Kaum beschlossen schon überholt - der Nahverkehrsplan 2025+

  • Hallo Zusammen,


    die aktuelle Ausschreibung für das Busbündel B macht deutlich, dass der erst kürzlich beschlossene Nahverkehrsplan bei den Maßnahmen nur rudimentäre Aussagekraft hat.


    Aktuell fallen mir schon vier Beispiele ein, die so nicht im Nahverkehrsplan beschrieben sind, aber kurzfristig umgesetzt werden. Da Traffiq in ihrer Argumentation gerne auf den Nahverkehrsplan verweist, wundert mich die Halbwertszeit des Plans schon. Klar der Plan enthält mehr als nur einzelne Maßnahmen, dennoch sollte er ja auch eine gewisse Orientierung bieten und die nächsten Maßnahmen aufzeigen. Andererseits sollte man aber auch in Zukunft vorsichtig sein, wenn argumentiert wird, dass das nicht im Nahverkehrsplan enthalten ist. Insbesondere was mögliche Änderungswünsche betrifft.


    Folgende Abweichungen sind mir aktuell schon aufgefallen:

    • Linie 54 zum Rebstockbad statt der M34 nach Griesheim
    • Verlängerung der 53 als X53 zum Flughafe
    • Einführung der Linie 40
    • Anpassung Linienweg der 42


    Da die Änderungen ja nicht kurzfristig vom Himmel fallen, hätte ich erwartet, dass diese im Nahverkehrsplan enthalten sind.


    Was meint ihr dazu? Sehe ich das zu eng?


    Ich bin auf den Austausch gespannt.


    Beste Grüße


    Ole

  • Die 40 ist eine Baustellenlinie und ersetzt temporär vom Zweck her die 43. Das hat nichts mit dem NVP zu tun.


    Wenn es gute Gründe gibt, die 54 statt der M34 nach Griesheim zu schicken und die X53 zum Flughafen - warum nicht? Der NVP ist nicht in Stein gemeißelt, sondern beschreibt Ziele und Prioritäten. Das aktuelle Jahresangebot muss die Stvv immer noch jeweils konkret beschließen. Sicher werden traffiQ und Verkehrsdezernat das Abweichen erklären (können).


    Außerdem ist die NVP-Planung ja schon zwei bis drei Jahre her. Da dürfen nun auch Planungen an veränderte Realitäten angepasst werden. Mich würde eher ärgern, wenn das nicht geschähe.

  • Ja, ich meinte die 40, sorry :) Bei der 40 handelt es sich allerdings nicht um eine temporäre Baustellenlinie, sondern um ein Angebot, das auch in Zukunft erhalten bleiben soll. Interessanterweise ist die Idee auch nicht neu, sodass schon verwundert, dass die Linie nicht im NVP auftaucht.

    Zitat
    • Die Linie 40 bietet direkte und damit schnellere Fahrten zwischen Bergen und Enkheim an. Diese Änderung bleibt auch nach Abschluss der Baumaßnahmen bestehen.

    Traffiq Info zu den Bauarbeiten in Seckbach


    Mir ist bewusst, dass der NVP eine deutliche längere Planungs- und Bearbeitungsphase hat und das Anpassungen immer möglich sind. Ich finde nur verwunderlich, dass kurzfristig Maßnahmen außerhalb des NVP umgesetzt werden können, für andere der NVP herhalten muss, warum das allerdings nicht geht.

  • Wenn das Verkehrsdezernat etwas nicht möchte, ist der NVP einfach ein prima Totschlagargument. Will man etwas doch umsetzen, wischt man das eben als "Die Lage hat sich verändert" einfach weg. Das ist halt Politik. :)


    Merke: Wer etwas Sinnvolles möchte, sollte sich nicht vom NVP-Argument einlullen lassen. Im konkreten Fall hat das der OBR 16 auch nicht getan und die direkte Buslinie immer wieder gefordert. Bis das Dezernat den Widerstand aufgab. Meine Gratulation!

  • Ja ich sehe es genauso. Irgendwie wird davon manchmal abgewichen. Zumal würde ich aber die Linie 40 als Ergänzung sehen.

  • Wenn es gute Gründe gibt, die 54 statt der M34 nach Griesheim zu schicken

    Das fände ich allerdings sehr schade...

    Die Netzwirkung der Linie M34 auf diesem Abschnitt dürfte weit größer sein als die des 54ers. Natürlich ist eine noch längere Linie noch anfälliger für Verspätungen, allerdings sehe ich dieses Teilstück als nicht besonders riskant in dieser Hinsicht an und hätte mich über die spannende neue Verbindung gefreut.

  • Das fände ich allerdings sehr schade...

    Die Netzwirkung der Linie M34 auf diesem Abschnitt dürfte weit größer sein als die des 54ers. Natürlich ist eine noch längere Linie noch anfälliger für Verspätungen, allerdings sehe ich dieses Teilstück als nicht besonders riskant in dieser Hinsicht an und hätte mich über die spannende neue Verbindung gefreut.

    Bedeutet leider auch dass die Verbindung nicht auf dem Liniennetzplan stehen wird.

  • Bündel B ist ab 2022. Demnach würde die M34 nach einem Jahr zugunsten der verlängerten 54 wieder gekürzt werden.

    Wie ist das bei der Direktvergabe? Bei einer Ausschreibung müssten sowohl eine Verlängerung als auch eine Kürzung vertraglich geregelt sein.

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  • Der NVP ist ja nur ein Planungsinstrument. Oder wie es traffiq schreibt:

    Zitat

    Der Nahverkehrsplan (NVP) ist der Leitfaden für die Entwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in Frankfurt am Main. In ihm sind die Kriterien festgelegt, die der städtische ÖPNV (U-Bahn, Straßenbahn, Bus) mindestens zu erfüllen hat.

    Es ist ja kein fester Plan, das wäre ja auch verrückt für 5 Jahre plus 1-2 Jahre Ausarbeitung im Vorraus. Die Kriterien, die mindestens zu erfüllen sind, sind dann ja mehr Bedienzeiträume, Qualität und so weiter. Das gilt nicht für die Aussage ob Strecke A-B nun von einem normalen oder M-Bus bedient wird.



    Die Verlängerung der M34 nach Griesheim gehört laut NVP 2025+ zum Metrobus-Netz Stufe II. Das keine so gute Kosten/Nutzen-Rechnung hat, wie die Stufe I. Lasst mich nicht lügen, aber ich finde keine defintive Aussage, dass 2025 nur die M34 auf der Strecke fahren soll.


    Ich glaube die anderen Sachen, die im B-Bündel jetzt in der Ausschreibung stehen, sind auch nicht im NVP ersichtlich. Da hab ich aber auch nicht alle Seiten und Anlagen durchgeguckt :saint: