RMV + NVV schreiben Teilnetz Main-Weser aus (RE 30)

  • Alstom informiert darüber, dass die neuen Züge erst 2026 statt 2024 kommen:


    Verspätung der Züge für Teilnetz Main-Weser

    Zudem gibt Alstom bekannt, dass sich die Auslieferung von 17 Doppelstockzügen für das Teilnetz Main-Weser verspätet und die Züge entsprechend erst im Sommer 2026 für den Fahrgastbetrieb zur Verfügung stehen.

    Alstom gibt bekannt, dass die 17 neuen Doppelstockzüge für das Teilnetz Main-Weser im Sommer 2026 und damit verspätet in Betrieb gehen werden. Laut ursprünglichem Lieferplan hätten die Fahrzeuge ab Dezember 2024 zum Einsatz kommen sollen. Alstom bedauert den verspäteten Betriebsstart sehr.


    Das Unternehmen ist in konstruktiven Gesprächen mit der DB Regio, die den Zugverkehr im Teilnetz Main-Weser betreibt, wie die Zeit bis zum Einsatz der neuen Züge bestmöglich überbrückt werden kann. Ziel ist, Einschränkungen für die Fahrgäste zu vermeiden.


    Grund für die verspätete Auslieferung der Züge sind temporäre Einschränkungen bei wichtigen Lieferanten.

    Gruß Tommy

  • Alstom hat offenbar derzeit generell massive Probleme, Fahrzeuge termingerecht zu liefern.


    Beispiel Sachsen, RE 6 Chemnitz - Leipzig: hier sollten längst 1440 in der Version als ETA fahren, aber: keine Chance. Dem Vernehmen nach liegt es am Akku-Zulieferer, die tatsächliche Einführung verschiebt sich auch hier um Jahre.

    Hinweis: Sofern nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, spiegeln meine Beiträge nur meine persönliche Meinung. Diese muß nicht zwangsläufig der meines Arbeitgebers, irgendwelcher Institutionen oder von sonstwem entsprechen, sie muß auch nicht unbedingt jedem gefallen, ich lasse sie mir aber auch nicht verbieten oder madig machen und werde mich im Normalfall auch nicht dafür, daß ich eben eine eigene Sicht der Dinge habe, entschuldigen.

  • Man sollte sich vielleicht über einen anderen Hersteller Gedanken machen. Niedersachsen, Ba-Wü und S-H haben auch bestellt und müssen länger warten. Ich denke ehr 2027, wenn nicht gar 2028. Fürs Kinzigtal gibts auch die gleichen Verzögerungen.
    Aber selbst schuld, wenn man ein Produkt bestellt, welches nur auf dem Zeichenbrett existiert.

  • Man sollte sich vielleicht über einen anderen Hersteller Gedanken machen. Niedersachsen, Ba-Wü und S-H haben auch bestellt und müssen länger warten. Ich denke ehr 2027, wenn nicht gar 2028. Fürs Kinzigtal gibts auch die gleichen Verzögerungen.
    Aber selbst schuld, wenn man ein Produkt bestellt, welches nur auf dem Zeichenbrett existiert.

    Der Vertrag ist längst unterschrieben. Eine Kündigung+Notausschreibung kostet letzendlich mehr als die Verzögerung einfach hinzunehmen.

  • Frage mich sowieso, wie Alstom bei den

    ganzen Lieferverzügen noch Aufträge bekommt. Und antatt Geldverdienen dürfte so ehr ein Haufen Kosten für Verzug, Ersatzfahrzeuge usw auf Alstom zukommen.

  • Ganz einfach: nicht genug Konkurrenz, äh, Wettbewerber, die vergleichbare Fahrzeuge zu - auf dem Papier, aber leider entscheiden diese Zahlen, nicht die Wirklichkeit - vergleichbaren Preisen liefern würden. Hinzu dürften auch noch "ideologische Scheuklappen" der Marke "äh, bei Škoda oder PESA können wir nicht bestellen, das ist doch Ostblock, geht doch nicht" kommen; vorausgesetzt natürlich, die ideologisch ausgeschlossenen Anbieter hätten überhaupt Fahrzeuge mit den geforderten Parametern im Angebot.


    Daß heutzutage jede Schienenfahrzeugflotte absolut maßgeschneidert auf den jeweiligen Verkehrsvertrag sein MUSS, weil der jeweilige Verkehrsverbund bis in kleinste Detail vorschreibt, wie genau die Bahnen auszusehen und was genau sie an jedem einzelnen Platz und auch noch auf dem Klo bieten müssen und daß deshalb "hunderte" an untereinander inkompatiblen Kleinstserien entstehen, kommt natürlich noch erschwerend hinzu.

    Hinweis: Sofern nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, spiegeln meine Beiträge nur meine persönliche Meinung. Diese muß nicht zwangsläufig der meines Arbeitgebers, irgendwelcher Institutionen oder von sonstwem entsprechen, sie muß auch nicht unbedingt jedem gefallen, ich lasse sie mir aber auch nicht verbieten oder madig machen und werde mich im Normalfall auch nicht dafür, daß ich eben eine eigene Sicht der Dinge habe, entschuldigen.

