Was ist eine Türstörung?

  • Auch wenn das Thema eine vermeintlich recht bekloppte Frage scheint, hatte ich mal eine echt seltsame Diskussion mit einem Tf.


    Daher liste ich mal auf, wie ich die Technik verstanden habe:


    1) Person in der Lichtschranke > Tür bleibt auf oder Tür geht wieder auf > Die Tür kann keine Störung (=Defekt) bekommen


    2) Person in der zulaufenden Tür und drückt nicht aktiv gegen die Tür > Die Tür erreicht ein Körperteil, stoppt und geht wieder auf (Einklemmschutz) > Bei häufigem Auftreten ist eine Störung (=Defekt) der Tür nicht ausgeschlossen


    3) Person in der zulaufenden Tür drückt gegen das Schließen > Ein Auftreten einer Störung (=Defekt) ist hoch, daher tunlichst vermeiden (wenn die Bahn mitspielt***)



    *** Ich stand mal pünktlich mit dem Rad für einen Langzug am Bahnhof an korrekter Stelle. Es kam ein Vollzug und der Fahrgaststrom war so zäh, dass ich als letzter in der Tür war. In dem Moment machte der TF ein Zwangsschließen. Vorderrad mit Lenker drin, ich in der Tür und das Hinterrad mit Gepäckträgerkorb draußen. Lichtschranke war nicht aktiv und Einklemmschutz auch nicht (vollständig). Selbsthilfe 3 hat zum Glück funktioniert, ohne, dass die Tür einen Schaden abbekommen hatte.


    Ist meine Darstellung der drei Versionen so richtig?


    Es geht mir hier rein um die Technik und Nutzung der Tür vor planmäßiger Abfahrtszeit (also kein Türaufhalten für Nachzügler oder so).


    Wenn man an der Endstation also noch etwas frische Luft haben möchte, könnte man ja in der Lichtschranke stehen. Man muss halt nur auf die genaue Handyuhr schauen und rechtzeitig vor Abfahrt reingehen (so mein Gedanke).

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  • Zitat: "Wenn man an der Endstation also noch etwas frische Luft haben möchte, könnte

    man ja in der Lichtschranke stehen. Man muss halt nur auf die genaue Handyuhr

    schauen und rechtzeitig vor Abfahrt reingehen (so mein Gedanke)."


    ...man kann auch auf dem Bahnsteig stehen....


    ...nicht jeder liebt es im Sitzen von kalte Luft an den Beinen umschmeichelt zu werden, weil

    in der Nähe eine Tür offen steht wo sich jemand nicht recht zwischen drinnen und draussen

    entscheiden kann.... (*)


    (*) in 6 Monaten gilt: ....nicht jeder liebt es wenn eine Klimaanlage ihren Geist durch komplettes

    zueisen aufgibt weil sie auf Dauerbetrieb auf höchster Stufe durch ständig von aussen nach-

    strömender Hitze überredet wurde.....


    so mein Gedanke

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  • Wenn man an der Endstation also noch etwas frische Luft haben möchte, könnte man ja in der Lichtschranke stehen. Man muss halt nur auf die genaue Handyuhr schauen und rechtzeitig vor Abfahrt reingehen (so mein Gedanke).


    Es gibt durchaus Triebzüge im Nahverkehr, die dieses "Verhalten" der Reisenden mit einer Störungmeldung an den Tf weitergeben.


    Gründe hierfür können u.a. darin begründet sein, dass bei normaler Benutzung die Lichtschranke nicht kontinuirlich unterbrochen ist.

  • Darkside, verstanden. Spitzfindige Anmerkung: Es gibt aber 4 Jahreszeiten *liebgrins*


    S-Wagen 253, aber die Tür geht nach Verlassen der Lichtschranke wieder unbeschädigt zu und es muss kein Fehlerspeicher o.ä. (womöglich nach Sichtung an der Tür) zurückgesetzt werden, richtig?

    Es läge hier also nur eine temporär nicht für alle eindeutige Situation vor, richtig?


    Mir geht es hier nur um die Technik.

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  • Frühjahr & Herbst steht man einsteigenden Fahrgästen im Weg.....


