Hessenexpress

  • So ungefähr ab hier unterhalten sich Forumsmitglieder über den Hessenexpress, und ich staune, dass es scheinbar noch kein eigenes Thema darüber gibt. Bis jetzt.


    „Hessenexpress“ beinhaltet schnelle RE-mäßige Linien, die, nunja, durch Hessen unterwegs sind. Nicht alle angedachten Linien sind dabei komplett neu, auch wenn die ersten Verlautbarungen dazu wohl im Zusammenhang mit der Wallauer Spange und den neuen Verbindungen Wiesbaden - Flughafen - Frankfurt und Wiesbaden - Flughafen - Darmstadt aufgekommen sind.


    Die Linien laut Deutschlandtakt:

    1. ?
    2. Wiesbaden - Flughafen - Darmstadt (alle 30 Minuten)
    3. Frankfurt - Gießen - (Dillenburg / Kassel)
    4. Frankfurt - Gießen - Dillenburg - Siegen (alle 2 h)
    5. Wiesbaden - Flughafen - Frankfurt tief (!) - Hanau - Fulda - Bebra
    6. Frankfurt - Darmstadt - Weinheim - (Mannheim / Heidelberg)

    (Vielleicht habe ich welche übersehen? Ich kann das PDF nicht nach Text durchsuchen. Die von Bernemer beschriebenen 8 Linien des RMV finde ich dort nicht als HeEx gekennzeichnet.)


    Ich habe mir mal sagen lassen, dass der NVV an einer Erweiterung Linie 3 bis Göttingen gefallen finden könnte, und dass auch Kassel - Bebra gerne in diesem Gewand gesehen würde. Wann die erste HeEx-Linie auch wirklich als solche bezeichnet fahren soll, habe ich allerdings noch nirgends gelesen.

  • Wann die erste HeEx-Linie auch wirklich als solche bezeichnet fahren soll, habe ich allerdings noch nirgends gelesen.

    Die erste Linie oder Teilstück einer Linie soll laut FAZ erst ab 2026 an den Start gehen, wenn die Wallauer Spange fetiggestellt wurde. Die Info ist aus August 2019 und nicht mehr aktuell.

  • Ich würde es gerne sehen, wenn die Hessenexpresse über Kassel hinaus über die SFS nach Göttingen fahren. Die beiden Großstädte liegen nur 40km aber 1 Stunde auseinander für Regionalbahnfahrer. Das ist kein Zustand. Alternativ sollten jegliche ICEs zwischen Kassel und Göttingen eine Regio-Freigabe haben.


    Ja ich weiß, das ist schwer wegen der verschiedenen Bundesländer, aber das muss doch möglich sein...


    Edit: War ein HEX nach Göttingen im Deutschland-Takt nicht schon einmal geplant?

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  • baeuchle danke das Du zum Thema Hessen-Express einen neuen Thread aufgemacht hast.


    Ich komme auch nicht auf 8 HE Linien. Die Liste liest sich sehr gut. Nr 1 kann ich aber ergänzen:


    (Würzburg oder Miltenberg (!) -) Aschaffenburg - Hanau - Offenbach - Frankfurt tief (!) - Flugh Fernbf (- Mainz - Wiesbaden oder Wallauer Spange - Wiesbaden)


    Die BEG möchte eine schnelle Direktverbindung von Unterfranken zum Flughafen und zwar als Taktverdichter zum stdl. RE55. Mit der Elektrifizierung der Maintalbahn (Miltenberg-Aschaffenburg) will die BEG eine weitere schnelle und stdl. RE Verbindung via Aschaffenburg und Hanau nach Ffm realisieren. Daher soll entweder der heutige RE55 oder die neue stdl. RE Linie von/nach Miltenberg dann als "Hessen-Express" auf dem Gebiet des RMV fungieren und ebenfalls via Fernbahntunnel zum Flughafen Fernbf fahren. Die Ideen dazu sind aber noch lange nicht spruchreif. Dafür bedarf es ja mal eben "nur" der Elektrifizierung der Maintalbahn, den 3- oder 4-gleisigen Ausbau zwischen Abzw Mainaschaff und Großkotzenburg (Strecke Hanau-Aschaffenburg) und eben den Bau des Fernbahntunnels. Dennoch finde ich das Ansinnen der BEG sehr löblich für den Deutschlandtakt hierzu eine Vision zu haben.


