BaneNOR, grob das norwegische Pendant zur DB Netze, berichtet darüber, dass die ersten Fahrzeuge der neuen Baureihe BM76 seit Mitte November eingetroffen sind. (Meine Übersetzung und meine Links:)
Mitten im November kam der erste von 14 neuen Fahrzeugen mit der Typbezeichnung 76 nach Norwegen. Bane NOR arbeitet jetzt voll daran, die neuen Züge zurechtzulegen, die im Laufe von 2021 im Trøndelag eingeführt werden sollen.
Typ 76 ist eine Variante von Stadler Flirt (Typ 74 und 75), die bereits auf vielen Strecken in Südnorwegen unterwegs sind. Die neuen Züge sind bimodal, das heißt, dass sie sowohl mit Diesel als auch mit Strom fahren können. Der erste Triebzug wird auf verschiedenen Strecken um Skien herum getestet. Die Tests in Trøndelag fangen im neuen Jahr an.
Im Laufe von 2021 sollen diese Züge nach und nach auf der Trønderbanen zwischen Støren und Steinkjer und der Rørosbanen eingeführt werden. Typ 76 hat mehr Sitzplätze (241 zu 136) und ist deutlich länger als die alten Dieselzüge des Typs 92. Die Triebzüge werden den CO2- Ausstoß pro Passagier um etwa 30% verringern.
Die Züge sollen auch noch auf die Meråkerbanen in Richtung Schweden kommen, das gehört ebenfalls zum Netz um Trondheim, sie gehören der Norske Tog , die 2016 die Fahrzeuge der NSB übernommen hat, um Wettbewerb um den Personenverkehr zu erleichtern. (Wie sinnvoll das ist, steht auf einem anderen Blatt.)
Die Fahrzeuge ersetzen also reine Dieseltriebwagen, die bisher auf den zusammen etwa 400 km langen Liniennetz etwa 50km unter Fahrdraht gefahren sind. Es gab schon lange Bestrebungen, die Strecke der Nordlandsbanen ab Trondheim west/nordwärts zu elektrifizieren; die neuen Fahrzeuge erlauben nun, dies einfach schrittweise zu tun, weil jeder Kilometer mehr Fahrdraht sofort ohne Fahrzeugwechsel benutzt werden kann.
Ich frage mich – mal wieder – warum man hierzulande lieber auf Wasserstoff statt auf solch eine Lösung setzt, insbesondere bei so Strecken wie Frankfurt - Brandoberndorf, die bald einen überwiegenden Teil elektrifiziert sein wird.