    (es gibt selten Wetterlagen bei denen weder geheizt oder gekühlt wird)

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  • 1) Person in der Lichtschranke > Tür bleibt auf oder Tür geht wieder auf > Die Tür kann keine Störung (=Defekt) bekommen

    Bei 423 und 430 wird es uns als Tf trotzdem als Störung angezeigt (und natürlich mit einem herzerfrischenden, richtig schön lauten (85 dB) und grellen QUIIIIIIIEK!!!! - "Ton" akustisch untermalt). Freut zumindest mich als Tf nun auch nicht gerade und kann für den einen oder anderen entsprechend ausfallenden Kommentar über die Lautsprecher sorgen - oder dafür, daß ich kurzerhand, da ja offenbar Frischluft in der Bude gewünscht ist, die (Heiz)Lüfter ausschalte und alle Türen zentral öffne ;) :D


    2) Person in der zulaufenden Tür und drückt nicht aktiv gegen die Tür > Die Tür erreicht ein Körperteil, stoppt und geht wieder auf (Einklemmschutz) > Bei häufigem Auftreten ist eine Störung (=Defekt) der Tür nicht ausgeschlossen


    Passiert nur beim Zwangsschließen, ansonsten ist da ja das Lichtgitter davor. Es ist auch längst kein Geheimnis mehr, deshalb kann ich es ja verraten: Tür versucht zuzulaufen - trifft auf ein Hindernis, läuft wieder auf - versucht ein 2. Mal zuzulaufen - trifft wieder auf ein Hindernis, läuft wieder auf und bleibt dann auch offen, kundgetan wird uns als Tf das wieder mit dem schon erwähnten <b>QUIIIIIIIIIEK!!!</b> und der entsprechenden Meldung auf dem Display. Dann bleibt uns: entweder alle Bretter wieder freigeben (und entsprechend gleich wieder so ziemlich alle Türen am gesamten Zug offen haben) und nochmal versuchen, abzufertigen, oder hinterlatschen und die Tür von Hand zurücksetzen. Ich entscheide mich meist für letzteres, auch wenn das je nach Zuglänge sehr lange dauert - nicht mein Problem, ich habe niemandem geheißen, die Tür zu blockieren, da bin ich so. Und ich sehe auch nicht ein, daß ich wieder und wieder und wieder das Abfertigen versuchen soll, mir aber von den Fahrgästen diktieren lassen muß, wann ich denn dann endlich mal tatsächlich abfahren darf.


    3) Person in der zulaufenden Tür drückt gegen das Schließen > Ein Auftreten einer Störung (=Defekt) ist hoch, daher tunlichst vermeiden (wenn die Bahn mitspielt***)


    Ist im Wesentlichen dasselbe wie Punkt 2. Wenn man es so differenziert sehen möchte, gibt es auch noch einen Punkt 4: Fahrgast, der von außen kommt und mit zulaufender Tür nicht einverstanden ist, oder Schwarzfahrer, der schnell noch vor der soeben zugestiegenen Kontrolle flüchten will, stemmt bzw. zerrt die zulaufende Tür mit Gewalt wieder auf und triggert damit ebenfalls den Einklemmschutz.


    Deshalb weigere ich mich seit Jahren, insbesondere im Tunnel, mit Zwangsschließen zu fahren - ich nehme die Freigabe zurück, Ende, mehr nicht. Wenn das Geblinke der Türstellungsleuchtmelder ewig nicht aufhört, wird eben die Sonderansage "Bitte verlassen Sie den Bereich der offenen Türen, damit sich diese schließen und wir unsere Fahrt fortsetzen können" leiern bis zum Erbrechen, in dem Falle ist es mir dann völlig egal, wann die S-Bahn jemals irgendwo ankommt. Was soll ich auch sonst machen, mit Zwangsschließen schießt man sich ja als Tf häufig eh nur ein Eigentor. Außerdem müßte ich dazu den kompletten Zug einsehen können. Wegen Corona und Reduzierung der Ansteckungsgefahr gibt es aber bei uns eine Weisung, daß die Führerstandsfenster zu zu bleiben haben und die Abfertigung sich auf das beschränkt, was ich vom geschlossenen Fenster aus einsehen kann - was ohne Monitore nun mal nicht besonders viel ist. Also: ohnehin nur noch Rücknahme der Freigabe.


    Selten gibt es auch echte Türstörungen, die auf Fehler der Technik zurückzuführen sind, wo also kein Mensch was dafür kann. Das ist dann natürlich was anderes, da handele ich je nach Situation auch anders.


    Und dann gibt es noch die böswillige Sabotage... kommt auch immer wieder mal vor, die beschreibe ich hier aber absichtlich nicht.


    Wenn ich als Tf dann der Transportleitung und dem Fahrdienstleiter den Grund der Haltezeitüberschreitung nenne, bestehe ich auch stets darauf, daß korrekt erfaßt und codiert wird. Also nicht nur ganz lax "Türstörung", was erstmal bedeutet, daß der Fehler beim Fahrzeug und damit beim EVU liegt - sondern je nach Lage "Fahrgastverhalten" (ja, kann der RMV ruhig wissen!), "Sabotage" (aka Eingriff in den Eisenbahnverkehr) oder eben wirkliche "echte" Türstörung.


    Für die Frischluft am Zuganfangsbahnhof oder bei planmäßigen Aufenthalten empfehle auch ich ausdrücklich das Draußenbleiben auf dem Bahnsteig und dort auf eine richtig gehende Uhr achten - aber bitte, bitte nicht in der Lichtschranke stehen bleiben. Dieses euphemistisch "Töne" genannte Gequieke vom Display, weil die Technik meint, das "Lichtgitter Tür xy [wäre] gestört", nervt einfach nur so brutal... das ist nicht förderlich für ein gutes Verhältnis allgemein ;)


    OT: besser habe ich es mit diesem seltsamen Woltlab-Quelltext leider nicht hinbekommen mit dem Zitieren einzelner Absätze... ich mach jetzt aber auch kein weiteres ewiges Debugging, sorry dafür.

    Hinweis: Sofern nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, spiegeln meine Beiträge nur meine persönliche Meinung. Diese muß nicht zwangsläufig der meines Arbeitgebers, irgendwelcher Institutionen oder von sonstwem entsprechen, sie muß auch nicht unbedingt jedem gefallen, ich lasse sie mir aber auch nicht verbieten oder madig machen und werde mich im Normalfall auch nicht dafür, daß ich eben eine eigene Sicht der Dinge habe, entschuldigen.

  • Ein anderer Punkt, der mir in meiner Pendlerzeit auf der RB12 aufgefallen ist, sind Schiebetritte. Da man ja leider die Dinger immer rein und raus kurbelt, egal ob jemand mit Rollstuhl oder Kinderwagen einsteigen will, kriegen die nicht nur ordentlich Betriebsstunden drauf, sondern es fällt auch allerlei Dreck da rein, gerade im Winter, wenn mit nicht schmelzendem Streumaterial gearbeitet wird. Wenn der Schiebetritt dann erst mal fest ist, natürlich grundsätzlich nur um ausgefahrenen Zustand, muß der erst mal händisch rein geleiert werden, um ihn dann abzuschalten (was zum Glück geht). Es betrifft dann zwar nicht direkt die Tür, aber eine Einrichtung, die direkt mit der Tür zusammenhängt.

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Im Augenblick kann das Offenhalten der Türen trotz Winterkälte für den Coronaschutz ja durchaus sinnvoll sein. Bei teilweise sehr hohen Fahrgastbelegungen und gleichzeitig nicht immer korrektem Einhalten der AHA-Regelungen kann ja das ergänzende "L" ja nützen.


    Der andere Punkt betrifft wirklich den von SoundofN geschilderten Fall: Wenn bei starkem Fahrgastwechsel für die zuletzt einsteigenden Fahrgäste die Tür beim Einsteigen schließt, kann das Problem durchaus auftreten, und ich finde es nicht richtig, dieses als "störendes Fahrgastverhalten" zu werten. Im Falle größeren Gepäcks kann der Einsteigevorgang wirklich länger dauern; und wegen Corona sind wir im Augenblick auch alle gehalten; ausreichend Abstand zu halten. Das heißt, ich dränge mich eben nicht unmittelbar direkt hinter Vordermann oder -frau, sondern halte beim Einsteigen etwas Abstand, wie im Geschäft auch.

  • zu Coronaschutz:

    ...da wäre es vielleicht sinnvoll, wenn am Starthalt alle Fahrgäste bis kurz vor der Abfahrt draussen

    blieben....

    -> möglichst kurz in geschlossenen Räumen

    (nur so...steht man in einer offenen Tür bekommt man (da warme Luft oben und kalte Luft unten ist)

    bekommt man die volle Dröhnung von drinnen ab)

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  • An Endstationen dauert es, bis der TF überhaupt im Führerstand ist.


    Ab wann kommt denn der Hinweiston bei länger unterbrochener Lichtschranke?

    Bei Fahrgastwechsel ist die Tür doch auch sehr lange offen? Das hätte ich gerne noch etwas differenziert.

    Verschwindet der Ton sofort wieder, wenn die Lichtschranke wieder verbunden wird?


    Zum Einklemmschutz:

    Ich gehe davon aus, dass dieser immer "aktiv" ist, denn nicht immer ist ein Körperteil im Lichtschrankengitter einer freigegebenen Tür. Zumindest ist es mir schon so passiert.


    Darkside und Holger: Es sitzen nicht immer Personen in der Nähe und es gibt Tage, an denen ist der Temperauturunterschied noch nicht einmal an der Tür direkt fühlbar.

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  • Zitat: "es gibt Tage, an denen ist der Temperauturunterschied noch nicht einmal an der Tür direkt fühlbar."


    Satz von mir vorher: "es gibt selten Wetterlagen bei denen weder geheizt oder gekühlt wird"


    -> ansonsten Stromverbrauch der nicht nötig ist (FFF)

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  • Satz von mir vorher: "es gibt selten Wetterlagen bei denen weder geheizt oder gekühlt wird"

    Ist das eine Automatik mit Thermostat?

    Auf wie viel Grad Zieltemperatur ist die Anlage eingestellt?


    Was bedeutet die Abkürzung "FFF"?

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  • Fahrgäste haben Türen grundsätzlich nicht eigenmächtig offen zu halten. An Endbahnhöfen kann es durchaus sein, dass aus betrieblichen Gründen eine Abfahrt vor fahrplanmäßiger Abfahrtszeit auf Anweisung der Leitstelle erfolgen soll. Und dann steht da so ein Schlaumeier in der Lichtschranke, weil er ja die Abfahrtsanzeige im Blick hat. Ein Fahrgast ist ein Fahrgast und so hat er sich auch zu verhalten.

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  • Gequieke, äh, "Ton" bei unterbrochener Lichtschranke bzw. Lichtgitter: der kommt, wenn das Lichtgitter mehr als eine Minute am Stück unterbrochen ist. Normalerweise verschwindet die Fehlermeldung direkt wieder, wenn die Unterbrechung des Lichtgitters weg ist, selten kann es aber passieren, daß das Türsteuergerät den Fehler drin lässt und diese Tür dann bis zu einem Reset dieses Steuergerätes selber nur noch per Zwangsschließen geschlossen werden kann. Dann setzt es natürlich kernig Verspätung.


    Von diesem Zeitlimit nicht betroffen ist übrigens natürlich das Zentrale Öffnen, also das "Zwangsöffnen" aller Türen durch den Tf. Hier gibt es kein Zeitlimit, da kann ich die Türen theoretisch auch eine Stunde lang offen lassen, ohne mit Störmeldungen vollgequiekt zu werden.


    End- bzw. Anfangshalte: oh nein, nicht immer dauert es, bis der Tf am anderen Ende im Führerstand ist. Nicht selten, wenn es nicht der ist, der den Zug gebracht hat, steht der Ablöser schon am anderen Ende bereit und ist dann binnen Sekunden im Führerstand, noch bevor der Ankommende auf seiner Seite überhaupt den Schlüssel abgezogen hat.


    Türen, die während des Einsteigevorgangs schließen: kann bei mir gar nicht passieren, da ja während des Einsteigens das Lichtgitter dieser Tür (immer wieder mal) unterbrochen wird und dadurch die Tür nicht selbst schließt. So was kann nur bei Zwangsschließen passieren, was ich ja absolut vermeide. Wogegen ich als Tf außer Sonderansage bis zum Erbrechen leiern lassen nichts tun kann, das ist diese für Frankfurt leider typische falsch verstandene "Freundlichkeit" und "Solidarität" der Fahrgäste untereinander durch Tür-Offengehalte der Marke: "Ei, da hinne komme noch finfe aagedappt, ei, die wolle noch midd, ei, die misse jetzt erst noch Gärdcher kaafe, ei, so lang muss der Zuch noch wadde... ei, wiesou hodd denn die Scheiß-Bahn schoou widder so viel Vaspäjdung!"

    Hinweis: Sofern nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, spiegeln meine Beiträge nur meine persönliche Meinung. Diese muß nicht zwangsläufig der meines Arbeitgebers, irgendwelcher Institutionen oder von sonstwem entsprechen, sie muß auch nicht unbedingt jedem gefallen, ich lasse sie mir aber auch nicht verbieten oder madig machen und werde mich im Normalfall auch nicht dafür, daß ich eben eine eigene Sicht der Dinge habe, entschuldigen.