"Super-Trams" für Frankfurt

  • Wie die FNP heute berichtete, sollen neue Straßenbahnwagen gekauft werden. Diese werden vermutlich 40 Meter lang und 2,65 Meter breit sein. Aufgrund der Überbreite bekommen die Wagen im unteren Bereich eine Taillierung. Die Wagen werden wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts geliefert. Eine genaue Typenbezeichnung und Stückzahl wurde noch nicht genannt.

  • Nein, es geht ausdrücklich um Wagen, die

    - länger als der T-Wagen (40 m statt 38,5 m)

    - breiter als der T-Wagen (2,65 m statt 2,40 m)

    - nicht der T-Wagen (sondern der auf diesen folgende Typ)

    sein werden.

  • Ein weiterer Vorteil ergibt sich auch aus der Neukonzeption: Stadt- und Straßenbahnen können zumindest für Betriebsfahrten ohne Einschränkungen jeweils durch das andere Netz fahren. Wir hatten ja anderer Stelle schon die Probleme im Begegnungsverkehr von Stadtbahn-Fahrzeugen auf Tramstrecken diskutiert.


    Im Regel-Linienbetrieb bleiben natürlich die unterschiedlichen Bahnsteighöhen eim Pronlem - aber vielleicht findet sich dafür bis 2028 eine fahrzeug- oder bautechnische Lösung. :)

  • Nein, es geht ausdrücklich um Wagen, die

    - länger als der T-Wagen (40 m statt 38,5 m)

    - breiter als der T-Wagen (2,65 m statt 2,40 m)

    - nicht der T-Wagen (sondern der auf diesen folgende Typ)

    sein werden.

    Krass, ok. Ist es ein Treppenwitz, dass der Wagentyp, der auf T folgt, so breit wird wie ein U-Wagen?

  • DJOJODNI: In dem Artikel wird von einem möglichen Bestellzeitraum in der 2. Hälfte des Jahrzehnts geschrieben, nicht Lieferung! D.h. eine erste Bestellung könnte auch in 2030 erfolgen.


    Die von OWE thematisiert Problematik der Bahnsteighöhe, die durch die 2,65 m Breite entsteht, will man konstruktiv durch ein schmaleres Chassis im Bereich der Räder 'umfahren'.

    Aufgrund der neuen Standardlänge von 40 m müssen die Türen an den Ende zur Mitte hin rutschen damit die Fahrgäste diese auch gefahrlos an der Haltestelle nutzen können. Und hier haben wohl noch nicht alle Haltestellen die notwendig Länge. Deshalb sind Umbauten im Bestand beispielsweise in der Münchner Str. entlang der MZ Ldstr. erforderlich.

    Und bei 10% der bestehenden Straßenbahngleise, die sich übers Stadtgebiet verteilen, müsste man den Gleisabstand bei Sanierungsarbeiten verbreitern damit ein gefahrloser Begegnungsverkehr möglich ist. Explizit genannt werden Hbf. und Platz der Republik welche mit zu verkehrsreichsten Abschnitten zählen. Bei Neubaustrecken wird deshalb schon auf den notwendigen Gleisabstand und möglicherweise auf die entsprechende Haltestellenlänge geachtet.


    Die neue Wagen könnten so ausschauen. Ab 0‘45“ sieht man gut das schmalere Chassis. Die DVB hat im August 2019 die FLEXITY Trams bestellt und bis Ende Oktober 2023 sollen die Straßenbahnen ausgeliefert sein.


    @bauchle: Die FLEXITY Tram hat 2+2-Bestuhlung und bietet Platz für 290 Fahrgäste. Den erwarteten Fahrgastzuwachs möchte Oesterling deshalb mit größeren Fahrzeugen abfangen da die Fahrzeugführer der Engpass sind und mehr Umläufe sich nicht problemlos realisieren lassen.

    Einmal editiert, zuletzt von main1a ()

  • Aufgrund der neuen Standardlänge von 40 m müssen die Türen an den Ende zur Mitte hin rutschen damit die Fahrgäste diese auch gefahrlos an der Haltestelle nutzen können. Und hier haben wohl noch nicht alle Haltestellen die notwendig Länge. Deshalb sind Umbauten im Bestand beispielsweise in der Münchner Str. entlang der MZ Ldstr. erforderlich.


