Außerdem spricht steht auch überhaupt nicht zur Debatte, so viele Straßenbahnen wie damals über die Hauptwache fahren zu lassen, alle aufkommensstarken Routen von damals sind doch längst als Schnellbahn geführt. Ein völliges Strohmann-Argument.
Genauso ist es ein Strohmann-Argument die Geschäfte anzuführen. Weshalb muss man auf der Zeil einkaufen? Die Fachgeschäft starben bzw. sterben wegen der hohen Mieten unweigerlich aus, und was dem nachgefolgt ist, ist beliebig austauschbar und findet sich meist allein in Frankfurt mehrfach. Wenn Dein Profilbild zutreffend ist, bist Du viel zu jung, um zu wissen was es einmal in der Frankfurter Innenstadt für Fachgeschäfte gab. Ich habe nicht angefangen im Internet zu bestellen, weil das so bequem war, sondern weil man diese Dinge in Frankfurt nicht mehr bekam! Fachbücher bekommt man mittlerweile faktisch nicht mehr. Die Ausnahme ist die juristische Fachbuchhandlung (Kerst & Schweitzer) und die medizinische Fachbuchhandlung (Johannes Alt), das sind Themengebiete mit denen ich nichts zu tun habe. Die (Fach)-buchhandlung Kohl direkt in der Innenstadt gibt es seit 1992 nicht mehr, die EDV-Buchhandlung existiert nicht mehr, die Buchhandlung und auch der Verlag Harri Deutsch existieren ebenfalls nicht mehr. Der Hugendubel hat sich dazu entschieden irgend einen Ramsch anzubieten, anstatt Bücher zu verkaufen. Spielwarenfachgeschäft gibt es in der Innenstadt keine mehr. Modellbahn bzw. -baufachgeschäfte – alle weg, meines Wissens gibt es nur noch Meder in Bornheim. Früher einmal war Saturn Hansa (Berger Straße) neu und etwas besonderes, weil man so viele LPs direkt vor Ort zur Auswahl hatte. Heute kauft kaum einer mehr CDs, und LPs gibt es in kleinen Spezialgeschäfte oder dem Versand, dafür gibt es den nichtssagenden Elektronikkrempel in zig Filialen in der Stadt. Auf die Bergerstraße muss dazu keiner mehr fahren. Das lässt sich fortsetzen.
Corona wird leider das Sterben der Geschäfte drastisch beschleunigen.
Bei der Argumentation pro Straßenbahn wird leider auch vollkommen vergessen, dass die Straßenbahnen von damals für ältere Mitbürger unbenutzbar waren. Wer Probleme mit dem Gehen hat, konnte auch in keinen L-, M-, N-, O- oder P-Triebwagen mehr einsteigen. Mir ist es einmal passiert, dass ich eine ältere Damen auffangen musste, weil sie sonst rücklings aus dem P-Triebwagen gefallen wäre, weil die Treppe zu steil war. Irgend wie leiden hier einige an selektiver Wahrnehmung.