    Der erste "echte" Hessen-Express wird mit der Inbetriebnahme der Wallauer Spange in Betrieb gehen. Also Wiesbaden - Wallauer Spange - Flughf Fernbf - Ffm Hbf (oben), alle 30 Minuten. Der nächste "echte" Hessen-Express wird mit der Inbetriebnahme der SFS Zeppelinheim - Darmstadt in Betrieb gehen (Nr.2 und Nr. 6 in Baeuchles Aufzählung).


    Solange die ABS/NBS Hanau-Gelnhausen-Fulda nicht fertiggestellt ist, wird der HE5 (Ffm-Hanau-Fulda) mangels freier Trassen nicht als zusätzliche Leistung zum heutigen RE5/50 verkehren können. Selbiges gilt für den Hessen-Express über die Main-Weser-Bahn von/nach Kassel, welcher ja im Deutschlandtakt als Ergänzung zum heutigen RE30 fahren soll. Solange der Abschnitt Bad Vilbel-Friedberg nicht 4-gleisig ausgebaut ist, wird das kapazitativ nicht klappen.


    In Kürze wird die Ausschreibung seitens des RMV sowohl für den RE30 als auch den RE5/50 kommen. Bei Beiden kann man davon ausgehen, dass diese zukünftig als "Hessen-Express" vermarktet werden, und in einer Art Vorlaufbetrieb ab 2024/25 (?) in den Trassen der heutigen RE30 bzw. RE5/50 als Hessen-Express fahren werden (vergleichbar in etwa mit dem RRX im Rhein-Ruhr-Gebiet). Im Grunde wäre ein solcher Hessen-Express in der Fahrplanlage von RE30 sowie RE5/50 mit den selben Halten also erst einmal nur eine bestehende RE Leistung im neuen Marketing-Kleid. Schauen wir mal.


    Für den späteren Fahrzeugeinsatz nicht ganz unwichtig. Folgende Hessen-Express Linien sollen (Abschnittsweise) die in Planung befindlichen SFS mitbenutzen. Dafür (und wegen der Nutzung des Flughafentunnels) wird daher bei den folgenden HE Linien mittelfristig eine Vmax von 190 km/h, Druckertüchtigung (p), NBÜ und ETCS L2.3 (NBS Zeppelinheim-Darmstadt, Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern/Flieden-Fulda, Fulda - Bad Hersfeld) fahrzeugseitig gefordert werden.


    Wiesbaden - Wallauer Spange - SFS KRM - Flughafen - SFS - Darmstadt

    Wiesbaden - Wallauer Spange - SFS KRM - Flughafen - Frankfurt tief (!) - Hanau - Gelnhausen - SFS - Schlüchtern - Flieden - Fulda - SFS - Bad Hersfeld - Bebra

    Frankfurt - SFS - Darmstadt - Weinheim - (Mannheim / Heidelberg)


    Ich rechne mit der Ausschreibung solch "teurer" Züge allerdings erst, wenn die Inbetriebnahme der beiden ersten "echten" neuen HE Linien absehbar ist.


    Bei Ffm-Fulda und Ffm-Giessen-Kassel rechne ich mit 160km/h schnellen Zugmaterial in der kommenden Ausschreibung.

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  • Danke für die Infos!


    Etwas rätselhaft finde ich, dass das beim zweiten Blick doch so uneinheitlich ist: zumindest laut grahnert sollen im D-Takt sowohl die IR-mäßige Verbindung nach Kassel (heutige RE30) als auch der SE nach Dillenburg als HEX fahren; dazu noch der Siegener RE, der anders als die anderen beiden "Hessenexpresse" noch in Butzbach/Bad Nauheim hält. Die Takte sind natürlich auch völlig verschieden; irgendwie ist das Ganze dann doch ein ziemliches Stückwerk.


    190km/h klingen aber wirklich vernünftig.

  • Danke für die Infos!


    Etwas rätselhaft finde ich, dass das beim zweiten Blick doch so uneinheitlich ist: zumindest laut grahnert sollen im D-Takt sowohl die IR-mäßige Verbindung nach Kassel (heutige RE30) als auch der SE nach Dillenburg als HEX fahren; dazu noch der Siegener RE, der anders als die anderen beiden "Hessenexpresse" noch in Butzbach/Bad Nauheim hält. Die Takte sind natürlich auch völlig verschieden; irgendwie ist das Ganze dann doch ein ziemliches Stückwerk.