    Das hast du, glaube ich, falsch verstanden. Die bestehenden Haltestellen sind ALLE 30 m lang. Und das wird der Abstand zwischen vorderster und hinterster Tür bei den 40 m langen neuen "Super-Trams" sein. Dadurch ragen die Spitzen der Bahnen über die Haltestellen hinaus, aber alle Türen stehen an der Haltestelle. So ist es auch schon für die lange Variante des T-Wagens geplant.

    Dezernent Oesterling weist nun darauf hin, dass alle Haltestellen, die jetzt modernisiert werden oder gänzlich neu entstehen, 40 statt 30 m Länge bekommen werden. Dies werde in der Münchener Straße und in der Mainzer Landstraße der Fall sein. Diese Haltestellen werden aber nicht umgebaut, weil sie zu kurz sind, sondern weil sie aus anderen Gründen modernisiert werden müssen, vor allem wegen der Barrierefreiheit.

    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


    (Etwas frei nach Albert Einstein)

  • multi: Entschuldige die mißverständliche Formulierung meinerseits. Ja so hatte ich das auch verstanden und wollte es auch so ausdrücken: Anpassungen beim Gleisabstand und der Haltestellenlänge finden immer dann statt wenn generell Bauarbeiten geplant sind.

  • Hört, Hört!

    Zitat


    Hersteller Bombardier hat gerade einen Auftrag für eine solche Fahrzeuglieferung für Dresden erhalten.

    Wollte sich die VGF nicht von Bombardier abwenden?

    Also doch zurück zur homogenen Flotte was den Hersteller / Wartung anbelangt?

    Dann bliebe noch die Frage nach der Stzw. und der Schiebebühne. Beziehen sich die 30 m auf die Länge des Gleises der Schiebebühne, bzw auf den max Radstand der Fahrzeuge oder auf die LüP der Fahrzeuge die bewegt werden dürfen?

    Lasst endlich die Zweiachser wieder frei !

  • Hört, Hört!

    Wollte sich die VGF nicht von Bombardier abwenden?

    Also doch zurück zur homogenen Flotte was den Hersteller / Wartung anbelangt?

    Dann bliebe noch die Frage nach der Stzw. und der Schiebebühne. Beziehen sich die 30 m auf die Länge des Gleises der Schiebebühne, bzw auf den max Radstand der Fahrzeuge oder auf die LüP der Fahrzeuge die bewegt werden dürfen?

    Das Bombardier an Dresden den gewünschten Zug liefert, bedeutet nicht das Frankfurt bei Bombardier bestellen wird. Das ist als Beispiel zu verstehen und mehr auch nicht. Alle bekannten Hersteller können so etwas liefern, daher wird die dazu notwendige Ausschreibung zeigen, welcher Hersteller den neuen Typ liefert.


    Zu Bombardier: Es ist noch gar nicht absehbar, wie die Zukunft aussehen wird. Klappt die Fussion mit Alstom, wird es zu Veränderungen in der Werkestruktur kommen. Klappt die Fussion nicht, stellt sich die Frage um Zukunft von Bombardier noch deutlicher.


    Die STZW ist aktuell 42 Jahre alt, bis die „Super Tram“ kommt wird sie deutlich über 50 Jahre alt sein. Ich glaube kaum, dass die bis dahin in der jetzigen Form noch existiert. Auch Gebäude altern. Von daher sollte man sich über die Länge der Schiebebühne keine Gedanken machen.


    Insgesamt ist die „Super Tram“ eine Idee mehr auch nicht. Bis die Idee konkret wird dauert es noch mehrere Jahre.

  • Wie wird die Baureihe denn heißen? Nach T kommt U, aber das ist für die U-Bahnwagen reserviert. Dann kommt V und man hätte die erste Doppelbelegung eines Buchstabens (mit den V-Tw von 1910; die Offenbacher R- und S-Tw lasse ich mal außen vor). Es wird dann wohl ein V-Tw und nicht ein W-Tw werden...?


    Gruß

    Alexander

  • Warum soll die Tram-Baureihe nicht "U" heißen ? Die Stadtbahn-Baureihen haben die Namen u1 :), u2:) usw. und könnten bis dahin bei "u6" sein. Das heißt, dem zumindest von mir kleingeschriebenen "u" folgt immer eine Zahl. Ein "U" ohne nachgestellte Zahl ist immer eine Tram, ein "u" mit folgender Zahl immer eine Stadtbahn.


