Über die Hauptwache soll wieder die Straßenbahn fahren

  • Finde es übrigens eher peinlich, dass zwei Politiker versuchen, damit kurz vor der Wahl auf Stimmenfang zu gehen. Das ist ja keine SPD-Idee, sondern das steht im Entwurf für den NVP: im Kapitel 5.7.2. auf Seite 103, vierter Punkt von unten - Karte auf Seite 102. Ist also seit vorigem Sommer bereits öffentlich.

    Schließe mich der Meinung zum Teil an und habe ja auch schon auf den NVP verwiesen. Ich möchte nur ergänzen, dass die Projektvorschläge im NVP auch von den Parteien kommen können. Im Rahmen des Anhörungsverfahrens werden auch diese beteiligt. Von daher kann der Ursprung schon von der SPD kommen, zumal ich die Idee auch Österling zu rechnen würde. Der Zeitpunkt ist halt echt offensichtlich.

  • Wenn ihr es sexy wollt: Wie wäre eine Ringstraßenbahn 0.5? Konstablerwache - Stephanstraße - Hauptwache - Roßmarkt - Römer/Paulskirche - Konstablerwache. Vielleicht von den Einzelhändlern cofinanziert? ;)

    Dann aber bitte mit höchstens 10 km/h und offenen Plattformen zum auf- und absteigen während der Fahrt.... Vielleicht mit Pferden ziehen, spart die Oberleitung.

  • Bernemer, klingt zu umwegig, wer nicht in der Innenstadt aussteigen will. Mit der 12 über die neue Strecke wäre sie etwas mehr abseits der U4 und böte den Bornheimern mehr Auswahl:

    Von zu Hause zur weiter entfernten Haltestelle laufen, in die Innenstadt fahren und nach einem Zeil-Shopping-Durchlauf (in eine Richtung) mit vollen Händen mit der Bahn zurück, die näher an der Haustür hält.

    Vollkommen Großartiges Forum

  • Danke, dein Einwand ist nicht von der Hand zu weisen, SoundofN1 - zumal dann aus der Friedberger sowohl Haupt- wie auch Konstablerwache angesteuert werden könnten, durchaus attraktiv. Allerdings hatte ich auch die 18 unterschlagen. Also zweiter Versuch:

    • 11: unverändert
    • 12: Schwanheim - Willy-Brandt-Platz - Hauptwache - Hessendenkmal - Fechenheim
    • 14: Nied - Willy-Brandt-Platz - Hauptwache - Konstablerwache - Börneplatz/Stoltzestraße - Ernst-May-Platz
    • 18: unverändert
    • 19: Oberrad - Börneplatz/Stoltzestraße - Römer/Paulskirche - Hauptwache - Hessendenkmal - Friedberger Warte

    "Hauptlinien" 11, 12, 18 führen dann (neu oder weiterhin) die kürzesten/schnellsten Routen, nur "Verstärker" 19 und die 14 führen Schlenker. Das hielte ich für die 14 für vertretbar: Die Hauptlast liegt von Bornheim bis Zoo und Ostendstraße sowie von Westen bis Hauptbahnhof. Kaum jemand fährt zwischen Bornheim und Gallus durch (meine Beobachtung). Ob der Hauptwachen-Schlenker für die 19 okay wäre, könnte wohl nur traffiQ vorab seriös abschätzen. Mit ordentlichem Beschleunigungsprogramm auf dem Innenstadtkringel (also inklusive Altstadt) ließen sich die Schlenker-Fahrzeiten aber sicher auch im Rahmen halten.


    Nachteile: 19 kann nicht in SVZ entfallen, da sonst Altstadtstrecke während SVZ auf 10-Minuten-Takt reduziert würde. Über-Eck-Verbindung Altstadt-Konstablerwache entfällt (wäre aber wohl verschmerzbar dank U4+U5).

  • Schöne Sache!
    Ich würde aber auf den Quatsch "Oberleitungsfreie Städte" verzichten.

