Hessenexpress

  • Was ist denn an Fulda-Wiesbaden verständlicher als an Gießen - Göttingen?

    Weil scheinbar laut Fahrgastumfragen der größte Teil der Fahrgäste eher bis Kassel fährt, als bis Göttingen. Käme in den Jahrelangen Fahrgastumfragen raus, dass sehr viele bis Göttingen fahren, würde im Regionalen Nahverkehrsplan und im Deutschland Takt eine Direktverbindung bis Göttingen geben.


    Ich kann mir aber auch vorstellen, dass viel mehr Gelnhausen - Wiesbaden fahren würden als z.B. Gießen - Göttingen oder Friedberg - Darmstadt. Natürlich wird es Leute geben, die so fahren, aber die Gruppe wäre sicherlich überschaubar.

    Mit diesen Argumenten kannst Du jede längere Verbindung hinterfragen, so z.B." Wer fährt von Höchst nach Fechenheim" oder "Usingen - Hanau"?

    Nein kann man nicht. Zwischen Usingen und Hanau wird viel öfter gehalten. Somit wechseln sich die Fahrgäste unterschiedlich viel und es gibt sogut wie nirgendwo einen fast vollständigen Fahrgastaustausch.


    Zwischen Frankfurt und Kassel wird mit dem Hessenexpress nur sehr wenig gehalten. Und ich kann mir auch vorstellen, dass die Leute aus Treysa/Stadtallendorf/Marburg eher nach Frankfurt oder Kassel wollen, zur Arbeit oder Einkaufen, als nach Göttingen. Zwischen Kassel und Göttingen gibt es vemutlich hohen Bedarf, aber da reicht offensichtlich ein Cantus 427 oder die RegioTram.

  • Zwischen Kassel und Göttingen gibt es vemutlich hohen Bedarf, aber da reicht offensichtlich ein Cantus 427 oder die RegioTram.

    Ein kurzer Kommentar:

    Angebot schafft Nachfrage.


    Aktuell ist ein unattraktives Angebot vorhanden, deshalb nutzen die Fahrgäste/ Pendler der Relation Ffm / Mittelhessen - Göttingen vergleichsweise öfter das Auto als auf der Strecke Ffm / Mihe - Kassel.

    Ich unterstütze die Idee der Anbindung des HE3 nach Göttingen.

  • Aber aus welchen Grund sollte man z.B. von Marburg nach Göttingen tägkich ahren? Gibt es so viele Arbeitsplätze dort?


    Man sollte schauen, aus welchem Grund sollten so viele diese Verbindung von Mittelhessen zu einer Stadt wie Göttingen nehmen. Die Pendler um Gießen fahren am meisten nach Frankfurt, Marburg auch, Treysa & Wabern vermutlich gemischt nach Frankfurt/Kassel

    Einmal editiert, zuletzt von Kuchen125 ()

  • Dresden-Nürnberg ist eher aus Not denn aus Tugend als NV-Linie erhalten geblieben, verbindet aber auch zwei große Pole mit ein bisschen was dazwischen – so wie Kassel und Frankfurt, nur Länderübergreifend. Einen Fernverkehr sähe ich dort auch gerne, ...

    Nur am Rande bemerkt: diese Linie gibt es schon jahrelang nicht mehr. In Hof besteht Umsteigezwang (mit respektablen 4 Minuten Übergang). Dresden - Hof wird mit Coradia Continental, Eigentümer Verkehrsverbund Mittelsachsen, Betreiber Mitteldeutsche Regiobahn, elektrisch gefahren; Hof - Nürnberg ist nicht elektrifiziert und wird mit 612 betrieben.


    "bisschen was dazwischen": naja, Chemnitz (knapp 300.000 Einwohner), Zwickau und Plauen sind jetzt nicht sooo klein und unbedeutend...

    Hinweis: Sofern nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, spiegeln meine Beiträge nur meine persönliche Meinung. Diese muß nicht zwangsläufig der meines Arbeitgebers, irgendwelcher Institutionen oder von sonstwem entsprechen, sie muß auch nicht unbedingt jedem gefallen, ich lasse sie mir aber auch nicht verbieten oder madig machen und werde mich im Normalfall auch nicht dafür, daß ich eben eine eigene Sicht der Dinge habe, entschuldigen.

  • "bisschen was dazwischen": naja, Chemnitz (knapp 300.000 Einwohner), Zwickau und Plauen sind jetzt nicht sooo klein und unbedeutend...

    im Gegensatz zu Dresden und Nürnberg fallen Zwickau, Plauen und Hof leiten dann doch deutlich ab, das war mein Punkt: nicht, dass alles andere unwichtig wäre, sondern, dass es ein großes Gefälle zwischen den Endpunkten und allem dazwischen gibt. Und bei dem dazwischen sticht seinerseits Chemnitz heraus.

