SEV mit Taxen noch zeitgemäß?

  • Hallo alle zusammen,


    neulich hatte ich das Vergnügen in Oberrad ein SEV Taxi zu nutzen welches im Auftrag der VGF fuhr.

    Wegen der Corona Situation durften auch immer nur zwei Personen mitfahren.

    Scheinbar hat die VGF dann entsprechend viele bestellt sodass ganz Oberrad eigentlich nur aus Taxen bestand.

    Im Hinblick auf das Klima kann das ja nicht gut sein, Stichwort Co² und Co.

    Ob ein Ersatzverkehr mit Taxen jemals zeitgemäß war, da hat wohl jeder seine Meinung dazu.


    Auf jeden Fall sollte die VGF oder die Traffiq dringend etwas an ihrem Störfallkonzept ändern.


    Bei SEV Taxen gilt auch jeder ist sich selbst der Nächste. Da spielen sich teilweise wüste Szenen ab. Selber erlebt.


    Was habt ihr für Erfahrungen mit Taxi SEV so gemacht?

  • Welche corona- und klimagerechte Alternative gäbs denn? E-Scooter austeilen? Oder Fahrräder? Ansonsten gilt: der gesündeste Weg zum Ziel ist er Fußweg.


    Busse, falls du darauf hinaus willst, sind jedenfalls kein adäquates Alternativkonzept, das hatten wir schon dutzendfach in diesem Forum diskutiert.

  • Zitat

    Welche corona- und klimagerechte Alternative gäbs denn? E-Scooter austeilen? Oder Fahrräder? Ansonsten gilt: der gesündeste Weg zum Ziel ist er Fußweg.


    Im Beispiel Oberrad: Bau einer gleichnamigen S-Bahn Station ;)

  • Ich sehe fie Gestaltung des SEV situationsabhänig:

    1.) Wo es gute Parallelstrecken gibt, können die Fahrgäste auf diese ausweichen, z.B. im Bereich Hauptbahnhof - Taunusanlage / Alte Oper - Zoo / Ostendstraße.

    2.) Kurze Strecken können in der Tat zu Fuß zurückgelegt, wenn etwa dadurch bessere Wendemöglichkeiten der Ersatzverkehre erreicht werden. Aber aufgepasst: Für manche sind auch kurze Strecken beschwerlich, und wenn gerade dort die für nächste Woche angekündigten 300 Liter Regen / qm runterkommen, dann sind diese Fußwege für alle beschwerlich und auch nicht gesund.

    3.) E-Scooter und Fahrräder können zwar längere Strecken überbrücken und wurden auch schon bei der Sperrung der A-Strecke vor etwa 2 Jahren im Sommer eingesetzt. Diese sind aber aus ähnlichen Gründen auch nicht für alle und jederzeit nutzbar und können ein SEV-Grundangebot deshalb nur ergänzen.

    4.) Busse bilden das Rückgrat eines SEV - vor allem bei hohem Fahrgastaufkommen.

    5.) Taxen können einen ergänzenden SEV bieten:

    a) bei geringem Fahrgastaufkommen; b) als Überbrückung, wenn Busse nicht gleich verfügbar sind.

  • 5.) Taxen können einen ergänzenden SEV bieten:

    a) bei geringem Fahrgastaufkommen; b) als Überbrückung, wenn Busse nicht gleich verfügbar sind.

    Genau dafür werden Taxen eingesetzt. Diese Lösung, so unvollkommen sie sein mag, ist allemal besser, als dass Fahrgäste wenigstens 45 Minuten bis 2 Stunden warten müssen, bis der erste Bus übernimmt. Da genug Störungen in diesem Zeitraum schon behoben sind, ist die Taxi-Lösung ein pragmatischer und vor allem schnell verfügbarer Notverkehr. Nicht mehr, nicht weniger.

  • Bei SEV Taxen gilt auch jeder ist sich selbst der Nächste. Da spielen sich teilweise wüste Szenen ab. Selber erlebt.

    Das ist bei Bus-SEV ähnlich, nur nicht ganz so ausgeprägt. Der SEV-T läuft ja trotzdem weiter.


    dortelweiler möchte hoffentlich nicht ganze Buslinien für einen SEV-B ausdünnen/einstellen oder alternativ eine Busflotte samt Personal als hot-stand-by bereitgestellt haben.

    Einmal editiert, zuletzt von Condor ()

  • Im Beispiel Oberrad: Bau einer gleichnamigen S-Bahn Station ;)

    So schlau das oberflächlich klingen mag: welche Relation würde man durch einen Fußweg zum Oberräder Bahnhof denn wirklich signifikant schneller hinkriegen als durch einen Fußweg zur Balduinstraße oder zum Lettigkautweg (je nach dem, wo und wie gewendet wird)?


    Und klar: natürlich gibt es sicherlich ein paar solche Verbindungen. Wer am Mühlberg sowieso in die s-Bahn umsteigen will, würde grundsätzlich profitieren. Aber im Kontext eines SEV wäre der Bahnhof sicherlich gar nicht so wahnsinnig hilfreich. Sinnvoller könnte es da sein, den SEV so zu organisieren, dass er auch Fahrten von Oberrad zum Kaiserlai anbietet (falls das nicht sowieso geschieht).