    Die Fahrleitung kann auch recht kompakt aufgebaut werden, ohne dass es das Stadtbild verschandelt.

    Zumindest hätte man mit der klassischen Bauweise die maximale Flexibilität für Umleitungsverkehr, der ja bekanntlich mindestens jeden Samstag stattfinden müsste.

    Das Schicksal mischt die Karten - und wir spielen.

  • Warum werden so alte Nachrichten als neu verkauft? Das war eben mein Gedanke, da die FNP ja schon im Herbst darüber berichtete. Übrigens mit einem sehr schönen historischen Foto.


    Finde es übrigens eher peinlich, dass zwei Politiker versuchen, damit kurz vor der Wahl auf Stimmenfang zu gehen. Das ist ja keine SPD-Idee, sondern das steht im Entwurf für den NVP: im Kapitel 5.7.2. auf Seite 103, vierter Punkt von unten - Karte auf Seite 102. Ist also seit vorigem Sommer bereits öffentlich.

    Ich teile deine Meinung. Zudem fehlt mir jegliche Aussage, wie man die Straßenbahn im Abschnitt zwischen Willy-Brandt-Platz und Roßmarkt in den bestehenden Straßenquerschnitt von Friedensstraße-Kaiserplatz-Kaisertraße gesamtheitlich integieren will.


    Dieser Straßenabschnitt hat eine sehr hohe Aufenthalts und Verkehrsqualität für Fussgänger und Radfahrer. Breite Gehwege, einspurige (!) und verkehrsberuhigte Einbahnstraße, sehr angenehme Fahrradspur. Wenn man da eine Straßenbahn reinpressen will, geht das sehr wahrscheinlich nur zu Lasten der breiten Gehwege (also zu Lasten der Fussgänger) oder zu Lasten der Radfahrer. Alle Verkehrsteilnehmer abseits des IDV sind gleichberechtigt zu betrachten. Es hat schon seinen Grund, warum diese (eigentlich naheliegende) Führung der Tram aus städtebaulichen Aspekten dort bisher nie Erwägung gezogen wurde. Städtebaulich würde ich diesen Abschnitt schlicht als Juwel bezeichnen.


    Der notwendige Umbau im Abschnitt Stiftstraße - Stephanstraße - Schäfergasse ist zudem nicht ohne. Das dürfte verhältnismäßig teuer werden. Bin gespannt was die NKF Bewertung dazu sagt, denn das Fahrgastpotential dort ist "überschaubar".

  • ... wie man die Straßenbahn im Abschnitt zwischen Willy-Brandt-Platz und Roßmarkt in den bestehenden Straßenquerschnitt von Friedensstraße-Kaiserplatz-Kaisertraße gesamtheitlich integieren will...

    Vielleicht genau so, wie es bis zu dem willkürlichen Herausreißen der Straßenbahngleise gewesen ist, als dort noch problemlos die 21 nach Sachsenhausen fuhr.

    Dass die Straßenbahn sehr wohl durch Fußgängerzonen fahren kann, beweist unter anderem Amsterdam,

    "DIE" Stadt der Radfahrer.

  • Bleiben wir doch hier in Deutschland.

    In Würzburg fahren auch VIER (respektive FÜNF !) Straßenbahnlinien durch die Innenstadt und das selbst beim großen Stadtfest mit unmengen Besuchern (unabhängig von Corona).

    Da keinerlei Umfahrungsmöglichkeiten vorherrschen, werden die Bahnen mittels Personal (und dies zu Fuß vor und hinter der Bahn) durch die Menschenmassen geschleust.

    Also keine Angst vor Straßenbahnen in einer Fußgängerzone.

    Der Bergwinkel....

    Endlose weiten....

    Berge, Täler und viel Natur....

    und spuren von ÖPNV

    einfach schööööön ;)

  • Warum werden so alte Nachrichten als neu verkauft? Das war eben mein Gedanke, da die FNP ja schon im Herbst darüber berichtete. Übrigens mit einem sehr schönen historischen Foto.