  • Weil scheinbar laut Fahrgastumfragen der größte Teil der Fahrgäste eher bis Kassel fährt, als bis Göttingen.

    Woher nimmst du diese Annahme? Hat du Quellen oder ist dein Schluss „Gibt's nicht und steht nicht im D-Takt“ → „muss so sein“?


    „Der größte Teil“ ist halt auch so eine Sache. Der größte Teil der S-Bahn-Fahrenden aus Rollwald fährt mit Sicherheit nicht weiter als Frankfurt Hauptbahnhof. So what?


    Göttingen ist Universitätsstadt und auch Industriestandort. (Und würde sich alleine dadurch super an die Perlenkette Heidelberg - Darmstadt - Frankfurt - Friedberg - Gießen - Marburg - Kassel anfügen.) Ich kenne persönlich einige Menschen, die aus Kassel nach Göttingen pendeln; ich bin selbst einer davon. Niemand davon benutzt den Nahverkehr, aber nicht aus Liebe zum ICE, sondern weil es pro Tag eine Stunde mehr Fahrzeit bedeutete. Und auch Mittelhessen hat offensichtliches Interesse an einer besseren Anbindung nach Norden: das Semesterticket aus Marburg gilt von jeher bis Göttingen und soweit ich weiß auch immernoch für die FV- Linie 26.


    PS: ich bin mir nicht ganz sicher, in das hier Grade voll Off-Topic wird. Vielleicht wäre die Diskussion um Göttingen an anderer Stelle besser aufgehoben.

    Einmal editiert, zuletzt von baeuchle ()

  • Woher nimmst du diese Annahme?

    Du denkst doch nicht wirklich, dass diese ganzen Fahrgastumfragen umsonst sind?


    Hast du schon mal den RMV gefragt, wieso es nicht weiter bis Göttingen gehen sollte?


    Wenn da aktuell ein Cantus 427 fährt oder die RegioTram, wären 7 Wagen Doppelstock deutlich überdimensioniert.

    Ich kenne persönlich einige Menschen, die aus Kassel nach Göttingen pendeln;

    Kassel - Göttingen sicherlich, ja, aber Marburg - Göttingen?


    Sorry, aber wenn wirklich so großer Bedarf bestehen würde seit Jahren, hätte das der RMV definitiv mitbekommen und die Kommunalpolitik hätte sich auch schon eingeschaltet, aber ist nicht passiert. Unter anderem wurde deswegen auch der RE50 teilweise bis Bad Hersfeld verlängert. Definitiv wurde der RE50 nicht einfach so weil man lustig sein wollte verlängert.


    Wenn großer Bedarf besteht, wird die Linie verlängert, wenn nicht, dann nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Kuchen125 ()

  • Es ist einfach mal wieder so traurig zu sehen, dass hier der Förderalismus so stark zum Tragen kommt. Ja, ich weiß, die bestehende Verwaltungsstruktur und die Finanzierung und so - aber ganz ehrlich: Was macht es für einen Sinn, "Hessenexpresse" zu machen (außer, damit sich die jeweils amtierende Landesregierung was tolles in Hochglanz drucken kann)?


    Alleine, dass wir schon wieder darüber diskutieren ob jetzt der ICE oder der "HEX" die schnelle Trasse zwischen Kassel und FFM via Gießen bekommt ist doch totaler Käse - wenn man hier nicht in diesen dämlichen, vollkommen willkürlichen Landesgrenzen denken würde und diese komplett sinnfreie Finanzierungsaufteilung nach Regional- und Fernverkehr einfach mal auf den Misthaufen der Geschichte werden würde, kämen viel sinnvollere Lösungen dabei raus.


    Warum nicht eine "ICE"-Verbindung jede Stunde von Göttingen über Kassel, Gießen nach Frankfurt? Dafür mit dem "BAHN"-Ticket (und nicht Regional- oder FV-Ticket) nutzbar. Genau so geht das mit dem IR via Siegen nach Hagen, etc.


    Je nach Tageslage macht es natürlich nicht Sinn, einen ICE von Hamburg um 2 Uhr nachts zu starten, damit der um 6 Uhr dann von Gießen nach FFM fährt - aber das mit den Kurzläufern hat man auch schon früher hinbekommen.


    Und zum Thema Fahrzeugmanagement kann ich nur sagen: klar, jetzt mit den vorhandenen Fahrzeugen ist das schwierig - aber man sollte vielleicht hier etwas langfristiger denken und nicht für die nächsten 10, 15 Jahre. Wenn es EVU wie die ÖBB hinbekommen, internationale, diverse Tage lange Umläufe zu planen sollte das mit dem bisherigen Fahrzeugmaterial auch nicht unmöglich sein. Ich meine, niemand hindert einen HLB-FLIRT daran, IR bis nach Hamburg zu spielen - ggf. muss nur das jeweils regionale Personal geschult werden.


