Beitritt von Aschaffenburg in den RMV?

  • Hallo,

    Die Stadt und der Landkreis Aschaffenburg liegen näher an der Region Frankfurt, als z. B. Gießen oder Fulda. Und doch trennt es Welten.


    Aschaffenburg liegt in Bayern und ist Mitglied im VAB. Hier wurde in den letzten Jahren wohl öfter ein Beitritt zum RMV geprüft - ohne Erfolg.


    Wie seht ihr das? Würde das Sinn machen?

  • Ich denke, aus beiden Gebieten, also sowohl die Bereiche Mainz/Alzey bzw. Mainz/Bingen als auch der Raum Aschaffenburg gibt es genug Fahrgastpotential in und aus dem RMV raus, allein schon durch Berufspendler. Und die heutige Lösung mit den Übergangstarifen ist nicht gerade zufriedenstellend.


    Wäre also tatsächlich überlegenswert, aus RMV, RNN und VAB zumindest teilweise eins zu machen.

    Viele Grüße, vöv2000

  • Noch schöner wäre es natürlich, einen einfacheren Weg für Verbundübergreifende Fahrkarten zu schaffen, so dass es einfacher möglich ist, von Aschaffenburg in beliebige Ziele im RMV zu kommen.

  • Ich habe mal irgendwo dazu ein Gutachten gelesen. Da stand irgendwas davon drinnen, dass es für die Fahrgäste innerhalb Aschaffenburgs zum Nachteil wäre, weil die RMV-Einzelfahrkarten teurer wären als im VAB.

  • Es gibt seit kurzer Zeit die Amina (Aschaffenburg-Milternberger Nahverkehrsgesellschaft). Die VAB selbst ist nur ein Zusammenschluss von Verkehrsbetrieben (KVG Schöllkrippen, VU Aschaffenburg und Stadtwerke Aschaffenburg). Die Amina soll den gesamten Nahverkehr in Aschaffenburg und den beiden Landkreisen besser machen. Was das bedeutet, ist noch nicht so klar. Aber man will auf jeden Fall die Verbindungen nach Hessen verbessern.

  • Dann kann man sogar noch eher den Eintritt der Landkreise Mainz-Bingen, Mainz-Alzey und Rhein-Lahn-Kreis in den RMV überlegen.

    Die Frage ist ob man damit leben kann kein Gesellschafter der RMV GmbH zu werden, wie es der Fall bei der Landeshauptstadt Mainz schon ist. In Hessen will man sich wohl eher ungern vom benachbarten Bundesland reinreden lassen.

  • Man könnte das machen. Das Hessische ÖPNG sagt dazu in seinem § 6:


    Zitat

    "...

    (2) 1Die Aufgabenträger nehmen die Aufgaben nach § 7 Abs. 1 gemeinsam in Verkehrsverbünden wahr und sind auf einen Ausgleich der unterschiedlichen Anforderungen an den öffentlichen Personennahverkehr in den unterschiedlichen Räumen bedacht. 2Verkehrsverbünde sind der Nordhessische Verkehrsverbund (NW) und der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV). 3Der Kreis Bergstraße kann dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) angehören. 4Im Verkehrsverbund Rhein-Neckar gelten im Übrigen die zwischen den beteiligten Bundesländern vereinbarten Regelungen. 5Das Land ist auf Grund vertraglicher Regelungen Mitglied oder Gesellschafter in den Verkehrsverbünden und Mitglied im Zweckverband des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar.

    ..."

    Und in § 7:


    Zitat

    "...

    (6) Zusammenhängende Verkehrsangebote, die sich über das Gebiet des Landes Hessen hinaus in ein anderes Bundesland erstrecken, können von dem Aufgabenträger oder der Aufgabenträgerorganisation im Einvernehmen mit der zuständigen Stelle des anderen Bundeslandes bestellt werden...."



    Das bedeutet, Hessen und Bayern sowie Hessen und RLP könnten entsprechende Staatsverträge schließen und aufgrund solcher Verträge könnten m.E. auch Aufgabenträger aus den Nachbarländern Gesellschafter des RMV werden. Warum nicht?

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick ()

  • Warum ist der vrn mit Sitz in Mannheim eigentlich erfolgreich in der Zusammenarbeit von verschiedenen Bundesländern?

    während der rmv gefühlt als verlängerter Arm der hessischen Staatskanzlei wahrgenommen wird?

    Grüße ins Forum :saint:

  • Warum ist der vrn mit Sitz in Mannheim eigentlich erfolgreich in der Zusammenarbeit von verschiedenen Bundesländern?

    während der rmv gefühlt als verlängerter Arm der hessischen Staatskanzlei wahrgenommen wird?

    Vielleicht weil der VRN in Rheinland-Pfalz allein 9 kreisfreie Städte und 10 Landkreise umfasst, während du die nicht-hessischen Kommunen im RMV-Gebiet an einer Hand abzählen kannst?

