Ring-Stadtbahn über den Alleenring

  • Hallo allerseits,


    um die Diskussion wieder ein wenig zu beleben, würde ich gerne folgende Idee einbringen: eine Ring-Stadtbahn über den Alleenring, also eine Alleenringstadtbahn.


    - Erschließung Uni-Campus Westend

    - Erschließung Fachhochschule

    - Tangentialverbindung

    - Entlastung Buslinie 32


    Eine Konkurrenz zur geplante Ringstraßenbahn sehe ich nicht, da andere Erschließungswirkung.


    Folgende Überlegungen liegen zugrunde:

    1. Der Uni-Campus Westend muss nicht zwingend durch die Ginnheimer Kurve erschlossen werden. Es ist m.E. nicht nötig, dass eine durchgängige Linie (Hbf -- Campus Bockenheim -- Campus Westend -- Campus Riedberg) gebaut wird.

    2. Der Allenring ist breit genug für eine oberirdische Stadtbahn, jedenfalls zwischen Miquelknoten und Günthersburgallee

    3. Durch (oberirdisches, nicht kreuzungsfreies) Gleisdreieck am Miquelknoten und (unterirdisches, kreuzungsfreies) Gleisdreick Höhenstraße enstehen viele Linienführungsoptionen.

    4. Die Varianten der Ginnheimer Kurve über den Miquelknoten/Fernsehturm sind günstiger.

    5. Es ist keine Untertunnelung des Grüneburgparks nötig.

    6. Die direkte Anbindung des Campus Westend durch eine Stadtbahn muss sein!



    Linienführungsoptionen (Auswahl)

    U41: Hbf -- BW -- Campus Westend -- Nibelungenpl. -- Merianpl. -- KW -- Hbf (echter Ring)

    U42: Riedberg -- Fernsehturm -- Campus Westend -- Nibelungenpl. -- Bornheim (-- Enkheim)

    U43: Riedberg -- Fernsehturm -- Campus Westend -- Nibelungenpl. -- Merianpl. -- KW -- Hbf

    U44: Hbf -- BW -- Campus Westend -- Nibelungenpl. -- Bornheim (-- Enkheim)

    U4 (Ginnheimer Kurve): Riedberg -- Fernsehturm -- BW -- Hbf -- KW -- Bornheim (-- Enkheim)



    Ich habe mal die Variante 1a der DII dargestellt. Es sollte aber auch mit Varianten 1b und 1c funktionieren. Die Errichtung einer Haltestelle "Bot. Garten" bei Existenz einer Haltestelle "Uni-Campus Westend" ist ohnehin fragwürdig. Der Umbau des Miquelknotens muss natürlich als Gesamtkonzept gesehen werden. Sollte der Knoten nicht ohnehin um- bzw. rückgebaut werden?


    Ein großer Knackpunkt ist die Anbindung an den Bestand in der Bergerstr. Hier würde ich sehr gerne Eure Meinung lesen. Östlich der Station Günthersburgallee müsste eine Rampe in den Untergrund führen. Die beiden Richtungsgleise müssten in unterschiedlichen Höhen geführt werden, so dass eine kreuzungsfreie Verzweigung in Richtung Stadtmitte (Südwesten) und nach Bornheim (Nordosten) möglich ist. Beide Äste wären dann quasi doppelstöckig und könnten somit kreuzungsfrei an den doppelstöckigen Tunnel unter der Bergerstr. angebunden werden. Die Unterfahrung der Häuser links und rechts der Höhenstr. stelle ich mir aber dabei problematisch vor.



    Viele Grüße


    ~wellenbrecher~


    ringstadtbahnm9jsf.png

  • a deine Grafik ist zu klein, ich kann quasi nix erkennen


    b eine oberirdische Stadtbahn würde den MIV killen, ich denke das wird schwierig


    c unterirdisch möchte ich nichts finanzieren

    Grüße ins Forum :saint:

  • Grundsätzlich eine interessante Idee. Jockeli gebe ich zu c) Recht - unterirdisch wird richtig teuer. Auch dann, wenn die kurze Vorleistung für den einstmals angedachten Alleentunnel an der Miquel-Adickes-Allee mitgenutzt werden kann.:)


    zu b) : Ich denke weniger an eine oberirdische Stadtbahn, sondern eine Nummer kleiner an eine Straßenbahn. Die lässt sich schon besser in den Straßenraum einbinden, weil sie kürzere Haltestellen braucht. Wir hatten ja die Diskussion schon an anderer Stelle, als es um die U 5 ging.


