Lösung dafür, aber weil der aus dem Problem resultierende kritische Fehler noch nicht aufgetreten ist, bekommt man kein Budget zur Behebung des Fehlers.

    Die IT, die du betreust, ist offensichtlich nicht in einem sicherheitsrelevanten Bereich im Einsatz. (Außer vielleicht bei Boeing 🤪.)


    Die Planungen dauern viel zu lange, aber das ist ein anderes Problem. Dass sich jetzt Prioritäten verschoben hätten, ist eine irrige Annahme. Wir hatten es schonmal weiter oben: Büs sind grundsätzlich gefährlich und werden daher vermieden und rückgebaut. Dieser spezielle ist nicht gefährlicher als andere und schon gar nicht als er vor einem Jahr war.

  • Mein persönlicher Rekord sind 22 Jahre Schublade für ein Problem. Aber Du hast recht, das war nicht sicherheitskritisch, hat nur 200.000€ im Monat an Arbeitszeit gekostet. Als ich dann nicht mehr beim Zulieferer sondern direkt beim Kunden gearbeitet hab, hatte ich endlich Zugriff auf interne Daten und die Zahlen, mit denen ich das belegen konnte. Dann war das in 4 Monaten behoben.


    Und ansonsten: Wenn man weiß, dass BÜs grundsätzlich gefährlich sind, warum baut man nicht erst diese Gefahrenstellen um, bevor man mit milliardenteuren Neubaustrecken anfängt. Wieviele BÜs hätte man - beispielsweise - mit dem Geld für S21 beseitigen können?

  • Wenn der Wille wirklich vorhanden ist, kann es auch relativ zügig gehen, siehe Gateway Gardens.

    Pläne für den Ersatz des BÜ gibt schon seit über 100 Jahren, konkretere Planungen gab es im Zusammenhang mit der Beseitigung des BÜ an der S-Bahn Strecke. Ursprünglich sollte die EÜ in zwischen der Schliephakestraße und der Gärtnerei entstehen, also mehr oder weniger Spiegelbildlich zur aktuellen Planung, die im Grunde relativ neu ist.

    Man darf schon mal Fragen, welchen Stand das Projekt hätte, wenn es dieses Unglück nicht gegeben hätte., oder?


    Ist es bei dem S6 Ausbau nicht ähnlich? Ein BÜ kommt entfällt, es gab Planungen für einen Ersatzbau,die wieder verworfen wurde , konkrete Neuplanung steht noch aus?

  • Und ansonsten: Wenn man weiß, dass BÜs grundsätzlich gefährlich sind, warum baut man nicht erst diese Gefahrenstellen um, bevor man mit milliardenteuren Neubaustrecken anfängt. Wieviele BÜs hätte man - beispielsweise - mit dem Geld für S21 beseitigen können?

    Weil der Gesetzgeber etwa seit der Bahnreform für die Beseitigung von Bahnübergängen eine Drittelung der Kosten vorgesehen hat. Und manche Kommune, die vorher groß rumgekräht hat, wie dringend der Bahnübergang weg muß, daher auf einmal kein Interesse mehr an der Beseitigung zeigt.

  • Eigentlich gab es in Februar oder März Absprachen über das weitere Vorgehen zw. Bahn und Stadt. Das ist nun die Folge daraus. Konnte alles nachgelesen werden.
    Aber nach solch einem Unfall kann die Meinungsbildung schon sehr emotional werden.

  • Wenn ich diese Website richtig interpretiere, steht man einer Unterführung aber auch nicht zu 100 Prozent unkritisch gegüber in Nied.

    Kann ich für die Bockelmannstr. 57 und 25 a bis e auch nachvollziehen. Heute extrem ruhig, später am Trog. Würde ich jetzt auch nicht zu Begeisterungsstürmen bewegen, wenn ich dort mein Eigenheim hätte.

  • Es gab grade einen Vorfall am besagten BÜ, die Strecke ist wieder gesperrt und das steht eine HLB von Königstein so komisch da... da bin ich jetzt mal gespannt, scheint aber nix passiert zu sein

    Alle Räder stehen still, weil der Fdl das so will.

  • Es gab grade einen Vorfall am besagten BÜ, die Strecke ist wieder gesperrt und das steht eine HLB von Königstein so komisch da... da bin ich jetzt mal gespannt, scheint aber nix passiert zu sein

    RMV:

    Zitat

    Es kommt zu Verspätungen und Ausfällen aufgrund einer Bahnübergangsstörung zwischen "Frankfurt Hauptbahnhof" und "Frankfurt Höchst".

  • Der Zug der HLB (3x VT2E) kam im Gegengleis von Höchst Ri. Frankfurt und kam vor dem offenem BÜ zum stehen. Jetzt wird der Zug nach Höchst zurückgesetzt.

    Alle Räder stehen still, weil der Fdl das so will.

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  • Am Nachmittag hat es eine Demonstration in Nied gegeben. Die Hessenschau berichtet darüber ab Minute 9:52. Von einem Vorfall bei der Demo berichtet die Hessenschau aber nicht.


    Es gab grade einen Vorfall am besagten BÜ, die Strecke ist wieder gesperrt und das steht eine HLB von Königstein so komisch da... da bin ich jetzt mal gespannt, scheint aber nix passiert zu sein

    Das muss dann der Zug von 16:28 Uhr ab Höchst gewesen sein. Als ich mit der S1 um 16:38 Uhr ab Hauptwache in Richtung Höchst vorgefahren bin, ging es ab kurz vor Griesheim nur noch sehr langsam voran. In Nied machte der Tf eine Durchsage, dass es eine Störung auf der Nachbarstrecke gäbe, unsere Strecke aber nicht betroffen sei, wir nur im Rückstau stehen und es in Kürze weiter ginge.

    Gruß Tommy