    Was daran liegt, weil der RMV keinen richtigen Plan hat, welches Angebot er auf der verkehrlich sehr stark wachsenden Main-Weser-Bahn eigentlich "aufgleisen" will. Der Deutschlandtakt zeigt eher was infratrukturseitig auf der Main-Weser-Bahn geht. Der RMV wollte sich zu seinen Vorstellungen für die Main-Weser-Bahn nicht konkret äußern (nach allem was man so hört).


    Angedacht war mal, dass der Hessen-Express 3 (Ffm-Giessen-Kassel) 2-stdl. verkehrt, und mit der heutigen ICE Linie 26 einen sauberen Stundentakt zwischen Ffm und Kassel bildet. Der HE3 also die schnellere Fahrzeit der ICE Linie 26 übernimmt.


    RE99/98 sollen dazu stdl. verkehren und weiter in Giessen flügeln, mit den selben Halten und Fahrzeiten wie heute, wobei der RE99 dann durchgehend von/nach Kassel verkehren soll. Dazu dann noch RB40,41 und 49, allesamt im Stundentakt. Was daraus geworden ist, keine Ahnung.

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  • Eigentlich würde es sich ja anbieten, den Hessen-Express auf der Main-Weser-Bahn mit dem ICE26 zusammenzulegen und daraus einen stündlichen "schnellen RE" zwischen Frankfurt und Göttingen zu machen. Die Fahrzeiten sind ja bereits annähernd die gleichen. Nur in dem einen gilt der Verbund- bzw. Regionalzugtarif, der andere kann nur mit Fernticket benutzt werden. Natürlich würden sich auch nördliche und südliche Verlängerungen anbieten, aber das müssen dann Niedersachsen und Baden-Württemberg entscheiden.


    Innerhalb Hessens bietet es sich an, den RE 30 / HE 3 (?) im Norden bis Göttingen (Niedersächsische Grenzstation) , im Süden bis Heidelberg (Ba-Wü-Grenzstation) zu führen. Wenn es dann noch ein istro und WLAN gibt, bietet der Hessen-Express den gleichen Komfort wie ein ICE - außer dass der Einstieg in die RE / HE-DoStos für auf Barrierefreiheit Angewiesene bequemer ist und der RE / HE mehr Fahrräder, und das noch ohne Reservierungspflicht, mitnimmt. :P


    ICE macht nur dort Sinn, wo es deutlich schneller zugeht als mit dem RE. ^^

  • zumindest laut grahnert sollen im D-Takt sowohl die IR-mäßige Verbindung nach Kassel (heutige RE30) als auch der SE nach Dillenburg als HEX fahren; dazu noch der Siegener RE, der anders als die anderen beiden "Hessenexpresse" noch in Butzbach/Bad Nauheim hält.

    Das ist aber auch ziemlich genau das, was im Netzplan (siehe Link oben) steht.

  • Eigentlich würde es sich ja anbieten, den Hessen-Express auf der Main-Weser-Bahn mit dem ICE26 zusammenzulegen und daraus einen stündlichen "schnellen RE" zwischen Frankfurt und Göttingen zu machen. Die Fahrzeiten sind ja bereits annähernd die gleichen. Nur in dem einen gilt der Verbund- bzw. Regionalzugtarif, der andere kann nur mit Fernticket benutzt werden. Natürlich würden sich auch nördliche und südliche Verlängerungen anbieten, aber das müssen dann Niedersachsen und Baden-Württemberg entscheiden.


    Innerhalb Hessens bietet es sich an, den RE 30 / HE 3 (?) im Norden bis Göttingen (Niedersächsische Grenzstation) , im Süden bis Heidelberg (Ba-Wü-Grenzstation) zu führen. Wenn es dann noch ein istro und WLAN gibt, bietet der Hessen-Express den gleichen Komfort wie ein ICE - außer dass der Einstieg in die RE / HE-DoStos für auf Barrierefreiheit Angewiesene bequemer ist und der RE / HE mehr Fahrräder, und das noch ohne Reservierungspflicht, mitnimmt. :P


    ICE macht nur dort Sinn, wo es deutlich schneller zugeht als mit dem RE. ^^

    Wenn es dann den RE von Göttingen bis Heidelberg gibt, könnte man ihn ja auch nach Hannover oder Hamburg verlängern und nach Karlsruhe. Dann fände ich vom Reisekomfort her aber ein Fernverkehrsfzg ganz sinnvoll. Wie wäre es mit einem ICE? 😉

