Gedanken zu einem Stadtbahn- oder Straßenbahn-Netz im Bereich Oberursel / Bad Homburg

  • Genau deshalb wird ja die Taunusbahn elektrifiziert.

    Ich schätze eher, dass deshalb trotzdem nicht mehr Leute auf die RB15 bzw. in Zukunft S5 umsteigen. Ein paar sicher, aber eher die wenigsten.

    Die Oberurseler Gegend und weiter hinten raus Richtung Königstein ist richtig schlecht mit dem ÖPNV aus dem Taunus zu erreichen.


    Meines wird sicher ein Extrembeispiel sein, aber mit dem ÖPNV brauche ich ca. 1h. Anstatt 15-30Minuten mit dem Auto von Anspach nach Oberstedten. (Mit laufen zum Bahnhof/Haltestelle.)

  • Nunja, Oberursel und Königstein etc. sind das eine, Einpendler nach Homburg selbst oder Frankfurt das andere. Die dürften zahlenmäßig den erstgenannten wohl kaum unterlegen sein. (Von den Nadelöhren Saalburg und PPR mal abgesehen, da können es schnell mehr als die 15-30 Minuten werden.)

  • Das Beispiel von Taunusbahner spricht dafür, neben einem möglichen Strab-Netz für Bad Homburg / Oberursel auch ein qualifiziertes Busnetz im Hochtaunuskreis zu ergänzen. Ich denke da an an Schnellbusse für Pendler, die - ggf. auf Busspuren an neuralgischen Punkten - an die Strab, z.B. in Dornholzhausen und im Bereich Lahnstraße / Hohemark anbinden und dann auch als Schnellbus zu weiteren Arbeitsplatz-Schwepunkten weiterfahren, die nicht direkt über die Schiene (S 5 / RB 15, Strab, U 2, U 3, RTW) erreicht werden. Das könnten z.B. Gewerbegebiete im Westen Ober-Eschbachs sein, oder im Bereich Eschborn / Sulzbach / Kronberg.


    Da dürfte die Direktfahrt mit einem neuen X-Bus von Usingen oder Anspach auch nach Kronberg schneller sein als die Fahrt mit verlängerter S 5 - RTW - S 4 mit 2 x Umsteigen und möglichen Fußwegen. Und die, die direkt nach Oberursel oder Bad Homburg Mitte wollen, könnten dann je nach Linienführung in Dornholzhausen oder im Bereich Lahnstraße in Strab oder Stadtbahn umsteigen. Und wenn die Linienführung auch über Oberstedten geht, könnte Taunusbahner auch dort direkt aussteigen und kann sich überlegen, ob der Umstieg in die Strab in Dornholzhausen mit Halt im Ortskern Oberstedten oder der Bushalt an der B 456 am östlichen Rand von Oberstedten günstiger sind.

  • Ich verweise hier einmal auf die von Kosten erwähnte Studie zur B 456, die statt in den Seilbahn-Thread besser hierher passr:

    https://ratsinfo.hochtaunuskre…o/vo0050.asp?__kvonr=3298 (hier dann auf den Downlowd zum Schlussbericht klicken)


    Die hier als ein Baustein genannten Schnellbusse ließen sich auch an geeigneten Haltestellen, z.B. Dornholzhausen, mit den von mir angedachten Straßenbahnen verknüpfen, z.B. über die mögliche Anbindung von Oberstedten und Dornholzhausen auch an die U 3 oder weiterführende Vernetzungen etwa in Oberurseler Gewerbegebiete.


    In dieser Studie würde ein möglicher P+R-Platz Dornholzhausen (egal ob an U-Bahn, Straßenbahn oder Schnellbus angebunden) überhaupt nicht als möglicher Lösungsansatz angedacht. Der Grund liegt für mich auf der Hand: Die neuralgischen Punkte der B 456 sind einmal die Saalburgkuppe weiter nördlich und zum anderen die PPR-Kreuzung in Dornholzhausen in Höhe Saalburgstraße selbst.


    Ein P+R-Großparkplatz für einen überörtlichen Bedarf müsste also nördlich von Dornholzhausen liegen, um eine nennenswerte Entlastung der neuralgischen Kreuzung zu erreichen und hätte als Fahrgast-Potential ausschließlich die P+R-Nutzer. Hinzu kommt, dass die Nutzer weiterhin den neuralgischen Bereich an der Saalburgkuppe befahren müssen und weiterhin verhältnismäßig lange Fahrtstrecken mit dem Auto zurückgelegt werden.


    Für die Einwohner von Dornholzhausen und für die Besucher der Grünachse Tannenwaldallee - Gotisches Haus sehe ich weitere Haltestellen als sinnvoll an, für deren Erschließung mir eine Straßenbahn als effozientere Lösung als eine Stadtbahn erscheint.

