Straßenbahn über die Untermainbrücke?

  • Ich finde es geht primär darum eine höhere Flexibilität zu erreichen.

    Bei Demonstrationen o.ä. fällt immer sofort die gesamte Altstadtstrecke aus. Wenn es aber mehr Mainüberquerungen gäbe, könnte man hier punktuell umfahren und es würden nur einzelne Halte entfallen.

    Da sollte man sich mehr Gedanken zu einer weiteren Os-West Verbindung Hhibdebach machen.
    Berliner,- wurde hier bereits diskutiert,- scheitert am Theatertunnel. Großer Bogen via Stephanstraße,- eher utopisch.
    Dann bliebe wohl doch nur Alte Brücke - Walter Kolb Straße - Gartenstraße - (Untermainbrücke - Willy Brandt Platz) Otto Hahn Platz - Stresemannallee.

  • Ich finde die Frankfurter Innenstadt ist hervorragend mit leistungsfähigen Verkehrsmitteln wie S, U und Straßenbahn erschlossen. In jede Straße jetzt wieder ne Straßenbahn zu bauen, macht die Stadt nicht lebenswerter.

    Sehe ich genauso. Man sollte in der Innenstadt erst einmal die Einrichtung weiterer und vorallem breiter Radwege (durch Wegfall von Fahrstreifen des IDV) voran treiben. Der neue Radweg in der Hochstraße kann nur ein erster Schritt dafür sein. Anlagenring, Neue Mainzer Straße, Bleichstraße, Seiler- und Langestraße, Untermainkai, Mainkai, und Schöne Aussicht sind dafür längst überfällige Kandidaten.


    Als passionierter Fussgänger schätze ich die freigeräumten Flächen wie Goetheplatz, Rathenauplatz, Roßmarkt, Gr. Eschenheimer, Zeil, Friedensstraße, Kaiserstraße, Kaiserplatz, Hauptwache, Opernplatz, Schillerstraße, Biebergasse und Stift-/Stephanstraße sehr. Neue Trams nehmen diesen Bereichen ihre lebenswerte Urbanität.


    Die Planungsressourcen sind begrenzt. Daher bitte erst einmal die Planungen für die Ginnheimer Kurve, Verlängerung der U5 über das Europaviertel hinaus und von Preungesheim zum Franfurter Berg sowie die Verlängerung der SL11 zum Bf Höchst und der Ringtram forcieren, damit schnellstmöglich Baurecht geschaffen wird. Verkehrlich ist eine Tram auf der Untermainbrücke so ziemlich die letzte Sorge die wir in Ffm haben.

  • Dann bliebe wohl doch nur Alte Brücke - Walter Kolb Straße - Gartenstraße - (Untermainbrücke - Willy Brandt Platz) Otto Hahn Platz - Stresemannallee.

    Alternativ: Alte Brücke - Paradiesgasse (ab hier weiter im Bestand) - Textorstraße - Südbahnhof.


    Je nachdem, welche Variante sich als verkehrlich sinnvoller erweist. Stauträchtig sind leider beide Varianten.

    Einmal editiert, zuletzt von Forumstroll ()

  • Trotz der hervorragenden ÖV-Erschließung gurken immer noch zu viele Autos durch die Innenstadt. Die geparkten Autos stehen so wie die Hundewürste in Berlin liegen - ohne Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer, wo sie gerade einen Platz zum Anstellen finden. Lediglich vor U-Bahnen im Tunnel und Mainschiffen haben die Autos Respekt :P. Das und die unsäglichen Ampelschaltungen für Fußgänger sowie das unsägliche Gewühl auf der Zeil - außer jetzt im Lockdown - sorgen dafür, dass Fußwege in der Innenstadt als Last empgunden werden. Geht mir auch so:

    Vom Filmmuseum / DAM 6 km nach Offenbach oder Goldstein laufen - netter Spaziergang. 600 m zum Willy-Brandt-Platz laufen - eine Plage!


    Das mag mlt den Ortsbeirat dazu bewogen haben, genau für diese Strecke eine "Bim" vorzuschlagen. Und natürlich auch die erleichterten Umleitungen für die Altstadtstrecke :) über b e i d e Brückenstrecken.

  • Ich finde die Frankfurter Innenstadt ist hervorragend mit leistungsfähigen Verkehrsmitteln wie S, U und Straßenbahn erschlossen...