  • Naja, Heidelberg-Göttingen wäre schon eine ziemlich auf Hessen beschränkte Linie, was mit einer Verlängerung nach Norden oder Süden nicht mehr gegeben wäre. Es lohnt sich aber, festzuhalten, dass sowohl die Verlängerung nach Göttingen als auch die Verknüpfung in Frankfurt schwierig sind: einerseits soll der Kasseler Hauptbahnhof nicht (weiter) abgewertet werden, andererseits passen die Trassen in Frankfurt überhaupt nicht zusammen: Ankunft von Norden um :17, Abfahrt nach Süden um :11 sowie Ankunft von Süden um :50 und Abfahrt um :44.


    (Wie gut das eventuell aufeinander abgestimmt werden könnte, weiß ich nicht.)


    Nun wäre eine Regionalverkehrs-Direktverbindung von Treysa nach Darmstadt mit Sicherheit nicht für wahnsinnig viele Menschen interessant; ich könnte mir eher vorstellen, dass Friedberg-Bensheim o.ä. einen Benefit bringen könnte. Vielleicht bietet das NV/FV-entflochtene Gleisvorfeld im Hauptbahnhof einfachere Möglichkeiten für eine Verknüpfung, die dann aber ein anderes Linienpaar als HeEx 3 + HeEx6 betrifft. Wer darüber diskutieren will, den*die möchte ich ermutigen, ein eigenes Thema dazu zu eröffnen.

  • Frag mich was solche Verbindungen Frankfurt - Göttingen oder Friedberg - Bensheim bringen sollen. Das klingt eher nach viele direkt Verbindungen herstellen die man nicht wirklich braucht.


    Warum sollten so viele von Frankfurt nach Göttingen wollen? Der größte Teil würde eher Frankfurt - Kassel fahren und in Kassel gäbe es dann einen fast vollständigen Fahrgastwechsel. Wer weiß überhaupt, ob die Kapazität für Kassel- Göttingen nicht zu groß wäre?


    Besser wäre es den Zug in Kassel zu wenden als bis Göttingen zu fahren und eventuell ein weiteren Zug zu gebrauchen.


    Friedberg Bensheim wäre genau so, wieso sollten so viele von der Main Weser Bahn nach Bensheim wollen?


    Verbindungen wie Fulda - Frankfurt - Wiesbaden sind verständlich und da steckt mit hoher wahrscheinlichkeit auch ein Sinn dahinter (Fahrgastbefragungen o.Ä.) als bei einer Verbindung wie Friedberg - Bensheim.

  • Mein Gedanke ist, dass sich die Fahrzeiten eines schnellen RE - wie z.B. des RE 30 - und eines langsamen ICE kaum unterscheiden. Zwischen Frankfurt Hbf und Kassel sind es gerade 4 Minuten. Dann wäre ein einheitliches Zugangebot eines schnellen RE für mich sinnvoller, da der schnelle RE - dann HE 3 - für viele Fahrgäste preislich günstiger wäre und z.B. auch Fahrräder und Rollstühle im DoSto besser besser mitkommen. Was der ICE-T auf der Main-Weser-Bahn an Geschwindigkeit schneller schafft - viel ist es nicht, weil es die Strecke nicht hergibt -, geht für den längeren Fahrgastwechsel wieder drauf.


    Wenn ich schnell nach Göttingen will, nutze ich ohnehin den ICE via die Fuldaer Strecke.


    Als Fahrzeug würde sich für mich ohnehin ein IC-2 anbieten, und da ist es eigentlich egal, ob der weiß oder rot angestrichen ist. :)


    Und wenn es mit der südliche Durchbindung über die Main-Neckar-Bahn nicht klappt, wie ist es über die Mannheimer Strecke ? Oder auf eine andere Strecle?

    Gießen / Friedberg - Wiesbaden oder Flughafen - Mainz könnte ja durchaus für einige Fahrgäste interessant sein.

  • Mit diesen Argumenten kannst Du jede längere Verbindung hinterfragen, so z.B." Wer fährt von Höchst nach Fechenheim" oder "Usingen - Hanau"? Beide Möglichkeiten würden auch mit Umstieg am Hbf funktionieren.

  • Ich musste vor ein paar Jahren oft von Friedberg nach Darmstadt und habe über die unsicheren Anschlüsse geflucht, teilweise mit Umstieg von oder zur Sbahn. Hier war oft die Entscheidung dreimal sehr knapp umsteigen oder die langsame sbahn nehmen mit 25min umsteigezeit. Wenn es damals eine Direktverbindung mit einem RE oder die durchgebundene s6 schon gegeben hätte...

