Straßenbahn soll von Oberrad und Fechenheim nach Offenbach fahren – Machbarkeitsstudie

  • Nachdem es voriges Jahr auch bereits im Thread über die Stilllegung in Offenbach darum ging, kommt heute die Nachricht, dass sich OF und F nun doch endlich auf die Machbarkeitsstudie geeinigt haben:

    Das ist die Quelle.

  • Außerdem ergänze ich noch ein paar Hinweise auf thematisch nahe Threads:

    • Zur Trassenfreihaltung in Fechenheim-West hier
    • Die angedachte regionale Tram-Verlängerung nach Neu-Isenburg, Dreieich, Langen hier
    • Die angedachte regionale Tram-Verlängerung nach Bad Vilbel hier
    • Vor fünf Jahren war das Thema gerade einmal einen April-Scherz wert: hier
    • Vor 15 Jahren wurde auch nur gesprochen, siehe hier
  • Bei der offiziellen Mitteilung habe ich zwei Ungenauigkeiten entdeckt:

    Zitat


    Möglich sei eine Ringverbindung Fechenheim – Offenbach Innenstadt – Oberrad

    Das sollte wohl heißen "Fechenheim - Offenbach - Oberrad - Innenstadt" :).


    Mag das noch ein Fehler in der Wortstellung sein, ist die nächste Formulierung wohl defintiv übertrieben:

    Zitat


    Die 16 könnte damit zu einer der längsten deutschen Straßenbahnlinien avancieren.

    Die jetzige "16" hat jetzt eine Länge von etwa 12,4 km und kommt bei Weiterführung bis Bürgel auf etwa 17,1 km. Bereits die jetzige "11" kommt mit ihrer Strecke von Höchst bis Fechenheim auf 18,6 km, mit Verlängerung zum Höchster Bahnhof auf 19,6 km. Übernimmt die "16" dann den Westast der "11" und fährt von Höchst Bahnhof über Hbf und Südbahnhof - OF Marktplatz bis OF-Bürgel, kommt sie auf etwa 21.5 km. Das würde dann zur längsten Frankfurter Linie reichen, sofern es nicht noch andere Verlängerungen gibt, wie z.B. nach Sprendlingen oder Bad Vilbel :P.


    Die längste Straßenbahnlinie Deutschlands könnte mit 31 km Länge die Überland-Straßenbahnlinie 5 von Halle über Schkopau und Merse nach Bad Dürrenberg sein: https://www.gemeinde-schkopau.de/de/strassenbahn.html


    Und hier zu einer alten Diskussion im Straßenbahnforum: https://www.strassenbahnforum.de/viewtopic.php?t=1320

    Auffällig ist, dass das Spitzenfeld langer Straßenbahnstrecken gesamt in den neuen Bundesländern liegt. Allerdings kann man auch die RNV-Überland-Linien im Rhein-Neckar-Raum mit betrachten, die ja dort auch als Straßenbahnen aufgeführt sind. Da kommt die Linie 4 von Bad Dürkheim nach Mannheim-Käfertal ebenfalls auf stolze 32 km.


    Die legendäre Ringlinie 5 (ehemals OEG) Mannheim - Weinheim - Heidelberg - Weinheim kommt sogar mit rund 55 km auf Welt-Niveau (belgische Kusttram ist rind 60 km lang).

  • Bei der offiziellen Mitteilung habe ich zwei Ungenauigkeiten entdeckt:

    Das sollte wohl heißen "Fechenheim - Offenbach - Oberrad - Innenstadt" :).

    Auch Offenbach hat eine Innenstadt und ist wohl damit gemeint, da bisher die Straßenbahn ja an der Stadtgrenze endet;)

  • Auch Offenbach hat eine Innenstadt und ist wohl damit gemeint, da bisher die Straßenbahn ja an der Stadtgrenze endet;)

    Ich denke auch, das ist eher so gemeint. "Ringlinie" scheint in der Politik aktuell so ein Modebegriif zu sein; ich habe die Bezeichnung schon an anderen Stellen fälschlicherweise benutzt gesehen.

  • Ost-West-Express Ich nehme an es ist gemeint, dass die 16 durch einen Ringschluss mit der Ringstraßenbahn zur längsten Linie würde.


