Alles anzeigenNoch besser mit Abstand unterwegs: RMV und Partner präsentieren Auslastungsprognose
Pilotprojekt auf mobiler RMV-Website / Piktogramm in RMV-Verbindungsauskunft weist auf voraussichtliches Fahrgastaufkommen hin / auslastungsabhängige und optimierte Routenanzeige
Ab September können sich RMV-Fahrgäste bereits vor Fahrtantritt über das geschätzte Fahrgastaufkommen in den Verkehrsmitteln ihrer geplanten Route informieren. Die prognostizierte Fahrzeugbelegung wird in Form eines Piktogramms in der Verbindungsauskunft auf der für Smartphones angepassten mobilen RMV-Website (m.rmv.de) angezeigt. Ist das zu erwartende Fahrgastaufkommen auf der gewünschten Verbindung hoch, werden dem Fahrgast alternative Routen mit voraussichtlich geringerem Fahrgastaufkommen vorgeschlagen. Das Pilotprojekt haben RMV, VGF, traffiQ und der Auskunftsspezialist HaCon nach Zuspitzung der Corona-Krise innerhalb kürzester Zeit auf die Beine gestellt. Die Funktion soll zu einem späteren Zeitpunkt auch in der RMV-App verfügbar sein.
„Unser oberstes Ziel ist, dass unsere Fahrgäste auch zu Zeiten von Corona mit einem sicheren Gefühl in Bus und Bahn einsteigen“, sagt RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat. „Mit der RMV-Auslastungsprognose geben wir unseren Fahrgästen nach sehr kurzer Entwicklungsarbeit ein Tool an die Hand, um ihre Fahrt im öffentlichen Nahverkehr noch besser planen zu können. Damit sind wir in Deutschland Vorreiter, was eine Auslastungsprognose im Nahverkehr angeht, denn anders als der Fernverkehr können wir nicht auf Reservierungsdaten zugreifen.“
„Seit Beginn der Corona-Pandemie haben wir eine Reihe an Maßnahmen ergriffen, um die Fahrt im Frankfurter Nahverkehr auch unter Corona-Bedingungen so sicher wie möglich zu machen“, so Michael Rüffer, Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF). „Neben der nächtlichen Reinigung neuralgischer Stellen in den Innenräumen in allen U- und Straßenbahnen haben wir auch die Reinigung unserer Stationen verstärkt. Zudem werden unter dem Motto „Gesundheit hat Vorfahrt“ in den kommenden Wochen weitere Möglichkeiten testen, um unseren Fahrgästen eine sichere und unbeschwerte Fahrt anbieten zu können. Die Auslastungsprognose ist dabei unser erster Meilenstein. Im Rahmen unseres Covid 19-Arbeitskreises (das so genannte ‚C19-Lab‘), den wir mit RMV und traffiQ gegründet haben, werden wir unsere Fahrgäste zu unseren Aktivitäten befragen.“
Dr.-Ing. Tom Reinhold, Geschäftsführer von traffiQ, ergänzt: „Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem erst seit wenigen Wochen aktiven automatischen Fahrgastzählsystem (AFZS) einen wichtigen Baustein für die Auslastungsprognose stellen können. Das AFZS ist ein gemeinsames Projekt von traffiQ und VGF, durch das zurzeit insgesamt 115 Fahrzeuge mit Zähltechnik ausgerüstet hat, davon 56 U-Bahn- und Straßenbahnfahrzeuge und 59 Busse.“
Das AFZS war zu Beginn der Pandemie im Aufbau begriffen. Jetzt sind alle vorgesehenen Fahrzeuge ausgerüstet und gehen mit letzten Einstellarbeiten nach und nach online. „Dass wir dieses Instrument gerade jetzt, in Zeiten von Corona, erstmals effektiv nutzen können, ist eine glückliche Fügung“, schließt Reinhold. „Mein Dank gilt den Kolleginnen und Kollegen für die schnelle und interdisziplinäre Zusammenarbeit. Es zeigt einmal mehr, welches Potenzial im Frankfurter Nahverkehr steckt.“
„Die Auslastungsprognose ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie der ÖPNV schnell und effektiv auf die neuen Herausforderungen durch Corona reagiert“, so Steven Ahlig, Leiter Geschäftsentwicklung des technischen Partners HaCon. „Das Mobilitätsverhalten hat sich in den vergangenen Wochen stark verändert, viele Passagiere möchten nach Möglichkeit auch während einer Fahrt im ÖPNV Abstand halten. Digitale Technologien leisten hier einen wesentlichen Beitrag: HaCon und Siemens haben gemeinsam eine Software entwickelt, um die Passagierzahlen für jede Verbindung vorherzusagen. Dabei kommen verschiedene Big-Data-Technologien und selbstlernende Algorithmen zum Einsatz. Jeder kann sich nun im Voraus informieren, wie voll zum Beispiel bei die Busfahrt morgen werden wird. Wir freuen uns, dass wir die Lösung gemeinsam mit dem RMV so schnell umsetzen konnten.“
Über die neue RMV-Auslastungsprognose
Die Prognose für das Fahrgastaufkommen basiert auf Daten von über zwei Millionen täglichen Abfragen aus der RMV-Verbindungsauskunft sowie Daten aus dem RMV-HandyTicket. Das und die zusätzlichen Daten aus den automatischen Fahrgastzählsystemen des Stadtverkehrs Frankfurt am Main (U-Bahn, Straßenbahn und Bus) und der S-Bahn RheinMain werden im Zeitfortschritt zunehmend präzise Prognosen für das Fahrgastaufkommen in den ÖPNV-Fahrzeugen aus dem Frankfurter Stadtgebiet und dem S-Bahn-Netz-RheinMain bereithalten.
