Deutschlandtakt Netzgrafik 3. Entwurf Hessen

  • Nein, tun sie nicht. Sie wenden im Bahnhof.

    Der Zug wendet auf halber Strecke zwischen den Bahnsteigen der Stresemannallee und den Bahnsteigen des Südbahnhofs.

    Wenn diese Stelle als Teil des Südbahnhofs definiert ist dann stimmt das natürlich, aber dann sehe ich nicht warum das in Dudenhofen anders sein soll.

  • aber dann sehe ich nicht warum das in Dudenhofen anders sein soll.

    Deinen Ausführungen entnehme ich, daß Du mit Eisenbahnbetrieb und -sicherungstechnik nicht vertraut bist. Daher versuche ich, es Dir anschaulich zu erklären (auch wenn es eisenbahntechnisch nicht ganz stimmt):


    Du fährst Auto. Darfst Du (sofern Du natürlich niemanden behinderst) in Deiner Wohnstraße wenden und zurückfahren? Ja, klar.

    Jetzt fährst Du auf der Autobahn. Darfst Du dort einfach wenden oder gar rückwärts fahren? Nein, natürlich nicht. Du mußt bis zur nächsten Ausfahrt weiter.


    Das gilt jetzt übertragen bei der Eisenbahn genauso. Innerhalb der "geschlossenen Ortschaft" (dem Bahnhof, der durch seine Einfahrsignale begrenzt ist) kannst Du wenden, auf der "Autobahn" (der freien Strecke außerhalb der Bahnhöfe) nicht. Neben der reinen Definition hat das diverse technische und praktische Ursachen. Nur mal als ein plastisches Beispiel von vielen: Es gibt Bahnübergänge, die mögen es nicht, wenn sie "plötzlich" aus der Gegenrichtung geschaltet werden, obwohl sie kurz zuvor umgekehrt befahren wurden. Dann vermuten sie eine Störung ihrer Schaltkontakte und gehen deswegen dauerhaft zu (damit nichts passiert).


    Deswegen muß die Technik außerhalb der Bahnhöfe darauf ausgelegt werden, daß dort gewendet werden soll. Und bevor Du jetzt antworten willst, daß es dort ja einen Bahnsteig gibt: Ein Bahnsteig macht noch keinen Bahnhof im Sinne der Definition aus. Bahnsteige an der freien Strecke sind nur Haltepunkte, aber eben kein Bahnhof. Die Analogie: Der Rastplatz an der Autobahn. Da kannst Du zwar stehenbleiben, aber auch nicht umkehren.

  • Und für den Laien nachgefragt, woran mangelt es in Dudenhofen? Und kann das nicht in x Jahren bis es zu den genannten Sachen kommen soll, errichtet werden?


    Da müsste Dudenhofen zu einem Bahnhof aufgewertet werden. Sprich: wie Holger Koetting erklärt hat, müssten Ein- und Ausfahrsignale errichtet werden. Damit wäre es ein Bahnhof (die Weichen der heutigen Überleitstelle beziehen wir da mal mit ein).

    Und natürlich muss das Ganze dann noch an irgendein Stellwerk angeschlossen werden und von einem Fahrdienstleiter gesteuert werden (also abweichend von der heutigen Steuerung). Für die Rodgaustrecke ist übrigens das Stellwerk Offenbach Ost mit seinen dortigen Fahrdienstleitern zuständig.

    Viele Grüße, vöv2000

  • Was mir in der Beschreibung noch fehlt:


    Die Sicherungslogik muss aufgebaut werden. Bei den klassischen Stellwerks-Bauformen ist das keine einfache Aufgabe. Im ESTW ist es einfacher, aber trotzdem nicht trivial. Das ist für den Laien nicht einfach zu erklären.

    Ich hatte das große Glück das Eisenbahnbetriebsfeld in Darmstadt besuchen zu dürfen. Da kann man das alles sehr gut erkennen, was da alles dahintersteckt.

  • Der Zug wendet auf halber Strecke zwischen den Bahnsteigen der Stresemannallee und den Bahnsteigen des Südbahnhofs.

    Wenn diese Stelle als Teil des Südbahnhofs definiert ist dann stimmt das natürlich, aber dann sehe ich nicht warum das in Dudenhofen anders sein soll.

    Bist du dir da sicher? Also auf den (Strecken) Gleisen der S3/S4 (im " Tunnel" zwischen den Bahnsteigen Südbahnhof und Stresemannallee) oder fahren die Triebwagen in die Wendeanlage / Abstellanlage?