    Neben den drei Bundesländern sind im ZRN [dem alleinigen Gesellschafter der Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH (VRN)] die Landkreise und kreisfreien Städte zusammengeschlossen, und zwar aus


    Baden-Württemberg


    Hessen
    Rheinland-Pfalz

    Das Gebiet des RMV umfasst über das Rhein-Main-Gebiet hinaus die größten Teile der Regierungsbezirke Darmstadt und Gießen, die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mainz und die Gemeinde Wackernheim, die zwischen den hessischen Bahnhöfen Limburg und Staffel liegende Haltestelle Diez Ost, welche in Rheinland-Pfalz liegt und nur via Hessen erreichbar ist, und das nordrhein-westfälische Niederlaasphe.

  • Warum ist der vrn mit Sitz in Mannheim eigentlich erfolgreich in der Zusammenarbeit von verschiedenen Bundesländern?

    während der rmv gefühlt als verlängerter Arm der hessischen Staatskanzlei wahrgenommen wird?

    Die genaue Struktur des RMV kenne ich jetzt nicht, aber im Gegensatz zum VRN ist der RMV auch Aufgabenträger des SPNV und insofern per Definition "verlängerter Arm der Staatskanzlei". VRN-Gebiet nehmen diese Aufgabe die entsprechenden Landesgesellschaften (ZSPNV-Süd und NVBW) wahr.

  • Genau das habe ich ja auch schon angemerkt: Im RMV-Gebiet sind lediglich Mainz, Wackernheim, Niederlaasphe und der Haltepunkt Diez-Ost außerhalb Hessens, während der im baden-württembergischen Mannheim ansässige VRN in Rheinland-Pfalz alleine 19 Landkreise oder kreisfreie Städte zählt. Von daher ist man zwangsläufig auf die Kooperation der Landesregierung in Mainz angewiesen und auch der in Hessen gelegene Kreis Bergstraße ist wahrlich nicht periphär im VRN-Gebiet gelegen...

    Einmal editiert, zuletzt von Jojo ()

  • ...ist der RMV auch Aufgabenträger des SPNV und insofern per Definition "verlängerter Arm der Staatskanzlei".


    Verlängerter Arm sicher nicht, das Land Hessen ist Gesellschafter des RMV mit Sitz und Stimme, Vertreten wird das Land in den Gremien durch das Wirtschaftsministerium, das derzeit auch für Verkehr zuständig ist.

    Strukturell können Verwaltungsaufgaben, die kraft Gesetzes (hier: Regionalisierungsgesetz, war Teil der Bahnreform) den Ländern übertragen sind, von diesen auf ein anderes Land übertragen werden. Beispiel: die technische Aufsicht über die Straßenbahnbetriebe ist gemäß PBefG Ländersache. Eine TAB zu installieren und zu unterhalten ist aufwändig. Deshalb nimmt das RP Darmstadt als hessische TAB aufgrund entsprechender Staatsverträge diese Funktion auch in RLP und dem Saarland wahr, sozusagen als Verwaltungshelfer für die dortigen Landesbehörden, die eigentlich für die technische Aufsicht zuständig sind. Soweit ich weiß wird die technische Aufsicht in Ludwigshafen von der für Mannheim zuständigen TAB (Karlsruhe? Stuttgart?) wahrgenommen, in Mainz und Saarbrücken vom RP DA.


    Soweit müsste man bei den Verbünden gar nicht gehen, weil es insoweit nur um die Abstimmung und Finanzierung der Verkehrleistungen geht, nicht um Hoheitsrechte.

  • Wie einer meiner Lehrer immer zu sagen pflegte, wenn jemand jammerte, dass doch nur ein Punkt zur besseren Note fehlte: Irgendwo ist halt eben die Grenze.

    Natürlich kann man Aschaffenburg in den RMV eingliedern. Aber dann ist die Grenze eben nur verschoben und andere fordern dann auch einen Beitritt.

    Vielleicht wäre es tatsächlich einmal an der Zeit, über Einheitstarife und/oder Megaverbünde nachzudenken. Oder man geht weg von Zonen und hin zu Kilometertarifen. Oder man führt eine ÖPNV-Flat ein. Oder, oder, oder. Vielleicht kann man im Verkehrsministerium darüber mal nachdenken.

    Es folgt die Durchsage für die Fahrt in Richtung Preungesheim.

  • Wie einer meiner Lehrer immer zu sagen pflegte, wenn jemand jammerte, dass doch nur ein Punkt zur besseren Note fehlte: Irgendwo ist halt eben die Grenze.

    Natürlich kann man Aschaffenburg in den RMV eingliedern. Aber dann ist die Grenze eben nur verschoben und andere fordern dann auch einen Beitritt.

    Vielleicht wäre es tatsächlich einmal an der Zeit, über Einheitstarife und/oder Megaverbünde nachzudenken. Oder man geht weg von Zonen und hin zu Kilometertarifen. Oder man führt eine ÖPNV-Flat ein. Oder, oder, oder. Vielleicht kann man im Verkehrsministerium darüber mal nachdenken.

    Das gefällt mir, dein "Vorschlag". Mal weg von dem "alten" Denken.

  • Ich will bitte Aschaffenburg in den RMV, weil sonst muss man ein Ticket von Babenhausen oder Großkrotzenburg nach Aschaffenburg HBF lösen.

    So wurde mir das im Reisezentrum Aschaffenburg HBF erklärt.

    LUKAS Küster:)