  • Wäre es nicht auch denkbar von der U3 einen Abzweig entlang der Bundesstraße über Oberursel Oberstesten, HG Dornholzhausen und weiter Richtung Saalburg und Wehrheim fahren zu lassen. Hiermit könnte man doch auch einige Pendler einsammeln? Wie schätzt ihr das ein?

  • Im Anfangs-Thread hatte ich über eine Straßenbahnverbindung von Oberursel via Oberstedten nach Dornholzhausen gesprochen und auch diese aufgrund des eher begrenzten Potentials erst in die zweite Reihe gesetzt.


    Für eine Stadtbahn - auch wenn sie bis nach Wehrheim fahren sollte - sehe ich nicht das Fahrgast-Potential, das den höheren Bau-Aufwand, z.B. für höhere Bahnsteige und evtl. andere technische Parameter - rechtfertigt. Hinzu kommt die schwierige Topographie: Deutliche Steigungen und ein notwendiger Eingriff in den Naturpark Hochtaunus.


    Vom Potential her sehe ich eventuell noch Möglichkeiten, in einer 3. Phase eine bis dahin erfolgreiche Straßenbahn bis zur Saalburg zu verlängern, auch noch gerne mit Anbindung an die Taunusbahn. Aber bereits das ist reine Spekulation, auch wenn in alter Zeit die Tram schon bis zur Saalburg fuhr.


    Deutlich realistischer sehe ich die Einrichtung eines ergänzenden Schnellbus-Netzes, notfalls auch mit Einschränkungen für den "heiligen MIV": Einmal ist die Trasse schon da (B 456), und als ergänzende Infrastruktur kann es Busspuren eventuell auch als Neubau in den Staubereichen, geben. Da die Staus aber tageszeitlich richtungsbezogen sind, würde ggf. eine neue Bus-Fahrbahn in den Staubereichen reichen.


    Der wesentliche Vorteil für die Nutzer wäre, dass wegen der geringeren Kapazität ein dichterer Takt möglich wäre. Für 200 Fahrgäste / Stunde wäre eine Stadtbahn überdimensioniert, ein Halbstunden-Takt einer Tram würde reichen, aber die Busse könnten im 10-Minuten-Takt fahren. Die Fahrzeiten aller drei Verkehrsmittel wären wegen der Topographie und bei nur wenigen Halten in etwa gleich. Und auch von der Schiene gewohnte Service-Leistungen wie Platz-Reservierung, Ruhebereiche, Lektüre und Kaffeebar mit Imbiss lassen sich in Bussen verwirklichen, wie die Fernbusse beweisen.


    Expressbusse bieten weitere Vorteile: Die können auch von der Straße abfahren und Siedlungsbereiche wie Dornholzhausen, Kirdorf und Oberstedten direkt bedienen, und die Linienführungen sind flexibel. So könnten einige Linien direkt zu Stadtbahn und S-Bahn in Oberursel und Bad Homburg fahren, während einzelne Linien zu Gewerbegebieten abseits der Schiene fahren und dort auch verschiedene Haltestelle bedienen. Das fängt schon in Bad Homburg an, wo das dortige GE-Gebiet Ober-Eschbach nicht direkt an der U 2 liegt und reicht bis Eschborn Ost, Süd und Camp Phönix und Kronberg Süd / Schwalbach Nord. Die Fahrbeziehungen lassen sich durch Befragungen hinsichtlich Quellen und Zielen und Zeiten ermitteln, und darauf können Fahrpläne und Linienführungen abgestimmt werden. Auch auf mögliche Veränderungen, z.B. infolge verstärkten HomeOffice can flexibler reagiert werden.

  • Im Grundsatz wäre das eine sehr gute Lösung, vor allem weil sie den wichtigsten Fehler in manch anderer Planung nicht wiederholt. Das P+R Parkhaus muss nämlich nördlich der sog. PPR-Kreuzung liegen, weil die Kreuzung sonst nicht entlastet würde. Schau Dir mal das Umfeld dieser Kreuzung bei google-maps an. Nördlich der PPR-Kreuzung gibt es eine Grünfläche zwischen der B456 und der Ricarda Huch Straße, die möglicherweise für ein Parkhaus genutzt werden könnte. In Oberursel reicht die Wohnbebauung sehr nah an die Lahnstraße heran. Es dürfte schwierig werden, dort eine Trasse für die Bahn zu führen. Zwischen Oberursel und PPR-Kreuzung muss die Bahn dann die A661, die Niederstedter Straße und mehrfach die B456 queren. Das ließe sich bestimmt lösen, aber kaum von den Politikern, die seit 40 Jahren keine Lösung für die PPR-Kreuzung finden können. Da gibt es andere Projekte, die einfach mehr Spaß machen ;)

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