Straßenbahn soll von Oberrad und Fechenheim nach Offenbach fahren – Machbarkeitsstudie

  • Wenn es auf der Carl-Ullrich-Brücke ließe sich zwischen der Dieselstraße im Westen und der Starkenburger Straße / OF-Schloßstraße ein weiter Trassenkorridor für mögliche Mainquerungen untersuchen, dazu noch eine direkte Mainquerung zwischen Fechenheim und Bürgel, wo es ja schon den Arthur-von-Weinberg-Steg gibt. Der kann natürlich nicht für eine Straßenbahn genutzt werden.


    Je weiter westlich die neue Mainquerung liegt; desto kürzer wäre die auf Frankfurter Seite neu zu bauende Strecke. Und gleichzeitig würde um so mehr vom neuen Baugebiet am Offenbacher Hafen erschlossen, in dem ja genug Potential an Fahrgästen wohnen dürfte.


    Die östliche Variante Starkenburger Straße würde genau die historische Mainquerung via Fähre / Schiffbrücke aufgreifen, würde genau den östlicen Bereich des Marktplatzes erreichen und genau auf die Waldstraße erreichen.


    Und die dritte Variante würde Bürgel gewissermaßen von hinten direkt von FechenheIm erreichen. Und da könnten sich die Offenbacher Gedanken machen, ob dann auch der Ostbahnhof an das Tramnetz angebunden würde.


    Wie gesagt: Alternativen, wenn es über / parallel zur Carl-Ullrich-Brücke nicht gehen sollte.

  • Je weiter westlich die neue Mainquerung liegt; desto kürzer wäre die auf Frankfurter Seite neu zu bauende Strecke. Und gleichzeitig würde um so mehr vom neuen Baugebiet am Offenbacher Hafen erschlossen, in dem ja genug Potential an Fahrgästen wohnen dürfte.

    Eben. Und das scheint die einzig praktikable Lösung zu sein; Hafenviertel und Messe sowie das östliche Nordend werden so angeschlossen. Aber nur über eine eigene neu zu erstellende Mainbrücke (die bei den Varianten 2 und 3 ebenfalls erforderlich wäre).

    Die östliche Variante Starkenburger Straße würde genau die historische Mainquerung via Fähre / Schiffbrücke aufgreifen, würde genau den östlicen Bereich des Marktplatzes erreichen und genau auf die Waldstraße erreichen.

    Sehr direkte schnelle Strecke von Fechenheim nach Offenbach. Auf Offenbacher Seite der erforderlichen Mainbrücke in die Schlossstraße zielend aber kaum realisierbar. Die Schlossstraße ist sehr eng und wie die Carl-Ulrich-Brücke sehr staugeplagt. Sie müsste für den MIV voll gesperrt werden (wo soll der Verkehr dann hin?), um die Trasse nach der Mainüberquerung auf Straßenniveau herunterzuführen. Ob der Platz nach Überquerung des Maindammes und der Mainstraße dafür ausreicht, halte ich für fraglich. Ebenso,dass der Tunnel durch das HfG-Gebäude ausreichend Platz bietet. Das Isenburger Schloss würde erheblich an Wirkung verlieren (Denkmalschutz?), auch wenn leider konstatiert werden muss, dass die Stadt Offenbach diesem architektonischen Kleinod die erforderliche Aufmerksamkeit und Pflege nicht zukommen lässt (katastrophaler Zustand des Platzes vor dem Schloss, nicht entfernte Graffity-Schmierereien, völlig unpassender moderner Eingangsanbau an der Westseite).

    Und die dritte Variante würde Bürgel gewissermaßen von hinten direkt von FechenheIm erreichen. Und da könnten sich die Offenbacher Gedanken machen, ob dann auch der Ostbahnhof an das Tramnetz angebunden würde.

    Diese Variante ist nur für Pendler nach Fechenheim interessant wegen des Umstiegs am Bahnhof OF-Ost. Bürgel würde nur in Randlage tangiert. Das auf dem Hoechst/Alessa-Gelände geplante Viertel würde natürlich profitieren (wenn die Planung Platz für die Trasse einplante, was ich nach den Erfahrungen mit deutscher Weitsichtigkeit bezweifle). Für die Erschließung und Anbindung Offenbachs ist der Umweg zu groß, zumal die Steckenführung in die Innenstadt mehr als schwierig erscheint.

  • Ich finde es an diversen Stellen im Forum immer wieder interessant zu lesen, wo es angeblich nicht funktionieren sollte, eine Straßenbahn fahren zu lassen. Erinnert sich niemand mehr daran, dass auch in eher beengten Straßen wie der Goethestraße oder der oberen Berger/Gronauer Straße früher Trams fuhren? Ich sehe da die Schloßstraße in OF nicht als zu eng, wenn man den direkten Weg mit neuer Brücke wählen wollte. (Dass breitere Straßen weniger Konflikte bergen ist mir natürlich klar. Aber machbar wäre es mMn.)

  • Du beachtest aber, dass die Straßenbahnen, die dort fuhren nur 2,35m bzw. in der oberen Berger/Gronauer sogar nur 2,20m breit waren.

    Für 2,65m-Bahnen brauchst du einen frei zu haltenden Querschnitt von 6,3m in der Geraden. Die Schloßstraße hat, lt. Google Maps an der schmalsten Stelle einen Querschnitt von 5,10m (ohne Bürgersteige). Das könnte also eng werden.

  • Für 2,65m-Bahnen brauchst du einen frei zu haltenden Querschnitt von 6,3m in der Geraden. Die Schloßstraße hat, lt. Google Maps an der schmalsten Stelle einen Querschnitt von 5,10m (ohne Bürgersteige). Das könnte also eng werden.

    Naja, noch sind die Bahnen 2,40. Sinnvoll ist es natürlich, bei Neubauten auf 2,65 auszulegen. Allerdings gehen auch kreative Lösungen. Wie lang wäre denn eine so schmale Stelle? Handelt es sich um mehrere 100 Meter oder nur ein kurzes Stück? Dann tut's für 10 Meter auch mal ein Begegnungsverbot.

  • Dann macht man es halt anders und erschließt ab der heutigen Fechenheimer Endhaltestelle über 500m Trasse zwischen Main und Fechenheimer Friedhof und dann über eine Y-Brücke auf Stiftstraße und Schifferstraße in Bürgel.

    Von da aus kann man den Offenbacher Osten dann nach Wunsch aufrollen.


    Außer der Tram nur noch Radverkehr und Fußgänger, das hält die Brücke schmal.

    Einmal editiert, zuletzt von Xalinai2 ()

  • Dann wird es entweder einen Lückenschluss noch weiter westlich etwas westlich der Schleuse geben, oder Offenbach wird Frankfurt Stadtgebiet. :P.


    Der Lückenschluss zwischen der Schleuse und der Osthafenbrücke kann durchaus Sinn machen und die neuen Bebauungen im westlichen Osthafen erschließen. Auf dem südlichen Mainufer wäre dann die Anbindung des neuen Standortes der Europäischen Schule auch gelöst ^^. Nebenbei würden das Rudererdorf und die Gerbermühle auch angebunden. Die Oberräder hätten eine direkte Verbindung zum Osthafen und zur Nordmainischen S-Bahn; und viel länger würde die Reise vom Oberräder "Dalles" zum Bier-Hannes an der Mainkur auch nicht dauern. Und die Fechenheimer kämen direkt zu den Grie-Soss´- Gärtnereien in Oberrad :). Nur die Offenbacher hätten das Nachsehen.


    Ich empfehle dazu, parallel auch eine City-Maut einzuführen, die dann beiderseits des Mains westlich der A 661 gilt. ^^

    Wer nichts zahlen will, kann ja am Mainufer entlang laufen oder mit dem Fahrrad fahren. :)

  • Ich versteh nicht warum dass hier diskutiert wird

    erklärt sich aus dem Thema diesesThreads

    es heißt doch, dass die Stadt Offenbach auf ihrem Abschnitt nichts zahlen wird

    das sehe ich auch als Hauptproblem


    Dann wird es entweder einen Lückenschluss noch weiter westlich etwas westlich der Schleuse geben

    das könnte die Folge sein.

    Wäre aber fatal für die Struktur des ÖPNV im Rhein-Main-Gebiet, das eben viel mehr als nur Frankfurt ist, auch wenn manche das nicht sehen wollen in ihrer auf kommunale Grenzen beschränkten Sichtweise.


    oder Offenbach wird Frankfurt Stadtgebiet.

    wäre mir recht, aber: ein nicht unerheblicher Teil der Offenbacher sieht Frankfurt nicht als Nachbarstadt sondern als Feindesland, mit dem sie nichts aber auch gar nichts zu tun und gemeinsam haben wollen.

    Ich sehe da die Schloßstraße in OF nicht als zu eng

    sie lässt aber keinen Platz für mehr als einem Gehweg neben der Rampe, die auf nur 65m (!) die Bahntrasse um über 5m absenken muss zwischen Mainbrücke, die auch die Mainstraße noch überspannen muss (4,50m Lichtraumprofil + Höhe des Brückenkörpers), und HfG-Tunnel. Abgesehen von der Frage, wohin der der MIV, der jetzt schon die Kapazität ere Schlossstraße übersteigt, ausweichen soll, incl. der die Schlossstraße nutzenden Buslinien, ist diese steile Rampe überhaupt machbar / zulässig?

    Erinnert sich niemand mehr daran, dass auch in eher beengten Straßen wie der Goethestraße oder der oberen Berger/Gronauer Straße früher Trams fuhren?

    Nicht grundlos wird die Führung auf eigenem Gleikörper der Führung auf befahrenen Straßen heutzutage bevorzugt. Nicht alles, was früher einmal war, ist heute noch sinnvoll / wünschenswert / zulässig.

  • Schaut man über das Strrassennetz OF, so dürfte der Wegfall der Schlossstrasse für PKW

    verschmerzbar sein.

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

  • Das bei neuer Straßenbahninfrastruktur in OF das zukünftige Standardmaß von 2,65 m breiten Fahrzeugen berücksichtigt wird ist m.E. vernünftig den in F wurde in den vergangenen Jahren ja Stück für Stück darauf umgebaut und wichtige Reststrecken stehen noch aus. An der Notwendigkeit besteht aber kein Zweifel weil der Nachfolgewagen vom T-Wagen definitiv diese Breite haben soll. Von daher wäre es arg ungeschickt wenn deswegen die neuen Wagen nur bis 'Stadtgrenze' fahren können. Ob OF eigene (schmalere) Wagen anschafft oder sich 'nur' an der vorhandenen Gesellschaft beteiligt der die Wagen gehört und betreibt ist ja noch garnicht klar. Sinnvoller wäre aber letzteres, denn dann könnten die vorhandenen kommerziellen und operativen Strukturen, die ja bereits vorhanden sind, mitbenutzt werden.

    Im Gegensatz zur Frankfurter PM ließt sich die Offenbacher PM bzgl. des Umsetzungszeitraumes realitätsnäher:

    Zitat

    Mit einer schnellen Umsetzung dürfe aber nicht gerechnet werden, betonten [Sabine] Groß [Mobiltätsdezernat, Stadt Offenbach] und [Paul-Gerhard] Weiß [Verkehrsdezernat, Stadt Offenbach]: „Verkehrsprojekte haben eine lange Planungs- und Bauzeit und sie sind sehr teuer. Umso wichtiger ist jetzt dieser Schritt, denn die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie sind die Voraussetzung dafür, dass wir gemeinsam mit Frankfurt und dem RMV sinnvolle und zukunftssichere Verkehrslösungen für Offenbach und die Region planen können.“

    Wir reden hier also von min. 20 Jahren bis da die erste Straßenbahn in OF rollt. Deswegen bin ich bei ujschmidtof das die Planungen zukunftsfest sein sollten.


    Wenn noch, wie von Xalinai vorgeschlagen, eine neue Brücke stromaufwärts zw. Fechenheim und Bürgel errichtet wird, weil dies ein bessere Erschließung erlaubt, dann wird das Ganze komplexer, teurer und damit langwieriger.

    Denn solange kein möglicher Streckenverlauf klar ist, ist keine Kostenabschätzung möglich. Und das F oder OF bis dahin prall gefüllte Schatullen haben und mal so eben die eigenen Teile finanzieren und bauen, das würde ich nicht erwarten.

