S-Bahn Stuttgart erhält neues Außendesign

  • Unter http://www.s-bahn-stuttgart.de/redesign stellt die S-Bahn Stuttgart den neuen Look ihrer Fahrzeugflotte vor. Die Grundfarbe ist lichtgrau. Die Türen werden mit schwarzgrau abgesetzt. Zur besseren Orientierung sollen die Mehrzweckflächen und die 1. Klasse außen farblich größflächig und mit entsprechenden Symbolen gekennzeichnet werden. Die Mehrzweckflächen in blau und die 1. Klasse in gelb. Ziel soll sein, die Reisenden besser zu lenken und damit die Pünktlichkeit zu erhöhen sowie die Haltezeiten zu verkürzen.


    Auch das Fahrzeuginnere soll angepasst werden und mehr Platz für Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder schaffen. Dazu wird in den Endwagen bei den derzeitigen Mehrzweckbereichen jeweils eine Sitzgruppe entfernt. Sie soll künftig Rollstühlen und Kinderwagen vorbehalten sein. In den Mittelwagen entfallen jeweils 16 Sitzplätze für weitere Mehrzweckbereiche, die Fahrrädern vorbehalten sind.


    Die nachbestellten 58 ET 430, die ab Ende 2021 die Fahrzeugflotte verstärken und dafür sorgen, dass alle Züge in den Hauptverkehrszeiten mit maximal möglicher Zuglänge fahren können, werden in dem neuen Design ausgeliefert. Bei der Bestandsflotte steht ohnehin turnusgemäß eine Neulackierung an.

    Gruß Tommy

  • Grauenvolle Farbgebung! Anstatt mit dem Gelb die Rolliplätze zu markieren, nimmt man Blau auf Grau und betont die handvoll Sitzplätze in der 1. Klasse mit der Leuchtfarbe. Die Türen in Schwarz anzulegen ist der nächste Unfug.


    Ein Blick zur CFL nach Luxembourg/Trier/Koblenz auf die RE1-Züge zeigt mMn, wie man es Richtig macht: weiße Grundlackierung (wirkt sauber & freundlich), rote Türen, grüne Mehrzweckabteile (Bild im Luxemburger Wort). Sieht man am Bahnsteig sofort, wo man hin muß. Aber die DB hat ja seit 15 Jahren ein Abo auf Mausgrau, Steingrau, Mittelgrau...

  • Ich gebe dem Vorredner penultimo meine Zustimmung. Auch ich finde die Farbgebung furchtbar und halte sie für wenig durchdacht.


    Auch halte ich grundsätzlich die aktuelle Entwicklung in Sachen Zugaußendesign für genau die falsche Richtung. Neben den x Varianten von Außendesigns, die durch die vielen Anbieter über Ausschreibungen eh schon herumfahren, meinen jetzt auch noch immer mehr Bundesländer und Verbünde, sie müssten sich als Designer hervortun. Selbst wenn das rein technisch mal gut geht, anders als in diesem Fall, macht das die Nutzung des ÖPNV nicht leichter; insbesondere, weil man in Deutschland ja an der Tariftrennung zwischen Nah- und Fernverkehr festhält.


    Ich habe als BC100-Vielfahrer mehrmals die Woche den Fall, dass mich Gelegenheitsfahrer ansprechen, ob sie nun mit diesem oder jenem Zug mitfahren dürften mit ihrem Ticket. “Meine Tochter hat gesagt, nicht die weißen Züge“, als der national Express Regionalexpress in weiß mit rotem und blauem Streifen in Köln einfährt. Das gleiche beim RE vom Mannheim nach Mainz. Nur zwei von vielen Beispielen.


    Zusammengefasst: ich kann nicht im geringsten nachvollziehen, warum sich gewisse Führungsetagen in Zugfarben verewigen müssen, und man es nicht beim Konzept belässt, das vor vielen Jahren den anders gelagerten Buntquatsch bei der DB beendet hatte. Nahverkehr ist verkehrsrot und Fernverkehr ist weiß (mit roten oder grünen oder welchen Streifen auch immer). Es kann ja trotzdem jedes EVU seinen Namen draufschreiben oder das Bundesland sein Wappen draufkleben.