    Die Wagennummern der "U"-Tram sollten eben nur nicht bei 1 beginnen, sondern wenigstens bei 100. Das Gleiche gilt aber auch für die Nummern der Stadtbahnwagen, damit nicht etwa u6-001 mit der Baureihe der Stammeltern aller Frankfurter Stadtbahnen verwechselt wird. :) Folgerichtig wären ja, nach 300er Nummern für den "T"-Wagen 400er Nummern für die dann folgende Reihe - zumal ja um 2030 auch durchaus noch einige R-Eagen auf den Schienen sein könnten. :P

  • Aufgrund der Überbreite bekommen die Wagen im unteren Bereich eine Taillierung

    Ich hoffe, dass man davon absieht. Man macht sich doch einen großen Teil des Platzvorteils zunichte, wenn die Breite auf Bodenhöhe im Innenraum dann doch wieder nur 2,40m ist. So etwas würde nur bei Längssitzen Sinn ergeben, bei Quersitzen würde der fensterseitige Sitz ja zum Teil auf schrägem/stufigem Boden stehen, insbesondere falls wieder 100% Niederfluranteil angestrebt wird.


    Wenn man schon (was lange überfällig ist) die Straßenbahn auf 2,65m breite Fahrzeuge umstellt, dann sollte es ja wohl auch möglich sein, die Bahnsteigkanten der bestehenden Stationen so abzuschleifen bzw. nach hinten zu versetzen, dass sie für 2,65m Breite passend sind. Immerhin kommen die T-Nachfolger nicht schon morgen, es ist also mehr als genug Zeit dafür, das Netz vorzubereiten.

    Eine Verlängerung aller Bahnsteige auf mindestens 40m innerhalb von 10 Jahren ebenso, dann braucht man keine Kompromisse in Bezug auf gleichmäßige Verteilung und Fahrgastfluss bei der Türaufteilung einzugehen - die Türen eines 40m langen Fahrzeugs auf 30m Länge zu verteilen erscheint mir doch sehr abenteuerlich.

    Die Frankfurter Tram muss endlich umfassend auf den Stand moderner Straßenbahnsysteme gebracht werden, allzu viele Kompromisse sollte man da (gerade bei so einem langen Zeithorizont) nicht eingehen.

  • In derzeitigen Corona-Krise verliert der ÖPNV derzeit viele Fahrgäste. Um wieder Anteile am Modal-Split zutückzugewinnen - vor allem vom Autoverkehr - muss der ÖPNV deutlich attraktiver werden als bisher. Das gilt vor allem für ein großzügiges Sitzplatzangenot und großzügig bemessene Wartebereiche,


    Auch ohne Corona-Abstandsregeln werden künftig größere Abstände zu den Mit-Fahrgästen gewünscht werden - nicht umsonst wird ja immer wieder auch die Gefährdung durch Grippe erwähnt. Das gilt für die Wahrzeuge wie für die Haltestellen. Gerade mit Blick auf die mit dem Klimawandel häufiger werdenden extremeren Witterungen werden die Wetterschutzbereiche größer werden müssen, um sowohl vor Gluthitze wie vor Platzregen zu schützen. Und da braucht es auch für Kinderwagen und Rollstühle ausreichend Platz und Bewegungsraum.


    Das heißt, gerade mit Blick auf die "U"- oder "V"-Super-Tram brauchen wir neue Haltestellen-Konzepte, die schrittweise umgesetzt werden. Und mit Blick auf Hbf und Platz der Republik: Da brauchten wir neue Gesamtkonzepte mit attraktiven Haltestellen, bei denen nicht nur die bestehenden "Handtücher" um ein paar Zentimeter erhöht, verlängert und mit Rampen versehen werden. Um es genau zu sagen: Neue Straßenraum-Konzepte, die nicht mehr vom Autoverkehr diktiert werden, sondern in erster Linie der Straßenbahn und ihren Fahrgästen Vorrang geben, dem nicht-motorisierten Verkehr attraktive Bedingungen schaffen und der Autoverkehr erhält dann den Rest, der übrig bleibt. ^^

  • Bahnsteigkanten der bestehenden Stationen so abzuschleifen bzw. nach hinten zu versetzen, dass sie für 2,65m Breite passend sind.

    a) wie möchtest Du den entstehenden Spalt von 12,5 cm bei den ältern Fahrzeugen überbrücken? Alle S- und T-Wagen mit Blumenkästen oder Schiebetritten umbauen?

    b) wie stellst Du sicher, daß der schmälere Bahnsteig weiterhin rollstuhlgerecht ist? Was viele übersehen: Es muß nicht nur die Bahnsteighöhe passend sein, sondern der Rolli braucht auch Platz, um aus der Bahn rauszukommen und sich zu drehen. Also nur so als Beispiel: An der Beuthener Straße käme aktuell ein Rollstuhlfahrer nicht gefahrlos aus der Bahn raus, selbst wenn die Bahnsteigkante hoch genug wäre. Und da willst Du noch was abschneiden?