    Habe mal gesucht, aber ich finde keinen Thread dazu. offenbar war das niemandem aus dem Forum aufgefallen, und ich auch habe es zu posten verabsäumt. (Falls es den Thread gab und ihn jemand findet, bitte hier mal verlinken!)

    Sorry, dies war mein Hinweis an den Moderator, da damals das Thema hier im Forum nicht behandelt wurde.

  • Bleiben wir doch hier in Deutschland.

    In Würzburg fahren auch VIER (respektive FÜNF !) Straßenbahnlinien durch die Innenstadt und das selbst beim großen Stadtfest mit unmengen Besuchern (unabhängig von Corona).

    Da keinerlei Umfahrungsmöglichkeiten vorherrschen, werden die Bahnen mittels Personal (und dies zu Fuß vor und hinter der Bahn) durch die Menschenmassen geschleust.

    Also keine Angst vor Straßenbahnen in einer Fußgängerzone.

    Das würde ja zusätzliche Arbeit für die VGF bedeuteten, wieder mit richtigem Aufsichtspersonal und so. Klassisches Verkehrsaufsichtspersonal gibt es schon ewig nicht mehr bei der VGF. Die ganzen Stützpunkte im Stadtgebiet sind zwar noch vorhanden, aber nicht mehr in Benutzung. Ich glaube, dass kannst du hier knicken. Wenn dann über Subunternehmen.

  • Deshalb war meine Idee, eine eventuelle Strecke nicht zentral über die Freifläche zu führen.

    Bringt auch nichts. Die Tram würde nur Mo-Fr und an Sonntagen über diese Strecke verkehren, da Samstags rund um die Hauptwache gerne demonstriert wird...

  • Das würde ja zusätzliche Arbeit für die VGF bedeuteten, wieder mit richtigem Aufsichtspersonal und so. Klassisches Verkehrsaufsichtspersonal gibt es schon ewig nicht mehr bei der VGF. Die ganzen Stützpunkte im Stadtgebiet sind zwar noch vorhanden, aber nicht mehr in Benutzung. Ich glaube, dass kannst du hier knicken. Wenn dann über Subunternehmen.

    War ja auch nur ein Beispiel, daß und wie es möglich wäre ;).

    Der Bergwinkel....

    Endlose weiten....

    Berge, Täler und viel Natur....

    und spuren von ÖPNV

    einfach schööööön ;)

  • In Berlin verläuft eine Tram-Strecke quer über den Alexanderplatz. Insgesamt sind darauf 28 Züge pro Stunde und Richtung unterwegs, total also 54 Züge. Darunter auch die Linie M4 im 3,75min-Takt mit 60m langen Doppeltraktionen. Hat noch nie ein Problem gegeben.


    Es erzähle also bitte niemand, das ginge nicht ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Henning H. ()

  • In Berlin verläuft eine Tram-Strecke quer über den Alexanderplatz.

    Die Demos auf der Königstraße in Kassel stellen ebenfalls kein Problem dar. Das Beispiel Kassel zeigt aber, dass eine Umleitungsstrecke richtig gut wäre – Demos auf der Hauptwache und gleichzeitig am Römer sind wsl nicht so wahnsinnig häufig.

  • In Berlin verläuft eine Tram-Strecke quer über den Alexanderplatz. ...

    Hat noch nie ein Problem gegeben.


    Es erzähle also bitte niemand, das ginge nicht ;)

    Ja, es geht über den Alex.

    Aber problemlos würde ich es auch nicht grad nennen.


    Es ist ein gefühltes ewiges Geschleiche und nicht selten laufen dort die Vollblinden rum, die von den Schienen gebimmelt werden müssen bzw. gegen die Bahn laufen wollen. Ich bin jedenfalls immer froh, wenn es ab dem Mollknoten endlich vorwärts geht.