  • […]Warum sollten so viele von Frankfurt nach Göttingen wollen? […]Verbindungen wie Fulda - Frankfurt - Wiesbaden sind verständlich und da steckt mit hoher wahrscheinlichkeit auch ein Sinn dahinter (Fahrgastbefragungen o.Ä.) als bei einer Verbindung wie Friedberg - Bensheim.

    Was ist denn an Fulda-Wiesbaden verständlicher als an Gießen - Göttingen?


    Wohlgemerkt: Frankfurt - Göttingen ist das Extrembeispiel. Schon Frankfurt - Kassel über die Main-Weser-Bahn finde ich grenzwertig (egal ob ICE oder RE). Aber es gibt eben viele andere Verbindungen, die diese Linie anbietet.


    Für die Verknüpfung Hanau - Frankfurt - Wiesbaden gibt es drei Gründe:

    1. Es beinhaltet die Verbindung von Hanau zum Flughafen
    2. Frankfurt - Wiesbaden wird über die Wallauer Spange richtig schnell und daher zusätzliche Fahrten zu heute benötigen (sodass man nicht einfach die Rheingau-Linie dorthin umlegen kann, sondern eine neue Linie braucht)
    3. Diese eine Verknüpfung geht mit dem FV-Tunnel ohne Richtungswechsel

    Diese Argumente gehen alle nicht auf das Fahrgastaufkommen zwischen Wiesbaden und Osthessen ein. Da wird es aber Bedarf geben: Grundsätzlich werden auf allen wechselseitigen Relationen in und um Frankfurt Pendler*innen unterwegs sein, die eine bessere Anbindung benutzen würden.


    Auch eben zwischen Butzbach und Hähnlein-Alsbach. Oder eben Friedberg und Darmstadt, Bad Nauheim und Bensheim. Das Rhein-Main-Gebiet ist zu komplex um anzunehmen, dass alle Wege entweder nach Frankfurt führen oder dort beginnen.


    Und nun Göttingen: Das ist, wie erwähnt, vor allem ein feuchter Traum im (nicht des) NVV: Kassel als zentraler Ort im Raum Nordhessen / Südniedersachsen sollte gute Nahverkehrsverbindungen in alle Richtungen haben. Das Angebot nach Warburg wird sich in den nächsten Jahren noch weiter massiv verbessern (dank des NRW-Äquivalents des HeEx, dem RRX), in Richtung Frankfutt ist es gut angebunden, in Richtung Bebra gibt's keine Beschwerden, und auch in Richtung Hann Münden / Witzenhausen gibt es nichts auszusetzen.


    Göttingen als die nahste andere Großstadt aber ist im Regionalverkehr nicht attraktiv angebunden.


    Wie könnte man dies nun am einfachsten beheben? Eine der Linien aus Süden einfach nicht zum Hauptbahnhof führen, sondern direkt auf die SFS. Mit welcher der beiden Strecken wäre das am sinnvollsten? Die Abwägung ist recht einfach: Bebra - Kassel - Göttingen würde mit der vorhandenen Linie Bebra - Eschwege - Göttingen zu Verwirrungen führen und würde perspektivisch eher mit dem oder Teilen des RRX Richtung Warburg verknüpfbar sein. Somit die Idee für Frankfurt - Göttingen.


    Davon würde aber eben nicht nur die Stadt Kassel profitieren (dafür könnte es auch einen Pendelverkehr geben), sondern auch die Region, weil damit auch Treysa, Borken und Towneveryonesville einen einfacheren Zugang zu Göttingen hätten.

  • Wenn ich schnell nach Göttingen will, nutze ich ohnehin den ICE via die Fuldaer Strecke.

    Fahrgäste aus Friedberg, Gießen oder Marburg werden es vermutlich weniger attraktiv finden, über Fulda nach Göttingen zu fahren. Auch kann ich nicht nachvollziehen, was der Vorteil eines "einheitlichen Zugangebots" sein soll. Ich hege die Vermutung, dass es Fahrgäste womöglich unattraktiv finden könnten, wenn sie auf Basis einer solchen Begründung keine Direktverbindungen mehr nach Hannover, Hamburg, an die Ostsee oder nach Karlsruhe geboten bekommen.