  • Taillierte Fahrzeuge sind ja schon einige Unterwegs. Weiß jemand, wie dass dort gelöst wird? Fußboden "normal", nur die Sitze etwas "verschoben ", also der Fensterpkatz hat seitlich gesehen weniger Raum für die Füße? (Also ähnlich wie bei den DÜWAGS mit den Plätzen an der Heizung).

  • Ich hoffe, dass man davon absieht. Man macht sich doch einen großen Teil des Platzvorteils zunichte, wenn die Breite auf Bodenhöhe im Innenraum dann doch wieder nur 2,40m ist. So etwas würde nur bei Längssitzen Sinn ergeben, bei Quersitzen würde der fensterseitige Sitz ja zum Teil auf schrägem/stufigem Boden stehen, insbesondere falls wieder 100% Niederfluranteil angestrebt wird.


    Irrtum. Die Bahnsteige haben m.W. eine Höhe von 24 cm üSOK. Der Boden im Innenraum liegt noch darüber, weshalb beim S-Wagen die Einstiegsbereiche zu den Türen hin leicht schräg sind und bis zu 3 cm abfallen. Die Verbreiterung müsste also nicht bei 24 cm anfangen, sondern vielleicht erst 2-3 cm darüber, der befürchtete Effelt würde deshalb wohl nicht eintreten. Anschauen kann man sich das bei den neueren Stadtbahnwagen in Hannover (TW 2000, 2500 und 3000) sind alle "talliert", d.h. 2,40 m Breite bis in Bodenhöhe 87 cm üSOK, erst darüber breiter. Im Innenraum macht sich das nicht bemerkbar.

  • a) wie möchtest Du den entstehenden Spalt von 12,5 cm bei den ältern Fahrzeugen überbrücken? Alle S- und T-Wagen mit Blumenkästen oder Schiebetritten umbauen?

    b) wie stellst Du sicher, daß der schmälere Bahnsteig weiterhin rollstuhlgerecht ist? Was viele übersehen: Es muß nicht nur die Bahnsteighöhe passend sein, sondern der Rolli braucht auch Platz, um aus der Bahn rauszukommen und sich zu drehen. Also nur so als Beispiel: An der Beuthener Straße käme aktuell ein Rollstuhlfahrer nicht gefahrlos aus der Bahn raus, selbst wenn die Bahnsteigkante hoch genug wäre. Und da willst Du noch was abschneiden?

    Das hat doch bereits schon einmal in Frankfurt funktioniert: Bahnsteige für eine Fahrzeugbreite von 2,65 m errichten und an der Bahnsteigkante Ausgleichsstücke anbringen, die in einer Nacht dann entfernt werden können, wenn von 2,40 m auf 2,65 m Breite umgestellt wird.

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  • Das hat doch bereits schon einmal in Frankfurt funktioniert: Bahnsteige für eine Fahrzeugbreite von 2,65 m errichten und an der Bahnsteigkante Ausgleichsstücke anbringen, die in einer Nacht dann entfernt werden können, wenn von 2,40 m auf 2,65 m Breite umgestellt wird.

    Aber das bedingt, dass dann auch keine schmalen Wagen mehr unterwegs sind. Der Sprung dahin wird z.B. am Hauptbahnhof wesentlich größer sein als mit U6/U7 oder der U5.

  • Das hat doch bereits schon einmal in Frankfurt funktioniert: Bahnsteige für eine Fahrzeugbreite von 2,65 m errichten und an der Bahnsteigkante Ausgleichsstücke anbringen, die in einer Nacht dann entfernt werden können, wenn von 2,40 m auf 2,65 m Breite umgestellt wird.

    Natürlich, unbestritten. Nicht nur in Frankfurt. Die Frage ist aber eher, ob es sinnvoll ist, so eine Aktion anzugehen, wenn man gerade erst dabei ist, quasi den halben Wagenpark komplett zu erneuern und sich damit auf die nächsten 25 Jahre auf "schmale" Wagen festlegt. Außerdem löst man damit das Problem zu schmaler Bahnsteige nicht, das wäre nur mit Eingriff in die Infrastruktur drumherum möglich. Ich sehe da schon wieder den Aufschrei gewisser Forenteilnehmer, wenn man da dem Straßenverkehr 25 cm wegnähme...