Neubau HP Rüdesheim/Rh.

  • DB Station & Service plant den Neubau eines Haltepunktes in Rüdesheim. Der alte HP soll aufgegeben werden, das Bahnhofsgebäude ist bereits privatisiert. Der neue Standort liegt liegt etwa 1- 2 km flußaufwärts des heutigen Haltepunktes an freier Strecke in einer Kurve mit 500 m Radius und einer Längsneigung von 7 0/00. Die Bahnsteighöhe wird mit 76 cm angegeben; da aber die Strecke 3507 eine Hauptgüterstrecke ist, muss die LÜ-Thematik noch abschließend geklärt werden, die Planer sollen deshalb Varianten auch mit Bahnsteighöhe 55 cm vorsehen. Die Bahnsteiglänge wird mit 210 m angegeben.


    In der Summe wird das eine zeitraubende Angelegenheit, die Planung soll bis 2027 vorliegen, gebaut werden soll 2027/2028


    Quelle

  • Ist diese Idee der Verlegung um etwa 1 km nach Osten wirklich so sinnvoll ?


    Aus dem Quiz mit den Rheinfähren im RMV erinnere ich noch, dass die Rheinfähre etwa 150 m westlich des bestehenden Bahnhofs anlegt. Google Maps zeigt mir gerade, dass die Anlegestellen der Köln-Düsseldorfer und weiterer Gesellschaften zwischen 300 m und 800 m östlich des ahnhofs sind, ebenfalls die berühmte Drosselgasse etwa 550 m östlich des Bahnhofs.


    Der künftige Bahnhof dürfte bei "Bahnkilometer 64,2 ... 64,4" (bisheriger Bahnhof bei km 65,3) in etwa östlich der inneren Stadt dort sein, wo die B 42 die in Richtung Ost-Nord-Ost vom Rhein etwas weg führende Bahnstrecke quert. Dabei kommt mir das Bild des S-Bahn-Haltes Steinbach-Weißkirchen in den Sinn, der abseits der eigentlichen Ortslagen ebenfalls an einer Straßenbrücke liegt, nicht gerade für Fußgänger in attraktiver Lage.


    Den Bahnhof mag man ja aus betriebswirtschaftlichen Gründen verlegen, aber bei einem Halt eher auf dem Acker würde ich dann noch wenigstens einen weiteren Altstadt-Halt ungefähr am bisherigen Standort für überlegenswert halten. Parallelen dazu gibt es ja auch mit entsprechenden Halten in Koblenz und Gießen.

  • Der bestehende Halt kann wohl nicht barrierefrei hergestellt werden, weil für Rampen und PU kein Platz ist. Der bestehende Hausbahnsteig hat eine Höhe von 33 cm und kann nur durch die ehem. Wartehalle des inzwischen privatisierten Bahnhogsgebäudes betreten werden. Um den Hausbahnsteig bei einer Erhöhung auf 76 cm stufenfrei zu erreichen, müsste eine Rampe ins Gebäude gelegt werden; könnte sein, dass dies mit Eigentümerinteressen und vielleicht auch mit dem Denkmalschutz nicht überein zu kriegen ist.


    Am neuen Standort gibt es bereits eine PU und im Übrigen genügend Fläche für alles, was heute dazu gehört.

  • Ob's für Touristen eine wirkliche Verbesserung darstellt, darüber lässt sich denke ich streiten. Aber für die Einwohner ist das doch zweifellos eine Verbesserung, was im Alltag wichtiger sein dürfte.

  • Der alte HP soll aufgegeben werden, das Bahnhofsgebäude ist bereits privatisiert. Der neue Standort liegt liegt etwa 1- 2 km flußaufwärts des heutigen Haltepunktes an freier Strecke

    Haltepunkt? Rüdesheim ist doch ein ausgewachsener Bahnhof, mit Gleisverbindungen der Richtungsgleise.
    Wird dann nicht wieder en Stück Flexibiltät genommen?

    Um den Hausbahnsteig bei einer Erhöhung auf 76 cm stufenfrei zu erreichen, müsste eine Rampe ins Gebäude gelegt werden; könnte sein, dass dies mit Eigentümerinteressen und vielleicht auch mit dem Denkmalschutz nicht überein zu kriegen ist.