    Und das ganze soll jetzt nicht dazu ermuntern, das dann wieder in den Grenzen von Nationalstaaten enden zu lassen, auch im grenzüberschreitenden Verkehr machen solche Verbindungen Sinn, z.B. in die Schweiz, Österreich, etc..


    Ich würde lieber einfach in einem gesamt-Angebot denken: Hochgeschwindigkeitsverkehr, Fernverkehr, Inter-Regionalverkehr, Regionalverkehr schnell, Regionalverkehr langsam, Ballungsgebietsverkehr - wie die Zuggattungen dann heißen ist ja erstmal egal und natürlich muss ein Zug nicht als HGV starten und enden.


    So, sorry - das hat natürlich nicht nur mit dem Thema zu tun aber das musste ich mal los werden. Es macht mich einfach etwas fertig, diese so Arg regionalisierte Diskussion zu betrachten. (nicht, dass ich sie nicht für sinnvoll erachte - nein, ich glaube nur es geht noch sinnvoller).


    Und um zum Thema zurückzukehren: warum gibt es keinen Hessenexpress von Koblenz - Bingen - Mainz - Flughafen - Frankfurt - .... ? Ah stimmt, auf der anderen Rheinseite ist ja gar nicht mehr Hessen.... :/

  • Du denkst doch nicht wirklich, dass diese ganzen Fahrgastumfragen umsonst sind?

    Umsonst ist so ein Wort, ich denke nicht das die Umfragen umsonst sind. Sie geben einen guten Überblick darüber wie viele Leute heute mit dem RE diese Relation fahren.


    Eine Aufgabe des Zugangebots ist es wie bereits schon gesagt Nachfrage zu schaffen und des Weiteren umweltfreundliche Mobilität zu fördern.

    Um verlässliche Zahlen über den Pendlerstrom zu bekommen müsste man in Erfahrung bringen wie viele Pendler mit dem Pkw fahren, das heißt Umfragen auch an der Autobahnausfahrt u.a. von Marburg Richtung Kassel.


    Umfragen alleine im RE30 sind für die Katz. Und Kuchen125, nur weil der RE nach Bad Hersfeld/ Bebra verlängert wurde, heißt das nicht, dass der RMV immer Ahnung hat. Ein Beispiel wären die Gelenkbusse Sonntags auf dem X77 in Ffm, da verbrennt er nur unsere Steuergelder.


    Frohe Ostern

  • Hallo.


    MN.245.MN:


    RMV und RMV Frankfurt (Ex-traffiQ) sind immer noch zwei Paar Schuhe. Über den Bus-Einsatz vom X77 am Wochenende entscheidet der RMV nicht.


    Grüße ins Forum

    Helmut


    Zurück zum Thema.

    You'll Never Ride Alone.

  • da ist einfach so viel falsch:

    Wir reden ja genau darüber, weil es bei denen mit Schienenverkehr im NVV befassten Menschen die Überlegung gibt, diesen Verkehr einzuführen.


    NVV, nicht RMV. Dem RMV wird es egal sein, was im Norden mit der Linie passiert, solange er nicht für die LZB-Ausrüstung von Lok und Steuerwagen bezahlen muss.


    Also zusammengefasst: du glaubst, weil es nicht ... wo genau? ... steht, heißt das, dass niemand in Entscheidungspositionen darüber nachdenken darf — oder kann oder tut oder was? — es dorthin zu schreiben?


    Es fährt der Cantus, keine RegioTram, aber der braucht eben eine Stunde statt einer halben. Den Bedarf an Brücken ermittelt man nicht, in den man zahlt, wie viele Menschen durch den Fluss schwimmen.

  • Wieso sollten denn auf einmal so viele aus Gießen/Marburg/Stadtallendorf/Treysa/Wabern nach Göttingen wollen, wenn der RE30 nach Göttingen fahren würde?


    Diejenigen, die in Göttingen zur Universität fahren, kommen größtenteils aus Regionen Rundum Göttingen, weil die Verbindung von dort sehr gut nach Göttingen ist und es so gut wie keine Alternativen gibt.


    Es hat sich nun mal so entwickelt, dass man als Student aus dem Raum Mittelhessen nicht gerade nach Göttingen fährt, weil es so viele gute Alternativen gibt zur Uni in Göttingen.


    Vermutlich würde die Uni in Göttingen auch nur wenige bis keine Studenten aus Mittelhessen annehmen, weil es im Raum Mittelhessen sehr viele alternativen gibt als die Region über Göttingen hat.


    Und nun, wer sollte die Verbindung Mittelhessen - Göttingen nutzen, wenn es die gäbe?