Die verwendeten Informationen wurden datenschutzrechtlich geprüft, als unbedenklich eingestuft und lassen keinerlei personenbezogene Rückschlüsse zu. „Die jetzige Datenlage ist ein vielversprechender Start“, so Ringat, „Die Prognose wird jedoch umso genauer, je mehr Daten uns aus dem täglichen Betrieb aus dem gesamten Verbundgebiet übermittelt werden. Daher freuen wir uns besonders, dass im RMV-Gebiet weitere Partner wie die Stadtwerke Gießen und die in Gießen fahrende MIT.BUS GmbH ebenfalls an dem Thema arbeiten und uns mittelfristig genaue Positionsdaten und Fahrzeugbelegungen übermitteln können.“
Zusätzlich zu den genannten Datenquellen berücksichtigt der selbstlernende Algorithmus in seiner Prognose auch planbare externe Einflüsse, wie zum Beispiel Baustellen und Termine von etwaigen Großveranstaltungen. Mittelfristig plant der RMV weitere Datenquellen in die neue Auslastungsprognose zu integrieren, um so auch kurzfristige Einflüsse, wie zum Beispiel Störungen und Ausfälle, zu berücksichtigen und so eine Prognose in Echtzeit zu ermöglichen. Zudem ist mittelfristig geplant, auch die Verteilung der Fahrgäste innerhalb eines Fahrzeugs anzuzeigen.
Über die mobile Verbindungsauskunft
Die Auslastungsprognose ist zum Start zunächst ausschließlich in der mobilen Verbindungsauskunft verfügbar. Mit der mobilen Verbindungsauskunft können Fahrgäste bei der Planung ihrer Reiseroute neben den klassischen ÖV-Verbindungen mit Bussen und Bahnen auch weitere Verkehrsmittel bzw. Mobilitätsangebote einbeziehen: Möglich sind auch Kombinationen mit Carsharing, Bikesharing, dem Taxi oder dem eigenen Fahrrad. Die mobile RMV-Website ist für alle Smartphones und Tablets einfach über den Browser unter www.rmv.de erreichbar. Bei Desktop-PCs gibt man im Browser einfach m.rmv.de ein.
Noch besser mit Abstand unterwegs: RMV und Partner präsentieren Auslastungsprognose
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- [Pressemitteilung]
- Tommy
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Klingt spannend.
Mal der vorsichtige Aufruf an die regelmäßigen Nutzer.....für die Fahrten die man macht die eigenen Fahrt
aufrufen und schauen in wie weit die Anzeige (gefühlt) stimmt.
Bei der Stadtbahn rechne ich bei dem 'gefühlt' mit Abweichungen, da sich dort wegen der Zuglänge eine
ungleichemäßige Verteilung übers Fahrzeug bei der subjektiven Beobachtung stärker auswirken wird.
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Genau diese ungleichmäßige Verteilung könnte die Berechnung schwierig gestalten. Vorderer Zugteil so voll, das die Türen kaum noch zugehen, 60 m weiter hinten gibt es noch genügend Sitzplätze. Je nachdem, wo, d.h. in welchem Fahrzeug, ein AZS installiert ist, stimmt das Ergebnis nur örtlich begrenzt.
Optimalerweise sollten alle Fahrzeuge damit ausgerüstet werden. Hat dann auch den Vorteil, dass die Auswertung über die Auslastung insgesamt relativ genau sein sollte.
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Optimalerweise sollten alle Fahrzeuge damit ausgerüstet werden.
Bei der U-Bahn sicherlich sinnvoll, bei den Bus-Linien wird es mit der Anzahl der verschiedenen Fahrzeugtypen zu aufwendig den optischen Sensor zu kalibrieren (Bei den U5-Wagen sind die Abstände und Tür-Bereiche so ähnlich, dass da eine Standardeinstellung von einer Tür für alle reichen dürfte). Auch interessant wäre es zu wissen ob die Zähldaten automatisch versendet werden oder abends auf dem Betriebshof per Stick runter gezogen werden müssen.
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Die gängigen AFZS sind im Türrahmen installiert. Dabei erkennt das System, ob Fahrgäste ein- oder aussteigen. Dazu müssen in einem Fahrzeug alle Türen damit ausgerüstet sein. Zur Auslastungsberechnung werden dann die Daten aller Türen zusammengefasst. Selbst die Verteilung im Zug lässt sich damit ermitteln, das ginge aber auch über andere Wege. Aufgrund statistischer Modelle muss nur ein gewisser Prozentsatz damit ausgerüstet sein. Dann sind allerdings ein paar Rahmenbedingungen zu beachten.
