Denkt hier vielleicht Mal einer, einmal, an die Busse?

  • So, juchu, wir sind nicht zu einem „dieser eine Bus war Mal zu spät gekommen“ — aufrichtiges danke dafür — aber bei einem „diese eine Bushaltestelle ist nicht toll“ und „dem Autoverkehr werden zuviele Privilegien eingeräumt“.


    Von erstem ist die Straßenbahn auch betroffen, von zweiten ebenfalls.


    Ist denn der barrierefreie Ausbau der Bushaltestellen deutlich langsamer als der von Stadtbahn- und Straßenbahnhaltestellen? Kann man die Diskrepanz mit der unterschiedlichen Frequentierung erklären bzw mit rechtlichen Rahmenbedingungen? (Von einem 56cm-Bahnsteig in einen U2h einzusteigen ist wesentlich schwieriger als von der Straße in einen knieenden Niederflurbus ohne Mittelstange einzusteigen.)


    Gibt es denn sinnvolle große Investitionsprojekte im Busbereich, die nicht angegangen werden außerhalb von Haltestellen, die nicht eine solche Bedienfrequenz voraussetzen, dass sich eine Straßenbahn eher lohnt?


    In welchem der drei kommunalen ÖPNV-Systeme ist es am längsten her, dass das letzte Fahrzeug mit Stufen an allen Einstiegen gefahren ist? Ist von mir aus an mehr als einer Tür? Ich wette, das ist der Bus. (Die Trambahn ist heute noch nicht so weit!)

  • Es werden hier grundsätzliche Probleme angesprochen. Über ein Haltestellenschild regt sich niemand auf. Sobald aber Investition nötig sind, kommt die Sache schon ins Stocken. Dazu regt sich dazu auch schon Widerstand, wie "vor meiner Wohnung will ich keine Haltestelle haben" oder "Haltende Busse bringen den Verkehr zum Erliegen " (BI zu den Kaps in der Hügelstraße).

    Es gibt noch viele Haltestellen, die lediglich aus einem Schild bestehen, unabhängig von der Frequenz.

    Busspuren, die auch ihren Namen verdienen, dürften ebensoviel Proteste und Aufmerksamkeit bringen wie eine Straßenbahnstrecke.

  • In welchem der drei kommunalen ÖPNV-Systeme ist es am längsten her, dass das letzte Fahrzeug mit Stufen an allen Einstiegen gefahren ist? Ist von mir aus an mehr als einer Tür? Ich wette, das ist der Bus. (Die Trambahn ist heute noch nicht so weit!)

    U-Bahn bis 2016. Der Bus dürfte also als erstes System komplett umgestellt gewesen sein.

  • Lasst uns diskutieren: wird das Verkehrsmittel Omnibus in Frankfurts ÖPNV aktuell (d.h. seit dem Fahrplan 2021) „stiefmütterlich“ behandelt, wie dortelweileranderswo behauptet? Was bedeutet das und was müsste ggf passieren, um diese Einschätzung fallen lassen zu können?

    Kurzer Faktencheck dazu, wie stiefmütterlich dieses Forum das Thema behandelt:

    • Stadtbahn: 1289 Threads
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    • Bus: 1470 Threads
  • Es werden hier grundsätzliche Probleme angesprochen.

    Um die es aber eigentlich nicht ging, sondern um die Frage, wo der Bus stiefmütterlicher behandelt wird als die Straßenbahn. Das würde ich noch verstehen, wenn z. B. im Busbereich nur 20% der Haltestellen barrierefrei wären und bei der Straßenbahn 50 oder so. Aber bei allem, was wir bislang beleuchtet haben, ist keine systematische Benachteiligung des Busses festzustellen. Im Gegenteil weisen die Werte für den Bus sogar "mehr getan" als für die Straßenbahn auf.


    Bei den grundsätzlichen Problemen gebe ich Dir recht, aber ich habe auch hier bislang keine sinnvolle Begründung gefunden, warum es "dem Bus" schlechter geht als "der Straßenbahn". Es gibt genügend Haltestellen in beiden Bereichen, die nicht den Anforderungen an einen modernen ÖPNV gerecht werden und ebenso gibt es in beiden Bereichen Proteste, wenn Haltestellen modernisiert werden sollen. Aber es gibt eben keine Auffälligkeit, warum es im Busbereich schlimmer sein soll als bei der Straßenbahn. Alles, was ich bislang gesehen habe, waren irgendwelche Einzelbeispiele, zu denen sich vermutlich nahezu 1:1 die Situation auch im Straßenbahnbereich finden läßt.


