Die Diskussion zur (notwendigen) Schienenanbindung des Baugebietes Ostfeld hat mich auf den Gedanken zu einem neuen Konzept für eine CityBahn gebracht. Dieses lehnt sich eher an die RegioTram in Kassel an und unterscheidet sich deutlich vom ursprünglichen Konzept einer Citybahn zwischen Mainz, Wiesbaden und Bad Schwalbach.
Die Randbedingungen:
* Der Wiesbadener Hbf ist etwa 2 km von der Innenstadt (Platz der Deutschen Einheit, Stadtschloss oder Kochbrunnen) entfernt. Das ist nicht mehr fußläufig und erfordert Umsteigen in den Bus.
* Die Entfernung zwischen den beiden Landeshauptstädten beträgt etwa 10 km. Die Fahrzeit zwischen den beiden Hauptbahnhöfen beträgt - bei werktags 4 Fahrten je Stunde - 14 Minuten, erfordert aber zu den Innenstädten zusätzliches Umsteigen, wobei große Teile der Mainzer Innenstadt fußläufg zu erreichen sind. Die Fahrzeit mit der Buslinie 6 zwischen Mainz Hbf und WI Platz der Deutschen Einheit beträgt 30 Minuten.
* Wiesbaden und Mainz sind jeweils Umsteigepunkte ins nord-rheinische bzw. ins süd-rheinische Umland der "Doppelstadt. Durchgehende Verbindingen gibt es aber nicht aus den Umlandregionen über die Landeshauptstädte hinaus. Über die Landegrenze hinweg reisende Umsteiger müssen dann sowohl in Wiesbaden wie in Mainz umsteigen. Das bedeutet besonders für Fernreisende aus dem nördlichen bzw. westlichen Wiesbadener Umland eine zusätzliche Verzögerung, da sie entweder zweimal umsteigen oder den Umweg über Frankfurt fahren müssen.
Meine Idee:
- Die "Neue Regiotram" nutzt als Zweisystembahn weitgehend die bestehenden Bahnstrecken im Raum Wiesbaden und fährt (zunächst) nur in einem Ring um die Wiesbadener Innenstadt. Damit werden Direktverbindungen aus der Region in die Innenstadt geboten. Diese beanspruchen zwar Flächen des Straßenverkehrs, entlasten diesen aber gleichzeitig vom abschnittsweise starken Busverkehr. Da das Umsteigen entfällt, werden die Wege komfortabler und schneller.
- Die Regiotram fährt zwischen Wiesbaden Hbf und Kastel über die S-Bahn-Strecke, zwischen Kastel - mit eventuell verlegtem Haltepunkt - und Mainz Hbf über die Rheinbrücke durch die Mainzer Innenstadt. Damit dürfte sich die Fahrzeit sowohl gegenüber der heutigen Buslinie 6 bzw. der ursprünglichen Planung verkürzen als auch gegenüber der gebrochenen Fahrt mit S- oder Regionalbahn.
- Durch entsprechende Linienführungen - eventuell auch Flügelungen am Wiesbadener Hbf - werden Direktverbindungen zwischen Niedernhausen und Mainz angeboten. Weitere Direktverbindungen können - eventuell nur in den HVZ - als RegioTram oder als RB aus dem Rheingau nach Mainz Hbf angeboten werden.
- Das Angebot wird durch zusätzliche schnelle Direkt-RE aus dem Rheingau via MZ-Kastel ohne Umweg via WI Hbf nach Frankfurt Hbf sowie zum Frankfurter Flughafen ergänzt. Diese fahren bedarfsabhängig ganztägig oder nur in den HVZ.
- In weiteren Stufen sind Weiterführungen ins Wiesbadener Stadtgebiet - z.B. zur Nerobergbahn oder ins Ostfeld - und auf der rheinland-pfälzischen Seite denkbar.