GDL ruft Mitarbeiter bei der DB AG zum Streik ab 10. August 2021,19:00 Uhr, auf

  • Wenn "Frankfurt Hbf" dran steht, gehst du davon aus, er fährt nach Fulda und findest es dann noch okay, den Lokführer (der ja nix für eure sorry Dämlichkeit richtig zu lesen nix kann) anzuschreien?


    Sonst geht's aber gut?

    Persönliche Anfeindungen müssen wirklich nicht sein.


    Diese Reaktion der Fahrgäste ist just auf den Kinzigtallinien durchaus nachvollziehbar, schließlich füllt das Thema der falschen Zielbeschilderungen dort einen eigenen Thread bei uns. Gerade auf diesen Linien erscheint es mir ein absolutes Muss, die Fahrgäste im Fall eines Abweichens vom kommunizierten üblichen Fahrprocedere zu informieren. Zumal Lok- wie auch Zugführer um dieses Problem wissen sollten.


    Worüber sprechen wir denn überhaupt? Mein Gott, eine oder zwei kurze Extra-Ansagen über Lautsprecher! Das ist doch eine absolute Selbstverständlichkeit bei einem ordentlichen Dienst am Kunden, gerade an Tagen wie diesen.

  • Persönliche Anfeindungen müssen wirklich nicht sein.


    Worüber sprechen wir denn überhaupt?

    wir sprechen nicht darüber, dass alles OK wäre. Wir sprechen auch nicht von falscher Beschilderung, sondern von richtiger. Und ich glaube auch: niemand würde Kritik an fehlender Durchsage in diesem Fall komplett zurückweisen.


    Aber hier wurde positiv von (verbaler) Gewalt berichtet, in einer Situation, in der die Erwartung eines Fehlers enttäuscht wurde und kein Fehler gemacht wurde. Anschreien ist nie nachvollziehbar, außer bei akuter Gefahr im Verzug.

  • Wenn "Frankfurt Hbf" dran steht, gehst du davon aus, er fährt nach Fulda und findest es dann noch okay, den Lokführer (der ja nix für eure sorry Dämlichkeit richtig zu lesen nix kann) anzuschreien?

    Wieso nicht? Hab es schon sehr oft bei Bauarbeiten erlebt, dass das falsche Ziel stand, vermutlich weil der Tf zu Faul war selber die Haltestellen anzusagen. Dann trägt der vermutlich die Zugnummer in das FIS Gerät ein und außen, als auch innen, wird das falsche Ziel angezeigt. Aber dafür gibt es dann automatische Ansagen. Hab es aber auch schon gesehen, dass das richtige Ziel stand, aber dann ohne Ansagen und ohne Liniennummer.


    Völlig verständlich die Reaktion. Der Lokführer hätte, wenn kein Schaffner an Bord war, seine zusätzliche Rolle als Zugführer ausführen müssen und die Fahrgäste informieren müssen, dass er, entgegen der Information im Netz und am Bahnsteig, nach Frankfurt und nicht Fulda fährt.

  • Ohne jetzt wieder auf ein unpassendes Thema hinzulenken: Gerade in Hanau und auch aus Hanau heraus Ri. Osten / Nordosten sind die Bedingungen zum Radfahren ziemlich ungünstig. Deshalb kann ich es gut nachvollziehen, dass Dorfbewihner lieber den Zug nehmen wollte, selbst wenn er nur nach Langenselbold wollte.


    Zurück zum Thema: Hier geht es nicht um die Nutzung des Fahrrades - oder des Taxis oder einer Auto-Mitfahrt als Alternative zu ausfallenden Zügen, sondern um die Nutzung von Bus und Bahn, die eben nicht nur durch den Streik an sich, sondern auch durch Mängel der Fahrgast-Information erschwert wurde. Das wiederum führte zu genervtem Fehlverhalten vieler Beteiligter.


    Der Lokführer war vermutlich durch das ganze Streik-Chaos, wahrscheinlich ebenfalls widersprüchliche Infos der Fahrdienstleitung und starke Besetzung seiner Züge bei fehlenden Zugbegleitern ohnehin genervt. So denke ich mir, dass es ganz schön stressig sein muss, bei fehlenden Zub darauf zu achten, dass auch alle Fahrgäste sicher ein- und ausgestiegen sind, bevor er abfährt. Und vermutlich wird es auch einige Anfeindungen seitens der GDL-Kollegen geben. Da könnte ich mir durchaus vorstellen, dass die ordnungsgemäße Zielbeschilderung und -ansage so ziemlich an letzter Stelle seiner Prioritäten steht - zumal ja sowohl sein Zugschild als auch seine von ihm gemachten Durchsagen alles richtig war.