    (Deswegen, OWE, nett, daß Du eine Bushaltestelle in Griesheim erwähnst, aber was hat das mit der Gesamtfrage zu tun? Insbesondere, weil die Situation bei der Straßenbahn wesentlich problematischer ist. Da kann der Rollifahrer zwar mit der Klapprampe vielleicht auf die Straße aussteigen, aber dann hat er das viel größere Problem, daß er von dort nicht den Bürgersteig hochkommt. Vor allem dann, wenn für den Bus, der am Straßenrand hält, schon ein Hochbord hingebastelt ist.)

  • Hier ist der Bus aber schon irgendwie im Vorteil: Oft langt es, auf rund 12-18n den Bordstein zu erhöhen (ohne Wartehäuschenoder sonstige Komfortmerkmale), schon ist eine Haltestelle barrierefrei. Da "lohnt" sich kein eigener Threat dafür. Das ist bei Straßenbahnhaltestellen schon etwas anders.


    Wenn das Thema Busse in Frankfurt noch mehr in den Fokus gerückt werden soll, über Werbungen / Vollwerbungen gibt es noch keinen eigenen Therat?

  • Wenn man von Vor- oder Nachteil spricht, ist auch die Frage, was man persönlich erwartet. Ich denke, der Bus ist ein sehr vielfältiges Verkehrsmittel.

    Zum einen ist er ein Hauptverkehrsmittel, dass wie eine Straßen- oder U-Bahn wichtige Hauptstrecken befährt wie z. B. die Metrobusse. Natürlich kann man beim M34 oder auch nach Sachsenhausen eine Straßenbahn bevorzugen (die ja beim M34 irgendwann auch kommt - Stichwort: Ringstraßenbahn).

    Aber bis dahin sehe ich es mit dem momentanen Angebot ganz gut gelöst und eine Straßenbahn wäre z. B. von der Innenstadt bis zum Südfriedhof auch nicht so viel schneller. Und die Busse fahren hier in sehr dichtem Takt - erst mit dem MetroBus entstand hier auch Sonntags ein 7/8-Min.-Takt.

    Und was z. B. Seckbach angeht - da ist eine Schienenbahn (egal ob Straßen- oder U-Bahn) eher schwierig, da sie wahrscheinlich den Kernort wegen der engen Wilhelmshöher Straße nicht berühren würde, sondern am Rande des Stadtteils vorbei geführt würde oder man müsste in einen Tunnel investieren. Aber auch dieser Stadtteil ist mit dem M43 sehr gut angebunden - und auch dieser fährt z. T. im 5-Min.-Takt und ist sogar nicht so staugeplagt wie andere Linien.


    Auf der anderen Seite ist der Bus aber einfach auch das Grundangebot überall dort, wo sich die Straßenbahn nicht lohnt. Manche regen sich über solche Linien mit ihren schlecht ausgestatteten Haltestellen und Fahrzeugen auf und kritisieren ein offenbar mangelndes Interesse an dieser Verbindung. Ich freue mich einfach, dass es eine solche Verbindung überhaupt gibt.

    Ich denke, man muss da auch differenzieren. Der M34 hat z. B. noch Nachholbedarf bei der Haltestellenausstattung. Aber gerade beim Thema DFI sind es viel mehr Haltestellen beim Bus als bei der Straßenbahn, da dauert es.

    Zugegeben: während die meisten Tramhaltestellen eines haben, hängt da der Bus hinterher. Die einen nennen es Benachteiligung, die anderen System, wenn man erstmal die überschaubareren Tramhaltestellen ausstattet. Übrigens: die allererste Haltestelle (keine U-Bahn-Station!) in Frankfurt überhaupt, die ein DFI bekam, war damals die Haltestelle Börneplatz der Linien 30/36 Richtung Konstablerwache - eine Bushaltestelle.