  • Da stimme ich auch zu, insbesondere da ich bei diesem Design keinen besonderen Vorteil gegenüber dem "normalen" Verkehrsrot sehe. Es ist ja jetzt keine traditionelle Lackierung, die vielleicht eine Abweichung vom Standard rechtfertigen würde.


    Auch korrespondiert sie überhaupt nicht mit den restlichen Fahrzeugen im Raum Stuttgart. Ich könnte es ja verstehen, wenn man vom deutschlandweiten Standarddesign abwiche, um eine eigenständige Stuttgarter Identität herauszustellen, in dem Sinne also die Lackierung der Stadtbahn und der Busse übernähme.

    Solche Dinge finde ich durchaus gerechtfertigt, man schafft damit Eigenständigkeit und Zusammengehörigkeit des regionalen ÖPNVs.


    Auch wenn ich dafür vermutlich geteert und gefedert werde, so fände ich es durchaus ansprechend, wenn der gesamte RMV, oder zumindest im Regionalverband Frankfurt, SVB als Farbgebung einführen würde, also auch auf S-Bahnen sowie Regionalzügen- und bussen. Die Farbe hat sich mMn wirklich gut als Alleinstellungsmerkmal des ÖPNVs im Großbereich Frankfurt etabliert und ist auch deutschlandweit relativ einmalig, sodass man hier die Chance für eine regionale "Markenidentität" hätte.


    Nichts von Alledem sehe ich aber im Stuttgarter Konzept, weshalb man da doch besser bei verkehrsrotem Lack bleiben sollte...

  • Das in meinen Augen sehr gefällige Landesdesign von Baden-Württemberg zu übernehmen war wohl zu einfach. Muss ja unbedingt "was Neues her". In meinen Augen ist die neue Farbgebung raus geschmissenes Geld.


    Das neue Innendesign gefällt mir dagegen sehr gut.

  • Ich kann mich den Vorrednern nur anschließen: diese "Designer" waren Geldverschwendung. Entweder man hätte das gefällige und erfolgreiche Landesdesign übernommen oder es wirklich einfach gelassen. Und diese Theorie, dass man damit irgendwelche Bruchteile einer Sekunde beim Fahrgastwechsel spart, halte ich auch für unbelegten Schwachsinn.

    Entschuldigt die für mich ungewohnt scharfe Wortwahl hier im Forum, aber das ist rausgeschmissenes Geld für eine Verschlimmbesserung.

  • Ich finde die Vielfalt von Designs schöner. Und gerade in einem anderen Thema geschrieben, kann man so viel schneller das Fahrzeug finden, in das man einsteigen muss, um ans Ziel zu kommen. Voraussetzung: Auf einer Linie wird maximal nur ein Design eingesetzt.

    Ich fand es schade, dass die drei S-Bahn-Lose in Frankfurt alle an die DB gingen. Hatte damit gerechnet, dass man schon an der Farbe der Züge erkennen kann, ob es "mein" Zug sein kann.


    Aber nüchtern betrachtet ist das Design egal, wenn die Fahrzeuge (und Zuganzeiger) ordentlich mit Liniennummer und Fahrtziel beschriftet sind. Dann gilt nur noch der berühmte Satz: Über Geschmack lässt sich streiten.

    Vollkommen Großartiges Forum

  • Auch das ist immer öfter nicht mehr der Fall. Will sagen, die Anzeigen an den Fahrzeugen zeigen oft nichts an, die Anzeigen an den Bahnsteigen sind auch nicht immer korrekt.

    Einige RE werden neuerdings von mehreren Betreibern gefahren, also ist für Abwechslung gesorgt.

  • Mehr Plätze für Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder finde ich gut.


    Bei der Farbgebung schließe ich mich den Vorrednern an. Am passendsten fände ich das gelbe Landesdesign, das die Züge verschiedener EVU tragen.

  • Dem schließe ich mich an. DB Regio Verkehrsrot, deutschlandweit. Fernverkehr weiß mit rotem Streifen. Die Busse sind ja auch verkehrsrot geworden. Ich verstehe das nicht. Wieso muss jeder seinen Senf beim Design dazugeben anstatt es einheitlich zu gestalten? Sowieso bin dafür zurück zur Bundesbahn zugehen. Ich weiß klappt nicht bla bla bla

    ... BWLer am Werk

  • Ach je. Der Nutzen von Designs ergibt sich nicht daraus, ob jemand das schön findet oder nicht. Das Subaro Vürgsta Blau eines lokalen Verkehrsunternehmen ist zwar hässlich, aber das Design ist dennoch nicht „für die Katz“: im Gegenteil.


    Ich finde es absolut begrüßenswert, die S-Bahn gegenüber dem restlichen Regionalverkehr farblich abzusetzen (sowie es bis Ende der 90er immer der Fall war), und noch mehr, dass die Farbgebung nicht mehr betreiberspezifisch ist.


    Was das konkrete Design angeht, bin ich noch unschlüssig und skeptisch, aber oft finde ich sowas in echt dann besser als auf den Simulationen. (Es gibt auch das Gegenteil.) Wie funktional ein solches Design wirklich ist, ist ohnehin schwer einzuschätzen für eine Personengruppe, die sehr wahrscheinlich auch ohne jemals in Stuttgart gewesen zu sein schon wissen wird, wo die erste Klasse und die Mehrzweckabteile sind, auf Hinweise durch das Design also wirklich überhaupt nicht angewiesen ist.

  • Ach je. Der Nutzen von Designs ergibt sich nicht daraus, ob jemand das schön findet oder nicht. Das Subaro Vürgsta Blau eines lokalen Verkehrsunternehmen ist zwar hässlich, aber das Design ist dennoch nicht „für die Katz“: im Gegenteil.


    Ich finde es absolut begrüßenswert, die S-Bahn gegenüber dem restlichen Regionalverkehr farblich abzusetzen (sowie es bis Ende der 90er immer der Fall war), und noch mehr, dass die Farbgebung nicht mehr betreiberspezifisch ist.


    Was das konkrete Design angeht, bin ich noch unschlüssig und skeptisch, aber oft finde ich sowas in echt dann besser als auf den Simulationen. (Es gibt auch das Gegenteil.) Wie funktional ein solches Design wirklich ist, ist ohnehin schwer einzuschätzen für eine Personengruppe, die sehr wahrscheinlich auch ohne jemals in Stuttgart gewesen zu sein schon wissen wird, wo die erste Klasse und die Mehrzweckabteile sind, auf Hinweise durch das Design also wirklich überhaupt nicht angewiesen ist.

    Naja, das Auge fährt mit. Design kostet hässlich oder schön gleich viel. Klar ist das Geschmackssache, ich finde es nur etwas lieblos dahingeklatscht.

    Natürlich ist im Design auch eine funktionale Botschaft vorhanden, aber in erster Linie die Botschaft des Wiederkennens.

    Milka wird wohl kaum ihre Lila Farbe wechseln und Ritter will das Quadrat nicht hergeben.

    Für das funktionale wäre eine deutschlandweite einheitliche Kennzeichnung von Funktionen (1. Klasse, Mehrzweckabteil usw.) wünschenswert, damit ein Tourist aus SH gleich erkennen kann, wohin mit viel Gepäck, egal ob Stuttgart oder Rostock.

  • Naja, das Auge fährt mit. Design kostet hässlich oder schön gleich viel. Klar ist das Geschmackssache, ich finde es nur etwas lieblos dahingeklatscht.

    [...]Für das funktionale wäre eine deutschlandweite einheitliche Kennzeichnung von Funktionen (1. Klasse, Mehrzweckabteil usw.) wünschenswert, damit ein Tourist aus SH gleich erkennen kann, wohin mit viel Gepäck, egal ob Stuttgart oder Rostock.

    Lieblos dahingeklatscht finde ich ein Farbkonzept, das alles einfarbig macht und/oder das per Schema F auf alle Fahrzeuge anwendet, egal, wie das zur jeweiligen Form passt. Irgendwas daran bringt mich hier wieder zu SVB, aber auch die DB-Farbschemata seit 1970 hatten diese Krankheit immer wieder. (Beispiele: V200 in Creme/Türkis, alles Orientrot + Lätzchen, alles Verkehrsrot plus Schnurrbart.) Das vorliegende Konzept ist ziemlich elaboriert, sodass ich Missfallen verstehen kann, den Vorwurf der Lieblosigkeit aber nicht.


