Neue Gleisverbindung in Heddernheim

  • An sich wäre das eine kleine Meldung für "Bauarbeiten A-Strecke", aber es gibt noch kein Datum, denn auch in der Liste der VGF-Bauvorhaben 2021 ist davon nicht die Rede. Es handelt sich eine kleine, aber wahrscheinlich besonders nützliche Baumaßnahme. Es gibt kein Verfahren mit Öffentlichkeitsbteiligung, weshalb wir nur durch eine Bekanntmachung nach § 5 UVPG davon erfahren (besagt, dass die Maßnahme keine nachteiligen Umweltauswirkungen hat); das Az des RP gibt einen Hinweis auf einen Genehmigungsantrag aus 2019; da die Bekanntmachungen nach UVPG häufig kurz vor Bauausführung erfolgen, könnte es sein, dass die Maßnahme kurz bevor steht.


    Zitat

    Die Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) plant eine neue Gleisverbindung in der Bestandsstrecke zwischen Maybachbrücke und Haltestelle Heddernheim. Diese Strecke wird von den U-Bahn Linien U1, U2, U3, und U8 genutzt. Das Ziel der Umbaumaßnahmen ist es, durch den Einbau der Gleisverbindung, im Störungsfall durch Umsetzen von Stadtbahn Fahrzeugen auf Störungen im Betriebsablauf flexibler reagieren zu können und Auswirkungen auf den Fahrgast zu minimieren.

    Q: StAnz Nr. 22/2021, S. 423, Nr. 273)


    ich gehe davon aus, dass dies die Einfädelung von der Maybachbrücke zur 3. Bahnsteigkante (oder umgekehrt) meint. 10 bis maximal 15 Arbeitstage würde das beanspruchen, meinen sie.

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick ()

  • Das war schon mal bei der Sommerbaustelle 2019 angekündigt. Wurde aber nicht eingebaut. Ich vermute aber, dass damit nicht die Anbindung von Gleis 3 gemeint ist. Denke hier kommt nur ein einfacher Gleiswechsel rein, um aufs stadteinwärtige Gleis wechseln zu können.

    Gruß Tommy

  • Dagegen spricht, dass ausdrücklich nicht von Gleiswechsel, sondern von Gleisverbindung die Rede ist und dass offenbar eine Plangenehmigung beantragt wurde, was auf eine wesentliche Änderung hindeutet; für normale Gleisarbeiten brauchts keine Umweltverträglichkeitsprüfung - aber vielleicht irre ich mich.

  • Eine reine Gleisanbindung von Gleis 3 alleine macht nicht viel Sinn (bei Betriebsstörungen, wenn in Heddernheim gewendet werden soll).

    Ein einfacher Gleiswechsel scheint aber auch nicht so einfach mal eingebaut werden zu können, siehe Oberrad oder Neubaustrecke der 18.

  • Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Verbindung von Gleis 3 auf die Maybachbrücke in Heddernheim ohne erhebliche Eingriffe in den Bestand und in das Brückenbauwerk der Straßenbrücke möglich sind. Dass die Umweltverträglichkeit für einen Gleiswechsel (der ja auch Gleise verbindet) geprüft werden muss, halte ich hingegen für sehr plausibel: der von Condor angesprochene Gleiswechsel Münzenbergstraße an der 18 darf ja wegen seiner Umweltauswirkungen – hier Lärmschutz der Anwohnenden – nicht benutzt werden. Auf der Maybachbrücke ist es leicht, aber eben dennoch notwendig, zu zeigen, dass da einfach niemand wohnt, der*die vom Lärm beeinträchtigt wäre, bzw. dass ein Gleiswechsel im Schotterbett deutlich leiser sein würde als einer im Asphalt.

  • Dagegen spricht, dass ausdrücklich nicht von Gleiswechsel, sondern von Gleisverbindung die Rede ist und dass offenbar eine Plangenehmigung beantragt wurde, was auf eine wesentliche Änderung hindeutet; für normale Gleisarbeiten brauchts keine Umweltverträglichkeitsprüfung - aber vielleicht irre ich mich.

    Die Terminologie der VGF spricht bei Gleiswechseln tatsächlich von Gleisverbindungen.