  • Auf jeden Fall sollte die VGF oder die Traffiq dringend etwas an ihrem Störfallkonzept ändern.


    Kennst du oder jemand sonst das Störfallkonzept? Da Störungen in der Regel nicht vorhersehbar sind, dürfte rasche und flexible Reaktion geboten sein. Was könnte flexibler sein als der SEV-T und schneller verfügbar? Ist doch eigentlich ganz schlau.

  • Hallo alle zusammen,


    neulich hatte ich das Vergnügen in Oberrad ein SEV Taxi zu nutzen welches im Auftrag der VGF fuhr.

    Ich denke, du meinst den SEV wegen der kurzfristigen Vollsperrung der Offenbacher Landstraße aufgrund von dringenden Bauarbeiten.

    Dazu gibt es zwei Gründe, warum nicht mit Bussen gefahren wurde und warum die Busse in Oberrad auch ausgefallen sind.


    1. Hätten weitere Teile der Offenbacher Ldstr. in Oberrad gesperrt werden müssen, hätten die SEV Busse ein Problem, das es in Oberrad zu eng für Ausweichrouten ist. Dewegen fielen auch die bUsse in Oberrad aus.

    2. Taxen bekommt man meistens schneller organisiert als Busse.


    Was die Organisation angeht, gebe ich dir Recht. Ich bin zwar nicht mit dem SEV in Oberrad gefahren, habe aber so etwas im April mitbekommen, als zwischen Hauptfriedhof und Marbachweg/Sozialzentrum für ca. eine Stunde der Strom weg war. Damals standen auch einige Taxen mit VGF Fähnchen an der Seitenscheibe und haben auf Fahrgäste gewartet. Da an diesem Tag auch der letzte Bautag vom BB Gutleut war, hat dies auch die Ein- und Ausrücker von/nach Eckenheim getroffen.

    Einmal editiert, zuletzt von Mikal () aus folgendem Grund: Zitat gekürzt

  • Welche corona- und klimagerechte Alternative gäbs denn? E-Scooter austeilen? Oder Fahrräder? Ansonsten gilt: der gesündeste Weg zum Ziel ist er Fußweg.


    Busse, falls du darauf hinaus willst, sind jedenfalls kein adäquates Alternativkonzept, das hatten wir schon dutzendfach in diesem Forum diskutiert.

    Nun: Ein Bus kann mehrere Menschen transportieren und nur ein Motor bläst Co² raus.




  • Kennst du oder jemand sonst das Störfallkonzept? Da Störungen in der Regel nicht vorhersehbar sind, dürfte rasche und flexible Reaktion geboten sein. Was könnte flexibler sein als der SEV-T und schneller verfügbar? Ist doch eigentlich ganz schlau.

    Keine Frage: Ein Taxi SEV ist sinnvoll wegen der Flexibilität. Das mag bei Straßenbahnen noch klappen. Nur sollte eine Störung länger andauern, sollten Busse zum Einsatz kommen. Zudem sind Taxen nicht wirklich 100% barrierefrei bzw diese ist schwer in einem Störfall umzusetzen. Bspw Rollstühle, Kinderwagen, Rollatoren etc.

  • Das ist bei Bus-SEV ähnlich, nur nicht ganz so ausgeprägt. Der SEV-T läuft ja trotzdem weiter.


    dortelweiler möchte hoffentlich nicht ganze Buslinien für einen SEV-B ausdünnen/einstellen oder alternativ eine Busflotte samt Personal als hot-stand-by bereitgestellt haben.

    Ne, einstellen nicht. Aber das Störfallkonzept sieht eindeutig ein Abzug von Bussen von Linien vor. Jedoch wären sogenannte Ersatzverkehrbereitschaften nicht verkehrt. Gibt es ja in anderen Städten auch. Wie viele das sein sollen, will ich gar nicht beurteilen. Das sollen andere machen.

  • Als wenn das beim Busverkehr anders gewesen wäre bzw. noch so ist. Bis die Busse da sind, haben sich fünf Drei-Wagen-Züge mit x hundert Fahrgästen entleert. Und die wollen dann alle den ersten ankommenden Bus entern.

    Und dennoch nimmt der Bus am Anfang mehr Leute mit. Für den Beginn einer Störung sollten dennoch Taxen eingesetzt werden, wegen der schnellen Verfügbarkeit und der Flexibilität.


    Am besten wäre natürlich es entstehen erst gar keine Störungen ^^.

  • Ne, einstellen nicht. Aber das Störfallkonzept sieht eindeutig ein Abzug von Bussen von Linien vor. Jedoch wären sogenannte Ersatzverkehrbereitschaften nicht verkehrt. Gibt es ja in anderen Städten auch. Wie viele das sein sollen, will ich gar nicht beurteilen. Das sollen andere machen.