AFZS sind mittlerweile Standard, Traffiq und VGF haben hier ja nun nachgezogen. Bei der S-Bahn sind die ja seit dem neuen Verkehrsvertrag im Einsatz. Im Regionalverkehr sind die ebenfalls immer häufiger zu finden.
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Bei der U-Bahn sicherlich sinnvoll, bei den Bus-Linien wird es mit der Anzahl der verschiedenen Fahrzeugtypen zu aufwendig den optischen Sensor zu kalibrieren (Bei den U5-Wagen sind die Abstände und Tür-Bereiche so ähnlich, dass da eine Standardeinstellung von einer Tür für alle reichen dürfte). Auch interessant wäre es zu wissen ob die Zähldaten automatisch versendet werden oder abends auf dem Betriebshof per Stick runter gezogen werden müssen.
Die Daten werden über Funk bzw. ja nach verwendeter Technik, an die Betriebsleitsysteme der Verkehrsunternehmen "live" übermittelt. Diese Daten gehen dann über eine Schnittstelle an den RMV weiter, welcher dann diese Daten in seinen Auskunftsystemen zur Verfügung stellt. Bei Bussen stellen die Fahrzeughersteller die "Sensoren" her und bauen diese, je nach Kundenwunsch, auch ein. Später muss der jeweilige Verkehrsbetrieb diese nur in sein Betriebsleitsystem integrieren (IBIS und Co). Bei Zügen/ Bahnen dürften die Hersteller auch solche Sensoren im Angebot haben.
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Ich könnte mir auch eine Anzeige an den DFI vorstellen. Zumindest da, wo die Bahnen in dichten Abständen folgen (Stammstrecken), kann es oft hilfreich sein zu wissen, dass die nächste Bahn voll, die in 2 oder 5 Minuten folgende Bahn aber leer sein dürfte. Das hilft zwar nicht bei der Fahrt nach Gonzenheim, wenn die U 2 gerade voll ist; aber wer nur bis Heddernheim will, wartet dann ggf. gerne die 2 Minuten auf die nächste Bahn.
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Ich könnte mir auch eine Anzeige an den DFI vorstellen.
Da kann man sich oftmals auch einfach nur Brain 1.0 vorstellen. Mit ein wenig Intelligenz kann man davon ausgehen, daß auf Stammstrecken bei zwei Zügen im Minutenabstand die zweite Bahn wohl etwas leerer sein wird als wenn die zweite Bahn im 10-Minuten-Abstand kommt. Gestern beim Bahnhofswechsel in Paris habe ich, da genügend Zeit vorhanden, auch einfach eine 4 fahren lassen, weil die nächste im Minutenabstand hinterherkam und die erste den Pulk abgeräumt hat.
Ansonsten sind Befüllungsanzeigen auch wiederum nur mit Brain 1.0 zu benutzen. Was nutzt es mir, auf dem Display zu sehen, daß die dritte U4 "leer" ist, wenn ich keine örtliche Ahnung habe, daß zwischendrin noch die Konstablerwache liegt, an der sich jede Bahn gut füllt.
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Bei der Stadtbahn rechne ich bei dem 'gefühlt' mit Abweichungen, da sich dort wegen der Zuglänge eine
ungleichemäßige Verteilung übers Fahrzeug bei der subjektiven Beobachtung stärker auswirken wird.
Wenn ich da an meine Erfahrung mit neueren englischen E-Triebwagen insbesondere im Stromschienenbereich zurückdenke, wird dort doch sehr genau die Verteilung der Fahrgäste in den einzelnen Wagenteilen angezeigt. Man kann also schön den Befüllungsgrad des gesamten Zugs beobachten und ggf. entscheiden, einfach drei Wagenteile weiterzugehen.
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Brain 1.0 nutze ich auch . Wenn alle Fahrgäste und auch Nicht-Fahrgäste das täten, hätten wir aber deutlich weniger zum Schreiben hier.
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Genau diese ungleichmäßige Verteilung könnte die Berechnung schwierig gestalten. Vorderer Zugteil so voll, das die Türen kaum noch zugehen, 60 m weiter hinten gibt es noch genügend Sitzplätze. Je nachdem, wo, d.h. in welchem Fahrzeug, ein AZS installiert ist, stimmt das Ergebnis nur örtlich begrenzt.
Wenn man nicht alle Wagen eines Betriebes mit den AZS ausgerüstet sind, werden wohl zumindest nur reine Züge mit AZS und reine Züge ohne (oder mit abgeschaltetem) AZS gebildet. Nur so kann das in etwa funktionieren.
Die BVG (Berlin) setzt seit Jahrzehnten (vereinzelt) reine Zählzüge ein. So hat die BVG Daten vom kompletten Zug auf einer kompletten Fahrt.
Lustig, wenn ich solche Züge innerhalb weniger Tage öfter zufällig nutze und dann über Monate nicht mehr in Berlin bin.