    Aber vor allem sehe ich aus Fahrgastsicht eine Tram deutlich vorteilhafter: Bisher bindet die Buslinie M 32 an den Westbahnhof mit 4 S-Bahn-Linien und Regionalverkehr an. Diese hervorragende Direktanbindung würde mit Sicherheit bei einer parallelen Stadtbahn entfallen. Eine Straßenbahnverbindung gibt es dagegen schon zwischen Westbahnhof und Bockenheimer Warte, und die ließe sich auch ohne weiteres in eine Alleenring-Tram einbinden. Auch eine Vernetzung einmal zum Hbf wie nach Ginnheim wären über die Gleise der "16" und der Ringstraßenbahn möglich. Eine weitere Vernetzung gäbe es mit der "18" am Nibelungenplatz.


    Und schließlich statt einer sehr aufwändigen Einschleifung in die B-Strecke im östlichen Nordend bzw. Bornheim hätten wir das Ganze wesentlich einfacher ein paar hundert Meter weiter an der Wittelsbacherallee. Einmal Ri. Zoo und weiter in die Innenstadt, und einmal Ri. Ratsweg. Und wenn wir schon eine Alleenring-Linie haben, dann bitte richtig: Gleich weiter bis zum Ostbahnhof, wo es dann den Ringschluss zur "11" gibt, die EZB und den Übergang zur Nordmainischen S-Bahn. Der wird nämlich für die Fahrgäste, die aus Ri.Osten zur Uni etc. wollen, auch wichtig sein.

  • Es ist m.E. nicht nötig, dass eine durchgängige Linie (Hbf -- Campus Bockenheim -- Campus Westend -- Campus Riedberg) gebaut wird.

    Aus fachlicher Sicht von Stadt- und Verkehrsplanung sowie aus Sicht vieler Betroffener der Universität wird das genau gegenteilig gesehen.

    2. Der Allenring ist breit genug für eine oberirdische Stadtbahn, jedenfalls zwischen Miquelknoten und Günthersburgallee

    Verliefe eine oberirdische Stadtbahn über den Alleenring, müssten wir diesen wohl ohne "Allee" künftig nur noch "Ring" nennen. Vom Baumbestand dürfte dann nämlich nichts mehr übrig bleiben. Das erscheint mir in der heutigen Zeit nur noch schwer vermittelbar. Eine unterirdische Führung dürfte aufgrund der sehr hohen Tunnelbaukosten indiskutabel sein.

    4. Die Varianten der Ginnheimer Kurve über den Miquelknoten/Fernsehturm sind günstiger.

    Das ist falsch. Notwendige Ergänzungen an anderer Stelle müssen noch hinzukalkuliert werden (etwa Reuterweg-Straßenbahn, Erweiterung U-Bahn-Station Holzhausenstraße). Siehe dazu im Thread zur Ginnheimer Kurve, zum Beispiel hier.

    5. Es ist keine Untertunnelung des Grüneburgparks nötig.

    Diese dürfte aber voraussichtlich die umweltschonendere Lösung sein, da dadurch das Fällen von zig Bäumen am Westrand des Botanischen Gartens, in der Zeppelin- und Miquelallee verhindert werden kann. Auch das hatten wir schon intensiv im Thread zur Ginnheimer Kurve, bitte dort nachlesen.

    6. Die direkte Anbindung des Campus Westend durch eine Stadtbahn muss sein!

    Eine Haltestelle in der Miquelallee wäre allerdings überhaupt keine "direkte" Anbindung des Campus Westend. Sie läge 420 Meter entfernt (Luftlinie, gemessen von der Mitte des Adornoplatzes). Vergleich: Die Haltestelle Holzhausenstraße liegt von dort 495 Meter entfernt.


    * * *


    Ansonsten empfehle ich, unser Forum nach dem Stichwort Alleenring zu durchforsten. Dort gibt es immer wieder Vorschläge für eine Alleenringtrasse, sei es sogar als S-Bahn-Tunnelstrecke oder als Seilbahn oder auch als Straßenbahn (die finde ich nicht auf Anhieb; dazu gab es aber auch vor Kurzem einen Artikel in der FNP). An ganz vielen Stellen in den genannten Threads sowie in dem zur Ginnheimer Kurve wurden Deine Vorschläge bereits durchdiskutiert. Das müssen wir ja nun nicht zwingend zum x-ten Mal erneut durchkauen, oder?

  • Die Bahn als Tram mit Ausstieg links (wofür haben wir Zweirichtungswagen) direkt an den Grünflächen statt innerhalb der Grünfläche kostet zwar eine Fahrbahn, ist aber nicht mit Grünverlust verbunden. Und die Strecke sehe ich dann auf der östlichen Seite in einer Verlängerung bis mindestens zur Habsburger Allee, eher aber noch bis zum Ostbahnhof.


    Deine gezeichnete Stadtbahn-Variante ist dagegen leider völlig unbrauchbar, da sie im Westen von einer verworfenen Streckenplanung ausgeht und im Osten die bestehenen Tunnelröhren anbohren will, was die dortige Strecke für ein, zwei Jahre unbenutzbar machen würde. Du brauchst ja insgesamt vier "Anzapfungen", die jede die Statik der Tunnelröhren beeinträchtigen, also mindestens während der Bauzeit umfangreiche Stützmaßnahmen erfordern.

