Alte Tatra-Bahnen fahren zum letzten Mal durch Berlin

  • Die alten Tatra-Straßenbahnen fahren zum letzten Mal durch Berln. Die meisten werden wegen fehlender Barrierefreiheit verkauft. Statt eines Umbaus werden diese durch neue Flexity-Trams ersetzt.

    In einem Artikel im "Tagesspiegel" wird ausführlich auf die Geschichte der Tatras in Berlin eingegangen. Einige blieben in der Nähe, z.B. in Stettin.


    https://www.tagesspiegel.de/be…tatra-trams/26870946.html


    In einem weiteren Artikel von heute in der Berliner Morgenpost wird auf die letzten Fahrten hingewiesen, aber ohne Bezahlen ist nur die Überschrift lesbar.

    https://www.morgenpost.de/berl…ten-Mal-durch-Berlin.html


    Zur Erinnerung stelle ich noch zwei eigene Bilder von Tatra-Bahnen im Bezirk Köpenick im Mai 2014 ein:


  • Das wird unserem User Tatrafan nicht so gefallen. Ich finde die Tatrawagen in der aktuellen BVG-Lackierung auch sehr gefällig. :) Aber irgendwann ist halt Schluss. :( Grüße an das Forum Lgog

    25 Jahre Durchmesserlinie 11 Höchst/Zuckschwerdtstraße - Hauptbahnhof - Fechenheim/Schießhüttenstraße ab dem Sommerfahrplan 1991. -- Zehn Jahre Verkehrskreisel am Höchster Dalbergplatz 2007 - 2017 an der Königsteiner Straße. -- Bahnhof Frankfurt-Höchst seit 2016 barrierefrei mit fünf Aufzügen für neun Gleise : zweitgrößter Bahnhof in Frankfurt vor dem Südbahnhof. -- Dezember 2018 : der neue Busbahnhof am Bahnhof Höchst geht in Betrieb.

  • Ist das jetzt wirklich schon so weit, dass auch die ganzen KT4D (in all ihren Varianten) abgestellt werden? Hätte dann doch nicht gedacht, dass die Auslieferung der Flexity so schnell voranschreitet.


    Übrigens sind Ende 2020 ein paar KT4D nach Magdeburg gekommen. Dort werden sie im Verstärkerverkehr eingesetzt (sie wurden sogar extra ins Magdeburger Farbschema umlackiert).

    Viele Grüße, vöv2000

  • Ist das jetzt wirklich schon so weit, dass auch die ganzen KT4D (in all ihren Varianten) abgestellt werden? Hätte dann doch nicht gedacht, dass die Auslieferung der Flexity so schnell voranschreitet.

    Die BVG weiß manchmal gar nicht, wohin mit all den Flexitys. Es ist nicht ungewöhnlich, die 40m-Bahnen auf Linien anzutreffen, auf denen nur 30m Fahrzeuge vorgesehen sind. Die Ausmusterung der Tatras finde ich natürlich dennoch schade...


    Fahrzeugmangel besteht wohl eher bei den Zweirichtungs-GT6N - es gibt einige Linien, auf denen zwangsläufig dieser Typ eingesetzt werden muss.

  • Es sollte schon mal Schluss sein mit den Tatras (habe das Datum vergessen). So weit ich mitbekommen habe, fuhren die Tatras nun nur noch wegen mehr Angebot zu Corona.

    Vollkommen Großartiges Forum

  • Eine wesentliche Zeitlinie setzt das Personenbeförderungsgesetz, das - einer entsprechenden EU-Richtlinie folgend - bis 2022 Barrierefreiheit im ÖPNV vorschreibt. Leider hat die Bundesgesetzgebung vergessen, diese Regelung auch ins Eisenbahngesetz - zumindest für den Nahverkehr - aufzunehmen.


    Aber deshalb ist es um so wichtiger, dass wenigstens die Straßenbahnen barrierefrei genutzt werden können. Manche Verkehrsbetriebe behelfen sich möglicherweise auch mit einem barrierefreien Teilumbau von Tatrabahnen. Vielleicht kann ja HolgerKoetting sagen, ob der Weg in Darmstadt, an Hochflurbahnen - natürlich keine Tatras ! - barrierefreie Beiwagen anzuhängen, diese Anforderungen auch erfüllt.

  • Vielleicht kann ja HolgerKoetting sagen, ob der Weg in Darmstadt, an Hochflurbahnen - natürlich keine Tatras ! - barrierefreie Beiwagen anzuhängen, diese Anforderungen auch erfüllt.

    Warum sollte ich an Tatras keine Niederflurbeiwagen anhängen dürfen? Es gibt nur ein wesentliches Problem: Auf dem Markt sind derzeit keine Neufahrzeuge verfügbar. Insofern ist eine Diskussion darüber müßig.