  • Eine reine Gleisanbindung von Gleis 3 alleine macht nicht viel Sinn (bei Betriebsstörungen, wenn in Heddernheim gewendet werden soll).

    Eine zuästzliche Weiche am Südende der Station könnte da eventuell mehr Sinn ergeben. Dann könnte Gleis 2 Richtung Innenstadt und 3 Richtung Norden frei belegt werden, wenn beispielsweise ein Zug in Heddernheim durch einen Schaden enden muss. Dann könnte direkt in die Abstellanlage eingefahren werden ohne ein Gleis zu kreuzen oder auf dessen Freigabe zu warten. Dasselbe ist mit der angekündigten Maßnahme mit dem Gleis 3 möglich.


    Ein Nachteil ist eine weitere Störquelle im System und für die Fahrgäste, wenn die Bahn am gegenüberliegenden Gleis einfährt (hust*DB* hust hust)

  • der von Condor angesprochene Gleiswechsel Münzenbergstraße an der 18 darf ja wegen seiner Umweltauswirkungen – hier Lärmschutz der Anwohnenden – nicht benutzt werden

    Gilt das für 24 Stunden am Tag oder nur zur Nacht, z.B. 20 bis 6 Uhr?

    Vollkommen Großartiges Forum

  • Dagegen spricht, dass ausdrücklich nicht von Gleiswechsel, sondern von Gleisverbindung die Rede ist und dass offenbar eine Plangenehmigung beantragt wurde, was auf eine wesentliche Änderung hindeutet; für normale Gleisarbeiten brauchts keine Umweltverträglichkeitsprüfung - aber vielleicht irre ich mich.


    Auf der Bauvorhabenseite der VGF für das Jahr 2019 heißt es:
    "Eine neue Gleisverbindung zwischen den Stationen "Heddernheim" und "Weißer Stein" mit zwei neuen Weichen entsteht."


    Für den Anschluss von Gleis 3 nach Süden würde man nur eine Weiche benötigen. Eine zweite wäre da unnütz. Erst drei Weichen brächten dann wieder einen Nutzen.


    Ansonsten schließe ich mich baeuchle an: Der Bahnsteig von Gleis 3 reicht weiter nach Süden als die beiden anderen Bahnsteige. Das Bahnsteigende von Gleis drei liegt deutlich tiefer als die Streckengleise, die an dieser Stelle schon stark ansteigen. Ich würde sagen mehrere Meter. Und um die Brückenpfeiler müsste das Gleis auch noch herumgeführt werden. Das alles ist bestimmt nicht in zwei Wochen zu schaffen.

    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


    (Etwas frei nach Albert Einstein)

  • Zitat: "Der Gleiswechsel darf nicht befahren werden."


    Auch nicht im geraden Strang *scnr*

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

  • Zitat: "Der Gleiswechsel darf nicht befahren werden."


    Auch nicht im geraden Strang *scnr*

    Die Weichen des Gleiswechsel s dürfen befahren werden. Der Gleiswechsel selbst nicht. Der besteht aus den abzweigenden Ästen der Weichen und den Gleisstück dazwischen (if any). 😛

  • Der Bahnsteig von Gleis 3 in Heddernheim ist deutlich länger als die erforderliche Standardlänge von 105 m, würde man ihn entsprechend einkürzen, könnte man ohne Verrenkungen und ohne übermäßigen Anstieg auf das Streckengleis gelangen, es wäre nicht anders als bei den beiden anderen Bahnsteigen. Diese vorbereitenden Maßnahmen können durchaus länger als 10-15 Tage in Anspruch nehmen, weil sie im nicht befahrenen Bereich stattfinden. Aber vielleicht habt ihr ja Recht...

  • Ich halte es auf jeden Fall für einen Vorteil, dass aus der Stadt stark verspätet eintreffende Züge in Heddernheim direkt kehrt machen können.
    Jetzt fehlt nur noch eine Weiche in der Nähe der Station Kalbach. Der Ersatzverkehr für Störungen auf dem Abschnitt NE-Bonames Mitte könnt dadurch erheblich kleiner ausfallen.

  • Der Bahnsteig von Gleis 3 in Heddernheim ist deutlich länger als die erforderliche Standardlänge von 105 m

    Echt wahr? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass bei einem vier-Wagen-Zug noch viel Platz wäre. Natürlich spart man sich die Länge des prellbocks, aber wie lange ist der Bahnsteig denn wirklich?

