Offener, heller, freundlicher: Deutsche Bahn modernisiert Frankfurter Hauptbahnhof

  • Nennt mich dusselig, aber ich finde keinen Menüpunkt, um ein Thema zu eröffnen. Daher an dieser Stelle. Falls das generell nicht hierhin gehört, bitte einfach löschen. Danke. Und los geht's:


    Der Umbau der B-Ebene im Hauptbahnhof hat begonnen, auch wenn es offiziell erst nächste Woche losgeht. Ein paar Bilder vom abgetrennten westlichen Ende der B-Ebene. Der Durchgang zur Spielothek dürfte in Kürze auch entfallen, wenn man der Bodenmarkierung Glauben schenken mag.


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    Blick hinter die silbernen Wände auf die alte Passage:

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    Das Bauschild wird gerade vor dem MickyDs aufgebaut.


    Alle Bilder von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von penultimo ()

  • Ich nehme mal die Bilder von penultimo von Donnerstag und die aktuelle Presseinfo der DB von heute zum Anlass und trenne die Modernisierung der B-Ebene Frankfurt Hauptbahnhof vom Rest der Tunnelstationen ab. Heute ist offizieller Spatenstich für die Neugestaltung der B-Ebene. In der Presseinformation finden sich auch Visulasierungen, ein Video und ein Faktenblatt.


    Gruß Tommy

  • Aktuell ist der Durchgang zwischen Nord- und Mittelteil der B-Ebene durch Ständerwände blockiert. Unterirdisch kommt man nur noch über die U-Bahnsteige durch. Nach Norden hin ist nur noch der Ausgang zur Düsseldorfer Straße (Westseite) hin offen, Die Zugänge Düsseldorfer Straße (Ostseite), Poststraße und Karlstraße sind geschlossen.


    Auf dem Parkplatz vor dem Nordbau ist das Baustellenlager eingerichtet. Dadurch ist auch der Fußweg außen um den Nordbau herum blockiert; die Alternativroute führt am besten via Querbahnsteig. Die Treppe Poststraße scheint als Baustellenzugang zu dienen.

  • Im Nordflügel werden 2024 zumindest die technischen Anlagen erneuert, die die B-Ebene und den S-Bahnhof betreffen. Auf alten Baubildern aus den 70zigern sind die Einbauten teilweise zu erkennen. Zusätzlich wird das Dach des Nordbaus saniert, sowie das dortige Technikzentrum. Die Maßnahmen zur Neustrukturierung des Nordflügels beginnen dann nach der EM 2024.


    In dem Plan https://www.mein-hbf-ffm.de/fi…ppenabgaenge_gesperrt.pdf sieht man schön die aktuelle Baustellenfläche. Mitte 2021 soll der Durchgang wieder möglich sein und die Baustelle wandert Richtung Süden.

  • Wenn die Arbeiten in einem ähnlichen Tempo vonstatten gehen wie die Deckensanierung der S-Bahn-Steige, sind sie zur 200-Jahr-Feier des Hauptbahnhofs vielleicht schon fertig.

    Es folgt die Durchsage für die Fahrt in Richtung Preungesheim.

  • Wenn die Arbeiten in einem ähnlichen Tempo vonstatten gehen wie die Deckensanierung der S-Bahn-Steige, sind sie zur 200-Jahr-Feier des Hauptbahnhofs vielleicht schon fertig.

    Es wird wahrscheinlich bei den S-Bahn Bahnsteigen keine Deckenverkleidungen mehr geben. Das Thema Brandschutz hat sich deutlich verschärft, daher hat die VGF bei der Konstablerwache die Decken auch nicht verkleidet. Allerdings ist das Thema noch nicht endgültig entschieden.

  • Wenn die Arbeiten in einem ähnlichen Tempo vonstatten gehen wie die Deckensanierung der S-Bahn-Steige, sind sie zur 200-Jahr-Feier des Hauptbahnhofs vielleicht schon fertig.

    Da spricht der Populist. Schonmal überlegt, warum Bauarbeiten auf aktiven Bahnsteigen während laufenden Zugbetriebs erheblich länger dauern könnten als in fürs Publikum abgesperrten Bereichen?

  • Ole, gehe ich richtig davon aus das die Decken im Vorgriff auf die zukünftige Deckenverkleidung schwarz gestrichen wurden? Wenn ja warum hat man das getan wenn evtl. absehbar war das die neue Deckenverkleidung möglicherweise aus Brandschutzgründen auch nicht genehmigungsfähig ist?

    Jetzt hat man die Bahnsteige optisch in 'schwarze Löcher' verwandelt und obendrein sind die Deckenflächen und die an den Decken verlaufenden Installationen visuell kaum noch zu kontrollieren. Erstmal den rohen Beton zu belassen wäre doch i.O. gewesen und die Kosten für das schwarz pinseln hätte man sich auch gespart.
    Bin nur ich das der das nicht versteht?