  • Neben den bereits erwähnten T6A2 aus Rostock hängt man in Leipzig baugleiche NF-Beiwagen hinter die noch älteren Tatra T4D. Einige Beiwagen aus Rostock, sind z. T. nach Leipzig gegangen.


    Aber wie bereits gesagt bietet kein Hersteller NF-Beiwagen an und Gebrauchtwagen gibt es auch keine.


    Eine Alternative wäre die Erweiterung um ein drittes Niederflurmodul, wie in Cottbus, Brandenburg/Havel und Gera geschehen.


    Aber realistisch betrachtet, ist leider auch die Zeit der KT4D vorbei, da wird keiner mehr in solche Umbauaktionen investieren. Zumal man neue Niederflurbahnen am Ende wahrscheinlich sogar günstiger bekommt.

    Um zum Thema zurückzukommen: ich hoffe, es bleiben auch von diesen KT4D 1 oder 2 Exemplare als Museumsfahrzeuge in Berlin vorhanden. Da ist man ja allgemein sehr engagiert, was Museumsfahrzeuge (auch Busse!) angeht.

    Viele Grüße, vöv2000

  • Also in Potsdam fahren sie noch eine weile. Für die nächsten Generation wurde zwar schon eine Anzahlung geleistet aber wann die kommen ist noch offen.

  • Die KT4 sind und waren nie darauf ausgelegt, Beiwagen hinterherzuziehen, die haben nicht mal die dafür erforderliche E-Ausrüstung zur Stromversorgung eines Bw und Ansteuerung seiner Funktionen; auch Getriebe und Motore geben das auf Dauer nicht her. Vom Mehrgewicht her gerade so machbar war die Umrüstung zu KTNF6 (Cottbus, Brandenburg, Tallinn) / KTNF8 (Gera), aber auch nur dank anderer Steuerung und zumindest in Cottbus Neuwicklung und damit Leistungssteigerung der Fahrmotore. Außerdem dürften Umbauten der Berliner Wagen zu KTNF6 wohl wirklich kaum lohne.


    Für die ganzen modernisierten und umgebauten Tatra-Bauformen werden inzwischen auch die Ersatzteile knapp, auch die für die modernisierten Anteile. Cottbus hat einen Teil seiner Wagen deshalb inzwischen sogar praktisch ein zweites Mal modernisieren müssen ("Langläufer-Programm"), wo Komponenten, für die einfach keine Ersatzteile mehr zu bekommen sind, ausgewechselt wurden.


    Barrierefreiheit: weiß nicht: ist damit gemeint, daß JEDE Fahrt barrierefrei sein muß, oder gilt diese auch als erfüllt, wenn nur jede 2. Fahrt barrierefrei ist?


    Museumswagen: Berlin hat (mindestens) zwei KT4, einen weitgehend in den Zustand vor der HU in Schöneweide zurückversetzten (also Stand so etwa 1980) und einen im Zustand nach Schöneweide-HU, Zustand so etwa 1990. Dazu noch einen modernisierten T6A2.

    Hinweis: Sofern nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, spiegeln meine Beiträge nur meine persönliche Meinung. Diese muß nicht zwangsläufig der meines Arbeitgebers, irgendwelcher Institutionen oder von sonstwem entsprechen, sie muß auch nicht unbedingt jedem gefallen, ich lasse sie mir aber auch nicht verbieten oder madig machen und werde mich im Normalfall auch nicht dafür, daß ich eben eine eigene Sicht der Dinge habe, entschuldigen.

  • Barrierefreiheit: weiß nicht: ist damit gemeint, daß JEDE Fahrt barrierefrei sein muß, oder gilt diese auch als erfüllt, wenn nur jede 2. Fahrt barrierefrei ist?

    Grundsätzlich ja. Barrierefreiheit ist als Begriff nicht 100% gefaßt, aber das Prinzip sieht vor, daß Du ohne besonderen Aufwand oder Nachteile gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen kannst. Wie weit diese Nachteile als solche angesehen werden, wird immer wieder unterschiedlich ausgelegt. Eine Standarddiskussion besteht z. B. darin, wie Rollirampen bei Bussen oder Bahnen auszulegen sind. Die eine Sichtweise sagt, dies sei nicht als barrierefrei anzusehen, weil eine Rampe nicht eigenständig ohne Helfer bedienbar ist, die andere Sichtweise sagt, daß der Fahrer nicht als Helfer anzusehen ist, sondern er als Teil des Systems ÖPNV quasi zum Inventar gehört und damit die Bedienung der Rampe sicherstellt.


    Entsprechend gilt das auch für die Fahrtenhäufigkeit. Über vereinzelte Einsätze von Hochflurfahrzeugen wird vermutlich niemand ein Wort verlieren, wenn es aber irgendwo jede zweite Fahrt betrifft und keine sinnvollen Alternativen gibt, wird es schwer, da eine Ausnahme begründen zu können.