Straßenbahn soll von Oberrad und Fechenheim nach Offenbach fahren – Machbarkeitsstudie

  • ... klar, ÖPNV sollte nicht an Stadtgrenzen enden. In der Realität entscheiden jedoch Kommunen für sich selber. Es gibt nun mal Städte, die wollen Bahnen wir Mainz und Karlsruhe. Andere wie Wiesbaden und Offenbach reden nur darüber, werden aber künftig nur auf E-Busse mit Akku oder Wasserstoff setzen. Und OF redet nur über Straßenbahn, aber wird beim Bus bleiben ...

  • Im Eingemeindungsvertrag von 2028 verpflichtet sich Frankfurt defintiv, bis zum 31.12.2038 eine 2-gleisige Straßenbahn vom jetzigen Endpunkt in Oberrad zum Offenbacher Marktplatz zu bauen. ^^Am Tag nach der Inbetriebnahme wird die Eingemeindung wirksam.


    Ferner verpflichtet sich Frankfurt, die bisherigen Offenbacher Ortsbeiräte in ihren jetzigen Grenzen für mindestens 24 Jahre weiter zu erhalten.


    Als dritter Punkt kommt die Direktverbindung zwischen Offenbach und Fechenheim durch ein öffentliches Schnellverkehrsmittel bis zum 31.12.2043, wobei es weiterführenden Studien überlassen bleibt, ob dieses eine Straßenbahn, eine Seilbahn oder eine Schnellbootlinie ist, die Rumpenheim, Bürgel, Offenbach City und den Offenbacher Hafen mit Frankfurt-Fechenheim, dem Frankfurter Osthafen und der Frankfurter Innenstadt verbindet.:)


    Punkt 4 ist der leistungsfähige Ausbau der Schleuse Offenbach :).


    Und Punkt 5 der Einbezug Offenbachs in die Regionaltangente Ost mit Inbetriebnahme zumindest der Anbindung Offenbachs bis zum 31.12.2049.

  • Wenn die Machbarkeitsstudie ergeben sollte, dass irgendeine Variante von interkommunalem Straßenbahnverkehr in Offenbach sinnvoll und machbar ist, wird Offenbach seinen Beitrag leisten. In finanzieller Hinsicht werden sie ihren Kostenanteil deckeln wollen oder müssen, so wie Bad Homburg das auch bei der U2 zur Bedingung gemacht hat. Früher wäre dann Schluß gewesen, in der Legislatur der Schwarz-Grünen Landesregierung ist das Land aber schon mehrfach mit Kostenzusagen in die Bresche gesprungen und hat damit Projekte voran gebracht, die früher aus finanziellen Gründen stecken geblieben sind, hat auch mit der besseren Finanzausstattung der Länder für den ÖPNV durch den Bund zu tun. Zu nennen sind z.B. die Planungsaufträge für die Reaktivierung stillgelegter Strecken, der Planungsauftrag für die S-Bahn-Anbindung des T3). In diesem Zusammenhang sind m.E. auch die drei Machbarkeitsstudien zur Straßenbahnverlängerung (Bad Vilbel, Neu-Isenburg pp und Offenbach) zu sehen, der Zeitpunkt ist also kein Zufall, sondern die Reaktion auf geänderte Rahmenbedingungen.

  • ... beide Innenstädte sind mit der S-Bahn sehr gut erschlossen. Takt ist auch klasse.

    Aber die Hafenneuentwicklung ist nicht Innenstadt.


    Es gibt keinen Punkt der Hafeninsel, der Fußläufig weniger als 1000m von der nächsten S-Bahn-Station (meist Ledermuseum) entfernt ist, und wenn man als Beginn der Offenbacher Innenstadt mal die Ecke Kaiser-/Frankfurterstraße nimmt, dann ist der Beginn der Maininsel am Parkhauseingang neben der Carl-Ulrich-Brücke 800m entfernt. Der Rest des neuen Viertels hat's weiter.


    Der RMV empfiehlt von der Mitte der Hafeninsel zum Frankfurter Hauptbahnhof wahlweise 400m zum nächsten Bushalt auf dem Nordring oder, bei gleicher Reisezeit von 33 Minuten , 1300m Fußweg zur Haltestelle Ledermuseum.


    Gut erschlossen ist anders und das nördliche Nordend ist genauso "gut" erschlossen, mit im Mittel 700m zur S-Bahn.