    Anstatt einer Einigung oder vor Privatisierung sich Gedanken zu machen, bauen wir lieber für ein paar Mio einen neuen Haltepunkt.
    Ach ja, da ist ja evtl. auch noch der allseits beliebte Denkmalschutz.
    Pragmatismus ist nicht des Deutschen Stärke.
    Zumindest scheint er tatsächlich zentraler zu liegen

  • Haltepunkt? Rüdesheim ist doch ein ausgewachsener Bahnhof, mit Gleisverbindungen der Richtungsgleise.
    Wird dann nicht wieder en Stück Flexibiltät genommen

    Jein. Westlich der Bahnsteige gibt es tatsächlich einige (teilweise stillgelegte) Nebengleise, allerdings können diese aktuell nur von Zügen, welche nicht an einen Bahnsteig halten wollen, ohne Sägefahrt erreicht werden. Somit ist ein Wenden dort nur schwer möglich, was vermutlich auch ein Grund sein könnte, weshalb die RB10-Verstärker bis Assmannshausen weiterfahren.


    Mit dem neuen Haltepunkt dürfte man ohne weitere Rückbauten also tendentiell sogar flexibler werden, da die RB10 dann in Rüdesheim am Bahnsteig halten und trotzdem recht kurz dahinter wenden kann. Schädlich wäre das nur, wenn die DB auch noch die ganzen Nebengleise abreißen lassen will, wonach es für mich in den Unterlagen aber nicht klingt.

  • Ist diese Idee der Verlegung um etwa 1 km nach Osten wirklich so sinnvoll ?


    Aus dem Quiz mit den Rheinfähren im RMV erinnere ich noch, dass die Rheinfähre etwa 150 m westlich des bestehenden Bahnhofs anlegt.

    OSM sagt was anderes. Der Bahnhof Rüdesheim berührt an seinem Ostende gerade so die westlichen Ausläufer des Ortes. Eine Verlegung der Bahnsteige nach Osten hat eigentlich keine Nachteile.


    Ein gleichzeitiger Rückbau des betrieblichen Bahnhofs allerdings offensichtlich schon, davon lese ich aber in den Ausführungen von tunnelklick nichts.

  • Bislang erschließt der Rüdesheimer Bahnhof eigentlich nur die westliche Orstausfahrt und die Fähre nach Bingen. Der neue HP wäre recht ortsmittig gelegen. Für Touristen ändert sich von der Wegstrecke wenig. Dafür ist der neue HP attraktiver gelegen/zu erreichen. Also in meinen Augen ein Gewinn für alle und vor allem für die Rüdesheimer, was die Nutzung steigern dürfte.

  • Der künftige Bahnhof dürfte bei "Bahnkilometer 64,2 ... 64,4" (bisheriger Bahnhof bei km 65,3) in etwa östlich der inneren Stadt dort sein, wo die B 42 die in Richtung Ost-Nord-Ost vom Rhein etwas weg führende Bahnstrecke quert. Dabei kommt mir das Bild des S-Bahn-Halts Steinbach-Weißkirchen in den Sinn, der abseits der eigentlichen Ortslagen ebenfalls an einer Straßenbrücke liegt, nicht gerade für Fußgänger in attraktiver Lage.


    Den Bahnhof mag man ja aus betriebswirtschaftlichen Gründen verlegen, aber bei einem Halt eher auf dem Acker würde ich dann noch wenigstens einen weiteren Altstadt-Halt ungefähr am bisherigen Standort für überlegenswert halten.

    Diesen Ausführungen kann ich kaum folgen.


    Die S5 fährt weder durch Steinbach noch durch Weißkirchen, sondern tangential zu deren Ortslagen. Andere Standorte werden kaum besser sein.


    Bei einer Verschiebung vom Halt Rüdesheim um 1 km käme sie im Bereich Bleichstraße / An der Lach zum Liegen. Das ist für die Wohnbevölkerung deutlich besser, für die Touristen kaum schlechter. Mit einem Tausch bei den Schiffsanlegern könnte die Personen(!)-Fähre nach Bingen-Stadt(!) nahe am Bahnhalt bleiben. Die Autofähre fährt zwar häufiger, legt aber in Bingen ganz weit draußen an.

    In Rüdesheim endende Züge könnten in direkter Fahrt in die Abstellung vom Gleisfeld des heutigen Bahnhofs gelangen.

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