RMV bilanziert das Jahr 2020 und beschließt Preiserhöhungen auch zum 1. Januar 2022

  • Hallo.

    In der Pressemeldung zum Geschäftsjahr 2020 hat der RMV Erfahrungen und Konsequenzen des ersten Pandemiejahres veröffentlicht. Außerdem wurde bekannt gegeben, dass neben der bekannten Preiserhöhung am 1. Juli 2021 auch zum 1. Januar 2022 die Preise im RMV um ca. 1,5 % erhöht werden. Die Preise von Hessenticket, sowie Schüler- und Seniorenticket bleiben gleich.

    Einzelheiten stehen in der Meldung des RMV.

    Grüße ins Forum
    Helmut

    You'll Never Ride Alone.

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  • Helmut

    Hat den Titel des Themas von „RMV bilanziert das Jahr 2020 und beschließt Preiserhöhungen zum 1. Januar 2022“ zu „RMV bilanziert das Jahr 2020 und beschließt Preiserhöhungen auch zum 1. Januar 2022“ geändert.
  • Dazu ein paar Zahlen von der "Allianz pro Schiene":


    Preisentwicklung im Personen-Nahverkehr von 2015 (=100) bis 2020:

    Verbraucherpreisindex (allgemeine Inflation): 106

    Motorisierter Individualverkehr: 104

    Eisenbahn-Nahverkehr: 116


    Quelle


    #verkehrswende #klimaklage

  • Zugegebenerweise hat es im städtischen Nahverkehr seit 2015 auch deutliche Angebotsverbesserungen gegeben, z.B. Ausweitung des Nachtverkehrs und zusätzliche Straßenbahn- und Buslinien sowie die weitere Verbesserung der Barrierefreiheit.


    Die S-Bahn dagegen "glänzt" durch hohe Verspätungshäufigkeit und weiterhin fehlende Barrierefreiheit.


    Damit wäre dann eine Preiserhöhung für das Verkehrsangebot der traffiQ akzeptabel, aber wo steht die bessere Leistung bei der Bahn ??? Die will ja auch ihre Mitarbeiter mit "Nullrunden" abspeisen. :(Weshalb unsFahrgästen dann Streiks drohen.


    Logische Konsequenz: "Nullrunde für die Mitarbeiter = Nullrunde für die Deutsche Bahn bei den Tarifen":P

  • Auf dem Land (im Kinzigtal) schaut man dagegen blöd in die Wäsche. Jedes Jahr steigen die Preise - dennoch gibt es auf den meisten Buslinien nur einen armseligen Stundentakt. Und nach 20 Uhr geht hier nix mehr. Kein Wunder, dass da die Nachfrage ausbleibt. Ohne mein Landesticket wäre das unbezahlbar.

  • Dagegen hilft, diese Buslinien möglichst intensiv zu nutzen, so dass der RMV dort eine starke Nachfrage wahrnimmt und das Angebot daraus folgend verbessert. Also nach Möglichkeit jede Fahrt die auch mit dem Bus machbar ist, damit machen. Und nicht, weil es untertags vielleicht mal bequemer ist, ins Auto steigen.

  • Ein hübsches Henne-Ei-Problem? Wenn der Fahrplan nicht alltagstauglich ist, gibt es da niemals hohe Nachfrage. Wenn man aber plötzlich überall im Viertelstundentakt fährt, dauert es sogar noch Jahre, bis die Anwohner der Strecke das überhaupt bemerken. Die Ansicht "Hier fährt eh nix!" ist nämlich nach Jahrzenten inzwischen TIEF drin.

    fork handles

  • Ein Problem könnte auch sein, wie weit die im Stundentakt fahrenden Busse des MKK verspätete Bahn-Anschlüsse abwarten. Verspätungen der Deutschen Bahn sollen ja vorkommen. :PWer da dann wegen eines verspäteten Zuges 50 Minuten auf den Bus warten muss, wird garantiert beim nächsten Mal ein anderes Anschluss-Verkehrsmittel benutzen.

  • Zur Fahrpreiserhöhung an sich: es war ja schon ohnehin zu erwarten, dass die Fahrpreise steigen. Wünschenswert wäre allerdings auch, dass - sofern es die finanzielle Lage der Kommunen zulässt - mehr und mehr Kommunen Fahrkarten subventionieren würden. Eine Seniorin wird vermutlich eher den ÖPNV nutzen, wenn die Fahrkarte zum Einkaufen anstatt 3,35€ einfach 1€ oder 1,50€ kostet.


    Zum angesprochenen Angebot im MKK: Die Nahverkehrspolitik im Main-Kinzig-Kreis ist allerdings schon fast ein eigenes Thema wert.