  • ... das Offenbacher Hafenviertel ist erstaunlich schlecht an das ÖPNV-Netz angeschlossen. Obwohl es sich um ein neues Wohngebiet handelt und aktiv solvente Frankfurter abgeworben wurden. Wahrscheinlich ist „man“ mit dem Rad schneller an der Hauptwache.


    Realistisch ist ein Anschluss an das Schienennetz nur von Norden Hugo-Junkers-Straße. Jeweils nur bis zum Main und dann mit einer Brücke zu Fuß rüber. Trasse entweder alte Gütergleise bis zum Main oder die freigehaltene Trasse. Schwierig nur, dass OF sicher wenig dazu zahlen will und die Strecke durch ein Gewerbegebiet führt.

  • Zu Frankfurter Bub: Der "Ost-West-(Rad-)-Express" braucht etwa 25 - 30 Minuten vom Hafenplatz zur Zeil. ^^


    Zum "richtigen" ÖV-Anschluss gibt es verschiedene Möglichkeiten; einige finden sich auch in Wahlprogrammen verschiedener Parteien wieder, die ich dann auch folgerichtig in meine "Eingemeindungsvertrag" aufgenommen habe, mitunter auch etwas abgewandelt:

    - "Busboot" (Offenbacher CDU);

    - Seilbahn (Frankfurter CDU allerdings für den Bereich Stadion; Volt dezidiert als Gedanken für eine Verbindung nach Offenbach);


    Selbst erweitere ich diese Gedankenspiele einmal um die folgende Idee:

    Abzweig oder Neutrassierung der Trasse Oberrad - Offenbach Marktplatz (alte Linie 16 bis 1996), über den August-Bebel-Ring zum Offenbacher Hafenviertel.

    Trassenführung durch den Hafen (Nordring, alte Güterbahn-Trasse oder richtig durchs Gebiet) und Weiterführung (über den Main nach Fechenheim, über die alte Güterbahntrasse mainaufwärts in den Offenbacher Osten und nach Bürgel oder über die Kaiserstraße zum Marktplatz und weiter zum Hbf) soll dabei späteren konkreteren Festlegungen überlassen bleiben.

  • Die "Busboot"-Idee ist m.E. eine Totgeburt, wegen der Staustufe. Eine Schleusung zu Berg oder zu Tal dauert ca. 15-20 Minuten. Eine Busboot-Linie Richtung Frankfurt auf der Bergseite im Offenbacher Bereich zu beginnen führt immer zu einer Verzögerung von dieser Dauer, und noch länger, wenn sich Frachtschiffe zur Schleusung angemeldet haben und die Schleusenkammer besetzen und nicht unbedingt überholt werden können. Talseitg könnte eine Strecke frühestens an der Gerbermühle beginnen. Unattraktiv. Bliebe die Sportbootschleuse, die ist aber nur ca. 20 m lang und max. 3,50 breit. Boote vom Kaliber der Höchster Mainfähre, nur mal als Beispiel, könnten sie nicht benutzen. Das Problem alle Busboot- oder Wassertaxis-Lösungen war bisher die schlechte Verknüpfung mit anderen ÖPNV-Verkehrsmitteln. Also: wegheften.

  • baeuchle: ich weiß nicht wo Du gelesen hast. Diese Diskussion startete doch mit dem Thema Machbarkeit einer Strassenbahn in Offenbach von Frankfurt kommend.
    Ich bin davon überzeugt, dass OF in absehbarer Zeit keine Strassenbahn bauen wird, weil der Nutzen kaum über den E-Bussen darstellbar ist.

    Ich kenne das Hafenviertel OF persönlich und kenne nur zwei nennenswerte Verkehrsmittel, im zügig (zurück) nach Frankfurt zu kommen: Rad oder PKW (Parkplatz ist groß und günstig). „Man“ muss schon ein ÖPNV-Liebhaber sein, um mit der S-Bahn nach Frankfurt zu fahren.


    ich sehe es realistisch. Offenbach muss seine Probleme selber lösen.

  • [ch bin davon überzeugt, dass OF in absehbarer Zeit keine Strassenbahn bauen wird, weil der Nutzen kaum über den E-Bussen darstellbar ist.

    ... ich sehe es realistisch. Offenbach muss seine Probleme selber lösen.


    Offenbach muss nicht unbedingt eine Straßenbahn bauen, Vorhabenträger könnte der Verkehrsbetrieb sein, also die VGF, und es gibt Verträge über die Verteilung der Kosten und Kompetenzen (siehe Interkommunale Vereinbarung zwischen HG und F im Falle U2). Und selbstredend wird den Offenbachers so was nicht oktoyiert sondern gemeinsam geregelt. Offenbachs Probleme sind in mancher Hinsicht auch unsere Probleme.