    Die Frage ist auch, was man erwartet: ich finde, an Haltestellen wie der von mir erwähnten Behördenzentrum Gutleut oder z. B. den Haltestellen Taunusblick, Erlenhof und Lindenhof lohnt sich die Vollausstattung mit DFI nicht, und ich frage mich sogar, ob es da wirklich ein Board braucht oder ob da nicht die Rollstuhlrampe ihren Zweck voll erfüllt. Das ist auch eine Frage der Wirtschaftlichkeit bei solchen doch eher schwach frequentierten Haltestellen. Andere wünschen sich hier wiederum den gleichen Zustand wie am Busbahnhof in Höchst und sprechen von Benachteiligung, wenn sie es dort nicht so vorfinden.


    Ich denke, der Bus ist von allen das komplexeste Verkehrsmittel, da er so viele unterschiedliche Bedürfnisse befriedigen muss (vom in 5-Min.-Takt fahrenden MetroBus über den Schulbus (Linie 68) bis zum HVZ-Bus). Ihn mit der Schiene zu vergleichen, ist daher manchmal wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen.

    Soweit ich mich erinnere, haben wir auch schon viele interessante Diskussionen über mögliche Linienführungen bei Bussen geführt. Die über die Schienenbahnen ufern wahrscheinlich nur deshalb mehr aus, da es hier meist darum geht, wie die Infrastruktur gebaut werden muss und weniger, wie dann die finale Linienführung aussieht. Bei Buslinien geht es dagegen oft nur um die Linienführung, da die Infrastruktur ja mehr oder weniger schon vorhanden ist.

    Viele Grüße, vöv2000

  • Die Frage ist auch, was man erwartet: ich finde, an Haltestellen wie der von mir erwähnten Behördenzentrum Gutleut oder z. B. den Haltestellen Taunusblick, Erlenhof und Lindenhof lohnt sich die Vollausstattung mit DFI nicht, und ich frage mich sogar, ob es da wirklich ein Board braucht oder ob da nicht die Rollstuhlrampe ihren Zweck voll erfüllt.

    Guter Punkt, bei solchen Haltestellen könnte man es ähnlich wie in Helsinki handhaben wo an den kleineren Haltestellen ein 2-Zeiliger LCD Bildschirm installiert wird. Dieser zeigt nur die nächste einzelne Abfahrt in Minuten an, und wäre auch vergleichsweise günstig zu installieren, anstatt der riesigen Bildschirme wie in Höchst

  • Kurzer Faktencheck dazu, wie stiefmütterlich dieses Forum das Thema behandelt:

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    Dazu fällt mir noch auf: Viele Threads zu Baustellen in den jeweiligen Unterforen werden sehr schnell zu einer minutiösen Aufzählung aller SEV-Busse, die eingesetzt werden, inklusive Kratzer im Lack, Frisur der Fahrer*innen und Temperatur der Klimaanlage.


    Und das geht wiederum auf meinen eigentlichen Punkt zurück: Was bedeutet das mit der Mutter des*der Lebenspartner*in? Kann man das in Zahlen fassen oder bleibt es bei einem diffusen Gefühl?

  • Also ich finde, dass man den Busverkehr mehr in das Umland einbinden sollte. Im Busverkehr gibt es immer eine Unsichtbare Grenze zwischen den Landkreisen und ich finde man sollte diese unsichtbare Grenze brechen dauerhaft und es sollte meiner Meinung nach mehr Querverbindungen geben.


    z.B. würde ich Assenheim - Ilbenstadt - Karben - Niederdorfelden - Frankfurt Hessen Center sehr gut finden, und ich glaube, die Verbindung würde sogar viele Fahrgäste haben, aber so eine Verbindung Karben - Frankfurt wird es vermutlich in Absehbarer Zeit nicht geben, weil der Bus durch 3 Landkreise fährt. Bei der Bahn ist es egal, der Zug fährt durch alle Landkreise. Aber beim Busverkehr ist das immer so ein Problem mit den Landkreisen.


    Bad Vilbel - Maintal Ost - Maintal real/Globus über Gronau wäre auch was, aber wird es wahrscheinlich auch vielleicht nie geben...


    Vielleicht ist diese unsichbare Grenze auch der Grund, warum immer nur so kurz über Bus Themen geschrieben wird, weil der Bus vermutlich sowieso nicht sein Landkreis verlassen wird.

  • Also ich finde, dass man den Busverkehr mehr in das Umland einbinden sollte.