  • Ja, eine Standardisierung ist überfällig. Wenn er wirklich mal etwas sparen will, sollte Volker Wissing das mal durchsetzen. Der VDV scheint es ja nicht alleine zu schaffen, da braucht es wohl eine politische "Überredung" der Lokalfürsten. Ohne Standardisierung wird es sich für andere Hersteller (auch von anderen Kontinenten wie Hitachi oder CRRC) wohl kaum lohnen, Miniserien für Deutschland maßzuschneidern.

  • Ganz einfach: nicht genug Konkurrenz, äh, Wettbewerber, die vergleichbare Fahrzeuge zu - auf dem Papier, aber leider entscheiden diese Zahlen, nicht die Wirklichkeit - vergleichbaren Preisen liefern würden. Hinzu dürften auch noch "ideologische Scheuklappen" der Marke "äh, bei Škoda oder PESA können wir nicht bestellen, das ist doch Ostblock, geht doch nicht" kommen; vorausgesetzt natürlich, die ideologisch ausgeschlossenen Anbieter hätten überhaupt Fahrzeuge mit den geforderten Parametern im Angebot.


    Daß heutzutage jede Schienenfahrzeugflotte absolut maßgeschneidert auf den jeweiligen Verkehrsvertrag sein MUSS, weil der jeweilige Verkehrsverbund bis in kleinste Detail vorschreibt, wie genau die Bahnen auszusehen und was genau sie an jedem einzelnen Platz und auch noch auf dem Klo bieten müssen und daß deshalb "hunderte" an untereinander inkompatiblen Kleinstserien entstehen, kommt natürlich noch erschwerend hinzu.


    Ich weiß nicht, ob das jetzt nur die von dir beschriebenen Kleinserien betrifft aber Pesa (bedingt) und (vor allem) Skoda hatten bei der DB massive Probleme und haben sich offenbar nur sehr bedingt etabliert.

    Jakkeline, nich den Marzel mit die Schüppe auf'n Kopp kloppen!
    ________ _ _ _ _ _ _


    Freundliche Grüße!

  • Ich will es mal so ausdrücken. Die immer wieder auftretenden enormen Lieferverzögerungen bei Neufahrzeugen des SPNV lassen schon die Frage aufkommen warum in den Ausschreibungen nicht längst Fahrzeuge gefordert werden, die bei Zuschlagserteilung bereits eine Zulassung besitzen und nicht nur auf Renderings existieren.


    Der enorme Lieferverzug des Coradia Stream HC rührt ja daher, dass die Zulassung der ersten Züge für das Land Niedersachsen viel länger dauert als gedacht. Und diese Verzögerung zieht sich dann wie ein Rattenschwanz durch die Folgebestellungen, hier RE30 und Kinzigtalbahn.


    Nur bereits zugelassene Fahrzeuge in einer SPNV Ausschreibung zu akzeptieren ist kein Hexenwerk. Es ist dann eine unternehmerische Entscheidung des Herstellers ob dieser mit dem Bau von Prototypen/Vorserienfahrzeugen samt Zulassung in Vorleistung geht oder nicht. Ist ein Hersteller überzeugt von seinem Produkt, wird er die Zulassung auf eigene Rechnung machen. Bei Siemens und Stadler bin ich fest davon überzeugt.


    Nur zugelassene Fahrzeuge in Ausschreibungen zu akzeptieren ist keine Diskriminierung. Es hat nur Vorteile. Die Wahrscheinlichkeit für Lieferverzögerungen sinkt, die Züge sind technisch wesentlich ausgereifter und damit in der Regel zuverlässiger.


    Aber man bekommt halt nicht den neuesten Schrei. Und Anbieter mit "Renderingzügen" können nicht über den Preis Aufträge ergattern. Und da dürfte der Kern des Problems liegen. Die SPNV Besteller wollen einfach nur billig. Ansonsten wären zugelassene Züge als Ausschreibungskriterium längst Standard.

  • Auch eine bereits vorhandene Fahrzeugtypengenehmigung schützt nicht davor, dass es bei weiteren Fahrzeugen dieses Typs wieder zu Problemen kommt. Das hat die HLB gerade bei den 1440 erfahren, da Alstom Änderungen an der Leittechnik vorgenommen hat, die Auswirkungen auf die Typengenehmigung hatte oder Abellio in BaWü, wo Alstom meinte aus einem Talent 2 einen Talent 2.5 machen zu müssen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Fahrzeuge vom Hersteller aufgrund Weiterentwicklungen oder aufgrund von neuen technischen Vorgaben angepasst werden. Auch wenn die Aufgabenträger bereits zugelassene Fahrzeuge fordern würden, müssten diese erstmal dafür sorgen, dass diese einheitlich agieren. Allein die Wünsche bei der Ausstattung führt teilweise dazu, dass Fahrzeuge der selben Baureihe nicht mehr untereinander kompatibel sind. Die Baureihe 442 ist da ein super Beispiel. Zwar reagieren die Hersteller mittlerweile auf die geänderten Anforderungen der Genehmigungsbehörden, indem sie dem sie z. B. getrennte Betreiber- und Fahrzeugnetzwerke einführen, aber auch Hersteller versuchen bei den Zulieferern zu sparen und wechseln die dann aus, was wiederum zu Einfluss auf die Zulassung hat.

