Majer löst Oesterling als Verkehrsdezernent ab, Siefert folgt in 2 Jahren [aus: Neues Straßenbahnkonzept für Frankfurt]

  • FNP Kommentar

    Zitat

    Der neue Dezernent Majer muss sofort die Corona-Atempause nutzen und das Signal auf "Fahrt" stellen für den Infrastruktur-Ausbau -

    FNP / Oesterling:

    Zitat

    Dabei räumt der Dezernent ein: "Ich muss es nicht mehr entscheiden." Klaus Oesterling soll am 8. September endgültig abgewählt werden. Stefan Majer (Grüne) ist danach als neuer Verkehrsdezernent vorgesehen

    Diese Interimslösung des Verkehrsdezernenten haben wir ja nur dieser bescheuerten Frauenquote der Grünen zu verdanken.

    Wieder mal ein Beispiel dafür, wie man sich in Deutschland herrlich ins Knie schiessen kann.

    OT ON

    Blöd, dass Bürger die die Grünen nicht gewählt haben darunter leiden müssen.

    Auf SPON dazu ein Artikel.

    Dann möge jeder selbst entscheiden ob bescheuert oder nicht.

    OT OFF

  • Entlarvend für die Grünen ist, dass aus reiner Machtopportunität der anerkannt beste Verkehrsdezernenent seit Jahrzehnten abgewählt wird, obwohl seine Partei in der Regierung bleibt. Da Österling eh in einem Jahr ausgeschieden wäre, hätte man den Wechsel auch dann vollziehen könen. Nebenbei hätte der Steuerzahler Geld gespart. Immerhin stand ein qualifizierter Bewerber bei den Grünen bereit. Dass das Verkehrsdezernat nur wegen der Quote 2 Jahre nur mitverwaltet wird, anstatt die Weichen für die Zukunft zu stellen, beweisst das Macht und Dogmen vor Sachentscheidungen gehen.

  • Die besten Verkehrsdezernenten der letzten 3 Jahrzehnte waren für mich Martin Wentz (SPD-Planungsdezernent, ein eigenes Verkehrsdezernat gab es damals noch nicht) und Lutz Sikorski (Grüne, leider viel zu früh gestorben). Oesterling würde ich dann auf Platz 3 setzen.

  • Die besten Verkehrsdezernenten der letzten 3 Jahrzehnte waren für mich Martin Wentz (SPD-Planungsdezernent, ein eigenes Verkehrsdezernat gab es damals noch nicht) und Lutz Sikorski (Grüne, leider viel zu früh gestorben). Oesterling würde ich dann auf Platz 3 setzen.

    Im Bezug auf Lutz Sikorski wollte ich das gleiche schreiben, der Name Wentz war mir gerade spontan nicht im Kopf.

    Nichtsdestotrotz sehe ich Herrn Oesterling in meiner persönlichen Einschätzung ebenfalls hinter Sikorski (der, wie ich fairerweise sagen muß, die Messlatte aber auch wirklich sehr hoch gelegt hat), aber deutlich vor Majer.


    Lutz Sikorskis Tod hat sich im Januar übrigens zum 10. Mal gejährt, womit seit seiner Amtszeit tatsächlich mehr als ein Jahrzehnt vergangen ist. Für "seit Jahrzehnten" reicht es trotzdem nicht. Gönnen wir Herrn Oesterling einfach den Triumph, indem wir das Jahrzehnt im Singular belassen.;)

    Tja, jetzt machste dir extra die Arbeit, das hier unten zu lesen - und dann steht da nichts sinnvolles. Pech gehabt.

  • Tommy

    Hat den Titel des Themas von „Majer löst Oesterling als Verkehrsdezernent ab, Seifert folgt in 2 Jahren“ zu „Majer löst Oesterling als Verkehrsdezernent ab, Siefert folgt in 2 Jahren [aus: Neues Straßenbahnkonzept für Frankfurt]“ geändert.
  • Hallo ins Forum,


    selbstverständlich kann und muss hier im Forum über Politik geredet werden, aber es sollte sich doch im Kern um Verkehrspolitik drehen. Auch daher möchte ich darauf hinweisen, dass diese Attribuierung der


    bescheuerten Frauenquote

    zurückgenommen werden sollte, auch wenn zwischen OT ON - OT OFF geklammert. Ich kann ja auch nicht beleidigen und dann sagen, das war nur Spaß. Man kann sicherlich über die Sinnhaftigkeit einer solchen "Frauenquote" bzw. Parität diskutieren. Fakt ist aber, dass in der Politik und der Wirtschaft vornehmlich männlich geprägte Machtstrukturen existieren. Im Sinne der Gleichstellung von Frau und Mann (und was dazwischen und darüber hinaus existieren mag) ist eine Regulierung in Wirtschaft und Politik durch den Gesetzgeber (!) durchaus zu begrüßen. Das kann aber nur funktionieren, wenn die Gesellschaft mitgeht. Nur so als Anmerkung.

