Was läuft in Mainz schief?

  • Die Anmerkung Mainz ist KEIN Mitglied des RMV ist zwar fachlich korrekt, es sollte allerdings schon erwähnt werden, dass im Mainzer Stadtgebiet ausschließlich der RMV-Tarif gilt und das nicht, weil "man dennoch dabei" ist, sondern genau aufgrund der Tarifbindung des VMW an den RMV. Über diesen dem RMV angeschlossenen Verbund, an dem Mainz vollwertig beteiligt ist, kann sicherlich insgesamt weniger Druck auf die Ausgestaltung der Fahrpreise aufgebaut werden als beispielsweise im Frankfurter OB-Wahlkampf ;-) es besteht aber durchaus ein ordentlicher Kanal für Mitspracherecht, sofern gewünscht.


    Abgesehen von der Sonder-Preisstufe Mainz/Wiesbaden existieren mit den Sammelkarten übrigens sogar ganze Fahrscheinprodukte des VMW, die sonst nirgends im RMV erhältlich sind (und für die extra Entwerter vorgehalten werden). Zumindest bei deren Preisniveau gibt es aufgrund der fehlenden verbundweiten Auswirkung sicherlich mehr Gestaltungspotential und auch hier könnte bei Interesse nachgesteuert werden.

  • Ab 04.07. sollen wohl wieder alle Linien auf ihren normalen Strecken fahren. Ich gehe mal davon aus, dass dann tagsüber wieder normal (nach Ferienfahrplan) gefahren wird und nur der Abend- und Nachtverkehr eventuell etwas eingeschränkt bleibt. Bereits ab 20.06. wird der Verkehr nach Finthen durch mehr Fahrten der Linie 58 wieder ausgebaut. Es geht also scheinbar aufwärts. :)


    https://merkurist.de/mainz/abs…t-will-bald-reagieren_7fw

  • Die Anmerkung Mainz ist KEIN Mitglied des RMV ist zwar fachlich korrekt, es sollte allerdings schon erwähnt werden, dass im Mainzer Stadtgebiet ausschließlich der RMV-Tarif gilt und das nicht, weil "man dennoch dabei" ist, sondern genau aufgrund der Tarifbindung des VMW an den RMV. Über diesen dem RMV angeschlossenen Verbund, an dem Mainz vollwertig beteiligt ist, kann sicherlich insgesamt weniger Druck auf die Ausgestaltung der Fahrpreise aufgebaut werden als beispielsweise im Frankfurter OB-Wahlkampf ;-) es besteht aber durchaus ein ordentlicher Kanal für Mitspracherecht, sofern gewünscht.


    Abgesehen von der Sonder-Preisstufe Mainz/Wiesbaden existieren mit den Sammelkarten übrigens sogar ganze Fahrscheinprodukte des VMW, die sonst nirgends im RMV erhältlich sind (und für die extra Entwerter vorgehalten werden). Zumindest bei deren Preisniveau gibt es aufgrund der fehlenden verbundweiten Auswirkung sicherlich mehr Gestaltungspotential und auch hier könnte bei Interesse nachgesteuert werden.

    Danke für die entsprechenden Anmerkungen! Bei der Erstellung des Themas habe ich gar nicht an diesen Bereich gedacht, aber das gehört sicherlich auch zu Dingen, die nicht ganz rund laufen. Oder warum zahle ich nur 2,90€ für eine Fahrt von Zornheim bis Wiesbaden-Naurod, während man gleichzeitig für Fahrten wie Hechtsheim - Laubenheim genauso viel zahlt oder für Mombach - Budenheim (gut, das ist RNN) 4,20€? Natürlich liegt das an der Einteilung in Zonen, aber Mainz/Wiesbaden ist meines Erachtens eine viel zu große Zone. Hier ist das Darmstädter Beispiel deutlich fairer...


    Woran machst du konkret fest, dass der Nahverkehr „so vernachlässigt“ wird?


    Mehr geht finanziell (bislang) nicht. Die Stadt kann selbst nichts zuschießen (sonst würde die Kommunalaufsicht den Haushalt nicht genehmigen) und ist - wie gesagt - auf die übrigen Gewinne der MSW angewiesen.


