Neubau Straßenbahnhaltestelle Schweizer Platz

  • Schon im Eingangsbeitrag war der Vorschlag des Stadtplaners Thorten Becker zitiert worden, die Straßenbahn evtl. durch die Hans-Thoma-Straße zu führen. Die Stadt hat diesen Vorschlag offenbar aufgegriffen. Bekanntlich muss die Gartenstraße zwischen Otto-Hahn-Platz und Schweizer Straße grundhaft saniert werden. Im Zuge dessen ist anscheinend auch die Verlegung der zur Zeit vor dem ehem. Woolworth-Kaufhaus liegenden Haltestelle in die Gartenstraße. Daraus ergeben sich verschiedene Ausbauvarianten in der Gartenstraße vor allem hinsichtlich der Radwegeführung; zwei möglich Varianten sollen in einer Verkehrssimulation untersucht werden - soweit so gut. Das interessante an der Ausschreibung hierfür ist aber dies:


    Zitat

    Darüber hinaus untersucht die Stadt Frankfurt am Main die Möglichkeit, die Straßenbahnlinien 15 und 16 über den Knotenpunkt Hans-Thoma-Str. / Schweizer Str. anstatt über die Gartenstraße zu führen. Aus diesem Grund soll im Rahmen der vorgenannten Leistungen ein möglicher Planfalldurch die Simulation des Knotenpunkts Hans-Thoma-Str. / Schweizer Str. überprüft werden, in dem der Knotenpunkt Gartenstraße / Schweizer Str. ohne Straßenbahnlinie theoretisch angenommen wird. Voraussichtliches Arbeitsprogramm:

    - Großräumige Verkehrssimulation des Falls ohne Straßenbahnführung im KP Gartenstraße / Schweizer Str.

    - Mikrosimulation der Verkehrsabläufe im KP Hans-Thoma-Str. / Schweizer Str. für die Planvariante und Bestand

    - Leistungsfähigkeitsbetrachtung für die Planvariante und den Bestand

    - Vergleich und Bewertung der Planungssituation mit dem Bestand


    Im Grund so was wie eine kleine Machbarkeitsstudie hierfür:


    tram_hans-thoma_planfkgj98.jpg

    Grafik: Stadt Frankfurt a.M., Amt 66

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  • "Machbar" dürfte es sicher sein. Die Frage ist, ob es sinnvoll ist und man die längere Strecke und damit längere Fahrzeit der Straßenbahn (auch wenn's nur ein paar Sekunden sind) so akzeptiert oder es passende Ausgleichsmaßnahmen gibt.

    Zum Mainufer werden es ein paar Meter weniger zu laufen sein, aber dafür kommt eine ampelgeregelte Kreuzung dazu.

    Welche der beiden Straßen mehr Rückstau erleidet, ist mir nicht bekannt.

    Aber der Fahrzeit tut es mit Sicherheit nicht gut.

  • Ich verstehe andererseits auch die in den Varianten 1 und 2 vorgesehene neue Lage der Haltestelle Schweizer-/Gartenstraße in der Gartenstraße, also erst nach dem Abbiegevorgang nicht.

    Bisher wurden derartige Konstruktionen weitgehend vermieden, da so die frisch abgebogene Tram den von Rechts kommenden Verkehr, der zu diesem Zeitpunkt "Grün" bekommt, hinter der Kreuzung blockiert.


    Das würde durch die Führung über die Hans-Thoma-Straße ausgeschlossen. Immerhin ist die Gartenstraße als B43 eine der wichtigsten Ost-West-Verbindungen innerhalb der Stadt.

  • Der MIV sollte im Ballungsraum nicht länger "Heilige Kuh" sein, sondern - wie in der Schweiz und in Freiburg- Bus und Bahn.

    Dass die Gartenstraße als B 43 mitten durch die Stadt verläuft, ist auch eher der Schwerfälligkeit der Neu-Klassifizierung zu verdanken. Sinnvoll wäre eine Lösung analog zur B 8 zwischen Miquelallee und Höchst.

    Die wichtigste Ost-West-Achse ist immer noch der Main 😀. Es sollte also die Lösung gesucht werden, die am Besten für die Tram ist!

  • Bisher wurden derartige Konstruktionen weitgehend vermieden, da so die frisch abgebogene Tram den von Rechts kommenden Verkehr, der zu diesem Zeitpunkt "Grün" bekommt, hinter der Kreuzung blockiert.

    Dafür hat diese Variante den Vorteil, daß die Straßenbahn die Kreuzung passiert hat und nicht mehr davor auf grün warten muß. Jede Lösung hat also ihre Vor- und Nachteile.

  • Der MIV sollte im Ballungsraum nicht länger "Heilige Kuh" sein, sondern - wie in der Schweiz und in Freiburg- Bus und Bahn.

    Dass die Gartenstraße als B 43 mitten durch die Stadt verläuft, ist auch eher der Schwerfälligkeit der Neu-Klassifizierung zu verdanken. Sinnvoll wäre eine Lösung analog zur B 8 zwischen Miquelallee und Höchst.

    Die wichtigste Ost-West-Achse ist immer noch der Main 😀. Es sollte also die Lösung gesucht werden, die am Besten für die Tram ist!

    Das Problem Verkehrsbelastung bleibt, egal wie eine Straße benannt wird.

    Durchgangsverkehr (nicht nur kleinzellig bezogen) muss komplett außerhalb bleiben, Quell und Zielverkehr konsequent reduziert werden. Dazu braucht es aber auch Alternativen und Angebote.


    Für den ÖPNV gibt ja viele Ideen, nur sollten diese nicht dafür beitragen, daß dieser insgesamt immer langsamer (und damit auch unattraktiver) wird.

  • Der MIV sollte im Ballungsraum nicht länger "Heilige Kuh" sein, sondern - wie in der Schweiz und in Freiburg- Bus und Bahn.

    Dass die Gartenstraße als B 43 mitten durch die Stadt verläuft, ist auch eher der Schwerfälligkeit der Neu-Klassifizierung zu verdanken. Sinnvoll wäre eine Lösung analog zur B 8 zwischen Miquelallee und Höchst.

    Die wichtigste Ost-West-Achse ist immer noch der Main 😀. Es sollte also die Lösung gesucht werden, die am Besten für die Tram ist!

    Weiterer Nachteil der Variante mit der Haltestelle hinter der Ampel ist, dass man als eiliger Fahrgast vor seiner Umsteigehaltestelle im Bus oder der Bahn festsitzt, bis die endlich über die Kreuzung ist. Hat mich schon vor fast 50 Jahren wahnsinnig gemacht, wenn ich im 34er an der Hügelstraße festsaß und meine U-Bahn wegfuhr. Wobei da der MIV nicht behindert wurde sondern nur behinderte.


    Die Konstruktion ist für alle schlecht. Und wenn man eine vernünftige Vorangschaltung hätte, würde mit dem Türschließen auch die Grünanforderung ausgelöst - vieleicht sogar mit dem Türen öffnen - so dass die Bahn auch zügig über die Kreuzung kommt.


    Hinsichtlich MIV wird von Dir gerade wieder ignoriert, dass diese Strecke, egal wie sie Klassifiziert ist, auch jede Menge Leute innerhalb der Stadt von Ost nach West bringt - und selbst wenn da nur noch die mit Gepäck, Werkzeug und Stückgut unterwegs wären, müssen die halt irgendwo fahren. Die Mörfelder Landstraße ist da schon eher die "Umgehungsstraße" nach Offenbach, aber alles was aus Goldstein, Niederrad oder eben von der Uniklinik Richtung Zeil, Ostend, Bornheim will, muss da durch.


    Dass die auf die Uferstraßen ausweichen und dann das Museumsufer unsicher machen soll ja gerade vermieden werden - dazu würde eine Reduzierung der Hans-Thoma-Straße auf eine Fahrspur mit breitem Radweg und Tram auf der Fahrbahn gerade beitragen, insbesondere, wenn es an der Ecke Schweizer-/Gartenstraße weiterhin keinen Linksabbieger gibt.

  • Dafür hat diese Variante den Vorteil, daß die Straßenbahn die Kreuzung passiert hat und nicht mehr davor auf grün warten muß. Jede Lösung hat also ihre Vor- und Nachteile.

    Eine Vorrangschaltung, die die Grünanforderung der Tram bereits beim Anhalten an der Haltestelle vor der Kreuzung mitbekommt, kann viel besser auf die Tram reagieren, als eine, die bei Annäherung einer Tram ohne vorherigen Halt auslöst.

    Kann ich hier (WRQW+63 Köln) immer wieder beobachten, in Ost-West-Richtung hält die Bahn an der Haltestelle und muss effektiv nie auf die Weiterfahrt warten - in der Gegenrichtung muss etwa eine von drei Bahnen warten, weil der Ampelumlauf doch nicht passte.