    Zum zweiten Teil: ein bundesweit einheitliches Konzept zur Kennzeichnung von Spezialbereichen (Mehrzweckabteile, erste Klasse, kind- und familiengerechte Bereiche) wäre in der Tat wünschenswert, und wenn das nicht den exakten RAL-Farbton, sondern nur die ungefähre Farbe festlegte (und/oder eventuell eine Form: man denke an den 1.-Klase-Strich), könnte man so etwas sicherlich auch in regional- und verkehrsmittelspezifische Designs einbauen. Das dann verbunden mit einer bundesweiten Info-Kampagne...

  • Geschmackssache, eben.

    Grundfarbe + Kontraste für Türen gibt es jetzt schon, in grau und schwarz zu ändern ist nichts besonders, hellblaue undgelbe Flächen irgendwie verteilt. Dass das eine Kennzeichnung sein soll, muss dann ein potentieller Nutzer wissen. Als Hobbyist käme ich noch auf die erste Klasse (wobei bei der HLB kennzeichnen die gelben Köpfe aber nicht erste Klasse Abteile), aber auf hellblau nicht ohne Erklärung.


    In Bezug auf Stuttgart hätte die Grundfarbe auch gelb gewählt werden können.

  • Dieses "80% rot auf alles außer Fernverkehr" führt doch bloß zu Verwechslungen? Ist das jetzt hier die S6 oder der Mittelhessenexpress? Als da noch 425er fuhren, war das für manche Leute einfach unmöglich zu unterscheiden. Unterschiedliche Lackierungen für unterschiedliche Produkte sind da schon besser.

    fork handles

  • Boah, ist dieses Design hässlich!!! Und ich schließe mich der Vokabel LIEBLOS voll an.


    baeuchle: Natürlich ist das Design elaboriert und funktional gedacht. Das heißt aber nicht, dass das mit Liebe gemacht ist. Die Frage wäre auch, Liebe wem oder was gegenüber?

    Für mich hat Design zu allererst immer einen ästhetischen Anspruch. Wiedererkennungswert und funktionale Hilfestellungen kommen für mich (ja, das ist subjektiv mein Bedürfnis) danach. Und ästhetisch ist dieses neue Stuttagarter Design echt Ka...e. Da sind sich hier bisher ja alle erstaunlich einig. Also lieblos gegenüber dem ästhetischen Empfinden des Betrachters.

    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


    (Etwas frei nach Albert Einstein)

  • SVB finde ich übrigens nicht lieblos. Aber ich finde unifarbene Designs auch nicht prinzipiell lieblos. Und SVB war ursprünglich nicht einmal unifarben. Die Fahrzeuge hatten, wenn nicht Werbung, einen recht hohen bunt gemusterten Zierstreifen unter den Fenstern in drei verschiedenen Designs. Die hat man irgendwann weggelassen, was ich sehr schade finde. Wenn die Muster das Problem waren, hätte man sich da was anderes überlegen können, aber ganz weg, hat die Sache langweilig gemacht.


    Beim T-Wagen setzt man jetzt vornehmlich auf schwarze Türen als Abwechslung. Finde ich lahm. Ein Modegag, den sie sich wahrscheinlich von der neuen Baureihe der Berliner S-Bahn abgeguckt haben, die ggü den Designs (fast) aller Vorgänger nach meinem Empfinden auch hässlicher ist.

    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


    (Etwas frei nach Albert Einstein)

  • baeuchle: Natürlich ist das Design elaboriert und funktional gedacht. Das heißt aber nicht, dass das mit Liebe gemacht ist. Die Frage wäre auch, Liebe wem oder was gegenüber?

    Liebe dem fertig designten Objekt gegenüber. Ich finde es unglaublich vermessen der Designerin gegenüber, dass ihr (oder ihm) letztlich die Professionalität abgesprochen wird, weil man das Ergebnis nicht ästhetisch schön findet.