    Und dass der neue Fahrplan Mist ist, ist Käse. Ich habe die MVG schon oft kritisiert, aber der Fahrplan ist ein echter Gewinn für diese Stadt. Da Mainz aber eine Stadt notorischer Motzer ist, wird wieder besonders laut geschrien, weil es wie auch immer geartete Änderungen gibt - nur der Änderung wegen.


    Schade, dass keine Antwort mehr auf meine Ausführungen kam. Wie stehst du denn zu meinen vorgebrachten Argumenten zum "schlechten" neuen Fahrplan (wie gesagt, natürlich ist nicht alles schlecht)? Ist es deines Erachtens gerechtfertigt, dass der Fahrplan dreieinhalb Monate deutlich reduziert wurde und wird, während in allen anderen Städten und Orten der angrenzenden Verbünde nach ca. eineinhalb Monaten wieder normal gefahren wurde?


    Übrigens hatte die MM mir mitgeteilt, dass die Fahrgastzuwächse im Januar und Februar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum an Werktagen bei etwa 2% lagen. Hochgerechnet entspräche das wohl dem derzeitigen normalen Wachtstumsniveau von ca. einer Millionen Fahrgäste jährlich, wobei die MM schon länger keine jährlichen Fahrgastzahlen veröffentlicht hat. Man spricht derzeit von 56 Millionen beförderten Fahrgästen (also wohl für 2019), 2016 sollen es laut einer Pressemitteilung 53 Millionen Fahrgäste gewesen sein. Wenn also das Angebot um 4% gesteigert wurde, wie immer betont wird, aber die Fahrgastzahlen nur im normalen Maß steigen, sehe ich noch nicht die Bereicherung. Natürlich brauchen neue Angebot eine gewisse Zeit (1 bis 2 Jahre werden für neue Linien genannt, aber hier handelt es sich ja vor allem um Veränderungen von bestehenden Linien abgesehen von der komplett neuen 74 und einzelnen Verlängerungen wie der 56 nach Gustavsburg oder der 66 in die Altstadt), um sich zu etablieren, und ein bis zwei Monate nach Einführung steigen die Fahrgastzahlen nicht in einem mit der Angebotsverbesserung vergleichbaren Wert, aber einen gewissen Effekt hätte ich mir schon erwünscht.


    Übrigens hat RMV-Geschäftsführer Knut Ringat in einem FAZ-Interview von gestern zweierlei Interessantes mitgeteilt, was für den gesamten RMV wohl zutrifft, aber nicht für Mainz.


    1. Im Mai lagen die Fahrgeldeinnahmen nur noch 40% unter denen des Vorjahresmonats.

    2. "Jetzt" (also Mitte Juni) sei man im RMV wieder bei einer 50% Auslastung der "normalen Menge" - in Mainz sprach man zuletzt immer noch von 30-35%.


    Freitagnacht bin ich mit der Straßenbahn um Mitternacht nach Hause gefahren - zu diesem Zeitpunkt waren die Nachtlinien nur noch stündlich unterwegs. Es war voller als zu Hauptverkehrszeiten... Üblicherweise fahren die Bahnen zu dieser Zeit noch viertelstündlich...


    Außerdem frage ich mich, warum eine Abtrennung der Fahrerkabine in Bussen noch nicht in Angriff genommen wurde - bei ESWE wohl auch noch nicht oder? Zumindest die DB-Busse, die für die MM im Einsatz sind, haben schon solche Vorrichtungen und andere Verkehrsunternehmen haben dies bereits umgesetzt und bieten den Fahrkartenverkauf im Fahrzeug an. Dass man sich einerseits darüber beklagt, dass die Fahrgeldeinnahmen so massiv wegbrechen, aber andererseits nicht an naheliegenden Lösungen arbeitet, verwundert mich.


    Hier jetzt noch die Infos zur stufenweisen Rückkehr zum Normalfahrplan: Mainzer Mobilität. Wie berichtet wird ab 4. Juli wieder regulär bzw. nach Ferienfahrplan gefahren. Zuvor kommt ab 22. Juni die 63 wieder zurück und 58 und 69 fahren unter der Woche zur HVZ wieder fast auf der kompletten Strecke.

