Bahn und geplanter Radschnellweg in Essen im Konflikt

  • In Essen-Kray stehen die Planung des Radschnellweges RS 1 quer durch das Ruhrgebiet und die Deutsche Bahn miteinander in Konflikt. Einem Artikel in SPON zufolge hatten sich der Straßenbaubetrieb des Landes NRW und die Liegenschaftsabteilung der Deutschen Bahn auf eine Trasse neben einer Bahnstrecke geeignet, allerdings nicht die Rechnung mit DB Netz Energie gemacht, die just dort 83 neue Oberleitungsmasten errichtete.


    https://www.spiegel.de/auto/de…ocket-newtab-global-de-DE

  • Ich finde es grade nicht mehr, aber auf Twitter las ich gestern, dass es ein Missverständnis zwischen Lokaljournalisten und dem Begriff "Fläche der Bahn" gibt, d.h., dass der Reporter, der dies aufdeckte, einfach davon ausgegangen war, dass das Gebüsch im Artikelbild unmöglich die eigentlich für den Radweg vorgesehene Fläche sein könnte.


    (Ich meine, mal ernsthaft, man schaue sich das Bild mal an: die tatsächlich neuen Masten sind diejenigen direkt an den Gleisen. Wer mit etwas Sachverstand glaubt ernsthaft, dass der Radweg dort hätte verlaufen sollen?)

  • Hallo baeuchle,

    danke für den Hinweis. Die Masten direkt neben den Gleisen sehen tatsächlich neuer aus. Da würde ich - auch ohne Masten - bestimmt keinen Radweg planen, schon allein wegen des Sogs vorbeifahrender Züge. Da hat es sogar schon in der Vergangenheit an der Main-Weser-Bahn schlimme Unfälle beim Brombeerpflücken an den Gleisen gegeben.


    Nun wissen wir aber nicht, wo der Radweg tatsächlich gebaut werden soll. Der Hinweisauf alte Gleistrassen lässt mich auch auf den Gedanken kommen, dass die Trasse möglicherweise nicht mehr genutzte Gleise auf dem Bild links der eindeutig befahrenen Gleise nutzen soll. Selbstverständlich auch dort in gewissem Abstand zu Gleisen und Massen. :)


    Natürlich müssten bei einer Radweg-Trasse "rechts" sowohl alte Masten wie das Gebüsch entfernt und die Trasse nivelliert werden. :)


    Also haben wir neben der im Artikel beschriebener Unstimmigkeiten zwischen verschiedenen Behörden bzw. "Trägern öffentlicher Belange" auch die Möglichkeit, dass es sich um einen schlecht recherchierten Artikel handelt. Das soll ja auch schon mal hier in Frankfurt passieren ^^- womit ich nicht unseren "Onkel Otto" meine. :)

  • Entweder ist das ein Fahrradthema oder in Bezug auf ÖPNV ein liegender Sack Reis in China......

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  • Nun wissen wir aber nicht, wo der Radweg tatsächlich gebaut werden soll. Der Hinweisauf alte Gleistrassen lässt mich auch auf den Gedanken kommen, dass die Trasse möglicherweise nicht mehr genutzte Gleise auf dem Bild links der eindeutig befahrenen Gleise nutzen soll. Selbstverständlich auch dort in gewissem Abstand zu Gleisen und Massen. :)


    Der Radweg sollte auf der rechten Seite verlaufen. Das Bild im Spiegel ist an einer recht breiten Stelle fotografiert - das wird weiter hinten deutlich enger.


    Vorgesehen war ein Radwegbau zwischen den rechts stehenden alten Masten und den aktiv genutzten Gleisen, unter Mitnutzung des rechts liegenden Gleises auf dem die neuen Masten gebaut wurden. Die Bahn argumentierte dabei übrigens früher bereits mit den alten Masten dafür, dass sie das Grundstück nicht verkaufen könne; es wurde dabei geplant Gestattungsverträge zur Mitnutzung abzuschließen, damit die RS1 im überspannten Bereich verlaufen könne.


    Argumentativ besteht mit den neuen Masten jetzt seitens DB die Möglichkeit die alten Masten abzureissen und die Grundstücke außerhalb der neuen Masten für den Radwegbau zu veräußern.


    Im Gegensatz zur Beschreibung im Spiegelartikel wäre in diesem Streckenabschnitt übrigens "nur" der 4m breite Radweg geplant gewesen, der ziemlich genau das stillgelegte Gleis rechts eingenommen hätte. Mangels Platz sollte auf den parallelen 3,5m breiten Fußweg in diesem Abschnitt verzichtet werden. Zu den aktiv genutzten Gleisen war nebulös "der notwendige Sicherheitsabstand sowie andere Sicherungsmassnahmen" vorgesehen. Im Zweifel also Wand.