  • Ole, gehe ich richtig davon aus das die Decken im Vorgriff auf die zukünftige Deckenverkleidung schwarz gestrichen wurden? Wenn ja warum hat man das getan wenn evtl. absehbar war das die neue Deckenverkleidung möglicherweise aus Brandschutzgründen auch nicht genehmigungsfähig ist?

    Jetzt hat man die Bahnsteige optisch in 'schwarze Löcher' verwandelt und obendrein sind die Deckenflächen und die an den Decken verlaufenden Installationen visuell kaum noch zu kontrollieren. Erstmal den rohen Beton zu belassen wäre doch i.O. gewesen und die Kosten für das schwarz pinseln hätte man sich auch gespart. Bin nur ich das der das nicht versteht?

    Ich habe mir erlaubt, Dir in jenem Thread, der sich mit den S-Bahn-Tiefbahnhöfen beschäftigt, die schon bekannte Erklärung dazu zu posten.

  • Eine kleine Presseschau zum Beginn der Bauarbeiten:

    • Die FAZ gibt offenbar weitgehend die Spatenstich-Zeremonie wider, wobei Zweifel durchklingen, ob die Stadt es schafft, bis 2024 bereit zu sein für den Umbau des Vorplatzes.
    • Die FNP nennt viele sehr interessante Details, etwa dass die Nordflügel-Bauarbeiten erheblich längern dauern und die Pläne sowohl für Parkhaus wie auch für eine Fahrrad-Tiefgarage nicht weiterverfolgt werden (und warum).
    • Die Rundschau verrät unter anderem, dass die B-Ebene bis 2021 im Nordteil und dann ab 2022 im Südteil saniert wird.
    • Die Hessenschau erzählt nichts Neues, zeigt aber ein Video, unter anderem offenbar mit einer Art Mock-Up der neuen Gestaltung, wo die "Spatenstich"-Zeremonie stattfand, und Video-Sequenzen der Visualisierungen.
  • Teilweise wird allerdings Nordbau und Nordflügel durcheinander gebracht. Die FNP beschreibt wenigstens die Lage. Allerdings bleibt offen, ob tatsächlich der Nordbau bis 2024 umgebaut wird. Da auch die Einbauten in der Haupthalle erst nach 2024 entfernt werden, dürfte auch davon ausgegangen werden, dass der Ausbau des Nordbaus erst nach 2024 erfolgen wird. Bis 2024 soll offiziell nur die Technikzentrale sowie das Dach renoviert werden, so steht es zumindest im Faktenblatt.


    Der Nordflügel dient hauptsächlich nur internen Zwecken, daher ist dessen Umbau für den Passagierverkehr nicht wesentlich.


    In der ehm. Post- und Pakethalle finden bereits Bauarbeiten statt, die im Zusammenhang mit der Erneuerung der Brandschutzanlage stehen. Das Problem des Fahrradparkhauses lag auch in der Frage der Anbindung, da eine neue Rampe notwendig geworden wäre. Da das nun wegfällt, muss auch kein Eingriff dafür erfolgen.

  • Wenn die Arbeiten in einem ähnlichen Tempo vonstatten gehen wie die Deckensanierung der S-Bahn-Steige, sind sie zur 200-Jahr-Feier des Hauptbahnhofs vielleicht schon fertig.

    In diesem Zusammenhang muss daran erinnert werden, dass die gesamte Bauzeit des 1888 eröffneten Frankfurter Hauptbahnhofs 5 Jahre betragen hat (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/…Hauptbahnhof#Realisierung).


    Was soll also an grugas Bemerkung populistisch sein? Auf den S-Bahnsteigen fehlen mittlerweile seit mehr als 14 Jahren die Decken, die Sanierung der B-Ebene soll nach jetzigem Stand 4 Jahre dauern. Man muss sich wirklich fragen, warum alles heute so endlos lange dauert, obwohl völlig andere technische Möglichkeiten zur Verfügung stehen als in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts.


  • Man muss sich wirklich fragen, warum alles heute so endlos lange dauert, obwohl völlig andere technische Möglichkeiten zur Verfügung stehen als in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts.

    Weil hier z. B. unter rollendem Rad bzw. laufenden Schuhen gebaut wird. Es ist ein erheblicher Unterschied, ob ich einfach auf der grünen Wiese einen Bau ohne Behinderungen hinstellen, oder ob mir ständig Leute im Weg rumturnen und ich nur Meter für Meter bauen kann. Und ansonsten haben wir heute völlig andere technische Möglichkeiten, dafür aber auch völlig andere technische Anforderungen (Brandschutz beispielsweise) und Ansprüche (Barrierefreiheit u. a.). Ist letztlich wie mit einer neuen Rechnergeneration, wo die Prozessormehrleistung durch ein ineffizienteres neueres Betriebssystem grad wieder aufgefressen wird.