    Die meisten vom Bahnhof Gelnhausen abfahrenden Linien haben ja mittlerweile ein Warteverzeichnis - die Linien 374, MKK-63 und 64 warten 5 min (letzte Abfahrt auf den Linien 63 und 64 10 min, die 374 wartet 15 min), MKK-66 und 68 warten 6 Minuten (letzte Fahrt 16 min). Das Problem ist vielmehr die verkehrspolitische Planung der lokalen Linien im MKK. Wenn wir den Raum Gelnhausen nehmen, hat Biebergemünd mit dem Halbstundentakt Montags-Freitags ein recht annehmbares Angebot. Danach wird es schon recht düster. Im Detail:

    - Das Angebot in Linsengericht ist dank dem AST noch relativ annehmbar, jedoch als Laie doch sehr unübersichtlich. Dort fehlt es vor Allem an einer Ortsbuslinie, welche aus den drei Linien MKK-58, MKK-63 und AB-30 konzipiert werden müsste, um beispielsweise von Lützelhausen nach Altenhaßlau ins Rathaus zu kommen, ohne in Gelnhausen umsteigen zu müssen.

    - In Gründau gibt es zwar für Lieblos, Rothenbergen, Niedergründau und Mittel-Gründau Spätfahrten durch die 374, aber dies ist Montags-Freitags mit einer 3-stündigen Bedienungslücke zwischen 20 und 23 Uhr (was Abfahrten ab Gelnhausen betrifft) und Samstags durch eine 5-stündige Bedienungslücke zwischen 16 und 21 Uhr versehen. Das heißt, zwischen MKK-66/68 und 374 findet kein Lückenschluss statt. Sonntags fährt in allen Ortsteilen abgesehen von der RB 46 gar nichts, auch kein AST. Von Hain-Gründau, Breitenborn und Gettenbach kommt man Samstags nach 15 Uhr also gar nicht mehr nach Gelnhausen.


    - an Wochenenden findet kein ITF statt, es ist Samstags kein Umstieg von MKK-60 und MKK-64 auf MKK-66 möglich.

    Ein dringender, politischer Wille zur Verbesserung der Situation kann man nicht erkennen, es heißt zwar, man solle Anregungen senden, doch es ändert sich in den wenigsten Fällen etwas (mit Ausnahme vom RMV, welcher Anregungen annimmt). Fakt ist, dass das Angebot östlich von Langenselbold stark abfällt. Einen Plan dafür gibt es allerdings derzeit auch nicht, da der "aktuelle" Nahverkehrsplan 2018 abgelaufen ist und somit der neue Nahverkehrsplan drei Jahre überfällig ist - ergo stagniert die Verkehrsplanung seit diesem Zeitraum. Es sind eben die lokalen Linien, welche Mängel aufweisen, beispielsweise mit der MKK-X Ausschreibung 2022 baut der RMV zufriedenstellend sein Angebot aus. Das einzige, was mir auf den RMV-Linien einfallen würde, wäre die Überlegung, ob man auf der 566 ein Nachtbusangebot einführt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Headtallica ()

  • Zitat von Headtallica

    Eine Seniorin wird vermutlich eher den ÖPNV nutzen, wenn die Fahrkarte zum Einkaufen anstatt 3,35€ einfach 1€ oder 1,50€ kostet.

    Die gehört eher zu den Wenigen, für die es noch gute Preisangebote gibt und die auch nicht von den Preiserhöhungen betroffen ist: Für die gibt es nämlich das hessenweite Senioren-Ticket. Das würde sich bereits bei einer Einkaufsfahrt in der Woche lohnen, und mit dem könnte sie sogar für ihren Einkaufsbummel nach Wiesbaden, Fulda oder Kassel.


    Interessanter ist da eher das Fahrtenangebot: Egal, ob Einzelfahrschein für 1 oder 3,35 € oder Senioren-Ticket: Der ÖV wird erst genutzt, wenn man nicht erst 1 oder 2 Stunden unterwegs ist, bevor man dann irgendwo im Zug sitzt.

  • Stimmt, das mit dem Seniorenticket hatte ich irgendwie nicht auf dem Schirm, von daher danke an den Hinweis. Welch einen Erfolg ein Ein-Euro-Ticket allerdings haben kann, hat Karben bewiesen, wo die Auslastung um 40% stieg. Es könnte - wenn man beim Beispiel Main-Kinzig-Kreis bleibt, ein Zusammenspiel helfen


    - von attraktiven Verbindungen, welche (linienunabhängig) Montags-Freitags mindestens stündlich + in der HVZ mit Schnellbus-Verstärkern oder auf Hauptachsen generell halbstündlich verkehren und am Wochenende mindestens zweistündlich verkehren, und zwar so, dass von den jeweiligen Kommunen umgestiegen werden kann, ohne stundenlang am Bahnhof oder Busbahnhof zu warten


    - einer Harmonisierung von Fahrpreisen innerhalb eine Kommune, falls als notwendig gesehen.


    (Allerdings ist auch klar, dass beides politisch gewollt werden muss und auch am Ende des Tages finanziert werden muss.)

  • Einzelheiten stehen in der Meldung des RMV.

    Da der Link aus dem ersten Beitrag ins Nirwana führt, hier nochmal der angedachte Verweis zur Pressemeldung und ergänzend die Broschüre mit den RMV-Preisen, gültig vom 01.07. bis 31.12.2021.

    10.02.01-10.02.24: 23 Jahre U4 zur Messe und Bockenheimer Warte ;)
    11.04.15-11.04.24: Neunter Jahrestag U5-Wagen auf Linie U4 8)
    Seit 09.10.16: Endlich fährt der U5-Wagen auf allen Strecken (U1-U9) :thumbsup: