Machbarkeitsstudie CityBahn Fulda

  • Der RMV hat ein "Interessenbekundungsverfahren "formloser Teilnahmewettbewerb vor Beschränkten Ausschreibungen und Freihändigen Vergaben oder sonstigen Verfahren"" zu einer Machbarkeitsstudie für eine CityBahn Fulda beauftragt!


    Zu finden ist es unter HAD-Referenz-Nr.: 3607/277.


    "Zur Stärkung der SPNV-Verbindungen im Nahbereich um Fulda soll geprüft werden, ein Nahverkehrsangebot auf bestehenden Schienenstrecken mit neuen, dichter beieinanderliegenden Halten in der Stadt Fulda sowie ihrer Umgebung einzurichten. Die Umsetzbarkeit der Idee wird in dieser Machbarkeitsstudie untersucht.


    Dabei sind Teilbereiche der Vogelsbergbahn und der Rhönbahn zu betrachten. Insgesamt sind fünf potenzielle Standorte neuer Stationen zu prüfen. Neben der technischen Umsetzbarkeit der neu einzurichtenden Stationen sind die Ausbaumöglichkeiten der Bestandstationen und die notwendigen Streckenmaßahmen und Anpassungen an der Leit- und Sicherungstechnik zu betrachten. Die Investitionskosten eines abgestimmten Maßnahmenpaketes sind grob einzuschätzen. Anschließend ist auf Basis eines abgestimmten Betriebskonzeptes die Wirtschaftlichkeit anhand des vereinfachten Projektdossierverfahrens zu beurteilen mit dem Ziel einer Empfehlung, ob eine vertiefte Bewertung angezeigt ist."


    Interessant, dass der RMV es auf dieser Seite der Vogelsbergbahn eine CityBahn auskundschaften lässt. Hätte ich bei Fulda nicht direkt erwartet.

  • Bevor das kommt muss hoffentlich erstmal der Stadtbusverkehr ausgebaut werden, weil in der Hessenschiene war in einer der letzten Ausgaben davon die Rede, dass die Fuldaer Stadtbusse durch die Nacht nicht fahren

    LUKAS Küster:)

  • Bevor das kommt muss hoffentlich erstmal der Stadtbusverkehr ausgebaut werden, weil in der Hessenschiene war in einer der letzten Ausgaben davon die Rede, dass die Fuldaer Stadtbusse durch die Nacht nicht fahren

    Könntest Du da bitte mal den kausalen Zusammenhang erklären? Wir können auch den S-Bahn-Halt Erzhausen streichen, weil die Busse nicht die ganze Nacht fahren. Oder so.

  • Zumal dies ja nur die halbe Wahrheit ist - denn eigentlich, gäbe es kein Corona, würden die Stadtbusse an Samstagen bis 1 Uhr verkehren, was auch groß auf der Seite der RhönEnergie so mitgeteilt wird. Ein Stadtverkehr mit Solobussen in Fulda, welcher die ganze Nacht fährt, halte ich für etwas übertrieben. In Verbindung mit dem nächtlichen AST hat man doch eine bessere Feinerschließung (was die Betriebszeit angeht) als es beispielsweise in Hanau der Fall ist, dort fahren die letzten ASTs um 1:30 - In Fulda zumindest laut RMV App um 2:30.


    Zum Vorhaben an sich: Einen Sinn zur Synergiennutzung kann man da schon erkennen und es kann durchaus die Attraktivität steigern. Nun bin ich kein absoluter Kenner der Fahrgastströmungen in FD, aber wenn man beispielsweise ab Oberbimbach Haltepunkte über Maberzell, Neuenberg, Horas, Fulda Bahnhof, Fulda-Süd, Bronnzell bis Eichenzell (oder evtl. Lütter, da Kreuzungsbahnhof) als möglich einplant, sollte man schon eine bessere Einbeziehungen der Siedlungen an den SPNV erreichen.

    Ein solches Projekt sollte aber in diesem Abschnitt zumindest teilweise zweigleisig ausgebaut werden, falls man einen dichteren Takt wünscht. Im Endeffekt hat man zunächst zwei offensichtliche Optionen. Die Erste wäre eine Integration in den Fahrplan von Vogelsbergbahn und Rhönbahn, die Zweite ein eigenes System unabhängig des Fahrplans der Vogelsberg/Rhönbahn. Zu bedenken ist allerdings auch, dass im Bahnhof Fulda Vogelsbergbahn (meist an Gleis 37 oder 38) und Rhönbahn (Gleis 9) jeweils am versetzten Ende des Bahnhofs ankommen und abfahren. Deshalb die Frage: Wäre es überhaupt möglich, diese beiden Linien zu koppeln?

    Lassen wir uns mal überraschen, was eine Machbarkeitsstudie zum Vorschein bringt.

  • Die Röhnbahn könnte über eine bestehende Brücke zur Westseite des Fuldaer Bahnhofs gelangen. Ob das den restlichen Verkehr stört, kann ich nicht beurteilen. -> Machbarkeitsstudie.

    fork handles

  • Wäre eigentlich auch als Option eine Zweisystem-Stadtbahn denkbar ? Als Vorbilder könnten Nordhausen und Mulhouse im Elsass dienen. Beides sind Städte ähnlicher Größenordnung. Nordhausen kleiner als Fulda, aber mit noch durch die DDR-Zeit erhaltener Straßenbahn und der Harzquerbahn, Mulhouse mit etwa 110.000 Einwohnern etwas größer als Fulda, aber mit lange aufgegebener Straßenbahn.


    Gerade auf der Rhönbahn mit stärkeren Steigungen und dicht im oberen Fuldatal aufeinanderfolgenden Orten könnte sich ja die Umstellung auf einen elektrischen Betrieb lohnen. Und mit einer "Stadtbahn" liessen sich möglicherweise auch noch später neue Gebiete an die Schiene anbinden. Das Beispiel Karlsruhe zeigt ja, dass die Umstellung auf Stadtbahn so manchen im Dornröschen-Schlaf ihrer der Stillegung entgegendämmernden Diesel-Nebenbahnen zu neuem Leben verhalf. Bestes Beispiel die Strecke Karlsruhe - Heilbronn.

  • Als zweiten Schritt durchaus zu wünschen, oder auch eine Strecke durch die Innenstadt.

    Richtig interpretiert, soll zuerst mal die vorhandene Infrastruktur genutzt und ggf. (in kleineren Schritten) erweitert werden.

  • Die Rhönbahn ist doch schon stellenweise durchgebunden bis Gießen bzw. Limburg.

    Ich habe keine Durchbindungen gefunden. Im Gegenteil ist die Umsteigezeit in Fulda wenn man von Alsfeld kommt nach Gersfeld, wie in fast alle Richtungen..., ziemlich mau mit normal 50 Minuten. Aus der Rhön kommend sinds zehn Minuten weniger... Einzig morgens und abends gibts teilweise etwas bessere Umsteigeverbindungen.


    Die Röhnbahn könnte über eine bestehende Brücke zur Westseite des Fuldaer Bahnhofs gelangen. Ob das den restlichen Verkehr stört, kann ich nicht beurteilen. -> Machbarkeitsstudie.

    Samstagsmorgens fährt die RB52 schon mal vom Gleis 1 in Fulda ab. Aber Gleis 1 ist ja meistens fest für den RE50 reserviert.

  • Ich habe keine Durchbindungen gefunden.


    Die Durchbindungen gab es in jedem Fall in der Anfangszeit, als die HLB das Paket gewann. Gerade am Wochenende fuhren soweit ich mich erinnere alle Züge durchgehend Limburg - Gersfeld.
    Inzwischen bin ich aber auch skeptisch, ob es das im aktuellen Fahrplan noch gibt. Offensichtlich hat man es aufgegeben, evtl. auch wegen irgendwelcher Trassenkonflikte.

    Viele Grüße, vöv2000

  • Soweit ich weiß, wird es doch ein neues gleis für die Rhönbahn von Gersfeld in Fulda HBF geben auf dem gelände wo das ehemalige Kühlhaus stand.