    Höchst - Hauptbahnhof - Südbahnhof - Oberrad - Offenbach - Fechenheim - Eissporthalle - Dornbusch - Bockenheimer Warte - Messe - Hauptbahnhof - Universitätsklinikum - Stadion


    Betrieblich natürlich eine einzige Katastrophe.

    Natürlich macht es am meisten Sinn beide Linien in Offenbach enden zu lassen.

  • Vor allem ist mit "Offenbach-Innenstadt" klar, dass niemand vorhat, die Tram von der Carl-Ulrich-Brücke, beispielsweise über Nordring/Goethering/August-Bebel-Ring, am Stadtzentrum Offenbachs vorbei zu führen.


    Obwohl natürich auch dort die Erschließungswirkung...

    3 Mal editiert, zuletzt von Xalinai2 ()

  • Bei dem von 71411812111 verschlungenen Ring kämen wir - einschließlich Verlängerung bis zum Bahnhof Höchst etwa auf die Marathon-Distanz von 42 km. :D Könnte dann von den 2. Platz vielleicht reichen. Aber welcher Fahrgast würde diesen Linienlauf verstehen? Außer natürlich Straßenbahn-Freunde :P. Die kämen natürlich aus ganz Deutschland und einigen Nachbarländern angereist, um diesen sehr eigentümlichen Linienlauf abzufahren :).


    Aber wenn ich jetzt an den normalen Fahrgast - womöglich auch noch von außerhalb konmmemde(r) Fußball-, aber nicht Straßenbahnfan :P- vorstelle, der / die am Waldstadion in eine Tram mit der Zielbeschilderung "Höchst" einsteigt und sich dann auf einer 2-stündige Rundfahrt durch das gemeinsame :PStadtgebiet von Frankfurt und Offenbach wiederfindet.... Womöglich noch mit mehrfacher Beanstandung des Tickets, erst in Offenbach wegen Überschreiten der Grenze des Tarifgebiets 50 und dann in Höchst wegen des Zeitablaufs für einen Einzelfahrschein...:(.

  • Bei dem von 71411812111 verschlungenen Ring kämen wir - einschließlich Verlängerung bis zum Bahnhof Höchst etwa auf die Marathon-Distanz von 42 km. :D Könnte dann von den 2. Platz vielleicht reichen. Aber welcher Fahrgast würde diesen Linienlauf verstehen? Außer natürlich Straßenbahn-Freunde :P. Die kämen natürlich aus ganz Deutschland und einigen Nachbarländern angereist, um diesen sehr eigentümlichen Linienlauf abzufahren :).


    Aber wenn ich jetzt an den normalen Fahrgast - womöglich auch noch von außerhalb konmmemde(r) Fußball-, aber nicht Straßenbahnfan :P- vorstelle, der / die am Waldstadion in eine Tram mit der Zielbeschilderung "Höchst" einsteigt und sich dann auf einer 2-stündige Rundfahrt durch das gemeinsame :PStadtgebiet von Frankfurt und Offenbach wiederfindet.... Womöglich noch mit mehrfacher Beanstandung des Tickets, erst in Offenbach wegen Überschreiten der Grenze des Tarifgebiets 50 und dann in Höchst wegen des Zeitablaufs für einen Einzelfahrschein...:(.

    Finde ich aber interessant wie lächerlich so etwas im Straßenbahnbereich ist, aber anscheinend bei der U-Bahn als Vorschlag diskutiert wird für den Lückenschluss U1/U4 Südbahnhof - WBP - Heddernheim - Ginnheim - Hauptbahnhof - WBP - Enkheim :P

  • Betrieblich natürlich eine einzige Katastrophe.

    Natürlich macht es am meisten Sinn beide Linien in Offenbach enden zu lassen.

    betrieblich mag es herausfordernd sein, aber eine „Transitlinie“ von Fechenheim nach Oberrad könnte durchaus sinnvoll sein.

