Ökonomen fordern europäisches Super-Schnellzug-Netz

  • Gerade im Netz einen Online-Artikel im Handelsblatt entdeckt:

    https://app.handelsblatt.com/p…-1TkOMtpbIjVgcbxuzS9p-ap2


    Der Vorschlag geht noch weit über die Idee der LINKEN hinaus, Lufthansa und DB miteinander zu verschmelzen - und hat auch mehr Chancen auf Umsetzung, wenn diese Forderung aus Kreisen der Wirtschaft selbst kommt.


    Mit Blick auf Frankreich, China und Japan hatte ich solche Gedanken auch schon. Schon lange war mir aufgefallen, dass der ICE der Deutschen Bahn auf vielen Strecken nur unwesentlich höhere Durchschnittsgeschwindigkeiten als IC oder schneller RE schaffen. Und besonders deutlich wird es auf der Strecke zwischen Frankfurt und Paris: Jeweils die Hälfte der Fahrzeit von etwa 4 Stunden entfallen auf Deutschland (ein Drittel der Strecke) und Frankreich (zwei Drittel der Strecke). Ein solcher echter Hochgeschwindigkeitszug würde viele Flüge entbehrlich machen, zumal ja durch direkte Vernetzung auch Klein-Kleckersdorf mit seinen europäischen Pendants über Umsteigeverbindungen verbunden würde.


    Im Sinne des Klimaschutzes und des Eisenbahn-Verkehrs: Volle Begeisterung!

  • Ist gestern auch auf Twitter rumgegeistert. An sich ist die Idee, mit Investitionen in die Schieneninfrastruktur den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie zu begegnen, gut.


    Das vorgeschlagene Netz ist aber eher... nun ja... wie von Kinderhand eingekritzelt. Siehe Seite 17 in der Originalquelle. Die Verknüpfung aller EU-Hauptstädte war hier scheinbar ein wichtiges Ziel, und nach Irland geht es bei diesem „ultraschnellen Zugnetzwerk“ mit dem uptraschnellen... wait for it... Boot. Juchuh.

  • Na ja, das war wohl erst einmal so eine erste Ideen-Skizze. Frankfurt ist dabei außen vor - obwohl wir Sitz der EZB sind. :(


    Hauptzweck dieser Skizze ist wohl, Regierungen und EU für die Idee zu begeistern, mit Brüssel als Schnittpunkt der roten und der blauen Linie, und für Angela Merkel Berlin als Umsteigepunkt zwischen roter und violetter Linie. München ist auch außen vor, da wird Söder auch noch ein Wort mitreden wollen. :P


    Die Sea-Link zwischen Brest und Cork ist dem Brexit geschuldet, um Irland anzubinden, ohne über Nicht-EU-Gebiet zu führen. Wenn es dann "ScoXit" und "ScoRentry" gibt - Austritt Schottlands (und eventuell Wales) aus dem UK gibt :Pund Schottland und Wales der EU wieder beitreten, muss ohnehin alles neu gedacht werden. Aber vielleicht auch bei den Engländern, denen dann ihr "UK" abhanden kommt. :P.


    Realistischeweise gibt es vielleicht erst einmal eine Wiedergeburt des einstigen Ost-West-Express :) zwischen Paris und Warschau mit nordöstlicher Verlängerung bis Tallinn und später Helsinki; und südwestlicher Verlängerung zum Rhone-Delta und nach Barcelona. Mögliche Ergänzungen wäre dann noch eine südliche Schleife von Paris über Strasbourg - Frankfurt - Prag nach Warschau und der nördliche Abschnitt der blauen Strecke von den Nordseehäfen über Brüssel und die Rhein-Schiene bis zur ligurischen Küste.