    Außerdem scheitern neue Halte an der Vogelsbergbahn, weil es fehlt an der Zweigleisigkeit und an elektronischen Stellwerken.


    Zu meinem ersten Post in diesem Beitrag:


    Man sollte erst mal die geplanten Ziele erreichen und dann weiterdenken und weiterplanen.

    LUKAS Küster:)

  • Man sollte erst mal die geplanten Ziele erreichen und dann weiterdenken und weiterplanen.

    Naja - wenn man etwas allein tut, ist das manchmal sinnvoll, um sich selbst nicht zu verzetteln. Aber selbst dann ... es schadet meist nicht, heute schon an morgen zu denken. Das gilt umso mehr, wenn viele verschiedene Leute und Gruppen mit der Arbeit betraut sind. Da bauen die einen heute das gestern Beschlossene, planen die nächsten für morgen, und denken die dritten schon an übermorgen. Das ist nicht verkehrt.

    fork handles

  • Außerdem scheitern neue Halte an der Vogelsbergbahn, weil es fehlt an der Zweigleisigkeit und an elektronischen Stellwerken.

    Mit diesem Argument würde es keine Rodgau S-Bahn geben, ebensowenig die Nordmainische nach Hanau, keine eigenen S-Bahngleise nach Friedberg, ...... Grund: Es fehlen die Gleise.


    Komischerweise soll aber das untersucht werden. Aus dem Eröffungsbeitrag:

    "...Dabei sind Teilbereiche der Vogelsbergbahn und der Rhönbahn zu betrachten. Insgesamt sind fünf potenzielle Standorte neuer Stationen zu prüfen. Neben der technischen Umsetzbarkeit der neu einzurichtenden Stationen sind die Ausbaumöglichkeiten der Bestandstationen und die notwendigen Streckenmaßahmen und Anpassungen an der Leit- und Sicherungstechnik zu betrachten. ..."

  • und an elektronischen Stellwerken.

    Was für'n Quatsch. Hast Du eigentlich Ahnung von Stellwerkstechnik oder plapperst Du nur was nach?


    Die Leistungsfähigkeit bemißt sich im wesentlichen an den angesetzen Haltezeiten und der Anordnung der Haltepunkte und ganz wesentlich in der Beschleunigungsfähigkeit der eingesetzten Fahrzeuge. Dagegen sind die Fahrstraßenbildungs- und -auflösezeiten verschiedener Stellwerke zwar nicht vernachlässigbar, aber gegenüber den vorgenannten Parametern nur von untergeordneter Bedeutung.


    Richtig ist daher, daß die Untersuchungen vermutlich zum Ergebnis kommen, daß es vielleicht ausreicht, mit wenigen Maßnahmen die Streckengeschwindigkeit hochzusetzen, Bahnübergänge aufzulassen, die Blockteilung zu verändern oder dann doch abschnittsweise zweigleisig auszubauen und was noch so alles geht. Diese Umbauten würden dann auch Änderungen an der Sicherungstechnik erfordern. Dafür wird man heutzutage ein ESTW hinsetzen, es würde aber auch mit anderer Technik funktionieren. Man könnte beispielsweise die ersten Kilometer auch als Fernstellung an das 600er in Fulda dranhängen.


    Jedenfalls: Deine Annahme "weil es keine elektronischen Stellwerke gibt, können keine neue Haltepunkte gebaut werden" ist grundfalsch. Ein neues Stellwerk wäre die Folge aus einer (bestimmten) Planung, aber das würde sich zeigen.


    Ich habe mir die Trassenbelegung jetzt nicht wirklich angesehen, aber der Betriebsbahnhof Maberzell ist nicht gerade ein überlasteter Arbeitsplatz. Genau genommen, ist die Trasse zwischen Maberzell und Fulda tagsüber im Stundentakt genau zweimal belegt, etwa von Minute 24-30 Richtung Fulda und 34-40 in Gegenrichtung, mal die HVZ-Verstärker außen vor. Anders gesagt: Da ist 45 Minuten tote Hose.

    Zu meinem ersten Post in diesem Beitrag:


    Man sollte erst mal die geplanten Ziele erreichen und dann weiterdenken und weiterplanen.