  • über den August-Bebel-Ring zum Offenbacher Hafenviertel.

    Wenn schon eine Bahn über den Nordring geführt werden soll (Anbindung des HfG-Neubaues ist ein Vorteil) , halte ich eine Führung am Westrand der A661 über Kaiserlei (Verknüpfung mit der S-Bahn) für sinnvoller. Über den August-Bebel-Ring ist zwar das neu erbaute Goethequartier optimal angebunden, der Abstand zurm Eingang der S-Bahnhaltestelle beträgt aber >250m; Verknüpfung ist das nicht geradae.

  • baeuchle: ich weiß nicht wo Du gelesen hast. Diese Diskussion startete doch mit dem Thema Machbarkeit einer Strassenbahn in Offenbach von Frankfurt kommend.
    Ich bin davon überzeugt, dass OF in absehbarer Zeit keine Strassenbahn bauen wird, weil der Nutzen kaum über den E-Bussen darstellbar ist.

    Ich kenne das Hafenviertel OF persönlich und kenne nur zwei nennenswerte Verkehrsmittel, im zügig (zurück) nach Frankfurt zu kommen: Rad oder PKW (Parkplatz ist groß und günstig). „Man“ muss schon ein ÖPNV-Liebhaber sein, um mit der S-Bahn nach Frankfurt zu fahren.


    ich sehe es realistisch. Offenbach muss seine Probleme selber lösen.

    Ich lese genau das, was du schreibst: du bist überzeugt. Offenbach müsse seine Probleme selbst lösen. Warum das so sein soll, lese ich nicht. Warum du ein gemeinsames Projekt, in dem Offenbach seinen Anteil bezahlen würde, als nicht-selbstgelöst ansehen würdest, auch nicht. Immer nur Glaubenssätze von dir.

  • Frankfurter Bub hat unseren guten Friedrich Stoltze vergessen :). Der ist seinerzeit zu Fuß gegangen. Das geht heute genauso gut oder sogar noch besser, weil es nur noch selten vorkommt, dass streunende Hunde friedliche Wanderer belästigen und noch seltener, dass die Steine am Boden fest gefroren sind.


    Spaß beiseite: Mit einer guten Stunde sind die eigenen Füße sogar zum "heiligen Auto" eine Alternative, weil es weder Staus noch Parkplatz-Probleme gibt. Und billiger, gesünder und umweltfreundlicher dazu. ^^Und wenn man vom Offenbacher Hafen etwa zum Frankfurter Osthafen will, wo auch fleißig gebaut wird, sind die eigenen Füße sogar durchaus eine Alternative zu S-Bahn, Rad und Auto.


    Einige meiner Straßenbahn-Varianten (Brückenschlag im Bereich der Schleuse, neue Strecke im Bereich Kaiserlei-Viertel - Hafenviertel) könnten da den ÖV durchaus wieder "mitspielen" lassen. Und auch die etwas phantastischen Alternativen wie Busboot oder Seilbahn wären zumindest einmal ein paar Gedanken wert.

  • ... die vielen Varianten die Straßenbahn durch Offenbach zu führen sind kreativ. Ich lese das gerne, so viel wäre machbar.


    Mit dem Blick in die Realität bleibt meine Einschätzung, dass in den nächsten 25 Jahren (leider) keine Strassenbahn durch Offenbach fahren wird. Nicht alle sind begeistert über neue Straßenbahnlinien. Frankfurt will und darf neue Infrastruktur in Offenbach nicht bezahlen. Die U2-Verlängerung zahlen auch nur HG und Land Hessen. Den Betrieb soll die VGF übernehmen. Für den bisherigen Abschnitt soll sie 1,1 Mio. EUR bekommen. Möglicherweise bekommt die VGF Bestellerlöse oder Fahrgeldeinnahmen.

    Es ist ein weiter Weg von Machbarkeitsstudien bis zum konkreten Bau.


    Bin gespannt wie in OF das diskutiert wird.

  • Frankfurt will und darf neue Infrastruktur in Offenbach nicht bezahlen.

    Da sind sich ja alle einig; wieso bringst du das wiederholt an? Niemand fordert das, niemand suggeriert das. Das hört sich für mich wie ein Strohmann an.

    Einmal editiert, zuletzt von baeuchle () aus folgendem Grund: Wurstfingerfrühabschickung

  • ... die vielen Varianten die Straßenbahn durch Offenbach zu führen sind kreativ. Ich lese das gerne, so viel wäre machbar.


    Mit dem Blick in die Realität bleibt meine Einschätzung, dass in den nächsten 25 Jahren (leider) keine Strassenbahn durch Offenbach fahren wird. Nicht alle sind begeistert über neue Straßenbahnlinien. Frankfurt will und darf neue Infrastruktur in Offenbach nicht bezahlen. Die U2-Verlängerung zahlen auch nur HG und Land Hessen. Den Betrieb soll die VGF übernehmen. Für den bisherigen Abschnitt soll sie 1,1 Mio. EUR bekommen. Möglicherweise bekommt die VGF Bestellerlöse oder Fahrgeldeinnahmen.

    Es ist ein weiter Weg von Machbarkeitsstudien bis zum konkreten Bau.


    Bin gespannt wie in OF das diskutiert wird.

    Dafür gibt es Regularien, sowohl für Bau als auch Betrieb. Daher sind die Bedingungen eindeutig.

    Es ist ja nicht so, daß es die erste gebietsüberschreitende Strecke wäre. Für die eventuellen Neubauten nach Neu Isenburg / Sprendlingen und Bad Vilbel gilt das Gleiche.

  • Frankfurt will und darf neue Infrastruktur in Offenbach nicht bezahlen. Die U2-Verlängerung zahlen auch nur HG und Land Hessen.


    Ob Frankfurt wollen würde, weiß nicht, aber dürfen dürfte es schon. Auch wieder der Blick nach Bad Homburg: der Vertrag mit Bad Homburg im Falle U2 sieht vor, dass Vorhabenträger die erstmalige Herstellung die Stadt HG is, aber der Vertrag sieht auch dies vor:


    Zitat

    Die ortsfeste Infrastruktur verbleibt nach Fertigstellung im Eigentum der Stadt Bad Homburg oder es erfolgt eine Übertragung des Eigentums an die VGF. Die Übertragung des Eigentums betrifft die ober- und unterirdischen Fahrwege einschließlich elektrischer Streckenausrüstung und Signaltechnik, Haltestellen und Stationen nebst fahrbetrieblicher Ausstattung (z.B. DFI, Fahrscheinautomaten, Haltestellenausstattung), Anlagen etc. Eine abschließende Festlegung hierzu erfolgt im Zusammenhang mit der erforderlichen steuerrechtlichen Prüfung zur Gründung der Projektgesellschaft (vgl. §4) sowie in Abstimmung mit dem Fördermittelgeber zur Wahrung der Pflichten des Zuwendungsempfängers während der Zweckbindungsfrist.


    § 3 der Grundsatzvereinbarung zw. Ffm und HG


    Ähnlich könnte es mit OF laufen. Wenn die Beteiligten das machen wollen, werden sie auch einen rechtssicheren Weg finden.

  • Wie ist das Frankfurt? War es nicht mal so, dass die Tunnelbauwerke (Rohbau) im Besitz der Stadt ist, der Rest der VGF? So klingt für mich auch die Vereinbarung mit Bad Homburg: Schotter, Schwellen, Gleise, Beleuchtung usw. kann der VGF Übertragen werden?

  • Wie es in Frankfurt geregelt ist, weiß ich nicht. Es würde aber absolut Sinn machen, das Eigentum an den unterirdischen Bauwerken der VGF zu übetragen. Rechtlich ist das kein Problem, weil es hierfür nicht der Übertragung der Grundstücke bedarf. Im Prinzip ist ein fest mit dem Grundstück verbundenes Bauwerk wesentlicher Bestandteil des Grundstücks (§ 94 BGB). Das gilt aber nicht, wenn das Bauwerk aufgrund eines Rechts mit dem Grundstück verbunden worden ist (§ 95 I S. 2 BGB). Das Recht ist hier das mit PFB gemäß PBefG planfestgestellte Baurecht zur Errichtung aller Bestandteile der Stadtbahn, gilt für oberirdische wie unterirdische Bauwerke. Die Tunnel, die private Grundstücke unterqueren (z.B. in Alt Bornheim) gehören deshalb ja auch nicht abschnittsweise den Eigentümern der unterfahrenen Grundstücke, sondern dem Rechteinhaber, das ist der Vorhabenträger, d.h. Stadt, VGF, DB Netz ...).

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick ()