Offenbach kürzt Zuschüsse zum ÖPNV

  • Ab Juli wird nochmals kräftig an der Kostenschraube gedreht. op-online berichtet.

    Unter anderen wird die Linie 106 komplett eingestellt (nicht einmal ein Jahr nachdem ein neuer Abschnitt der Linie, mitsamt barrierefrei ausgebauten neuen Haltestellen in Betrieb gegangen ist) sehr bedauerlich.

  • Ab Juli wird nochmals kräftig an der Kostenschraube gedreht. op-online berichtet.

    Unter anderen wird die Linie 106 komplett eingestellt (nicht einmal ein Jahr nachdem ein neuer Abschnitt der Linie, mitsamt barrierefrei ausgebauten neuen Haltestellen in Betrieb gegangen ist) sehr bedauerlich.

    Werden die neu ausgebauten Haltestellen dann von einer anderen Linie bedient oder werden die dann tatsächlich brach liegen? (von wegen sparen)

  • Werden die neu ausgebauten Haltestellen dann von einer anderen Linie bedient oder werden die dann tatsächlich brach liegen? (von wegen sparen)

    Sie werden nicht mehr angefahren und brach liegen, wie auch noch drei weitere Haltestellen im Stadtgebiet, die zukünftig nicht mehr bedient werden. Ich bin etwas geschockt, die Sprendlinger Landstraße wird überhaupt nicht mehr vom städtischen Busverkehr befahren. Das sind wirklich drastische Einschränkungen. Einzig positiv ist, dass in Zukunft bis 21 Uhr wieder im 15-Minuten Takt gefahren wird. (Wer weiß wie lange das jedoch noch aufrecht erhalten werden kann)

  • Sie werden nicht mehr angefahren und brach liegen, wie auch noch drei weitere Haltestellen im Stadtgebiet, die zukünftig nicht mehr bedient werden. Ich bin etwas geschockt, die Sprendlinger Landstraße wird überhaupt nicht mehr vom städtischen Busverkehr befahren. Das sind wirklich drastische Einschränkungen. Einzig positiv ist, dass in Zukunft bis 21 Uhr wieder im 15-Minuten Takt gefahren wird. (Wer weiß wie lange das jedoch noch aufrecht erhalten werden kann)

    BIn auch schockiert. Man bekommt leider nicht alle Informationen. Man rupft am gesamten Netz extrem herum. Die 106 einzustellen ist einfach dumm. Sie hält an 3 Klinken, 6 Schulen, 6 Senioreneinrichtungen, dem Wetterpark... Das kann man nicht verstehen, gerade in Anbetracht der "Verkehrswende"

    Hoffe, dass die Stadt mal noch eine Übersicht über alle Maßnahmen, die man vor hat, veröffentlicht. Klasse finde ich ja auch die Idee, dass die RMV Mobilitätszentrale an die Hebestr. zum Betriebshof verlegt werden soll, aber gleichzeitig kein Bus mehr an der Haltestelle Hebestr. halten soll. Das ist schon harter Sarkasmus.

    Gruß, Der Evo


    Offenbach ist nicht so schlimm wie alle sagen....

  • Was soll die Stadt Offenbach denn machen? Die Taschen sind leer und m.W. stehen sie noch unter Kuratel, können sich also nicht weiter verschulden.

    Man hätte Geld sparen können wenn man die Haltestellen die nicht mehr angefahren werden nicht barrierefrei ausgebaut hätte.

    Kurzsichtiger geht ja wohl kaum.

  • Sie werden nicht mehr angefahren und brach liegen, wie auch noch drei weitere Haltestellen im Stadtgebiet, die zukünftig nicht mehr bedient werden. Ich bin etwas geschockt, die Sprendlinger Landstraße wird überhaupt nicht mehr vom städtischen Busverkehr befahren. Das sind wirklich drastische Einschränkungen. Einzig positiv ist, dass in Zukunft bis 21 Uhr wieder im 15-Minuten Takt gefahren wird. (Wer weiß wie lange das jedoch noch aufrecht erhalten werden kann)

    Die Haltestellen Backstraße, Dickstraße und Merianstraße haben dann in Zukunft einen 60 Minuten Takt mit der Linie 551.

    Das Angebot werden die wenigsten nutzen wollen und dann kann man die in 1-2 Jahren ganz streichen.


    Eventuell wäre als Ausgleichsmaßnahme folgendes möglich:

    Die Linie X83 wird wieder zur 661 bzw. verliert ihren Express-Status und hält an allen Unterwegshalten in OF.

    Außerhalb von OF hält die Linie sowieso überall, da müsste man nichts ändern.

    Wird der RMV aber wahrscheinlich nicht mitmachen weil sie die Expressbusse fürs Image brauchen.

  • Man hätte Geld sparen können wenn man die Haltestellen die nicht mehr angefahren werden nicht barrierefrei ausgebaut hätte.

    Kurzsichtiger geht ja wohl kaum.

    Tja es war lange so im Nahverkehrsplan vorgesehen und vorbereitet worden. Nun scheinen sich die Umstände wohl stark verändert zu haben. Weshalb der Abschnitt aber nicht wenigstens von der 107 übernommen wird ist schon verwunderlich. Auch auf der Sprendlinger Landstraße hätte man das Angebot der 106 verträglicher kürzen können. Z.B. ein 30 Minuten Takt, der sich mit dem der Linie 551 so ergänzt, dass ein 15 Minuten Takt zustande kommt.


    Das zukünftige Netz wirkt lückenhaft. Der Hauptbahnhof wird künftig wohl nur noch von der Linie 104 (evt. noch 120?) angesteuert. Die 120 fährt dann über die Feldstraße/Bismarckstraße, was aber auf der Bieberer Str. nur einen 30 Minuten Takt zum Marktplatz bringt. An dieses Konzept muss man sich echt gewöhnen.

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  • Ach der 551 fährt sogar nur stündlich... Das ist ja wirklich extrem. Gut der X83 könnte natürlich die Zwischenhalte übernehmen. Andere X-Busse unterscheiden sich auch nicht wirklich von üblichen Buslinien. Trotzdem echt bitter, wieso ist der Busverkehr in Offenbach so unattraktiv? Gut, die hohen Ticketpreise werden ihren Teil dazu beitragen aber das scheint ein Teufelskreis zu sein.

  • Ach der 551 fährt sogar nur stündlich... Das ist ja wirklich extrem. Gut der X83 könnte natürlich die Zwischenhalte übernehmen. Andere X-Busse unterscheiden sich auch nicht wirklich von üblichen Buslinien. Trotzdem echt bitter, wieso ist der Busverkehr in Offenbach so unattraktiv? Gut, die hohen Ticketpreise werden ihren Teil dazu beitragen aber das scheint ein Teufelskreis zu sein.

    Korrektur. Zwischen 9 und 12 Uhr endet jede 2. Fahrt aus Bad Vilbel am OF Marktplatz.

    Außerhalb dieser Zeit gibt es einen 30er Takt über die Sprendlinger nach Gravenbruch.

  • Man hätte Geld sparen können wenn man die Haltestellen die nicht mehr angefahren werden nicht barrierefrei ausgebaut hätte.


    Das würde im Ergebnis praktisch nichts ändern. Der barrierefrei Ausbau einer Bushaltestelle, so hat es ESWE mal auf Anfrage beziffert, kostete 2020 zwischen 1.420 € und 2.900 € pro Meter, Unterstellen wir mal, dass die Kosten in OF sich nicht von denen in WI unterscheiden. Dann könnte die Rechnung lauten:: drei Haltestellen, sechs Bussteigkanten, sagen wir je 20 m lang, macht knappe 350.000 €. Traffiq zahlte im Jahr 2020 pro Fahrplankilometer abhängig vom Fahrzeugtyp zwischen 4,10 €/Fkm und 6,17 €/Fkm; die Zahlungen von NIO dürften ähnlich liegen.


    Mit den ersparten Kosten für den Ausbau hättest du also zwischen rd. 84.000 und 56.000 Fahrplankilometer bezahlen können, das wären zwischen rd. 150 und 230 km pro Tag. Würden wir die Kennzahlen der Offenbacher Linien kennen, dann könnten wir auch noch ausrechnen, wie viele Kurse auf welchen Linien der Verzicht auf den Haltestellenausbau für ein Jahr "gerettet" hätte.

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick ()

  • auf der Homepage der Stadt Offenbach gibt es nochmal eine Übersicht über das ganze:


    https://www.offenbach.de/stadt…-vorgelegt-31.03.2022.php


    https://www.offenbach.de/stadt…c7da3d5a6b031bde8b405.png


    Es ist ein brutaler Kahlschlag und der Netzplan dort zeigt das ganze Ausmaß. Man hat quasi fast überall, wo es einen "Parallelverkehr" gibt, eine Linie gestrichen. Egal ob Nordend, Sana Klinikum, Bieberer Str., Tempelsee.... ganz zuschweigen von der Einstellung der 106. Es ist einfach unfassbar und eine Schande für eine Verkehrs- und Umweltpolitik! Denn das wird mit Sicherheit dafür sorgen, dass noch viel mehr Menschen egal wie das Auto nehmen werden, denn gerade im Berufs- und Schulverkehr werden das Sardinenbüchsen... Ein schwarzer Tag in der Offenbacher Verkehrspolitik.

    Gruß, Der Evo


    Offenbach ist nicht so schlimm wie alle sagen....

  • "Geringe Auslastung der 106"?

    Als ich dort das letzte Mal mitgefahren hat man zwischen Wetterpark und OF Ost kaum einen Stehplatz gefunden.

    Zugegeben das ist ca. 3 Jahre her aber es schockiert mich trotzdem etwas.

  • Und, man muss sich das vor Augen halten, von SPD und Grünen und FDP regiert! Ich vermute, dass sich deren Wähler etwas anderes unter der versprochenen Verkehrswende erwartet hatten - zumindest nicht die Abkehr vom ÖPNV.


    Diese Offenbacher Politik wird über kurz oder lang auch die Frankfurter Verkehrspolitik beeinflussen müssen. Denn irgendwie werden es die Frankfurter hinkriegen müssen, nicht diese Automassen, die die Offenbacher nun neu erzeugen wollen, die Frankfurter Straßen verstopfen. Vielleicht wären Pförtnerampelschaltungen an den Kreuzungen Gerbermühlstraße/Wehrstraße sowie Offenbacher Landstraße/Wiener Straße schonmal einfach umsetzbare, pragmatische, erste Schritte.

  • Diese Offenbacher Politik wird über kurz oder lang auch die Frankfurter Verkehrspolitik beeinflussen müssen. Denn irgendwie werden es die Frankfurter hinkriegen müssen, nicht diese Automassen, die die Offenbacher nun neu erzeugen wollen, die Frankfurter Straßen verstopfen. Vielleicht wären Pförtnerampelschaltungen an den Kreuzungen Gerbermühlstraße/Wehrstraße sowie Offenbacher Landstraße/Wiener Straße schonmal einfach umsetzbare, pragmatische, erste Schritte.

    Ich denke genau diese "jede-Kommune-macht-ihr-eigenes-Ding-Politik" ist das Problem an der Sache. Offenbach und Frankfurt liegen so nah beieinander, dass man schon vor Jahrzehnten das Nahverkehrsgeschäft und die Planung hätte zusammenlegen sollen. Es braucht ein ganzheitliches Konzept für die Mobilitätswende. Für die Frankfurter Betriebe wäre es sicher nicht so aufwendig, 8 weitere Buslinien zu verwalten. Da könnte man die ganze Stadtwerke Gesellschaft in Offenbach einsparen. Da würde man an der richtigen Stelle sparen und könnte Synergien nutzen.

    Einmal editiert, zuletzt von tohoku91 ()

  • Sehe ich das richtig, dass man die glorreiche Idee hat, die 101 immer ne Schleife über OF-Bieber machen zu lassen und dafür die 104 an der Eberhard-von-Rochow-Straße enden zu lassen? Das wird die Nutzer der 101 sicher freuen...


    Die 108 nicht mehr zwischen Rumpenheim und Eibenweg fahren zu lassen scheint kein großes Problem zu sein, die Querverbindung dürfte nur für ganz wenige eine Bedeutung gehabt haben und die 108 kommt ja auch noch in die Nähe (Mühlheimer Straße).


    Können Buchhügel mit dem Wegfall der Haltestellen, denn noch alle Abstände zur nächsten Haltestelle eingehalten werden? Attraktiv ist das sicher nicht. Ganz und gar nicht.

  • man wird warscheinlich alle Fahrten der 101, die vorher an der Flurstr. geendet haben bis Bieber Bahnhof verlängern, was jedoch zur folge hätte, dass es in Bieber dann außerhalb der Hauptverkehrszeiten keinen Busanschluss mehr gäbe.

    Das mit dem Abschnitt der 108 zwischen Rumpenheim und Eibenweg sehe ich auch so, nicht schön, aber es gibt schlimmeres.

    Die Haltestellenabstände werden teilweise recht groß.

    Finde halt auch das einstellen einer ganzen Linie sehr drastisch sowie das kürzen um rund 50% auf vielen Strecken halt echt heftig und krasser, als ich es befürchtet habe

    Gruß, Der Evo


    Offenbach ist nicht so schlimm wie alle sagen....

  • Und, man muss sich das vor Augen halten, von SPD und Grünen und FDP regiert! Ich vermute, dass sich deren Wähler etwas anderes unter der versprochenen Verkehrswende erwartet hatten - zumindest nicht die Abkehr vom ÖPNV.

    FDP-Wähler*innen, die eine Verkehrswende wollen? Wo soll es denn so jemanden geben?

  • FDP-Wähler*innen, die eine Verkehrswende wollen? Wo soll es denn so jemanden geben?

    An Wählerbetrug ist das Verhalten der Offenbacher Grünen und FDP sowieso nicht zu überbieten. Beide Parteien haben nämlich in der Transania-Koaltion, die von 2016 bis 2021 in Offenbach regiert hat, mitregiert und zusammen mit der CDU und den Freien Wählern den Nahverkehrsplan, der erst zum massiven Ausbau des ÖPNV in der Stadt beigetragen hat (Ich erinnere da zum Beispiel an den 7,5-Minuten-Takt auf den Linien 104 und 105), mit ausgearbeitet. Beide Parteien hätten also eigentlich schon vorher Kenntnis über die finanzielle Situation der Stadt haben müssen, da sie die alten Entscheidungen schließlichauch mitgetragen haben. Aber naja, anderes Thema...


    Erstaunlich finde ich auch, dass man die 101 weiterhin bis nach Waldhof fahren lässt, obwohl dort ebenfalls Parallelverkehr mit der 102 besteht. Ist in Waldhof wirklich so viel los, dass man dort zwei Linien, die größtenteils mit Gelenkbussen fahren, benötigt? Ich habe da eher im Kopf, dass dort viele Anwohner eher zur S-Bahn laufen und diese nehmen, um in die Stadt zu kommen, weil sie eben deutlich schneller ist.


    Die Einstellung der 108 zwischen Rumpenheim und Waldheim empfinde ich ebenfalls als vertretbar.

    2 Mal editiert, zuletzt von Lukas ()

  • Was ist daran Wählerbetrug? Verkehrswende ist ein Programm, so wie Wohnungsbauprogramme, eine Art politischer Wunschzettel - mehr nicht. Aber immer gilt der Haushaltsvorbehalt (vulgo: man muss es sich leisten könne).