    Sollte der Bedarf wirklich so hoch sein, wie hier getan wird, gäbe es in den letzten 10 bis 15 Jahren(und darüber hinaus) so viele Beschwerden, dass der RE30 nicht nach Göttingen fährt und es gäbe dann auch schon längst ein Statement vom RMV/NVV darüber, wieso der RE30 nicht dahin fährt.

    Einmal editiert, zuletzt von Kuchen125 ()

  • Du zirkelschließt immernoch: kein Bedarf will sonst gäbe es das längst. Du bläst das auf: Niemand redet von sehr hohem Bedarf, wohl aber von Bedarf. Niemand will „auf einmal“ nach Göttingen, aber diejenigen, die das heute schon befahren, würden profitieren. Die Region würde von einer stärkeren Vernetzung der beiden größten Städte und idealerweise deren Umland profitieren, weil die Region dadurch besser zusammenwüchse. Und, wie gesagt und auch wenn du es nicht glaubst: der Arbeitsmarkt Göttingen ist überregional interessant, genauso wie der Arbeitsmarkt in Kassel und südlich davon liegenden Gemeinden.


    Du scheinst nicht zu wissen, wie und unter welchen Bedingungen Universitäten Studierende aufnehmen, aber sei’s drum.

  • Dann sollte man eher über eine Verlängerung des Metronoms von Göttingen bis Kassel über die SFS nachdenken als den RE30 bis Göttingen. So Städte wie Gießen Marburg gibt es über Göttingen sogut wie nicht.


    Das führe zu mehr Auswahl beim Einkaufen oder es würden mehr Ausflüger auf die Bahn umsteigen

    Einmal editiert, zuletzt von Kuchen125 ()

  • Vermutlich würde die Uni in Göttingen auch nur wenige bis keine Studenten aus Mittelhessen annehmen, weil es im Raum Mittelhessen sehr viele alternativen gibt als die Region über Göttingen hat.

    Bitte, was? Keine Uni irgendwo interessiert sich für den Wohnort, der in ihre Studiengänge eingeschriebenen Studierenden. Am ehesten noch der Ref-Rat/Asta der das Ticket aushandelt.



  • Dann sollte man eher über eine Verlängerung des Metronoms von Göttingen bis Kassel über die SFS nachdenken als den RE30 bis Göttingen. So Städte wie Gießen Marburg gibt es über Göttingen sogut wie nicht.

    Das ist jetzt schon so ein bisschen Trotz, und „will aber nicht“, oder? Komm Mal weg von Gießen und Marburg und gucke nach Treysa, Borken und Wabern. Und gerne Baunatal, auch wenn der RE30 da momentan nicht hält. Gerade weil nötig von Göttingen kaum etwas ist, macht das wenig Sinn.

  • Gerade weil nötig von Göttingen kaum etwas ist, macht das wenig Sinn.

    Nein genau deswegen macht es Sinn, den Metronom bis nach Kassel zur nächsten Großstadt zu Verlängern. Kassel bietet auch viele Touristische Attraktionen.


    Ich sehe keinen wirklichen Sinn dahinter, den RE30 bis Göttingen zu verlängern, weil es so gut wie alles bereits in Kassel gibt.


    Theoretisch könnte man aber auch eine Express Verbindung Kassel - Göttingen machen mit Halt an den wichtigsten Bahnhöfen dort als Linie RE83.

    Oder man könnte einzelne Fahrten vom RE30 zur HVZ bis Göttingen anbieten. Aber eine Verbindung Göttingen - Kassel über die SFS führe wahrscheinlich dazu, dass einzelne Fahrten eventuell sogar keine Fahrgäste haben werden.

  • Theoretisch könnte man aber auch eine Express Verbindung Kassel - Göttingen machen mit Halt an den wichtigsten Bahnhöfen dort als Linie RE83.

    Kannst du bitte versuchen, dich vorm Weiterdiskutieren über die örtlichen Gegebenheiten zu informieren? Danke. Der FV braucht auf der alten Strecke momentan 50 Minuten (zwischen 47 und 53), und das ist nicht durch auslastungsbedingte Wartezeiten verursacht. Selbst ohne Halt brauchst du also nur sechs bis 12 Minuten weniger als mit allen Halten. *Das* würde sich wirklich nicht lohnen.

  • Das weiß ich, aber es bestehe das Risiko bei einer Stündlichen oder Halbstündlichen Verbindung über die SFS, dass man eventuell heiße Luft durch die Gegend fährt. In der HVZ würde ich das befürworten, aber an einem Regnerischen Sonntag wäre das vermutlich fast alles nur heiße Luft.


    Deswegen würde ich es besser finden, die Dörfer nördlich von Göttingen an Kassel anzubinden über die SFS, als das man den RE30 bis Göttingen verlängert.