    Pauschal gesehen, wenn man jung & dynamisch ist, ja.

    Ist man es nicht mehr - und das ist fast ein Drittel der Bevölkerung, Tendenz steigend - sieht die Sache etwas differenzierter aus.

    In der Innenstadt - die Betonung liegt an Innenstadt - kann weder die U-Bahn noch die S-Bahn die Straßenbahn ersetzen.


    Von der Hauptwache zur Konstablerwache ist es mit der U/S für einen "jungen & dynamischen" eine Prima-Sache - ist er obendruff noch sportlich, geht er sogar zu Fuß.

    Für einen Senioren, für den das alles nicht mehr zutreffend ist,

    ist diese Strecke eine Qual.


    Als die Orgie des Straßenbahn-Schienen-Herausreißen stattfand, war ich jung & dynamisch und habe dem applaudiert.

    Heute weine ich der Tram in der Innenstadt bittere Tränen nach.

  • Da kommen ja noch dazu: Der Auf- und Abstieg von und zu den Tunnel-Ebene - jung und fit kein Problem, ich übe mich meist auch noch im Treppensteigen. Gehbehindert und / oder mit Einkäufen kann es ein Problem sein, zumal ja Rolltreppen und Aufzüge ja gelegentlich gestört sind.


    Das andere Problem ist das zuweilen absolut triste Ambiente der B-Ebenen mit zuweilem auch Mitmenschen, zu denen man auch unabhängig von Corona weiten Abstand halten möchte. Absoluter Tiefpunkt für mich die B-Ebene am Hbf und dort die Aufzüge der U-Bahn, die eher den Eindruck vermitteln, zum Betriebsbereich der SEF oder FES zu gehören.

  • Als passionierter Fussgänger schätze ich die freigeräumten Flächen wie Goetheplatz, Rathenauplatz, Roßmarkt, Gr. Eschenheimer, Zeil, Friedensstraße, Kaiserstraße, Kaiserplatz, Hauptwache, Opernplatz, Schillerstraße, Biebergasse und Stift-/Stephanstraße sehr. Neue Trams nehmen diesen Bereichen ihre lebenswerte Urbanität.

    In allem gebe ich Dir Recht, nur darin nicht. Trams fördern Urbanität und nehmen sie nicht. Wo (nur) Straßenbahnen verkehren, pulsiert mehr Leben (Fußgänger) ohne die Nachteile belastender Verkehrsformen (IV=Lärm, Gestank, Flächenverbrauch).

  • Als Fussgänger ist man eigentlich mehr in seiner näheren Wohnumgebung unterwegs als in

    innstädtischen Fussgängerzonen. Und ich kenne es so, dass sehr viel Blech auf dem Gehweg

    steht an dem nie ein Knöllchen weht....da würde ich mir mal mehr freigeräumte Flächen

    wünschen.....

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  • Als die Orgie des Straßenbahn-Schienen-Herausreißen stattfand, war ich jung & dynamisch und habe dem applaudiert.

    Heute weine ich der Tram in der Innenstadt bittere Tränen nach.

    Weshalb?


    Ich weine den nicht mehr vorhandenen Geschäften in der Innenstadt nach, weil es kaum noch einen Grund gibt die diversen Filiale der immer gleichen Ketten in der Innenstadt zu besuchen. Am Theaterplatz, dem Römer und an der Konstablerwache fährt die Straßenbahn noch immer, so dass man Schauspielhaus, Stadtverwaltung und Gericht mit der Straßenbahn erreichen kann.


    Wenn Corona vorbei ist, wird es noch weniger Geschäfte in der Innenstadt geben wegen der es sich lohnen wird dorthin zu fahren.

  • Trams fördern Urbanität und nehmen sie nicht.

    Da widerspreche ich aber deutlich. Es ist alles eine Frage der Menge. Frankfurt hat mit dem U-Bahnbau angefangen, weil gerade die Hauptwache mit Straßenbahnen verstopft war. Urbanität findet nicht mehr statt, wenn eine Hauptverkehrsachse an mitten durch die Straße verläuft. Dabei ist es egal, ob das MIV, Tram, Radfahrer oder Fußgänger sind. Zu viel Verkehr erzeugt Stress, und daran ändert das jeweilige Verkehrsmittel wenig.