    Auch das ist letztlich ein generelles Thema, siehe Straßenbahn nach Offenbach, Straßenbahn nach Neu-Isenburg. Und beim Bus gibt es deutlich mehr Verbindungen als die zwei Schienenlinien, die die Stadtgrenze überqueren (U2, U3).


    Aber hier offenbart sich eben auch wieder: während es beim Bus letztlich nur eine „wollen wir‘s machen“-Frage ist, muss bei der Schiene viel, viel mehr geklärt werden; es muss viel, viel mehr gebaut werden, es kann keinen schnellen Testverkehr geben. Und daher gibt es auch viel, viel mehr zu diskutieren.


    Zeugt das dann von dem erhöhten Diskussionsbedarf oder von einer inneren Ablehnungshaltung gegenüber dem Bus?

  • Also ich finde, dass man den Busverkehr mehr in das Umland einbinden sollte. Im Busverkehr gibt es immer eine Unsichtbare Grenze zwischen den Landkreisen und ich finde man sollte diese unsichtbare Grenze brechen dauerhaft und es sollte meiner Meinung nach mehr Querverbindungen geben.

    "Immer" ist das so. Ah ja.

  • Naja, ein Funken Wahrheit ist dabei. Oftmals ist es schwieriger ins Nachbardorf im Landkreis nebenan zu kommen, als mit dem TGV nach Paris. Aber das ist kein Busproblem, sondern des ÖPNV allgemein.


    Wohl war. Sofern sich nicht mehrere Landkreise zu einem Aufgabenträger zusammenschließen, die die "Grenzüberschreitung" tatsächlich ein Problem. Es müssen nämlich zwischen den Aufgabenträgern Vereinbarungen über die Kosten geschlossen werden. Da aber nunmal nur Verluste zu verteilen sind, ist die Reaktion "Warum? Brauche mer net!" allgegenwärtig.

  • Wieso fallt ihr auf das populistische Gewäsch herein und verstärkt es noch? Würde es Buslinien "immer" nicht geben wegen der Stadtgrenze, gäbe es die Linien 30, 41, 45, 56, 58, 65, 67, 68, 72, 73, 251, 551, 653, 751, 804, HG-56, GG-82, OF-50, MKK-23, MKK-25, X17, X19, X57 und X97 ja wohl nicht.


    Wenn jemand den Eindruck hat, dass es zu wenige kommunalgrenzübergreifende Buslinien gibt, wieso macht derjenige dann keinen Thread mit einer Diskussion darüber auf? Das brächte uns alle weiter als nur unproduktiv allgemein herumzuschimpfen.

    Einmal editiert, zuletzt von Bernemer ()

  • Sage ich es einmal so: Bei uns in Frankfurt am Main ist das Problem tatsächlich deutlich geringer. Hier bieten natürlich S-, U-Bahn- und Straßenbahn-Haltestellen im Außenbereich wichtige Anschlüsse. Da fahren dann MKK-Linien zur U-Bahn nach Enkheim, oder Main-Taunus-Busse nach Höchst. Auch der Flughafen - im Stadtgebiet - ist ein wichtiges Ziel sowohl für Fluggäste wie Beschäftigte. Und selbst als Ausflugsziel schafft der Flughafen einige Fahrgäste.

    Nicht zu vergessen die Stadtgrenze Offenbach. Ich schätze, nicht auf vergabepolitischen, sondern aus straßenverkehrstechnischen Gründen liegen die Frankfurter Straßenbahn- wie die Offenbacher Bushaltestellen jeweils auf dem zugehörigen Stadtgebiet.


    Anders sieht es dagegen auf dem Land aus, und da tritt das Phänomen - vermutlich - deutlicher auf. Wegen größerer Entfernungen und geringerer Takte ist dieses auch viel stärker fühlbar. Das betrifft übrigens auch das europäische Ausland, und auch den Bahnverkehr. In Frankreich hat die Regionalisierung dazu geführt, dass es innerhalb der Regionen gute und langlaufende TER-Verbindungen gibt, aber nur umständliche regionengrenz-überschreitende TER-Verbindungen. Versucht etwa einmal, mit TER von Strassbrg nach Lyon zu fahren oder von Saarbrücken nach Paris. Nein, nicht mit dem TGV :P.


    Also ein allgemeines Problem, das auch den Bahnverkehr betrifft. In Deutschland nach meinem Eindruck deutlich milder übrigens. Was den Busverkehr anbetrifft, zumindest im Rhein-Main-Gebiet, werden die X-Bus-Linien doch auch vom RMV bestellt (?), was zumindest die ganz großen Lücken schließen sollte.

  • Wieso fallt ihr auf das populistische Gewäsch herein

    Nun. Holger Koetting hat Recht, dass ein Funken Wahrheit darin steckt und tunnelklick hat denn Grund dafür sehr richtig genannt.


    Und ich möchte sogar erweitern: eine unsichtbare Grenze gibt es tatsächlich immer (! Es wurde nicht gesagt, Verbindungen gäbe es immer nicht, sondern die Grenze gäbe es immer), aber das heißt nicht, dass sie nie überschritten werden kann.


    Diese Grenze dauerhaft zu beseitigen und es damit einfacher zu machen (! Nicht „ermöglichen“) grenzüberschreitende Verkehre einzurichten, wäre ein schönes politisches Ziel.


    Einzig der Fokus auf Busse, und damit die Verortung in diesem Thread, halte ich für fehlerhaft.

  • Wieso fallt ihr auf das populistische Gewäsch herein und verstärkt es noch? Würde es Buslinien "immer" nicht geben wegen der Stadtgrenze, gäbe es die Linien 30, 41, 45, 56, 58, 65, 67, 68, 72, 73, 251, 551, 653, 751, 804, HG-56, GG-82, OF-50, MKK-23, MKK-25, X17, X19, X57 und X97 ja wohl nicht.


    Abgesehen von den X-Linien, die unter der Rubrik Regionaler Busverkehr in der Zuständigkeit des RMV fahren, sind fast alle von dir genannten Linien sozusagen Traditionslinien, die es schon zu Bahnbus-, Stadtwerke- und FVV-Zeiten gegeben hat, die quasi nach dem Prinzip "bekannt und bewährt" oder "wichtig" beibehalten wurden. Aber wieviele interkommunale Linien sind unter Geltung des ÖPNVG neu hinzugekommen? Oder eben nicht hinzugekommen, obwohl sie sinnvoll wären? Wobei zugegebenermaßen im Busbereich dieses Problem wegen oft geringerer Kosten seltener zutage tritt als im Schienenbereich. Woran lag es denn, dass die - sorry: schon wieder nicht Bus! - U3 jahrelang nur in 2er-Traktion fuhr? Dass die U2-Verlängerung nicht von der Stelle kam? Die 16 an der Stadtgrenze endet (trotz vorhandener Infrastruktur)?

  • Diskussionen hier im Forum funktionieren meist am besten, wenn zielgerichtete, konkrete und fundierte Beiträge kommen. Also genau das Gegenteil von Deinem verbitterten Rundumschlag gerade.

    Wir sind weder im Parlament, auf der Uni oder auf der Arbeit. Hier geht es um Freizeitvergnügen und Meinungsaustausch. Grundsätzlich gebe ich dir recht.

    Ach, aus der Ecke weht der Wind. Sorry, aber das ist ein komplettes Eigentor für Dich. Umgekehrt ist es richtig: Durch die Nichtausschreibung der Straßenbahnlinien müssen wir uns mit der von der VGF erbrachten Leistung begnügen. Andere, bessere Straßenbahnunternehmen, haben so gar keine Chance, ihr besseres Angebot vorzustellen.

    Ja aus der Ecke weht der Wind:rolleyes:. Und jetzt? Ich diskutiere auch nicht mit dir darüber. Nur soviel: Der von dir gelobte Frankfurter Weg (nicht in der Drogenpolitik) wurde ja von echt vielen Städten mit eigenen Verkehrsbetrieben angewendet.

    Eine LNVG macht nur in Landkreisen, Kommunen und Städten ohne eigene städtische bzw kommunale Verkehrsbetriebe sinn. Da machen die auch gute Aufgaben. Die Errungenschaften der TraffIQ oder die Aufgaben will ich nicht schlecht reden, darum geht es nicht. Nur hätte das auch die VGF machen können. Das Dezernat ist ja weiterhin der Auftraggeber, die TraffIQ ist ja nur mit den Aufgaben beliehen worden.



    Der Punkt meiner Einschränkung war es, nicht ein "aber früher war es schlimm" zu hören, sondern konkret, was heute falsch ist. "Wurde lange stiefmütterlich behandelt, aber durch die Einführung der M und X-Linien wendet sich das gerade" ist nämlich eine sehr viel andere Aussage.