  • Bist du dir da sicher? Also auf den (Strecken) Gleisen der S3/S4 (im " Tunnel" zwischen den Bahnsteigen Südbahnhof und Stresemannallee) oder fahren die Triebwagen in die Wendeanlage / Abstellanlage?

    Natürlich nicht im Tunnel. Gewendet wird überirdisch neben den östlichen Tunneleinfahrten.

    Also neben der Abstellanlage.

  • Natürlich nicht im Tunnel. Gewendet wird überirdisch neben den östlichen Tunneleinfahrten.

    Also neben der Abstellanlage.

    Genau. Deshalb wenden die Züge nicht " auf halber Strecke." (per Definition, aber auch tatsächlich, da Fahrten der anderen Linien nicht beeinflusst werden). In Dudenhofen sieht die Situation etwas anders aus.

  • Genau. Deshalb wenden die Züge nicht " auf halber Strecke." (per Definition, aber auch tatsächlich, da Fahrten der anderen Linien nicht beeinflusst werden). In Dudenhofen sieht die Situation etwas anders aus.

    Verzeihung ich bin kein Eisenbahner.

    Ich meine ja nur, dass die Züge auf halber Distanz zwischen den Bahnsteigen der beiden Bahnhöfe wenden.

    Wenn man zwischen den Bahnsteigen Dudenhofen und Nieder-Roden einen Abzweig baut der zum Wenden benutzt werden kann ohne andere Züge zu behindern und diesen Teil des Bahnhofs Dudenhofen "erklärt" was ist dann bitte anders als am Südbahnhof?

  • Verzeihung ich bin kein Eisenbahner.

    Ich meine ja nur, dass die Züge auf halber Distanz zwischen den Bahnsteigen der beiden Bahnhöfe wenden.

    Wenn man zwischen den Bahnsteigen Dudenhofen und Nieder-Roden einen Abzweig baut der zum Wenden benutzt werden kann ohne andere Züge zu behindern und diesen Teil des Bahnhofs Dudenhofen "erklärt" was ist dann bitte anders als am Südbahnhof?

    Der Punkt ist dass du zum Wenden ein entsprechend signalisiertes Wendegleis brauchst, was bei bereits im Viertelstundentakt verkehrendem Bestandsverkehr besser kein Streckengleis sein sollte. Schau dir nochmal über den StellwerkSim-Link im letzten Beitrag von heinz die Wendegleise “FFS 622” und “FSS 623” an, sowie die Lage der Gleissperrsignale 231, 232, 248 und 249, welche das Wenden und Warten ohne Behinderung der Strecken- (“FFS 601” und “FFS 604”), Bahnhofs- (“FFS 602” und “FFS 604”) oder Abstellgleise (“FFS 832” und “FFS 633”) ermöglichen. Sowas Ähnliches bräuchtest du demnach auch in Dudenhofen...

    2 Mal editiert, zuletzt von Jojo ()

  • diesen Teil des Bahnhofs Dudenhofen "erklärt" was ist dann bitte anders als am Südbahnhof?

    Weil Südbahnhof ein Bahnhof (*) ist und Dudenhofen nicht. Und es reicht nicht aus, etwas zu einem Bahnhof zu "erklären", sondern die gesamte Signaltechnik ist an diesen Zustand anzupassen.


    Bleiben wir bei der Analogie mit der Autobahn zum Verständnis: Dort reicht es ja auch nicht aus, die Autobahn einfach zum Wohngebiet zu "erklären", sondern Du mußt die rechtlichen Voraussetzungen schaffen (Autobahn=üblicherweise Bundes-/Landesverwaltung, städitsche Straßen=meist kommunale Zuständigkeit), die gesamte Beschilderung ändern und die Straßenmarkierungen umpinseln, bevor Du dort einfach mal umdrehen darfst.


    (*) Bitte löse Dich von Deiner "Fahrgastsicht" auf einen Bahnhof. Ein Bahnhof ist nicht nur da, wo Bahnsteige sind. Deswegen wenden die Züge am Südbahnhof zwar nicht am Bahnsteig, trotzdem verlassen sie den Bahnhof nicht. Rechtliche Definition EBO §4: "Bahnhöfe sind Bahnanlagen mit mindestens einer Weiche, wo Züge beginnen, enden, ausweichen oder wenden dürfen. Als Grenze zwischen den Bahnhöfen und der freien Strecke gelten im allgemeinen die Einfahrsignale oder Trapeztafeln, sonst die Einfahrweichen". Es ist daher unerheblich, wie groß die Distanz zwischen zwei Bahnsteigen ist. Maßgeblich ist der Standort der Einfahrsignale. Nur damit Du Dir ggf. über die Ausdehnung des Südbahnhofs im Klaren bist: Auf der Fernbahn stehen die Einfahrsignale, wenn ich mich jetzt nicht allzusehr irre, etwas westlich der Brücke über die Kennedyallee.