    Und nach eigenen Erfahrungen bei größeren Verspätungen kommt es durchaus vor, dass das Zugpersonal auch nicht besser als die Fahrgäste informiert ist. So könnte es sein, dass der Lokführer erst in letzter Minute erfahren hat, dass er nach Frankfurt weiterfährt - und er bis zur Ankunft in Frankfurt Hbf keine Infos darüber hatte, wann und wohin er zurückfährt.


    Dass die Fahrgäste genervt sind, ist auch verständlich. Die "Schuld" dürfte aber mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit beim Lokführer liegen, sondern tendenziell beim überbezahlten Management, dass es selten bei größeren Störungen schafft, Fahrgäste wie Zugpersonal zu informieren. Das Ergebnis sind dann regelmäßig genervte Reisende, die dann ihre verständliche Wut bei den dafür gar nicht Verantwortlichen wie dem Zugpersonal oder auch Ordnungskräften auslassen.


    Und was die Informationsmängel bei "größeren Störungen" angeht, spreche ich aus Erfahrungen. Ein sogar witziges Spitzenerlebnis war vor 15 Jahren die telefonische Beratung meiner damaligen Ehefrau, die wegen Verspätung in Berlin gestrandet war und nach Polen wollte. Mittels der Papierausgabe des polnischen Kursbuches fand ich dann die passende Reiseverbindung ab Lichtenberg, die dann meine Frau der Info im Berliner Ostbahnhof weitergab. :PDort hatten sie nämlich nur die Zugverbindungen des eigenen Bahnhofs. :P


    Und damit schliesst sich der Kreis: Während das hochbezahlte Management noch fette Boni für Minderleistungen - wie Mängel der Fahrgast-Info und Mängel der Barrierefreiheit - erhält, sollen diejenigen, die unter schwierigen Bedingungen die Leistungen für die Gesellschaft erbringen - Fahrgäste wie Wirtschaft - , mit eher kargen Erhöhungen abgespeist werden.


    Und noch etrwas: Warum werden klimaschädliche Branchen wie Luftverkehr und Auto- und Tourismus-Industrie (die eher Flüge zu weit entfernten Beton-Bettenburgen organisieren) von uns Steuerzahlern "gepudert" ? Der Einsatz als zusätzliches "Puder" für klimafreundliche Branchen wie Bahn, Fernbusse und mittelständische innerdeutsche Hotelerie und Gastronomie wäre aus meiner Sicht wesentlich sinnvoller.

  • Meine Erfahrung von gestern hätte sich heute fast wiederholt, wenn ich heute die Warterei am Gleis 22 nicht abgebrochen hätte und zu Gleis 3 gewechselt wäre, während dort eine aus Limburg kommende RB22 eingefahren ist. Am Bahnsteig angekommen konnte mir der Zugebegleiter bestätigen, dass der eingefahrene RB22 auf die Abfahrt 16:43 Uhr wendet. Bzw. wusste es selbst nicht so genau, aber er hätte Dienst auf dem Zug.


    Im übrigen hat sich alles genauso wie gestern abgespielt. Die Info über Gleiswechsel erschien im DB Navigator erst nach der verspäteten Abfahrt. Die Verspätung war schon wurde schon etwas früher angezeigt. Am Bahnsteig gab es bis zur Abfahrt keine weiteren Informationen. Ansagen über Gleiswechsel erfolgen ja in der am ursprünglichen als neuen Gleis.


    In wie weit andere Fahrgäste den Gleiswechsel zufällig bemerkt haben weiß ich nicht. Aber ich finde es schon unfassbar, wie der Kunde hier auf gut deutsch verarscht wird, weil man es nicht fertig bekommt, Änderungen einzupflegen.

    Gruß Tommy

  • Auch beim RE 54 / 55 gab es Kurzwenden mit 2 Minuten planmäßigem Aufenthalt, Abfahrten erfolgten aber meistens mit +10 und mehr. Reisende wurden auch hier durch den halben Bahnhof gescheucht, die Anzeiger zeigten die Änderungen nicht.

  • Mein Fazit von heute war (abgesehen vom schon genannten Kommunikationschaos) eigentlich überraschend positiv. Alle Nahverkehrszüge die ich heute benutzt habe waren überraschend leer und die Stimmung der Fahrgäste insgesamt erstaunlich gut.

    Ich hatte mit deutlich mehr Chaos und vor allen Dingen auch schlechter Laune gerechnet...

    "Der Mensch, der so ehrbar im Einzelnen, aber so miserabel im Ganzen ist."
    Johann Wolfgang von Goethe

  • Alle Nahverkehrszüge die ich heute benutzt habe waren überraschend leer

    Ich hatte am Mittwoch auch eine etwas größere Auslastung erwartet. Es war aber - angesichts der geringen Anzahl der Fahrten - eher leicht bis mäßig viel Betrieb zwischen Frankfurt und Hanau auf beiden Mainseiten.

