Immer wieder treten nicht nur Forennutzer, sondern auch Stadt- und Regionalpolitiker mit der Idee auf, oberirdische Stadtbahnstrecken in Tunnel zu verlegen. Allen voran die A-Strecke zwischen Dornbusch und Heddernheim (etwa 3,0 km), gefolgt von der U 5 zwischen Musterschule und Hauptfriedhof (2,1 km) oder Gießener Straße / Marbachweg (etwa 3,4 km).
Die meisten von uns halten nicht viel von diesen Ideen, da gegenüber den oberirdischen Trassen nur geringe Fahrzeitgewinne erzielt werden, die für Fahrgäste mit kürzeren Strecken auch noch durch etwas längere Zugangswege in den Untergrund aufgewogen werden. Dem stehen erhebliche Kosten im Bereich von etwa 50 Mio € / km für den Bau sowie hohe Kosten auch für den Unterhalt gegenüber sowie auch die Notwendigkeit erheblicher Kosten einer grundlagenden Erneuerung in einigen Jahrzehnten. Auch wenn die Bahnen laut sind - Lärm und Abgase der verbleibenden Autos bleiben, und damit würde sich die Situation im Umfeld der Tunnel-Kandidaten für die Anwohner nur wenig verbessern.
Deshalb bringe ich einmal als Idee ein, statt oberirdischer Stadt- und Straßenbahnen lieber die Autos in Tunnel zu verlegen. Da die entsprechenden Auto-Schneisen meist breiter sind, sind die Kosten höher (vgl. etwas mehr als 1 km Einhausung der A 661 in Bornheim sollen etwa 200 Mio € kosten). Zugleich werden aber den umliegenden Stadtteil gewaltige Lärm- und Abgasbelastungen erspart und die anachronistisch erscheinenden Wunden, die dem Stadtbild noch vor rund 25 Jahren (A 661 in Bornheim) zugefügt wurden, geschlossen. Für mein Empfinden bilden solche Auto-Schneisen ähnliche Trennlinien wie der Main - nur, dass es an den Flussufern schön ist und ich auch gerne den Frachtkähnen zusehe.
Mein Gedanke: Belassen wir die A-Strecke, die U 5 und auch die Tram in der Mainzer Landstraße da, wo sie sind und versuchen, die Trassen besser städtebaulich zu integrieren - gegebenenfalls auch mit ergänzenden Einschränkungen für den Autoverkehr.
Stattdessen zwei Tunnel-Projekte für Straßen:
1.) Erweiterung der Einhausung der A 661 auf einen etwa 3,5 km langen Abschnitt von nördlich der Friedberger Landstraße bis südlich des Erlenbruch-Dreiecks;
2.) Tunnellage der Rosa-Luxemburg-Straße von Bockenheim bis Ginnheim auf etwa 2 - 3 km, je nachdem, ob der Tunnel gleich hinter der Bockenheimer Warte oder erst südlich des Miquelknotens beginnt. In einer weiteren Stufe wird auch ein 2 km langer Tunnel durch die Nordweststadt geführt. Der Tunnel der Rosa-Luxemburg-Straße könnte Synergie-Effekte mit dem Bau der D-Strecke haben, wenn die entsprechenden Tunnelabschnitte gemeinsam geplant und gebaut würden. Natürlich will ich keine neue Trassen-Diskussion starten, die D-II soll natürlich Uni-Campus, Bundesbank und Platensiedlung anbinden - aber die parallelen Tunnelstrecken könnten vermutlich kostengünstiger und effizienter zusammen gebaut werden.