  • Ohne zu wissen, wie lang der Bahnsteig 3 genau ist, würde ich sagen, dass er so ziemlich genauso lang ist, wie 1 und 2:
    Das Stück, was er am südlichen Ende (Richtung Prellbock) länger als die beiden anderen Bahnsteige zu sein scheint, fehlt ja auf der anderen Seite Richtung Betriebshof.


    Gruß

    Spirit

    Beide schaden sich selbst: der zuviel verspricht und der zuviel erwartet. (Lessing)

  • Mit der passenden Hardware und der geeigneten Software finde ich grade raus: Laut OSM ist die Bahnsteigskante an Gleis 3 112 Meter lang. Etwa 7 Meter stehen aber über das Ausfahrsignal 526H40 raus. Die nutzbare Länge sollte also nach Abzug des Prellbocks eher weniger als 105 Meter betragen; bei einem Stumpfgleis braucht man wohl auch weniger dringend einen zusätzlichen Längenpuffer.

  • Ich halte es auf jeden Fall für einen Vorteil, dass aus der Stadt stark verspätet eintreffende Züge in Heddernheim direkt kehrt machen können.
    Jetzt fehlt nur noch eine Weiche in der Nähe der Station Kalbach. Der Ersatzverkehr für Störungen auf dem Abschnitt NE-Bonames Mitte könnt dadurch erheblich kleiner ausfallen.

    Wobei ich aber nicht glaube, dass das bei Verspätungen durchgeführt wird, sondern als Inselbetrieb Heddernheim- Innenstadt. Ansonsten werden nachfolgende und Gegenkurse ebenfalls behindert.

  • Wobei ich aber nicht glaube, dass das bei Verspätungen durchgeführt wird, sondern als Inselbetrieb Heddernheim- Innenstadt. Ansonsten werden nachfolgende und Gegenkurse ebenfalls behindert.

    Das wird ja aber von Norden kommend auch hin und wieder gemacht, und das meistens von Gleis 1 (oder heute 2? das einwärts führende Gleis meine ich.)

  • Es wurde hier schon geklärt, dass der Bahnsteig von Gleis 3 etwa genauso lang ist wie der von Gleis 2, nur liegt er nicht genau parallel, sondern ist etwa 60 m nach Süden versetzt. Auf den 40 Metern, wo beide parallel sind, ist es ein gemeinsamer Mittelbahnsteig.


    Man könnte natürlich auch den Bahnsteig von Gleis 3 so "verschieben", dass er genau parallel zu dem von Gleis 2 ist, also ein komplett gemeinsamer Mittelbahnsteig für beide Gleise, aber bislang ist da die Weiche zur östlichen Gleisharfe des Betriebshofes ein Problem. Diese Weiche liegt genau da, wo der Bahnsteig von Gleis drei beginnt. Nur deshalb beginnt er ja so weit hinten.


    Dieses Problem ließe sich auf zweierlei Weise lösen:

    1. Der Betriebshof wird nach Niederursel verlegt, die Gleisharfen verschwinden und auch die Weiche.
    2. Solange es den Betriebshof noch gibt: Das Gleis 3 muss für Rangierfahrten mit 4-Wagen-Zügen so lang sein, wie es jetzt ist. Das heißt: Das Gleis bleibt so.
      Der Bahnsteig wird trotzdem nach Norden verschoben. Ein Zug an Bahnsteig 3 steht dann halt mittig auf der Weiche zur Gleisharfe. Nicht schön, aber m.E. machbar. Ähnlich ist es kurz vor dem Ende des Gleises. Dort wird dann doch eine zweite Weiche benötigt. Nach rechts führt die Weiche rüber zu Gleis 2, geradeaus folgt das das kurze Stumpfgleis, das zum Rangieren benötigt wird. Ein rangierender 4-Wagen-Zug steht dann kurzzeitig auf der Weiche zum Streckengleis. Genauso nicht schön, aber machbar.
      Wenn der Betriebshof dann umzieht, werden die Weichen aus- und das Stumpfgleis abgebaut.

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    (Etwas frei nach Albert Einstein)