    2 Mal editiert, zuletzt von Dorfbewohner ()

  • Auch beim RE 54 / 55 gab es Kurzwenden mit 2 Minuten planmäßigem Aufenthalt, Abfahrten erfolgten aber meistens mit +10 und mehr. Reisende wurden auch hier durch den halben Bahnhof gescheucht, die Anzeiger zeigten die Änderungen nicht.

    Hallo. Da frage ich mich, wie die das schaffen können!? :( X( Grüße an das Forum Lgog

    25 Jahre Durchmesserlinie 11 Höchst/Zuckschwerdtstraße - Hauptbahnhof - Fechenheim/Schießhüttenstraße ab dem Sommerfahrplan 1991. -- Zehn Jahre Verkehrskreisel am Höchster Dalbergplatz 2007 - 2017 an der Königsteiner Straße. -- Bahnhof Frankfurt-Höchst seit 2016 barrierefrei mit fünf Aufzügen für neun Gleise : zweitgrößter Bahnhof in Frankfurt vor dem Südbahnhof. -- Dezember 2018 : der neue Busbahnhof am Bahnhof Höchst geht in Betrieb.

  • Jetzt geht es heute durch verschiedene Medien: Lauterbach warnt vor einem Eisenbahn-Streik, da überfüllte Züge die Pandemie weiter antreiben können:

    https://www.gmx.net/magazine/n…nen-bahn-streiks-35990536


    Klimagründe sprechen auch dafür: Der in diesem Jahr bei uns fast komplett fehlende, in Südeuropa dagegen verheerende Sommer sollten auch dem Letzten klar machen, dass der Klimawandel in Europa angekommenn ist. Und Bahnfahren ist - neben nicht-motorisiert - nun mal die klimaschonendste Mobilität.


    Wenn jetzt wieder mehr geflogen oder Auto gefahren wird, kommt entweder der nächste Sommer auch nicht, oder in italienischen Ausmaßen ;(.


    Aber ich sehe da vor allem die Politik in der Verantwortung, sowohl deutlich mehr Einsatz für die Bahn - und den öffentlichen Nahverkehr an sich - zu zeigen, als für die Menschen, die wirklich system-relevante Arbeit tun. Das sind u.a. Krankenschwestern und Lokführer - und nicht Fußballer und viele Manager.

  • Lauterbachs tägliche Meldung..... :rolleyes: :rolleyes:

    Bei täglich 1000 Flugbewegungen auf Mallorca liegt die Touristenkapazität die da durchgeschleust wird von über 100000

    Anreisenden die sich dann im geschlossenen Restaurant beim Frühstückmittagessenzwischensnackabendessenmitternachtssuppe

    fleissig untereinander anstecken...da seh ich das etwas entspannter, da beim letzten Streik das Fahrgastaufkommen überschaubar

    war (gibt es von damals überhaupt Kuschelbilder aus der S-Bahn?!?)

    In god (an invention by mankind) we trust - on earth we don't


    Sincerly yours, NSA
    powered by US government

  • Wie es mit dem "Kuscheln" während des Streiks aussah, weiß ich nicht. Aber am Samstag Abend - nach dem Streik - war der RE 60 nach Mannheim so kuschelig voll, dass ich wieder ausgestiegen bin und eine halbe Stunde später mit dem RE 70 fuhr. Wie weit das normales Samstagabend-Gedränge zwischen Frankfurt und Darmstadt war, und wieweit das Fahrten am Samstag nachgeholt wurden, vermag ich nicht zu beurteilen.


    Außerdem habe ich - etwas boshaft gesagt - den Eindruck, dass in manchen Regionen wie der unserigen die GDL gar nicht zu streiken braucht, um Verspätungen, ausfallende oder volle Züge zu produzieren.


    Zu Mallorca: Ich dachte, da gäbe es inzwischen einschlägige Reisewarnungen und Quarantäne-Pflicht bei der Rückkehr. :/Aber gut, im Fernsehen konnten wir ja auch EM-Stadien voller maskenloser Zuschauer bewundern. Insofern macht dann eine Stunde voller RE - mit Masken - auch nicht mehr so viel aus.

  • Im RE 54/55 war es am WE kaum anders. Unzählige Großfamilien und Fahrradtouris im Zug, Klappsitze und Gänge komplett dicht. Früher fuhren 5 Dostos, heute umgerechnet 3,5 (wenn man die 440er mit 2 Mittelwagen hernimmt). Ich möchte nicht wissen, welche Zustände man bei Streik und 2-Stundentakt oder noch weniger vorfinden wird. Am WE waren das wohl auch vielfach Rückreisende nach NRW, aber in anderen Bundesländern sind noch Ferien und somit starker Reiseverkehr.