  • Zitat: "Frankfurt hat mit dem U-Bahnbau angefangen, weil gerade die Hauptwache mit Straßenbahnen verstopft war."


    Frage dazu: War die Hauptwache damals schon für PKW & LKW gesperrt, sodass sich da nur die Trams stauten?

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  • Weshalb?


    Ich weine den nicht mehr vorhandenen Geschäften in der Innenstadt nach, weil es kaum noch einen Grund gibt die diversen Filiale der immer gleichen Ketten in der Innenstadt zu besuchen. Am Theaterplatz, dem Römer und an der Konstablerwache fährt die Straßenbahn noch immer, so dass man Schauspielhaus, Stadtverwaltung und Gericht mit der Straßenbahn erreichen kann.


    Wenn Corona vorbei ist, wird es noch weniger Geschäfte in der Innenstadt geben wegen der es sich lohnen wird dorthin zu fahren.

    Eine solche Diskussion hat nun nicht mehr allzu viel mit diesem Thread zu tun.


    Dennoch dreifacher Widerspruch. Erstens speist sich die Attraktivität einer Innenstadt beileibe nicht allein aus Geschäften. Zweitens locken nicht die Filialisten die Kunden in die Innenstadt, sondern die sehr gut sortierten Fachgeschäfte. Da ist Frankfurt hervorragend aufgestellt, das zieht Kundschaft sehr weit aus der Region an. Drittens erwartet die Fachwelt im Gegensatz zu Dir, dass sich Geschäfte nach Corona stärker in Innenstädten konzentrieren und eher die Einkaufszentren auf der Grünen Wiese leiden (in den USA ist es schon so). Das kann die Stadt mit noch besserer Erreichbarkeit gut fördern.

  • Frage dazu: War die Hauptwache damals schon für PKW & LKW gesperrt, sodass sich da nur die Trams stauten?

    Nein, allerdings waren das damals so viele Straßenbahnen, dass die Bahnen sich gegenseitig behindert haben dazu war der MIV gar nicht notwendig. Die geringen Zeitabstände und die vielen natürlich nicht kreuzungsfreien Verzweigungen der Strecken sorgten dafür.


    Aus genau denselben Gründen wurde in Karlsruhe die Kombilösung umgesetzt. Die Verkehrsdichte mitten durch die Fußgängerzone war so dicht, dass kaum noch ein Wechsel der Straßenseite möglich war. Eine Urbanität entsteht nur dann, wenn man keine Angst haben muss in einem kurzem Augenblick der Unaufmerksamkeit von irgend einem Verkehrsmittel überfahren zu werden. Abgegitterte Straßenbahntrassen mitten durch die zentralen Fußgängerzonen sind das absolute Gegenteil von Urbanität, und freie Strecken sind gefährlich bei schneller Zugfolge.


    Mir scheint man verkehrt mittlerweile den Trend der 1980er ins Gegenteil. Nun meint man die Straßenbahn sei der Stein der Weisen.

    … sondern die sehr gut sortierten Fachgeschäfte. Da ist Frankfurt hervorragend aufgestellt, …

    In den letzten 40 Jahren in denen ich mich daran bewusst erinnern kann, hat die Zahl der Fachgeschäfte in der Innenstadt drastisch abgenommen.

  • Weshalb?


    Ich weine den nicht mehr vorhandenen Geschäften in der Innenstadt nach, weil es kaum noch einen Grund gibt die diversen Filiale der immer gleichen Ketten in der Innenstadt zu besuchen. Am Theaterplatz, dem Römer und an der Konstablerwache fährt die Straßenbahn noch immer, so dass man Schauspielhaus, Stadtverwaltung und Gericht mit der Straßenbahn erreichen kann.


    Wenn Corona vorbei ist, wird es noch weniger Geschäfte in der Innenstadt geben wegen der es sich lohnen wird dorthin zu fahren.

    Weshalb?

    Deshalb:


    Der Tram-Kahlschlag in der Innenstadt hat den Senioren die Mobilität genommen.

    Verstehen kann man es anscheinend erst, wenn man selbst ein Senior wird

    und das bleibt niemanden erspart.


    Die Zeil, die Berger und die Leipziger

    sind für "shoppende" Senioren eine pure Qual,

    weil die Stationen der U-bahn doppelt so weit auseinander liegen,

    als es bei einer Tram der Fall war.