    Keine Ahnung was du meinst. Die M und X Linien sind schon sehr gute Schritte gewesen.



    Es mag dich überraschen: Ich fände es toll, wenn wir nicht über 10 Jahre lang über die Ginnheimer Kurve reden müssten, oder seit 11 Jahren über die Strecke ins Europaviertel (beziehungsweise seit 15 Jahren), seit 11½ Jahren über Bad Homburg, 13 Jahre RTW, 10 Jahre RTO, 9½ Jahre über den Bau(!) am Frankfurter Berg diskutieren würden. Welches konkrete Bus-Thema hätte denn deiner Meinung nach so lange Aufmerksamkeit verdient gehabt?

    Es gibt Schienenfreunde, Busfreunde und Profis. Kannst die auch Schienenlutscher nennen, mir egal. Jedoch hat jeder seine Interessen bzw auch seine Vorlieben für die er sich auch einsetzt. Ist ja auch legitim. Deshalb auch die langen und ausführlichen Diskussionen. Ein Bahner kann auch nix mit einem Bus anfangen und macht sich über diese lustig.


    Die Haltestelleninfrastruktur ist mit Sicherheit wichtig, aber das ist auch bei Straßenbahnen ein Thema.

    Und trotzdem ist diese bei den meisten Straßenbahnen besser (Thema DFI, Bedarf-/ Blindensansage usw).

    Die Haltestelleninfrastruktur ist mit Sicherheit wichtig, aber das ist auch bei Straßenbahnen ein Thema.


    Bus: 1470 Threads

    Was soll mir diese Zahl sagen? Da sind Themen die eröffnet wurden. Ist ja auch kein Kunststück wenn für irgendwelche Haltestellenverlegungen Themen eröffnet werden aber nicht diskutiert wird. Gibt ja auch mehr Baustellen im Busbereich, davon sind dann auch mehr Linien durch Umleitungen und Co. betroffen. Daher ist die hohe Anzahl nicht verwunderlich.


    Um die es aber eigentlich nicht ging, sondern um die Frage, wo der Bus stiefmütterlicher behandelt wird als die Straßenbahn. Das würde ich noch verstehen, wenn z. B. im Busbereich nur 20% der Haltestellen barrierefrei wären und bei der Straßenbahn 50 oder so. Aber bei allem, was wir bislang beleuchtet haben, ist keine systematische Benachteiligung des Busses festzustellen. Im Gegenteil weisen die Werte für den Bus sogar "mehr getan" als für die Straßenbahn auf.

    Den barrierefreien Ausbau habe ich nicht gemeint aber gutes Stichwort.

    Okay: Die Haltestellen sind in der Hand der VGF. Die VGF kommt ihrer gesetzlichen Pflicht zum Umbau nach. Hier könnte, wenn wir uns schon eine teure LNVG leisten, die TraffIQ mal der VGF ein paar weitere Vorgaben machen. Sprich: DFI und Blindenansage, Ausstattung, Betreuung durch den VGF Sicherheitsdienst usw.

    Ich weis nicht woran es hängt bzw wer sich "bockig" stellt: VGF oder TraffIQ. Die TraffIQ könnte durchaus bei der VGF die flächendeckende Versorgung mit DFI und Co fordern. Oder auch die Fahrgastinfo im Allgemeinen. Hier verweise ich gerne auf die Internetinfos, die von der Leitstelle im Störungsfall eingepflegt werden. Klar denkt sich die VGF: Ich habe doch keine Busse, wieso sollte ich von selbst daran gehen? Diese Kompetenzen wurden der VGF, mehr oder weniger, durch die TraffIQ entzogen oder formulieren wir es anders: Die Kompetenz wurde übertragen. Jetzt braucht die VGF immer ein Go oder ein Okay von der TraffIQ.

    Die VGF hat auch kein Interesse daran die Bushaltestellen besser auszustatten, vielleicht hat es die ICB aber die hat ja keine eigenen Haltestellen. Also benötigt es eine Initiative von der TraffIQ. Aber moment... lass mich überlegen:/. Da würde ja Geld kosten und diese Mehrkosten wurde man den "anderen" Betrieben, also ICB, DB Regio Bus, Transdev usw. in Rechnung mittels geringerer Zahlungen stellen.