    Erinnert sei an die anderen laufenden Machbarkeitsstudien nach Neu-Isenburg bzw. Langen und Bad Vilbel. Dann die Machbarkeitsstudien der RTO, für den Fernbahntunnel usw. usf.. Da sind für die Rhein-Main-Region äußerst wichtige, um nicht zu sagen wichtigere, und auch sehr teure Projekte dabei damit der ÖPNV in seiner Gesamtheit in Rhein-Main mehr Fahrgäste bedienen kann. Es wird sich an der klammen Finanzlage der Kommunen, die sich an diese Prj. immer finanziell anteilig beteiligen müssen, auch in der Post-Corona-Zeit nichts ändern, sodass wie üblich eine Priorisierung nach den finanziellen Möglichkeiten notwendig ist.

    2 Mal editiert, zuletzt von main1a ()

  • wäre mir recht, aber: ein nicht unerheblicher Teil der Offenbacher sieht Frankfurt nicht als Nachbarstadt sondern als Feindesland, mit dem sie nichts aber auch gar nichts zu tun und gemeinsam haben wollen.

    Das beruht ja durchaus auf Gegenseitigkeit, nicht zuletzt aus Zeiten in denen Weiß-Rot und Schwarz-Rot noch in der gleichen Liga gegeneinander angetreten sind.

    Dabei wäre eigentlich eine Eingemeindung im beiderseitigen Interesse - außer natürlich für die Rathausbesatzung in OF.

    Zitat

    sie lässt aber keinen Platz für mehr als einem Gehweg neben der Rampe, die auf nur 65m (!) die Bahntrasse um über 5m absenken muss zwischen Mainbrücke, die auch die Mainstraße noch überspannen muss (4,50m Lichtraumprofil + Höhe des Brückenkörpers), und HfG-Tunnel.

    Außerdem ist das ohnehin "die" kritische Stelle im Maindamm, wo man eigentlich eine Öffnung zum Fluss erreichen wollte. Dort jetzt eine Brücke hinzustellen wäre kontraproduktiv.

  • Zitat von Xalinai2

    außer natürlich für die Rathausbesatzung in OF.

    Pragmatisch gesehen könnte es eher beide Rathausbesatzungen treffen. Frankfurt hat eine AWO-Affäre, die mehrere Parteien betrifft und mindestens einen Verkehrsdezernenten, der nächstes Jahr die Altersgrenze erreicht.

  • ... Frankfurt sollte sein ÖPNV-Netz erst einmal selber entwickeln und nicht für Offenbach mitdenken. In OF wird keine Strassenbahn gebaut werden. Die setzen auf (erst einmal 36) E-Busse und verfügen über eine komplette Werkstatt. Eher nehmen die noch Aufträge aus dem Kreis auf. Die 16 wird dort enden wo sie seit 25 Jahren nicht weiterfährt und Fechenheim braucht die U-Bahn vom Ostbahnhof (ja, trotz S-Bahn, habe völlig unterschiedliche Einzugsgebiete).


    ich staune selber wie schlecht das Offenbacher Hafenviertel an den ÖPNV Richtung Frankfurt angeschlossen ist. Sicher wäre eine Strassenbahn bis zum Mainufer von Frankfurt sinnvoll. Aber sollen wir die Offenbacher Probleme lösen?

  • ich staune selber wie schlecht das Offenbacher Hafenviertel an den ÖPNV Richtung Frankfurt angeschlossen ist. Sicher wäre eine Strassenbahn bis zum Mainufer von Frankfurt sinnvoll. Aber sollen wir die Offenbacher Probleme lösen?

    Wenn sie mit dem Auto in unsere Innenstadt fahren und die Probleme hier weiter verschärfen, dann ja. Lieber "Nutznießer" mitversorgen als in schlechter Luft zu versinken...

  • Was willst man auch von jemandem vom anderen Ufer erwarten? 8o

    Aber sollen wir die Offenbacher Probleme lösen?


    Spaß beiseite: Es ist allgemein ein Jammer, dass gerade bei städtischen Unternehmen auch die Planungen heute immer noch meistens an den Stadtgrenzen aufhören. Wir sind eine Metropolregion Frankfurt RheinMain und da gehört es nun mal dazu, auch Grenzen zu überwinden und über sinnvolle überregionale Projekte nachzudenken.