  • Man könnte ja 3 Linien daraus machen:

    *) Stadion - Dornbusch

    **) Dornbusch - Fechenheim - OF ( - Oberrad)

    ***) (Offenbach - ) Oberrad - Südbahnhof - Hbf - Höchst


    Das könnte dann angezeigt werden jeweils mit 2 Liniennummern, z.B.:

    21 / 11 Stadion - Dornbusch ( - Offenbach)

    11 / 16 Dornbusch - Offenbach ( - Oberrad)

    11 / 16 Fechenheim - Offenbach ( - Südbahnhof)

    16 Offenbach - Südbahnhof - Höchst


    Bei der Bahn gibt es das auch, dass ein Zug am Ziel seine Nummer wechselt, und dann unter anderer Nummer zu einem anderen Ort weiterfährt.

  • betrieblich mag es herausfordernd sein, aber eine „Transitlinie“ von Fechenheim nach Oberrad könnte durchaus sinnvoll sein.

    Ob Transit- oder endende Linien, wird sicher von betrieblichen wie auch den Nutzenfaktoren abhängen. Der RMV scheint den Hauptbahnhof gern anschließen zu wollen. Das spräche eher für die "große" Lösung mit den zwei endenden Linien.


    Die Transitlinie wäre zweifellos von den Betriebskosten her günstiger für die Stadt Offenbach, wenngleich mit geringerem Nutzen. Dafür jedoch eine durchgehende Ringlinie 16/21 einzurichten, würde eines Sinneswandel im Frankfurter Verkehrsdezernats bedürfen. Dort will man ja schon die Ringstraßenbahn innerhalb Frankfurts nicht als Ring fahren lassen. Eher unwahrscheinlich, dass man diese Meinung plötzlich ändert. (Was ich persönlich schade finde, denn ich fände einen echten Ring auch schon innerhalb Frankfurts aus Fahrgastsicht attraktiver als "nur" die geplante Halbringlinie.)


    Berücksichtigen sollten wir dann aber, dass die Fechenheimer ja unbedingt 11 und 12 (künftig 21) bis zur Schießhüttenstraße fahren sehen wollen, was die Stvv vorige Woche auch so beschlossen hat. Das spricht definitiv auch gegen einen großen "Ring".


    Allerdings gibt es ja die vielfach vorgebrachte Idee, dass in Fechenheim auch eine Straßenbahn von der Ernst-Heinkel-Straße aus nach Norden fahren soll. Ein solcher Ast könnte bei der Transitlösung eine logische Verlängerung der von Offenbach kommenden 16 sein.


    Für die Lösung mit zwei in Offenbach endenden Strecken wird es schwieriger. Die West-Ost-Strecke als 16 bis Bürgel erscheint mir logisch. Für die Nord-Süd-Strecke ist es aber nicht so einfach. Denn die 12/21 haben wir dann nicht mehr mit Endhaltestelle an der Hugo-Junkers-Straße. Womöglich auch nicht die 15, falls sie - wie es die Ostender und Bornheimer gerade wünschen - demnächst vom Ostbahnhof nach Bornheim fährt. Bliebe die Verknüpfung mit einer neuen Strecke aus Fechenheim-Nord zur Neubaustraße nach OF-Hbf. Nachteil: Sie wäre vielleicht nicht so lang. Vorteil: Sie könnte eine sehr attraktive Tangentiale im Osten der Stadt bilden: Von Seckbach (oder sogar Bergen) durch die Gewerbegebiete, Umstieg zu U4+U7 sowie an der Heinkel-Straße zur S5, 11 und 21, dann via Fechenheim-West nach Offenbach.

  • Dort will man ja schon die Ringstraßenbahn innerhalb Frankfurts nicht als Ring fahren lassen. Eher unwahrscheinlich, dass man diese Meinung plötzlich ändert. (Was ich persönlich schade finde, denn ich fände einen echten Ring auch schon innerhalb Frankfurts aus Fahrgastsicht attraktiver als "nur" die geplante Halbringlinie.)

    Wie sollen denn Verspätungen abgebaut werden bei einer echten Ringlinie?

    Selbst die Circle-Line in London ist aus diesem Grund kein echter Ring mehr.

  • Wie sollen denn Verspätungen abgebaut werden bei einer echten Ringlinie?

    Selbst die Circle-Line in London ist aus diesem Grund kein echter Ring mehr.

    Wenn Du darüber sprechen magst, mach es doch bitte an der passenden Stelle, ohne diesen Thread hier vom Thema abzulenken. Hier geht es um die Offenbach-Verlängerung, nicht um das Für und Wider von Ringlinien. (Deshalb hatte ich es auch bewusst als Nebenbemerkung in Klammer gesetzt.)