    Dir ist schon klar, daß städtischer Busverkehr in lokaler Regie geplant wird, es sich beim Schienenverkehr aber um regionale Planung handelt? Daher hat irgendwelcher von Dir herbeifabulierter Nachtverkehr nichts, aber auch gar nichts mit der Planung von zusätzlichen Haltepunkten zu tun.


    Im Gegenteil dürften die zusätzlichen Haltepunkte im Regionalverkehr auch den Stadtverkehr attraktiver machen. Wenn ich schon spätabends nach Hause komme, möchte ich nicht noch 'ne Stunde mit dem Bus durchs Dorf gurken. Also nehme ich auf der Gesamtstrecke das Auto... Wobei das im Tagesverkehr letztlich auch so gilt. Wenn ich nach Maberzell wollte, müßte ich mit dem Bus 20-25 Minuten fahren, obwohl die Eisenbahn vor der Dorftüre liegt und von Fulda in etwa fünf Minuten erreichbar wäre. Und dann kommst Du mit so einem Käse an, daß ein Haltepunkt nicht gebaut werden darf, weil es keinen Nachtbus gibt. Oh Mann...

  • Die entscheidende Frage ist doch, wer will in Fulda nachts um 2 an einem Dienstag unterwegs sein? Gibt es da irgendwas, was Verkehr generiert? Was ich nicht weiß, was man diskutieren könnte, ist die Anbindung der ersten/letzten Züge von/nach Frankfurt etc. Also evtl. die Bedienzeiträume der Stadtbusse. Aber das hat dann auch nichts mit einer möglichen CityBahn zu tun.


    Danke Condor, dass du nochmal schreibst, dass ich schon anfangs zitiert habe, dass ein Streckenausbau auch bedacht werden soll.

    Danke Holger, dass du Ideen aufzeigst. Klingt ja schon fast nach ner halben Machbarkeitsstudie.


    Kurz zum Thema ESTW: Ist nicht davon auszugehen, dass in 10 Jahren oder so, alle Strecken über ESTW gesteuert werden?

  • Kurz zum Thema ESTW: Ist nicht davon auszugehen, dass in 10 Jahren oder so, alle Strecken über ESTW gesteuert werden?

    Laß es mich so sagen: Es gab mal Ende der 70er Jahre eine Aussage der Bundesbahn (ich meine, in der Signal&Draht), in 30 Jahren haben wir keine mechanischen Stellwerke mehr. Jetzt sind wir schon >10 Jahre hinter dem Zeitpunkt und schlagen uns noch immer mit einer dreistelligen Zahl rum.

  • Man sollte erst mal die geplanten Ziele erreichen und dann weiterdenken und weiterplanen.

    Dieses Vorgehen sehen wir in Behörden und Politik nur zu oft. Es führt dazu, dass nach dem Erreichen von Zwischenzielen planlos herumgerannt wird (man hat ja nicht weitergeplant, man hat also wörtlich "keinen Plan") und über Jahre Stillstand herrscht, weil erst genau ein neuer Plan erstellt werden muss.


    Da, gerade im öffentlichen Bereich, die Ausführung eines Planes meist deutlich schneller geht, als seine Erstellung, müssten also, ganz im Gegensatz zu deiner Meinung, mehrere Pläne parallel, in unterschiedlichen Reifegraden, entwickelt werden, damit eine kontinuierliche Ausführung möglich wäre.


    Und eventuell sogar in Variante A, B und C, damit für relativ weit in der Zunkunft liegende Pläne auch für als weniger Wahrscheinlich angenommene Entwicklungspfade schon vorgeplant ist.


    Von diesen Plänen werden dann, mit dem Fortschritt der Zeit und der Reduzierung der Möglichkeiten, einige Verworfen, ohne aber die Unterlagen dazu zu verlieren, so dass man die mit höherem Reifegrad der Planung steigenden Kosten nur den wahrscheinlichsten Plänen zukommen lässt.


    Das erfordert aber tatsächlich mehr qualifiziertes Personal bei den Verantwortlichen, als da häufig vorhanden ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Xalinai2 ()