  • Weil hier z. B. unter rollendem Rad bzw. laufenden Schuhen gebaut wird. Es ist ein erheblicher Unterschied, ob ich einfach auf der grünen Wiese einen Bau ohne Behinderungen hinstellen, oder ob mir ständig Leute im Weg rumturnen und ich nur Meter für Meter bauen kann. Und ansonsten haben wir heute völlig andere technische Möglichkeiten, dafür aber auch völlig andere technische Anforderungen (Brandschutz beispielsweise) und Ansprüche (Barrierefreiheit u. a.). Ist letztlich wie mit einer neuen Rechnergeneration, wo die Prozessormehrleistung durch ein ineffizienteres neueres Betriebssystem grad wieder aufgefressen wird.

    Einspruch: Der nördliche Teil der B-Ebene ist aktuell komplett gesperrt, also keine rollenden Räder und laufende Schuhe, die Bauarbeiten können ziemlich ungestört stattfinden. Wahrscheinlich wird man das im 2. Bauabschnitt mit dem südlichen Teil genauso halten. Und nur aufgrund des Brandschutzes soll dann der Umbau (nicht Neubau!) dieser lächerlichen B-Ebene fast genauso lange dauern wie der gesamte Bau der riesigen drei mittleren Hallen des Hauptbahnhofs 1888? Das überzeugt mich nicht. Und wir reden nur über die reine Bauzeit, nicht über die unfassbar lange Planungsphase, in der die B-Ebene völlig sich selbst überlassen blieb und zu einem Schandfleck wurde, für den sich diese Stadt sich einfach nur schämen muss.

  • Die nichtvorhandene Deckenverkleidung kann man aber keinesfalls damit begründen, dass 14 + 4 Jahre nicht genügen - ob das bei laufendem Verkehr passiert oder nicht. Die Hauptwache wird ja auch nicht gesperrt, nur weil ein Paar neue Verkleidungen angebracht werden (was auch mal Zeit wird). Was da jetzt für besonders hochkomplexe Ansprüche bestehen, kann ich auch nicht nachvollziehen, denn wir reden hier nicht von aerodynamischen und ergonomischen Hochleistungs-Deckenmodulen die in die Geschichte deutscher Ingeneurskunst eingehen soll, sondern von einer ganz normalen Apparatur, die das innere Erscheinungsbild des Tiefbahnhofes aufwerten soll.

    Einmal editiert, zuletzt von Dorfbewohner ()

  • Und nur aufgrund des Brandschutzes soll dann der Umbau (nicht Neubau!)

    Lesen lernen! Habe ich an irgendeiner Stelle etwas von "nur wegen" Brandschutz geschrieben? Nein, es war explizit als "z. B." genannt, um auf eine von vielen Restriktionen hinzuweisen. Neben Brandschutz kommt z. B. (zur Sicherheit extra: zum Beispiel, nicht "nur"!) auch die Fluchtwegefrage hinzu. Hat früher niemanden interessiert. Wenn's halt nur eine schmale Treppe gab, dann war dem so und bei einem Brand, tja, Pech, wer nicht schnell genug draußen war. Aber spätestens (aber nicht nur deswegen) wegen so einer etwas mißglückten Liebesparade in einer Ruhrgebietsstadt wird da extrem pingelig drauf geachtet. Also kannst Du nicht das komplette Gebäude zumachen, sondern nur Teile und die vielleicht auch nicht so, wie sie für einen schnelleren Bauablauf sinnvoll wären. Und und und.


    Das gilt für Neubauten auch. Wieder nur als ein Beispiel von vielen: Hat früher niemanden interessiert, wenn der Arbeiter vom Dach gefallen ist und sich das Genick gebrochen hat, der nächste Tagelöhner hat ja gleich vor der Baustelle gewartet. Heute kommt die BG und legt Dir sofort die Baustelle still, wenn keine ausreichenden Sicherungsmaßnahmen gegeben sind. Und das ist glücklicherweise auch gut so. Aber Einrichtung und Erhalt von Baustellensicherung kostet nun mal Zeit...

  • sondern von einer ganz normalen Apparatur, die das innere Erscheinungsbild des Tiefbahnhofes aufwerten soll.

    Auch hier gilt aber, daß die Deckenverkleidung als solche vielleicht "simpel" ist, aber heute ist heute und früher war früher. Bleiben wir beim Thema Brandschutz: Früher war Brandschutz in Tunneln quasi Nebensache. Heute geht das nicht mehr. Mit etwas Glück hast Du Bestandsschutz, aber in vielen Fällen sind erhebliche Nachrüstungen notwendig (auch die VGF rüstet ihre Stationen ja nicht zum Spaß um). Daher mußt Du Dir beim Neubau einer Deckenverkleidung inzwischen Gedanken machen, nicht nur, ob die Verkleidung selbst brennbar oder zumindest brandhemmend ist, sondern auch, wie sie sich bei einem Brand verhält und unter Umständen nicht gar als Brandbeschleuniger wirkt, weil sie eine ungünstige Kaminwirkung begünstigt. Ohne alle Einzelheiten zu kennen: Was Du und ich von einem Aufenthalt im Tiefbahnhof sehen können, ist nur die Spitze des Eisbergs und das Anbringen neuer Verkleidungen das i-Tüpfelchen als Krönung vieler eher unsichtbarer Maßnahmen.