  • Die Bahn als Tram mit Ausstieg links (wofür haben wir Zweirichtungswagen) direkt an den Grünflächen statt innerhalb der Grünfläche kostet zwar eine Fahrbahn, ist aber nicht mit Grünverlust verbunden


    Alternative für einen Innenstadtnahen Ring der auf direkten Weg die A, B 1&2 sowie C1 Strecke mit Uni, FH, National Bib und Marienkrankenhaus verbindet, wäre eine Führung über die Holzhausen- und Nordendstraße, wo es eng mit den Baumbestand wird notfalls im Akkubetrieb ohne Oberleitung.

  • Wenn, dann bitte nicht nur den halben Ri g, sondern weiter bis zum Ostbahnhof. Möglicherweise könnte dieser weiter zu einem Regio- Umsteigeknoten ausgebaut werden. Damit könnte auch die M32 entfallen. Nur: Stadtbahn oberirdisch ist nicht dort sinnvoll, und damit für die nächsten Jahrzehnte aus dem Rennen (Auch weil in Konkurrenz zur Ringstraßenbahn).

  • (Auch weil in Konkurrenz zur Ringstraßenbahn).


    Die Ringstraßenbahn verbindet Bockenheim und A-Strecke mit Markus-Krankenhaus/Bundesbank und Ginnheim, sowie die Anwohner des Marbachwegs mit der A-Strecke ich sehe dazu jetzt keine so Großen Überschneidungen mit Zielen die eine hypothetische innere Ringstraßenbahn andienen würde. Beides wären Strecken die Fahrgästen von Norden her kommend eine schnellere Anbindung an verschiedene Ziele bieten würde und den Anwohnern der Ringstrecke eine schnellere Anbindung an Ziele entlang der Grundstrecken nach Norden sowie direkte Verbindungen auf der jeweiligen Ringstraßenbahn. Sie gleichen sich damit in der Funktion aber überschneiden sich nicht in ihrem Einzugsbereich, da jeweils andere Ziele und Wohngebiete erschlossen werden.

  • Hallo allerseits,


    vielen Dank für das Feedback. Wie ich schon anmerkte, möchte ich diese Ringstadtbahn als Ergänzung zur DII sehen, falls diese in den Varianten 1a,b,c kommt und nicht in den Varianten 2a,b, also wie die ursprüngliche Idee der "Ginnheimer Kurve". Meiner Einschätzung nach wird diese nicht realisiert werden, was ich persönlich schade finde. Deswegen die Idee zur oberirdischen Ringstadtbahn, um den Uni-Campus dennoch anzubinden. Selbstverständlich weiß ich, dass es schon Ideen zu einer S-Bahn und auch zu einer Straßenbahn -- ja und auch zu einer Autobahn -- über/unter den/m Alleenring gibt/gab. Aber wie gesagt, hier jetzt als Ergänzung zu DII, V1,abc.


    Das Thema Baumbestand ist immer ein (politisches, fast emotionales) Problem. Wenn ich mir aber den Alleenring auf dem Luftbild ansehe, sehe ich

    - zwischen Miquelknoten und Eschersheimer Ldstr. Bäume nur jenseits der Fußwege

    - zwischen Eschersheimer Ldstr. und Eckenheimer Ldstr. relativ kleine und junge Bäume in Reihen parallel nördlich der Straße und sehr breite Grünstreifen (hier muss nichts gefällt werden, wenn die Fahrbahn nach Westen auf diesen Grünstreifen verlegt wird und dafür die Trasse in die Mitte kommt)

    - zwischen Eckenheimer und Burgstraße zwei Reihen alte Bäume auf dem Mittelstreifen mit größtenteils ausreichend Platz für eine Trasse dazwischen.

    Über den Baumbestand bei Bau einer der Varianten der DII möchte ich hier nicht diskutieren.


    Für den MIV würde das Vorhandensein einer Stadtbahn-Trasse in der Mitte des Alleenrings m.E. wenig Einschränkungen geben. Der Alleenring kann ohnehin nur an den Haupteinfallsstraßen überquert werden. Überquerungsmöglichkeiten für Fußgänger:innen, Radfahrer:innen usw. gibt es im Moment auch nur sehr wenige, hier könnten dann gerne mehr entstehen.


    Natürlich ist eine zentrale Anbindung des Campus wünschenswert. Aber ich möchte darauf hinweisen, dass die von der "Ginnheimer Kurve" erdachte Troglösung der Station auch nicht wirklich zentral liegt. Und dafür ist viel Tunnel unter dem Grüneburgpark nötig. Und, wie gesagt, die "Ginnheimer Kurve" wird so leider nicht kommen. Daher die Anbindung des Campus per Ringstadtbahn, oberirdisch, auf eigenem Gleiskörper, mit Vorrangschaltung.


    Viele Grüße


    ~w~