    Von der Erreichbarkeit (für Senioren wohl gemeint) ganz zu schweigen.

    Die U-bahn fährt nicht in die Fußgängerzone,

    sie fährt vom Anfang bis zum Ende lediglich darunter.


    Eine Großstadt ohne die Straßenbahn

    ist und bleibt nur ein groß- & breit-gezogenes Dorf,

    weil die Urbanität dahin ist.

    Wiesbaden lässt grüßen.


    Der "moderne" Mensch neigt immer mehr dazu,

    sich einen Ast nach dem anderen unter dem Allerwertesten abzusägen,

    da er glaubt für immer und ewig jung, schön und reich zu bleiben.


    So ist es mit der Straßenbahn, die man im Alter bitter vermisst

    und so ist es mit den "ehemaligen Geschäften" in der Fußgängerzone,

    die man als Kunde der Versandhandel-Mafia in den Rachen schiebt.


    Wenn dann die Monopol-Rechnung,

    die Horror-Preise und die Sklaven-Löhne

    endlich auf dem Tisch liegen,

    werden all die Krokodil-Tränen nichts mehr helfen.


    Nur als ein Senior ist man anscheinend in der Lage,

    den Unterschied "vorher/nachher" zu sehen und zu verstehen.

    Das hat absolut nichts mit den "alten, guten Zeiten" zu tun.

    Das sind die "abgesägten Äste", die plötzlich fehlen.


    In Amsterdam fährt die Tram immer noch durch die enge Innenstadt

    und die Einkaufszonen.

    Die "Tram muss weg",

    ist dort kein Thema für Demos der besorgten Bürger.


    In Prag, wo trotz einer exzellenten U-bahn,

    immer noch über 30 Tram-Linien fahren,

    hat man denselben Fehler wie hier gemacht

    und einen Kahlschlag in der Innenstadt durchgeführt.


    Die Pläne über den Neubau der sinnlos verlorenen Trassen,

    liegen schon auf dem Tisch.

    Sogar auf dem Wenzels-platz, wo alle U-Bahnen fahren.

    Das ist so, als würde man die Tram auf die Zeil wieder legen -

    was nicht verkehrt wäre.


    So kann man das Geld zum Fenster hinauswerfen,

    indem man all das, was man glaubt als Junior nicht zu gebrauchen,

    für Senioren wieder unter dem Fenster teuer einsammeln lässt.

  • Zitat: "Nein, allerdings waren das damals so viele Straßenbahnen, dass die Bahnen sich gegenseitig behindert haben dazu war der MIV gar nicht notwendig. Die geringen Zeitabstände und die vielen natürlich nicht kreuzungsfreien Verzweigungen der Strecken sorgten dafür."


    Beweis? Es gab doch keinen Zeitpunkt ohne LKW & PKW an der Hauptwache als dass man das hätte sehen können, dass

    ohne diese es genauso geknotet hätte. In Karlsruhe an der Marktplatzverzweigung habe ich sowas nie erkennen können.

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  • Außerdem spricht steht auch überhaupt nicht zur Debatte, so viele Straßenbahnen wie damals über die Hauptwache fahren zu lassen, alle aufkommensstarken Routen von damals sind doch längst als Schnellbahn geführt. Ein völliges Strohmann-Argument.

  • Ein Fahrplan ist ein Stück bedrucktes Papier und keine Dokumentation des reel stattgefundenen Betriebsabalufes.

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  • Schnellbahnen - wie U oder S - können bestenfalls als Zubringer dienen - zumindest in Städten,

    wo die Innenstadt so übersichtlich ist, wie in Frankfurt.

    Reißt man die Bedienung des Kerns ab, weil man sie als Parallel-Verkehr abstempelt,

    bleibt eben so ein Torso übrig, wie in Frankfurt oder Prag.


    Man stelle sich nur vor, die Altstadtstrecke fällt für mehrere Monate aus.

    Dann könnte man die Tram hier gleich auch komplett stilllegen.

    Keine Spinne würde ein Werk aus nur zwei Quer-Fäden als ein Straßenbahn-Netz bezeichnen.


    Was in Paris oder in New York ein Fortschritt war und ist - nämlich das umfangreiche U-bahn-Netz -

    kann man kaum mit Frankfurt vergleichen.