    Vielleicht würden dann keine Busunternehmen mehr an Ausschreibungen teilnehmen? Wer weis?

    Alles, was an Entwicklungen im Busverkehr geschieht, geht über die TraffIQ. Auch in Schienenprojekten aber hier hat die VGF noch ihre eigenen Verpflichtungen als Verkehrsbetrieb nach BOStrab und Personenbeförderungsgesetz.

    Thema Störfallmanagment Bus: Die VGF koordiniert die Busse im spontanen Störfall über ihre Leitstelle. Aber es findet so gut wie gar keine Fahrgastinfo darüber statt (Internetseite & DFI). Die Busunternehmen haben ja noch ihre eigenen betrieblichen Leitstellen aber koordinieren die auch im Störfall?

    Nochmal zur Fahrgastinfo Bus: Hier werden die Fahrgäste wegen der Bürokratie untereinander im Regen stehen gelassen bzw man lässt sie doof sterben. Und bitte jetzt nicht mit den gelben Tafeln kommen die da manchmal aufgehängt sind. Dazu kann ich nur sagen: Ich finde die gut und wenigstens etwas! Die kommen ja von der VGF aber auch nur, weil die TraffIQ es will bzw beauftragt.


    Ich fasse zusammen: VGF ist kein Busbetrieb und auch nicht für diesen verantwortlich weil es so mal bestimmt wurde. Diesen Part übernimmt die TraffIQ. Deshalb hat die VGF aus dieser Rolle heraus auch keine Befugnisse oder Möglichkeiten Innovationen und Entwicklungen durchzuführen. Jedoch kann dies die TraffIQ, was sie ja auch tut. Nur aufgrund der Tatsache, dass die VGF die Infrastruktur inne hat, den Betrieb mit Bussen andere durchführen und die TraffIQ die Organisatorin ist, kommt es hier zu einer ausufernden Bürokratie.

    Die TraffIQ hat keine 24 Stunden Leitstelle um über Störungen im Busverkehr auf ihrer Homepage zu berichten. Also sollte das die VGF machen, die sagt aber wieso (Busse, wir?!)? Gut aber dafür will die VGF Geld, sind ja dann Dienstleister für die Unternehmen im Busverkehr.

    Genauso beim Thema DFI, Fahrscheindrucker usw.

    Wäre die VGF noch im Busberiech selber tätig, hätte sie ja als Verkehrsbetrieb ein eigenes Interesse daran, mehr zu tun.

    Auch ein Thema ist die Sicherheit und Service im Bus: Die VGF Sicherheitsleute begleiten keine Buslinien, warum auch? Hier könnte die TraffIQ bei der VGF diesen "Service" auch "buchen" wo wir aber wieder beim Thema Geld wären und Kostenumwelzung. Hier verlässt man sich auf die Polizei, die leider auch unter Personalmangel leidet. Das ist wieder so ein Bespiel für eine "Stiefmütterliche" Behandlung, hier verzichten die Fahrgäste unfreiwillig auf einen Service.

    Die TraffIQ hat viel geleistet und auch einiges Umgesetzt, gar keine Frage! Nur hätte dieses mit den selben Menschen auch unter der VGF funktioniert unter der "Beobachtung" des Dezernates.


    Das sind unter anderem die Punkte, die mich zu der Aussage hinreißen, der Busverkehr wird stiefmütterlich behandelt. Nicht zwingend die Organisation, sondern die Umsetzung und das Störfallmanagment inkl. der Fahrgastinfo. Hier spiel der Busverkehr eine untergeordnete Rolle. Aber Busse nutzen auch Fahrgäste, genau wie U-Bahn und Straßenbahnen, und hier bei der Thematik (Organisation, Störfallmanagment und Fahrgastinfo) sollten bzw müssen alle Verkehrsmittel gleich auf sein! Die Organisation sieht auf den Papieren toll aus, was man so liest aber im richtigen Betrieb oder "wenn die Kacke dampft", harpert es.


    Deshalb erhoffe ich mir für die Zukunft, dass sich alle Beteiligten mal zusammensetzen und diese Bürokratien abschaffen und mal nachdenken für wenn die den Job machen: Für die Fahrgäste und nicht für Politiker, die sich mal was ausgedacht haben oder für Steuersparungen. Auch sollten hier einige über ihre Egos springen...