  • Für die Nord-Süd-Strecke ist es aber nicht so einfach.


    Von der Verkehrsnachfrage würde sich eine Weiterführung über die Waldstraße anbieten. Ich klaue mal von mir aus einem anderen Thread


    Die Verkehrsnachfrage auf der Waldstraße sah 2010 so aus:

    Marktplatz

    9.311 Fahrgäste

    Bahnübergang Waldstraße

    9.565 Fahrgäste

    Friedrichsring

    5.655 Fahrgäste

    Humboldtstr

    5.458 Fahrgäste

    Of Post

    5.425 Fahrgäste

    Eberhard von-Rochow-Str


    Das entspricht der Nachfrage des 34ers zwischen Markus Krankenhaus und Kaiser Sigmundstraße (Prognose 2025 laut Nahverkehrsplan).



  • Von der Verkehrsnachfrage würde sich eine Weiterführung über die Waldstraße anbieten.

    Für die optimale Netzwirkung (auch für Pendler in Richtung des Fechenheimer Industriegebietes) ist ein Halt am Marktplatz wünschenswert. Die Weiterführung durch die Waldstraße bie zur Stadthalle bietet sich an. Von dieser Strecke ließe sich der Offenbacher "Haupt"bahnhof mittels Abzweig über die Bismarckstraße leicht realisieren (leichter als über die enge südliche Kaiserstraße.

    Das Heranführen der Strecke von der Kaiserstraße zum Marktplatz sollte kein Problem darstellen. Probleme bereitet die außerordentlich schmale Waldstraße zwischen Marktplatz und Bleichstraße sowie der Marktplatz selbst, da die Offenbacher Verwaltung an der Umgestaltung des Marktplatz zu einer Art verkehrsberuhigter Zone festhält (m.E. grober Unfug. Verkehrsberuhigung und zentraler Busknotenpunkt vertragen sich nicht.)


    Fraglich, ob eine weitere Linie Richtung Bürgel oder gar Rumpenheim ausreichend Fahrgastpotential hat für einen positiven KNF.


    Das größte Problem stellt die Mainquerung dar. Die Cral-Ulrich-Brücke ist täglich mit endlosem Stau verstopft. Hier noch Straßenbahnen dazwischenzuquetschen würde jeden Fahrplan zur Wunschvorstellung werden lassen.

    Eine eigene Brücke ist nicht nur teuer, ihre Anbindung auf Offenbacher Seite schwierig. Westlich der Straßenbrücke mit Halt am Hafenplatz wäre optimal. Zwischen den gebauten und noch zu bauenden Gebäuden am Main hat Offenbach aber kaum ausreichend Platz für eine Trasse gelassen.

  • Für die optimale Netzwirkung (auch für Pendler in Richtung des Fechenheimer Industriegebietes) ist ein Halt am Marktplatz wünschenswert. Die Weiterführung durch die Waldstraße bie zur Stadthalle bietet sich an. Von dieser Strecke ließe sich der Offenbacher "Haupt"bahnhof mittels Abzweig über die Bismarckstraße leicht realisieren (leichter als über die enge südliche Kaiserstraße.

    Da würde ich eher vorschlagen die Tram komplett auf der Waldstraße zu belassen und nicht am Hauptbahnhof halten zu lassen, sondern nur an der Haltestelle Bahnüberführung Waldstraße.


    An den östlichen Enden der Gleise des Hauptbahnhofs könnten Treppenabgänge gebaut werden. Dann ein Ausgang in der Marienstraße Ecke Senefelderstraße.


    Schon sind es keine 150m zur Haltestelle unter der Brücke und die Tram wird nicht unnötig verlangsamt.

  • Schon sind es keine 150m zur Haltestelle unter der Brücke und die Tram wird nicht unnötig verlangsamt.

    Ich meinte auch nicht, den Hbf zwischen Marktplatz und Stadthalle mittels Schleife anzubinden, sondern eine kurze Stichstrecke, so dass die Linie aus Fechenheim am Hbf (zusätzliche Umsteigemöglichkeit aus Regionalzügen für Pendler nach Fechenheim), die aus Oberrad an der Stadthalle endet.