  • Wir sollten berücksichtigen, dass die Straßenbahn über die Hauptwache nicht zum Selbstzweck geplant (und vielleicht) gebaut werden soll. Den Vorteil der Feinerschließung, auch noch durch eine Fußgängerzone, mit dem zusätzlichen Effekt einer möglichen Ausweichroute erkauft man sich eben mit dem Nachteil der Behinderung durch Flaneure, querende Träumer und so weiter, die natürlich ein rasches Vorankommen stören, gleichzeitig aber auch das Kundenpotential der Straßenbahn sind bzw. sein können. Man kann nicht das eine haben ohne das andere zu akzeptieren. Eine andere Lösung wäre dann eben eine Unterpflasterbahn an der Hauptwache. Irgendwie gibt es das da ja aber schon.

  • Den Vorteil der Feinerschließung, auch noch durch eine Fußgängerzone, mit dem zusätzlichen Effekt einer möglichen Ausweichroute erkauft man sich eben mit dem Nachteil der Behinderung durch Flaneure, querende Träumer und so weiter, die natürlich ein rasches Vorankommen stören, gleichzeitig aber auch das Kundenpotential der Straßenbahn sind bzw. sein können.

    Ich meine, dass in Mannheim vier Linien durch die Fußgängerzone am Wasserturm fahren und dort scheint kaum größere Probleme gegeben zu haben (jedenfalls in der Zeit als ich dort gearbeitet habe). Für die Hauptwache gibt es zwei Möglichkeiten: Den Platz so umzubauen, dass die Bahn möglichst wenig die Fußgänger kreuzt oder schlichtweg die Bummelfahrt in den Fahrpaln einarbeitet und für die hundert Meter scheint das die einfachste und schnellste Lösung zu sein

  • Ja, es geht über den Alex.

    Aber problemlos würde ich es auch nicht grad nennen.


    Es ist ein gefühltes ewiges Geschleiche und nicht selten laufen dort die Vollblinden rum, die von den Schienen gebimmelt werden müssen bzw. gegen die Bahn laufen wollen. Ich bin jedenfalls immer froh, wenn es ab dem Mollknoten endlich vorwärts geht.

    Naja, dass es langsam voran geht, bedingt die Lage in einer Fußgängerzone nunmal. Niemand erwartet dass du da mit 60 durchdüsen kannst wie es vielleicht auf der Greifswalder Straße der Fall ist. Das würde ich jetzt aber nicht als Problem bezeichnen, die Alternative wäre ja, gar keine Tram zu haben - und das ist für dich als Fahrgast noch schlechter. Durch die geringen Geschwindigkeiten treten übrigens entgegen den vor dem Bau gezeichneten Horrorszenarien auch kaum Unfälle auf.


    Vorher fuhren die Trams ja alle über U Rosa-Luxemburg-Platz zum S Hackescher Markt ohne den Alex überhaupt anzubinden, das ist aus Fahrgastsicht ja nun auch nicht so der Knaller. Um analog hierzu wieder nach Frankfurt zurückzukehren bleiben doch eigentlich 3 Optionen:


    1. Gar keine Neubaustrecke, alles bleibt wie es ist - damit gibt es für niemanden Verbesserungen und bei Demos in der Innenstadt muss der Tram-Betrieb weiterhin vollständig eingestellt werden.
    2. Neubaustrecke abseits der Hauptwache - damit fährt man am relevantesten Umstieg vorbei, nur um nicht durch eine Fußgängerzone fahren zu müssen. Die Strecke hätte dann im Regelbetrieb wenig Sinn und wäre nur für Umleitungen relevant..
    3. Neubaustrecke über die Hauptwache - Umsteigeknoten wird erreicht unter Inkaufnahme von Schrittgeschwindigkeit auf wenigen 100m. Die Strecke ist für den regulären Betrieb sinnvoll und schafft Verbesserungen im Vergleich zum Status Quo durch zusätzliche Fahrtmöglichkeiten. Es böte sich zudem endlich die Möglichkeit, in diesem Kontext den ganzen furchtbaren Platz neuzugestalten. Problem ist die anfängliche Ablehnung solcher Maßnahmen, aber da muss man wirklich mal auf andere Städte verweisen, in denen das überhaupt kein Problem ist.