  • Vielleicht hier mal zur Illustration der Gleisplan vom Bahnhof Frankfurt Süd: https://trassenfinder.de/api/w…okumente/FFS_2021_NBS.pdf (direkter pdf-Download, 1,2 MB). Alle Gleise, die hier drauf sind, gehören zum Bahnhof F-Süd.


    (Die Gleispläne finden sich unter trassenfinder.de > Rechtsklick auf die blauen Punkte > Dateianhänge > APN-Skizze)

    Einmal editiert, zuletzt von Jonaes02 () aus folgendem Grund: typo

  • Vielleicht hier mal zur Illustration der Gleisplan vom Bahnhof Frankfurt Süd: https://trassenfinder.de/api/w…okumente/FFS_2021_NBS.pdf (direkter pdf-Download, 1,2 MB). Alle Gleise, die hier drauf sind, gehören zum Bahnhof F-Süd.


    (Die Gleispläne finden sich unter trassenfinder.de > Rechtsklick auf die blauen Punkte > Dateianhänge > APN-Skizze)

    Also gehört der Haltepunkt Stresemannallee zum Bahnhof Frankfurt Süd?

  • Nein - Haltepunkt = freie Strecke

    Die beiden Posts passen dann aber nicht zusammen. Denn der Haltepunkt ist auf dem Gleisplan drauf, wenn auch der Bahnsteig nicht. Das war vermutlich der Auslöser für 71411812111s Frage.

    Vielleicht hier mal zur Illustration der Gleisplan vom Bahnhof Frankfurt Süd: https://trassenfinder.de/api/w…okumente/FFS_2021_NBS.pdf (direkter pdf-Download, 1,2 MB). Alle Gleise, die hier drauf sind, gehören zum Bahnhof F-Süd.


    (Die Gleispläne finden sich unter trassenfinder.de > Rechtsklick auf die blauen Punkte > Dateianhänge > APN-Skizze)

  • Die beiden Posts passen dann aber nicht zusammen. Denn der Haltepunkt ist auf dem Gleisplan drauf, wenn auch der Bahnsteig nicht. Das war vermutlich der Auslöser für 71411812111s Frage.


    Wo ist der auf dem Plan drauf? Ich sehe weder den HP noch den Bahnsteig Stresemannallee eingezeichnet. Er müsste sich aber außerhalb des Südbahnhofs befinden. Denn:


    M.E. stehen die Einfahrtsignale der S-Bahn-Gleise von Stresemannallee kommend Richtung Südbahnhof kurz vor der Unterführung der Oppenheimer Landstraße. Oder liege ich da falsch?

    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


    (Etwas frei nach Albert Einstein)

    Einmal editiert, zuletzt von multi ()

  • Noch eine Frage: Deute ich den Plan richtig, dass also formal ein kleines Stück des S-Bahn-Tunnels noch zum Südbahnhof gehört?

    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


    (Etwas frei nach Albert Einstein)

  • ein kleines Stück des S-Bahn-Tunnels noch zum Südbahnhof gehört?

    Ja ich denke schon, weil das Einfahrsignal das "Ausfahrsignal" von Lokalbahnhof ist.


    Aber kommen wir mal wieder zum Wenden in Dudenhofen zurück:


    Laut EBO ist die Haltepunkt Definition so:


    Haltepunkt„Haltepunkte sind Bahnanlagen ohne Weichen, wo Züge planmäßig halten, beginnen oder enden dürfen.“ (§ 4 Abs. 8 )


    Im Stellwerksim sieht man, dass Dudenhofen Richtung Offenbach ein Hauptsignal steht(Vom Abzw.), kein Blocksignal.

    Bei Google Maps sieht man ebenfalls, dass ein Hauptsignal direkt am Bahnsteigende steht in Dudenhofen (Richtung Offenbach)


    Also könnten theoretisch die Züge in Dudenhofen aus Richtung Offenbach enden und dann wieder zurück fahren?


    Edit: Wenn es Probleme mit der Fahrstraße gibt, könnte man ja ein Hauptsignal am anderen Bahnsteigende noch bauen und das Einfahrsignal vom Abzweig zu einem Signal mit Vorsignal?

    Einmal editiert, zuletzt von Kuchen125 ()