Eisenbahn-Waggons als militärische Droh-Geste

  • Gerade im Internet einen Artikel der Neuen Züricher Zeitung über ein historisches Ereignis im Jahr 1930 entdeckt:

    https://www.nzz.ch/schweiz/dik…ocket-newtab-global-de-DE


    Was Eisenbahnfreunden normalerweise die Herzen Höher schlagen lässt, wurde um 1930 vom italienischen Diktator Mussolini als militärische Drohgeste gegen die neutrale Schweiz gestaltet:

    Am Giacomo-Pass nah der Grenze zum Schweizer Tessin wurden in 2300 m Höhe zwei Eisenbahn-Waggons auf Betonpfeilern aufgestellt und als Restaurant eingerichtet. Was viele von uns - mich eingeschlossen :)- spannend finden würden, sollte aber der Schweiz signalisieren: Seht, wenn wir die beiden Eisenwaggons herschaffen können, können wir auch Panzerwagen und Geschütze heraufschaffen und die Schweiz militärisch angreifen. Es ging Mussolini nicht um den etwaigen Bau einer Eisenbahn, sondern um italienische Ansprüche auf das italienisch-sprachige, zur Schweiz gehörende Tessin. Ähnliche Vorwände nutzte ja später auch Hitler, um 1938 im tschechischen Sudetenland und ein Jahr später "zum Schutz deutscher Minderheiten" in Polen einzumarschieren.


    Mussolini beliess es bei der Geste, irgendwann nach dem 2. Weltkrieg verschwanden die beiden Eisenbahn-Waggons, aber die Betonpfeiler sind noch geblieben. Vielleicht mal ein Ziel, wenn das Reisen wieder möglich wird.:) Möglicherweise haben auch Guthaben italienischer wie deutscher Faschisten bei Schweizer Banken eine Rolle gespielt, damit den Eisenbahnwagen nicht noch militärisches Gerät folgte. ^^.


    Ich war mir übrigens unsicher, ob es noch ein Thema für den Auslands-Thread oder schon für die Lounge ist.