  • Für diese langlaufenden Direktverbindungen, z.B. von Friedberg oder Bensheim nach Bad Bevensen oder Timmendorferstrand, gab es früher den InterRegio, der irgendwann durch Intercities ersetzt wurde. Die standen zumindest gegen Zuschlagkarten auch Fahrgästen im Regionalverkehr zur Verfügung. Jetzt sind daraus ICE geworden, die zwar teurer sind, aber die gleichen Fahrzeiten wie die alten InterRegios haben.


    Mein Vorschlag geht dahin, diese InterRegios als langlaufende qualifizierte RE wiederzubeleben, so, wieesdie Bahn mittlerweile ja selbst auf einigen Strecken wie Karlsruhe - Konstanz oder Dresden - Nürnberg macht. Im VRN gibt es sogar eine langlaufende Fern-S-Bahn von Homburg (Saar) bis Osterburken :).

    Der HE3 w#re dann auch so ein langlaufender "qualifizierter RE", der dann nur nicht IRE, sondern HE heißt. Als Fahrzeuge würde ich "rote" IC-2-Garnituren vorschlagen. Natürlich wäre es sinnvoll, diese HE 3 von Göttingen weiter nach Hamburg oder Stralsund laufen zu lassen, aber das müssten dann die anderen Bundesländer entscheiden.

  • Ich stimme dir in vielem zu, aber:

    Natürlich wäre es sinnvoll, diese HE 3 von Göttingen weiter nach Hamburg oder Stralsund laufen zu lassen

    Das glaube ich eben nicht. Nördlich von Göttingen wäre der Unterschied zwischen NV und FV deutlich. Der NV, der dort fährt, geht auch nur bis Uelzen, und der FV geht eben wirklich sehr viel weiter ohne Halt: Kassel - Göttingen ist ein recht kurzes Stück, das immerhin die Fahrzeit etwa halbiert. Göttingen - Hannover ist da schon ein anderes Kaliber. Durch eine zu lange Durchbindung holst du dir wahnsinnig viele Abhängigkeiten rein, die am Ende wirklich niemandem mehr nutzen.


    Dann lieber ein wirkliches echtes Fernverkehr-„B-Netz“. (Ich glaube, den Ausdruck habe ich sogar von dir von einer anderen Diskussion?) Aber zusätzlich, und wirklich mit Fernverkehr; schnell dort, wo es schnell gehen kann, aber bitte nicht in Borken halten. (Als Beispiel.)


    Karlsruhe - Konstanz entspringt im Wesentlichen dem Vorläufer für ICE26, aber es ist eben ein letztlich sehr begrenzter Linienverlauf, und Dresden-Nürnberg ist eher aus Not denn aus Tugend als NV-Linie erhalten geblieben, verbindet aber auch zwei große Pole mit ein bisschen was dazwischen – so wie Kassel und Frankfurt, nur Länderübergreifend. Einen Fernverkehr sähe ich dort auch gerne, aber ich würde nicht erwarten, dass wir dann Konstanz - Karlsruhe - Stuttgart - Nürnberg - Dresden - Cottbus - Frankfurt (Oder) - Szczecin aus einer Verlängerung des Kerns Dresden - Nürnberg erzeugen würden.

  • Der regionale Nahverkehrsplan des RMV, Kapitel 5, S. 145, nennt diese Linien:


    HE 1: Wiesbaden – Frankfurt Flughafen – Frankfurt Hauptbahnhof (über Wallauer Spange)

    HE 2: Limburg – Frankfurt (entwickelt aus der Linie 20)

    HE 3: Kassel – Marburg – Gießen – Friedberg – Frankfurt (entwickelt aus der Linie 30)

    HE 4: Siegen – Wetzlar – Gießen – Friedberg – Frankfurt (entwickelt aus der Linie 40)

    HE 5: Kassel – Fulda – Hanau – Offenbach – Frankfurt (entwickelt aus den Linien 50 und 51)

    HE 6: Frankfurt – Darmstadt – Bensheim – Mannheim (entwickelt aus der Linie 60)

    HE 7: Wiesbaden – Frankfurt Flughafen – Darmstadt (über Wallauer Spange) sowie im Vorlaufbetrieb auf der Relation Wiesbaden – Mainz – Darmstadt (entwickelt aus der Linie 75)

    HE 8: Mainz – Rüsselsheim – Frankfurt Flughafen – Frankfurt Hbf (entwickelt aus der Linie 80).