    Alstom hat beim Coradia Max zum einen mit der Zulassung zu kämpfen, zum anderen liegt der Zeitplan aber auch aufgrund gestörter Lieferketten erheblich zurück. Der erste Zug ist deutlich später fertig geworden als ursprünglich geplant. Daneben gibt es immer noch Probleme bei der Integration von Bombardier und der Aufgabenverteilung der einzelnen Werke. Bei Alstom sind die Probleme aktuell an größten, bei den anderen Herstellern sieht aber auch nicht alles so rosig aus, nur bekommt man das kaum mit. Sei es aufgrund Verzögerung in der Lieferkette oder Wechsel von Zuliefern/Produktionsorten oder Zulassungsproblemen. Die Liste ist lang.

  • Der enorme Lieferverzug des Coradia Stream HC rührt ja daher, dass die Zulassung der ersten Züge für das Land Niedersachsen viel länger dauert als gedacht.

    ich verstehe nicht so ganz, warum die Zulassung (das sollte ja der allerletzte Schritt der Fertigung) die Konstruktion der nächsten Fahrzeuge verzögert. Es wird wohl kaum daran liegen, dass man nicht genügend Schilder Abstellgleise hat, auf denen die Züge auf die Zulassung warten? Und konstruktive Mängel sind ja wohl hoffentlich nicht die Ursache.


    Was aber aus Fahrgastsicht deutlich wichtiger ist: werden die Doppelstockwagen als Ersatz verfügbar sein oder sind sie schon anderen Regionen versprochen?

  • "ideologische Scheuklappen" der Marke "äh, bei Škoda oder PESA können wir nicht bestellen, das ist doch Ostblock, geht doch nicht"

    ganz ehrlich: einfach zu ignorieren, wie sehr auch PESA und Škoda bei vergangenen Bestellungen in Deutschland ins Klo gegriffen haben und von einer Benachteiligung „des Ostblocks“ zu fantasieren, wirkt auf mich wie eine ideologische Scheuklappe.


    Und ich verstehe auch nicht, warum die Ausstattung der Klos oder Steckdosen am Platz oder gar Sitzpolster dazu führen sollen, dass 1.) Fahrzeuge inkompatibel sind und 2.) die Auslieferung länger dauert. Das heißt nicht, dass das nicht sein kann, sondern eher: falls das so ist, gibt es wohl ein viel tiefergehendes Problem.


    Eher kann ich mir eher vorstellen, dass unterschiedliche Ansprüche an Reisendeninformation oder Türsteuerung einen Ausschlag geben könnten, und natürlich, dass die sich weiterentwickelnde Software nur gegen Geld auf ältere Fahrzeuge gespielt wird.


    Vielleicht kann da mal jemand was erhellendes beitragen, woran diese Inkompatibilitäten denn wirklich ursächlich liegen.

  • Auch nur vermutet: Es ist anscheinend Trend, alles in einer eierlegenden Wollmichsausoftware zu packen, anstatt Leit- und Fahrzeugsteuerungssoftware über Schnittstellen FIS anzusprechen. Beim Doppelstock IC sind es ja auch sonst bewährte Hardwarekomponenten.

    Andererseits, was irgendwelche Softwarezulieferer heutzutage teilweise abliefern, spottet jeglicher Beschreibung.


    Die wenigsten Probleme scheint es es ja bezüglich des reinen physikalischen Aufbaus ( Wagenkasten) zu geben, wenn nicht bei der Herstellung geschlampt wird, wie fehlerhafte Schweißnähte usw.

    Einmal editiert, zuletzt von Condor ()

  • Die immer wieder auftretenden enormen Lieferverzögerungen bei Neufahrzeugen des SPNV lassen schon die Frage aufkommen warum in den Ausschreibungen nicht längst Fahrzeuge gefordert werden, die bei Zuschlagserteilung bereits eine Zulassung besitzen und nicht nur auf Renderings existieren.

    Vielleicht, weil (so scheint es mir) ein Großteil der produktiven Wirtschaft darauf ausgelegt ist, möglichst schlank, effizient, kostengünstig und flexibel zu arbeiten. Und da ist Vorratshaltung das Schlimmste was denkbar wäre. Das zieht sich ja bis in die Bauteile auf Platinenebene, heutige Produktzyklen sind verdammt kurz. Außerdem ändern sich Vorschriften schneller (Umwelt, Crashnormen usw.). Wer will schon ein Produkt massenhaft herstellen, das nach kurzer Zeit zum Ladenhüter wird?