    Blöd, dass Bürger die die Grünen nicht gewählt haben darunter leiden müssen.

    Ich erkenne hier kein großes Leid, jedenfalls nicht in Relation zur alltäglichen Diskriminierung von Frauen. Das eine demokratische Entscheidung für alle gilt, ist doch Grundlage der Demokratie, oder?


    Grüße


    ~w~

  • Danke, wellenbrecher, für diese Worte.


    Im vorliegenden Fall halte ich die Personalie Stefan Majer für das größere Problem; die war der Partei schon vor 5 Jahren wichtiger als die Personalie Olaf Cunitz: diesen hätte ich damals wesentlich lieber weiterhin im Magistrat gesehen als Majer. Auswirkung des Grünen Frauenstatuts auf diese Entscheidung: null. Es sind beides Männer.


    Und nun will man keinen Mann neu berufen. Jo, kann man kritisieren. Das Frauenstatut zu ignorieren, wenn es unbequem wird, müsste man aber auch kritisieren. „Nur wenn’s keine Unbequemlichkeiten hervorruft“ funktioniert bei keiner Antidiskriminierung. Das Frauenstatut sorgt dafür, dass Siefert nicht sofort Oesterling ersetzt, nicht dafür, dass Oesterling überhaupt ersetzt wird.


    Als letztes: schön und gut, dass hier alle Herrn Oesterling feiern. Aber wieso gehen dann alle davon aus, dass die Grünen Frankfurt das auch tun müssen? Ich bin mir sicher, dass sie auch einige Kritikpunkte an ihm auflisten können. (Ich kenne aber keine Details.)


    Lasst also mal die Kirche im Dorf. Die SPD verliert Wählerstimmen und damit auch Magistratsmitglieder. Daran ist nichts besonderes und nichts Frauenquotiges.

  • Nöö,- warum sie bescheurt ist, hat ja ein "Grüner" in dem von mir an anderer Stelle verlinkten SPON Artikel dargelegt.
    Diese Frauenquote mag mal ihre Berechtigung gehabt haben, mittlerweile hat sich die Erde aber weitergedreht.

    Vielleicht lässt du uns an der Argumentation teilhaben; der Artikel ist hinter einer Paywall.

  • Vielleicht lässt du uns an der Argumentation teilhaben; der Artikel ist hinter einer Paywall.

    Das wusste ich nicht. Dann empfehle ich einmal in der Print Ausgabe zu schauen, ob dieser Artikel auch dort zu finden ist.
    Insbesondere für grünen Mitglieder durchaus empfehlenswert.
    Es wird die Wahl des ersten Listenplatzes im Saarland als Anlass genommen die Frauenquote zu hinterfragen
    Mein Kommentar ist im Kontext dieses Artikels zu sehen.
    Persönlich finde ich es eben schade, wenn eine Position mit einer Person besetzt wird weil sie eine gewisse Quote erfüllt und nicht
    die Qualfikation oder auch ein Wählervotum an erster Stelle steht.
    Daher sehe ich Quoten ohnehin kritisch.

  • Persönlich finde ich es eben schade, wenn eine Position mit einer Person besetzt wird weil sie eine gewisse Quote erfüllt und nicht
    die Qualfikation oder auch ein Wählervotum an erster Stelle steht.
    Daher sehe ich Quoten ohnehin kritisch.

    Ehrlich gesagt, ist für die Besetzung einer Stelle selten die Qualifikation ausschlaggebend, unabhängig von eine Quote. Oder warum darf die CSU seit gefühlten Ewigkeiten den Verkehrsminister auf Bundesebene stellen?

  • Oder warum darf die CSU seit gefühlten Ewigkeiten den Verkehrsminister auf Bundesebene stellen?

    Im Inneren, beim Verkehr und bei der Entwicklungshilfe ist die CSU präsent. Wieso es ausgerechnet diese Ressorts sind, habe ich mich auch schon oft gefragt. Ich vermute, dass das Innenministerium aus Prestigegründen für den ehemaligen Vorsitzenden erforderlich ist und man ganz einfach Verkehr und Entwicklungshilfe als so unwichtig erachtet hat, dass die Qualifikation hier nicht ausschlaggebend ist. Will heißen: Die anderen Ressorts sind wichtiger, da will man keinen Totalausfall... (Es gab auch schon Landwirtschaft in CSU-Hand.)

    Einmal editiert, zuletzt von zip-drive ()

  • Ich vermute, dass [...] man ganz einfach Verkehr [...] als so unwichtig erachtet hat, dass die Qualifikation hier nicht ausschlaggebend ist.

    Aus Sicht der CSU ist das nicht richtig: Verkehr ist ein Goldtopf, mit dem sehr viele Bundesmittel nach Bayern gebracht werden können. Warum freilich der andere Teil dieser Zwei-Parteien-Illusion dies mitmacht, und die SPD noch gleich mit, ist eine andere Frage.


    Aber nun weiß ich immer noch nicht, was das Argument gegen eine Frauenquote ist. Dass echte Gleichberechtigung schon erreicht wäre, kann es nicht sein, denn auch „genderblinde“ Gesetze benachteiligen reell genderspezifisch. Gesellschaftliche Teilhabe ist nicht genderblind. Strukturen sind nicht genderblind. Männer werden an vielen Stellen ausgewählt, weil sie den Auswählenden und/oder den bisher Ausgewählten ähnlicher sind als die weibliche Konkurrenz — weil es eben eine versteckte Quote gibt.


    Die sitzt aber halt einfach so sehr in unseren Köpfen drin, dass — kein Scherz — Bilder von Menschenmengen als „weiblich dominiert“ wahrgenommen werden, wenn mehr als ein Viertel bis ein Drittel der gezeigten Personen weiblich aussehen.


    Eine Frauenquote wird mit Sicherheit dazu führen, dass an irgendeiner Stelle auch Mal eine Frau dem besser qualifizierten Mann die Position wegnimmt. Ohne Frauenquote passiert es halt aber täglich, dass Männer den besser qualifizierten Frauen die Stellen wegnehmen. Weil sie Männer sind.

  • Oh und was auch täglich passiert: besser geeignete junge Frauen erwerben erst gar nicht die Qualifikation, weil sie implizit lernen, dass „das“ nichts für Frauen ist — sonst gäbe es ja Frauen, die das schon machen würden. Representation matters.


    Und bevor jemand meckert: das gilt auch andersrum in „typisch weiblichen“ Berufen. In der Diskussion hier ging es ja aber konkret um politische Posten.

  • Mit Annette Rinn gibt es eine qualifizierte Frau für den Posten der Verkehrsdezernentin. Nur in der "falschen" Partei. ;)


    Es ist ein Versäumnis der Grünen, dass sie "nur" einen qualifizierten Mann für den Verkehrsbereich haben und keine Frau. Statt sich bequem hinterm Frauenstatut zu verstecken, sollten die Grünen es am besten zu jedem Politthema einer Frau und einem Mann ermöglichen, sich (annähernd) gleich gut zu qualifizieren. Erst damit wäre Gleichberechtigung hergestellt.

  • Statt sich bequem hinterm Frauenstatut zu verstecken, sollten die Grünen es am besten zu jedem Politthema einer Frau und einem Mann ermöglichen, sich (annähernd) gleich gut zu qualifizieren. Erst damit wäre Gleichberechtigung hergestellt.

    Das würde aber im konkreten Fall auch nicht helfen, den das Problem ist ja nicht die qualifizierte Person für die Leitung des Verkehrsdezernats, sondern die restliche Besetzung der Magistratsmitglieder.

  • Bei der Verkehrspolitik kommt es nicht auf Parteien an sondern auf Personen. Der Gottvater des modernen Frankfurter Nahverkehrs ist und bleibt Walter Möller. Hans Apel, selbe Partei, ließ die Hamburger Straßenbahn 1978 auf den Müll werfen. Und im rot-rot-grünen Berlin wird viel geredet aber wenig gebaut. Dafür hat der schwarze Rommel in Stuttgart ein Netz entstehen lassen, das seinesgleichen sucht.

    Also, nix für ungut.

    Es folgt die Durchsage für die Fahrt in Richtung Preungesheim.

  • Ich wüsste keinen Grund, warum man Herrn Oesterling eine Träne nachweinen sollte. Was hat er denn bitte in seiner Amtszeit für den Frankfurter Nahverkehr tatsächlich erreicht? Wir wollen nicht von Ankündigungen sprechen, die bisher nicht umgesetzt wurden. Mir fällt da nicht viel Konkretes ein.


    Und die Anhänger der CDU in dieser Stadt seien daran erinnert, dass wir dieser Partei die "schienenfreie Innenstadt" verdanken - nur die Altstadtstrecke konnte durch massive Proteste gerettet werden - und eine jahrzehntelange Vernachlässigung des ÖPNV zugunsten des Autoverkehrs.

  • Und die Anhänger der CDU in dieser Stadt seien daran erinnert, dass wir dieser Partei die "schienenfreie Innenstadt" verdanken

    so gerne ich in CDU-Bashing einsteigen würde: da gibt es wahrlich genügend aktuelle Anlässe. Ich finde es nicht sehr sinnvoll, mit "vor 25 Jahren haben die was Falsches gewollt" zu kommen, insbesondere, wenn diese Idee heute nicht mehr verfolgt wird.