    Und für die die Bahn querenden Fahrzeuge fällt halt schon mal eine Grünphase einfach aus.

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  • Die Stadt Frankfurt lädt ein zur Öffentlichkeitsbeteiligung:

    Einladung zur Öffentlichkeitsbeteiligung

    Im Herbst 2022 findet die Öffentlichkeitsbeteiligung zur Umgestaltung der Schweizer Straße und des Schweizer Platzes statt. Sie sind dazu eingeladen, Ihre Anforderungen an die Umgestaltung einzubringen!


    Auch die Perspektiven und Interessen von Gewerbetreibenden, ihrer Kundinnen und Kunden sowie der Kinder und Jugendlichen der angrenzenden Schulen und Betreuungseinrichtungen sollen so in die Pläne für die Umgestaltung einbezogen werden. Die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses dienen als Vorgabe für das anschließende verkehrs- und freiraumplanerische Wettbewerbsverfahren. Nach dem Wettbewerb werden die Preisträger ihre Entwürfe öffentlich präsentieren. Die vorgelegten Entwürfe zeigen auf, welche Aspekte des öffentlichen Beteiligungsprozesses in die Planung aufgenommen werden.

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    Die Machbarkeitsstudie gibt vor, dass MIV und Tram gerade über den Schweizer Platz geführt werden sollen. Die Straßenbahnhaltestelle soll auf der Platzmitte liegen. Die Seitenstraßen sollen am Schweizer Platz keine Verbindung mehr zur Schweizer Straße bekommen.

  • Die Seitenstraßen sollen am Schweizer Platz keine Verbindung mehr zur Schweizer Straße bekommen.

    Das wird einige Autofahrer nicht davon abhalten, diese (Rad)Wege trotzdem zu nehmen, falls nicht massive bauliche Hindernisse im Wege stehen.

  • "Machbar" dürfte es sicher sein. Die Frage ist, ob es sinnvoll ist und man die längere Strecke und damit längere Fahrzeit der Straßenbahn (auch wenn's nur ein paar Sekunden sind) so akzeptiert oder es passende Ausgleichsmaßnahmen gibt.

    Wenn ich mir den Plan zur angedachten Führung via Thomastraße noch einmal ganz genau anschaue: Kann es sein, dass die Zufahrtsituation zu den Grundstücken die Möglichkeit des Baus von Bahnsteigen sehr stark einschränkt? Vis-à-vis der für die Gartenstraße vorgesehenen Haltestelle ist es aus diesem Grund schon einmal nicht möglich, zeigt der Plan. Im Bereich der bestehenden Haltestelle Gartenstraße wäre es aus diesem Grund ebenfalls unmöglich, auf beiden Seiten gibt es mehrere Hofzufahrten. Kann es daher auch sein, dass die Strecke demnach zwingend verlegt werden muss, wenn die Haltestelle Schweizer-/Gartenstraße (bzw. ihr Pendant) barrierefrei ausgebaut werden soll?

  • Nach meinen Informationen wird die Straßenbahn-Haltestelle Schweizer-/Gartenstraße für beide Fahrtrichtungen in die Gartenstraße verlegt. Dafür gibt es immerhin Vorplanungen. Ich erinnere mich allerdings nicht, wie das ohne Gleisverschwenkung realisiert werden soll.

  • Wenn ich mir den Plan zur angedachten Führung via Thomastraße noch einmal ganz genau anschaue: Kann es sein, dass die Zufahrtsituation zu den Grundstücken die Möglichkeit des Baus von Bahnsteigen sehr stark einschränkt? Vis-à-vis der für die Gartenstraße vorgesehenen Haltestelle ist es aus diesem Grund schon einmal nicht möglich, zeigt der Plan. Im Bereich der bestehenden Haltestelle Gartenstraße wäre es aus diesem Grund ebenfalls unmöglich, auf beiden Seiten gibt es mehrere Hofzufahrten. Kann es daher auch sein, dass die Strecke demnach zwingend verlegt werden muss, wenn die Haltestelle Schweizer-/Gartenstraße (bzw. ihr Pendant) barrierefrei ausgebaut werden soll?

    Das hat mit der Hst Schweizer Platz was zu tun?

  • Die Wege zur U- Bahn sind auch relativ lang /umständlich. Ein direkter Zugang (wie an der Messe) aber die Kosten massiv nach oben treiben, da ein neues Loch (Abgang) nötig ist.