    Einmal editiert, zuletzt von Jäkii ()

  • Fahrscheinverkauf wird in der Straßenbahn wohl wieder möglich sein - scheinbar schon ab Donnerstag, wenn man diesem Beitrag hier trauen kann: https://merkurist.de/mainz/sni…-bald-wieder-moeglich_sf9

    Ich lese da:


    <Zitatbeginn:

    Ticketkauf in der Straßenbahn bald wieder möglich

    573ea5ea-e0f2-480e-813b-56cdea7bff24?preset=article-detail-badge Von

    Michael Meister
    veröffentlicht am 23.06.2020 17:34


    >Zitatende


    Und was sagt mir dieser hingeworfene Halbsatz einer mir unbekannten Person?


    Typischer Fall einer Nichtnews!


    :(So sad!


    Manfred

    "Genießt das Leben in vollen Zügen !"

  • Die Person ist ein Autor von Merkurist und nicht irgendein Leser. Wenn du dem kein Glauben schenken magst, ist das natürlich nachvollziehbar, aber am Donnerstag wirst du es dann ja (spätestens) sehen.

  • Die Person ist ein Autor von Merkurist und nicht irgendein Leser. Wenn du dem kein Glauben schenken magst, ist das natürlich nachvollziehbar, aber am Donnerstag wirst du es dann ja (spätestens) sehen.

    Das mag ja so sein. Allerdings ist mein Zitat ein VOLLzitat von diesem Merkurist (Ist das nicht diese Glücksspielkette?). D.h., ich folgte dem link, schaltete die angezeigte Noscriptbeschränkung aus und was las ich? Nen Halbsatz mit ner Personalie - Sonst nix!


    Das meine ich mit meinem Post.


    ;-(

    Manfred


    PS: Was soll ich am Donnerstag denn sehen? Ich werde aber meine Augen offenhalten bei meinem Fußpflegetermin im Nordwestzentrum. Mal sehen, was ich danach beim ALDI sehe ;-) Sonstige Besichtigungen sind für diesen Tag nicht geplant.

    "Genießt das Leben in vollen Zügen !"

  • Und? Bei Merkurist kann doch irgendwie jeder mitmachen, wenn er will. Und damit theoretisch und praktisch auch irgendeinen Unsinn verzapfen. Das ist keine Zeitung mit professionellen Mitarbeitern und gelernten Journalisten. Die können zwar auch Quatsch verzapfen, tendenziell aber seltener.

    Der Nachweis für den Beitrag wurde jetzt ja nachgereicht. Wird es in Zukunft halt keine Links mehr zu Merkurist geben, wenn man erstmal diskutieren muss, ob das stimmt oder nicht.

  • Und? Bei Merkurist kann doch irgendwie jeder mitmachen, wenn er will. Und damit theoretisch und praktisch auch irgendeinen Unsinn verzapfen. Das ist keine Zeitung mit professionellen Mitarbeitern und gelernten Journalisten. Die können zwar auch Quatsch verzapfen, tendenziell aber seltener.

    Ich bin absolut auch kein Fan dieser Seite und von Qualitätsjournalismus kann man dort auch nicht sprechen. Ich möchte nur klarstellen, dass dort tasächlich gelernte Journalisten arbeiten, was es eigentlich noch schlimmer macht. Die Benutzer können Themen vorschlagen, (angebliche) Fakten beitrtagen, Fotos hinzufügen etc. (siehe auch hier: *ttps://www.youtube.com/watch?v=YF6pfCOxPvc


    Sofern sich zwischenzeitlich nichts daran geändert hat, ist die Verlagsgruppe Rhein-Main (Allgemeine Zeitung, Wiesbadener Kurier, Darmstädter Echo, Gießener Anzeiger etc.) daran beteiligt.

    Einmal editiert, zuletzt von Hexemer ()

  • Noch sind viele unklimatisierte Busse im Einsatz, aber tatsächlich sollen meines Wissens nur noch solche mit Klimaanlage bestellt werden - die neusten Busse sind auch schon klimatisiert. Ob das auch auf zukünftige E-Busse zutrifft, weiß ich leider nicht. Die Variobahnen sind auch klimatisiert, die älteren Bahnen jedoch nicht.


    Die neuen Busse mit Klimaanlage bringen reichlich wenig, wenn in diesen weiterhin die Klappfenster geöffnet sind. Gestern in zwei Bussen der neusten Serie so erlebt, von der Klimaanlage war nichts zu merken. So kann man natürlich auch Kosten sparen... Gerade während Corona können Klimaanlagen die Luft in Innenräumen verbessern, dachte ich.


    Was den Service bei der MM betrifft:

    • Auch 10 Tage nach Ende der Corona-Fahrpläne hängen an sehr vielen Haltestellen nach wie vor die Hinweiszettel, dass die Aushangfahrpläne keine Gültigkeit haben.
    • Nächste Woche startet die Sperrung der Schillerstraße und der Haltestelle Schillerplatz. Noch findet man hierzu keine offizielle Meldung zur Umleitung und Ersatzverkehren bei der MM; der RMV schreibt etwas von Ersatzbussen zwischen Münsterplatz und Am Gautor (was ja nur die Hälfte der Wahrheit entspricht). In der RMV-Fahrplanauskunft ist der SEV inzwischen eingepflegt, gestern war er es noch nicht (im DB Navigator aber nicht, dem kann man in Mainz eh nicht mehr trauen). Die Sperrung ist doch schon länger bekannt, warum dann hier auf den letzten Drücker?
    • In Nieder-Olm (gut, das ist nicht mehr Mainzer Stadtgebiet) sind zurzeit mehrere Straßen rund um den Bahnhof gesperrt, weshalb die Regionalbusse und die Linien 55 und 66 umgeleitet werden. Von der 66 wird in der Nähe des Stadtkerns eigentlich nur noch das Schulzentrum bedient, was immer noch weitab liegt. Hier hätte man auch eine Lösung finden können, die näher an den Stadtkern heranführt. Problematisch ist aber vor allem, dass in den Bussen keine Ansagen zur Umleitung oder zu Ersatzhaltestellen stattfinden, die Ersatzhaltestellen teilweise nicht vorhanden sind (DRK-Haus Richtung Mainz) und wie gestern erlebt, sich Busfahrer verfahren (statt über den Weinbergring ist er über Zornheim gefahren - auf Nachfrage wollte er keinen Fehler erkennen). Kein Wunder, wenn die 66 tausend verschiedene Linienführungen hat, da würde ich auch nicht mehr durchblicken. Allein am Mühldreieck bei Haltestellenposition D auf dem Aushangfahrplan gibt es 7 (!!!) verschiedene Anmerkungen zum Linienweg plus zwei zeitenabhängige Anmerkungen plus einen weiteren Hinweiszettel zu Zusatzfahrten der 66 auf wiederum einem weiteren Linienweg (zur Messe).
    • Ich könnte zurzeit eigentlich bei jeder zweiten Fahrt die 10 Minuten-Garantie in Anspruch nehmen. Anschlüsse werden verpasst, der SEV hat gerne mal 10 Minuten Verspätung und was in letzter Zeit häufig passiert ist, sind zu frühe Abfahrten (2 Minuten zu früh, da die MM alles bis 59 Sekunden zu früh toleriert).
    • Letzten Samstag habe ich aus Richtung Messe bzw. Florenz-Alle an der Rheinhessenstraße einen Bus der Linie 69 Richtung Hauptbahnhof gesehen. Eigentlich fahren diese samstags gar nicht dort. Ich konnte die Busse in der App der MM finden (dort aber auch nicht für jede Haltestelle), aber sonst in keiner anderen App und auch nicht in Fahrplanauskünften oder Fahrplantabellen. Was hat es also mit den Bussen auf sich? Fahren die zusätzlich zum Autokino und dem Messe-Biergarten (falls dieser geöffnet hat). Warum bewirbt man dann nicht dieses Angebot?

    2 Mal editiert, zuletzt von Jäkii ()

  • Nein, in der Corona-Pandemie ist eine gute Durchlüftung durch Fensteröffnung gerade angezeigt.


    Der Rest ist mir zu pauschal:


    1. Dass irgendwo noch Sonderfahrpläne hängen, ist doch nicht tragisch. Informationsmedium Nr. 1 ist das Internet, gefolgt von den DFI-Anzeigern.


    2. Sonderfahrpläne sind jetzt da. Die Disposition ist hier sicher nicht einfach wegen des Umfangs des SEV. Und: Vier Tage im Voraus ist wohl ausreichend, niemand plant seine Fahrt im Nahverkehr Wochen vorher.


    3. Die Umleitung ist mit den vorgegebenen Fahrplankilometern sicherlich nicht anders möglich. Die verschiedenen Linienwege der 66 sind gar nicht so kompliziert, die Abweichungen beschränken sich schließlich auf Zornheim (ja oder nein), Gewerbegebiet Hechtsheim (ja oder nein) und die Fortführung in die Altstadt ab Mühldreieck (ja oder nein). Ergibt sich für jeden Fahrer ganz einfach aus seinem Kursblatt.


    4. Zurückzuführen auf verkehrliche Probleme durch absurd viele Baustellen während der Sommerferien.


    5. Einfach nachfragen! :)

  • Für längerfristige Überlegungen schaue ich auch ins Internet.


    Kurzfristig - das heißt, am Tag der Fahrt, orientiere ich mich an den konkreten Infos vor Ort (Infos an den Haltestellen und an den Fahrzeugen). Wenn ich weiss, dass ich von der gleichen Haltestelle später zurückfahre, schaue ich natürlich dort auch auf die aushängenden Infos.


    Deshalb halte ich gut lesbare - also größere Schrift an im Dunkeln gut beleuchteten Ort - Infos vor Ort für essentiell. Nach meinem Eindruck macht das die VGF verhältnismäßig gut und die Deutsche Bahn verhältnismäßig schlecht. Als Auswärtiger nur bedingt Ortskundiger wünsche ich mir dann natürlich in Mainz und anderen Nachbarstädten deutliche Infos, was wann wo fährt. Sonst kann ich mir auch den örtlichen ÖV sparen.

  • Für längerfristige Überlegungen schaue ich auch ins Internet.


    Kurzfristig - das heißt, am Tag der Fahrt, orientiere ich mich an den konkreten Infos vor Ort (Infos an den Haltestellen und an den Fahrzeugen). Wenn ich weiss, dass ich von der gleichen Haltestelle später zurückfahre, schaue ich natürlich dort auch auf die aushängenden Infos.


    Deshalb halte ich gut lesbare - also größere Schrift an im Dunkeln gut beleuchteten Ort - Infos vor Ort für essentiell. Nach meinem Eindruck macht das die VGF verhältnismäßig gut und die Deutsche Bahn verhältnismäßig schlecht. Als Auswärtiger nur bedingt Ortskundiger wünsche ich mir dann natürlich in Mainz und anderen Nachbarstädten deutliche Infos, was wann wo fährt. Sonst kann ich mir auch den örtlichen ÖV sparen.


    Die letzten drei Wochen wurde in Mainz wieder auf das Internet verwiesen. Die eigentlich vorgesehenen gelben Sonderfahrpläne für die Feiertage wurden kurzerhand durch den Info-Zettel zum Lockdown-Fahrplan ersetzt. Dort musste man dann für jeden Tag die entsprechende Info lesen: Entweder es galten der Samstagsfahrplan, Sonderfahrpläne (die aber nur im Internet standen) oder der Sonntagsfahrplan. Es war ein gewisses Rätselraten. Einfache Infos wie "Die Linien 55, 59, 67, 69, 74 entfallen komplett" haben gefehlt.


    Inzwischen wurden gelbe Hinweiszettel angebracht, die linienspezifische Anmerkungen enthalten, welche ab heute gelten.


    Nicht ganz dem Thema entsprechend, aber dieses Interview durch die Zukunftsinitiative RLP mit Jochen Erlhof, Geschäftsführer der MVG, möchte ich euch nicht vorenthalten: Klick hier.

  • ht ganz dem Thema entsprechend, aber dieses Interview durch die Zukunftsinitiative RLP mit Jochen Erlhof, Geschäftsführer der MVG, möchte ich euch nicht vorenthalten: Klick hier.


    Das ist zwar nichts Neues, aber er erwähnt dass das Personal die Hälfte der Kosten verursacht. Wenn ich mir die alltäglichen Buskorsos in der Mainzer Innenstadt anschaue, sehe ich im förmlich die Lohnabrechnungen vor mir flattern. Mit einem Straßenbahnnetz und ausreichend großen Fahrzeugen (=größere Beförderungskapazität), dass die wichtigsten Strecken erschließt, könnte man den Nahverkehr wesentlich personalkosteneffizienter abwickeln und nebenbei noch attraktiver gestalten.


    Aktuell werden - trotz Mainzelbahn - mWn gerade mal 35 % der Fahrgäste per Tram befördert, bei der einzigen anderen rheinland-pfälzischen Straßenbahnstadt ist es ziemlich genau umgekehrt. Allerdings haben die auch nicht Wiesbaden als Nachbarstadt. *zwinker zwinker* Übrigens entfallen laut Recherche von Pro Citybahn knapp 2/3 der Kosten bei dem reinen Busbetrieb ESWE Verkehr auf das Personal, also nochmal mehr als bei der MVG.

  • Das ist zwar nichts Neues, aber er erwähnt dass das Personal die Hälfte der Kosten verursacht. Wenn ich mir die alltäglichen Buskorsos in der Mainzer Innenstadt anschaue, sehe ich im förmlich die Lohnabrechnungen vor mir flattern. Mit einem Straßenbahnnetz und ausreichend großen Fahrzeugen (=größere Beförderungskapazität), dass die wichtigsten Strecken erschließt, könnte man den Nahverkehr wesentlich personalkosteneffizienter abwickeln und nebenbei noch attraktiver gestalten.


    Aktuell werden - trotz Mainzelbahn - mWn gerade mal 35 % der Fahrgäste per Tram befördert, bei der einzigen anderen rheinland-pfälzischen Straßenbahnstadt ist es ziemlich genau umgekehrt. Allerdings haben die auch nicht Wiesbaden als Nachbarstadt. *zwinker zwinker* Übrigens entfallen laut Recherche von Pro Citybahn knapp 2/3 der Kosten bei dem reinen Busbetrieb ESWE Verkehr auf das Personal, also nochmal mehr als bei der MVG.


    Klar, die Personalkosten sind hoch und ließen sich reduzieren. Dass in naher Zukunft autonome Busse im Stadtverkehr Abhilfe schaffen, wie es Erlhof im Gespräch hofft, glaube ich nicht. Auch mittelfristig sehe ich das noch nicht. Jedoch nur die Kostenreduzierung und Wirtschaftlichkeit im Auge zu behalten, ist meines Erachtens im ÖPNV der falsche Ansatz.


    Durch die vielen Gelenkbusse und damit geringere Takte probiert ja Mainz bereits seit langem Personalkosten zu sparen - hier wird deutlich anders als Wiesbaden vorgegangen. Auch gegen kleinere Busmodelle (Kleinbusse oder Midibusse) für enge und weniger nachgefragte Strecken wie in Hechtsheim oder Finthen sträubt man sich in Mainz, stattdessen fährt jetzt der nur über Smartphone buchbare MainzRider auch mittags zwischen 9 und 15 Uhr durch Finthen. Auch wenn die MM immer davon spricht, dass der Großteil der Kunden das Internet nutzt, widerspricht das der einfachen Zugänglichkeit zum ÖPNV.


    Was die von dir angesprochenen Buskorsos in der Innenstadt betrifft, da kann man auch auf andere Einfallstraßen schauen. Die Saarstraße wird zwischen Kisselberg und Universität neben der Straßenbahn von bis zu 10 Bussen pro Stunde angebunden, auf der Geschwister-Scholl-Straße sind es zwischen Jägerhaus und Kurmainz-Kaserne zurzeit Busse und Bahnen fast im Minutentakt (ca. 50 ÖPNV-Fahrzeuge queren diesen Bereich stündlich) oder auf der Hechtsheimer Straße fahren 12 Busse pro Richtung und Stunde.


    Wenn man, wie in anderen Städten üblich, die Straßenbahn konsequent zum Hauptverkehrsmittel umstrukturieren würde, und Busse nur noch Anschlüsse herstellen würden, könnte man bereits einiges an Bussen im Innenstadtbereich einsparen. Dafür bräuchte man aber entsprechende Umsteigestationen an der Zwerchallee, am Kisselberg, am ZDF, am Pariser Tor oder in Gonsenheim und in Finthen. Der einzige solche Umsteigepunkt am Mühldeieck wird inzwischen nur noch abends/am Wochenende (im normalen Fahrplan) als solcher genutzt, stattdessen fährt alles aus Rheinhessen parallel zur Straßenbahn weiter in die Stadt.


    Fehlt es dem Mainzer Straßenbahnnetz an der kritischen Größe, um die Hauptverkehrslast zu übernehmen? Liegt es am fehlenden Anschluss des Höfchens? Oder liegt es am fehlenden Willen?