    Ich weiß, aber einen einigermaßen adäquaten Ersatzverkehr ist damit auch nicht zu realisieren (im Gegensatz zu geplanten Maßnahmen). Natürlich ist jeder zusätzliche Bus hilfreich, aber es ist halt immer nur ein Notbehelf.

  • Das ist die Quadratur des Kreises.


    Den besten SEV kriegst Du hin, wenn an verschiedenen Standorten (z. B. am Südbahnhof, in Straßenbahndepots etc.) Bereitschaftsbusse stationiert sind, die dann sofort einspringen. Die können in 5 bis 10 Min. am Einsatzort sein.

    Früher gab es das in den Depots, heute im Wettbewerb ist das wirtschaftlich nicht mehr realisierbar (selbst ohne Wettbewerb würde man das aus wirtschaftlichen Gründen wohl aufgeben).


    Bleibt also Busse von Linienverkehren abziehen - das ist auch keine Lösung, wenn es dann auf anderen Linien zu erheblichen Taktausdünnungen kommt. Da müssten dann halt statt der Fahrgäste der 16 die Fahrgäste des z. B. 61 laufen, weil kein Bus kommt. Dazu kommt noch der mitunter lange Anfahrtsweg bis zum SEV-Einsatzort.


    Bleibt also noch der Taxi-SEV. Und das ist auch keine Ideallösung, denn wie schon geschrieben - da kommen 3 bis 5 Taxen und die sollen an die 500 Fahrgäste wegfahren (Beispiel U-Bahn mit den 3 Zügen). Und bis dann wieder Taxen kommen, sind zu den verbliebenen 475 Fahrgästen wieder 100 dazugekommen, weil inzwischen der 4. U-Bahn-Zug angekommen ist. Wenn das vor Ort keine Fahrgastlenker koordinieren, geht's da wirklich zu wie beim Schlussverkauf.


    Fazit: wer die goldenen Lösung hat, sollte damit rausrücken. Die VGF und die Fahrgäste wären sehr dankbar. Mir selbst fällt auch nichts ein, was alle Befindlichkeiten - Wirtschaftlichkeit, Kapazität, Schnelle Verfügbarkeit - abdeckt. So bleibt ein spontaner SEV immer ein Kompromiss.

    Viele Grüße, vöv2000

  • Die von vöv2000 beschriebene "Quadratur des Kreises" betrifft vor allem die Hauptverkehrszeiten. Einmal sind in den ausfallenden Bahnen am meisten Fahrgäste unterwegs, und zum anderen sind auch alle denkbaren SEV-Busse im Linien-Ensatz.


    Außerhalb der HVZ mag es gehen. In den Betriebshöfen sind genug Busse eingerückt, allerdings braucht es auch dafür Personal. Taxis sind ohnehin da und bereits mit Personal besetzt. Die Taxizentralen sind angesichts der häufigen langen Schlangen von Taxis, die auf Aufträge warten, sogar dankbar und können schnell reagieren.


    Für die Problem-Phasen wiederum fallen mir bessere SEV-Lösungen schwer. Eine mögliche Lösung könnte sein, statt mit allen Fahrzeugen - egal, ob Bus oder Taxi - den Linienweg abzuklappern, von geeigneten Stellen einen Teil der Fahrgäste auf direktem Wege zu geeigneten näheren Umsteigepunkten zu bringen. Am beschriebenen Beispiel Oberrad: Statt alle Fahrzeuge zwischen Lokalbahnhof und Offenbach Stadtgrenze herumdackeln zu lassen, könnten einige Fahrzeuge Fahrgäste von Oberrad zur S-Bahn am Kaiserlei und Mühlberg bringen, das wären kürzere Fahrten, im Fall Kaiserlei über das Deutschherrnufer. Fahrgäste, die an der Stadtgrenze weiter nach Offenbach wollen, wären sogar möglicherweise für die direkte Fahrt mit der S-Bahn dankbar.


    Ebenso könnten Fahrgäste etwa am Lokalbahnhof auf die Alternativroute mit S-Bahn und kurzem SEV nach Oberrad / OF hingewiesen werden:

    S-Bahn Lokalbahnhof - Ostendstraße (Umstieg am gleichen Bahnhof in die Gegenrichtung) - Kaiserlei (Umstieg in Stadtbusse zur Stadtgrenze und ins Stadtgebiet OF und in den "Express-SEV-Shuttle Kaiserlei - Buchrainplatz). Innerhalb Oberrads könnten ja vielleicht sogar noch die Oberräder Quartiersbusse hilfreich sein für die, denen es zu Fuß zu beschwerlich ist.

  • Innerhalb Oberrads könnten ja vielleicht sogar noch die Oberräder Quartiersbusse hilfreich sein für die, denen es zu Fuß zu beschwerlich ist.

    "Die Oberräder Quartierbusse"

    Das ist ein Fahrzeug mit 12 Sitzplätzen was die Linie 81 und 82 im Wechsel fährt. Denke das stellst du dir falsch vor.